Unsere Maus hatte es wohl etwas eilig :-)

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tatinchen22
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Unsere Maus hatte es wohl etwas eilig :-)

Beitrag von tatinchen22 »

Der errechnete Geburtstermin war ursprünglich der 08.11.2016. Doch schon bereits in der 34.Woche hatte ich unangenehme Wehenschmerzen...leider wusste ich nicht, dass es sich dabei um echte Wehen handelt und nicht, wie ich zuerst vermutet hatte, um Übungswehen ;-).

Mein Frauenarzt untersuchte mich vor seinem Urlaub nochmals und stellte ende der 34.fest, dass sich mein GMH bereits verkürzt hat. Er wollte allerdings nichts mehr gegen die Wehentätigkeiten unternehmen, da ich doch schon bald in die 35.Woche kommen würde und das Baby sehr gute Chancen hätte zu überleben. Also schrieb er mich einfach 100% Krank und sagte mir, ich soll mich noch gut ausruhen.

Am 07.10. hatte ich wieder einen Kontrolltermin bei der Stv. meines FA. Ich hatte in diesen Tagen starke Unterleibsschmerzen und konnte teilweise kaum mehr schlafen oder liegen. Am Sonntag zuvor verlor ich meinen Schleimpfropf und teilte dies auch der FÄ mit. Sie wollte mich danach noch untersuchen und stellte fest, dass der GMH verstrichen war und ich bereits etwas offen war. Sie war dann nicht mehr so ruhig und meldete mich im KS Olten an. Einfach mal zur Kontrolle ;-).

Am 08.10. gingen mein Mann und ich dann in den KS Olten zum CTG und zur Ultraschalluntersuchung. Es wurden keine Wehentätigkeiten festgestellt und der Ultraschall war auch unauffällig. Die Kleine war zu jeder Zeit super versorgt und wir hatten alle Hoffnung, dass sie nun trotz des Abgangs des Schleimpfropfs, noch etwas im Bauch bleiben wollte. Wir wurden nach Hause geschickt und ich wurde nochmals darauf hingewiesen mich zu schonen und viel zu liegen. Mein Mann und ich wollten am Sonntag dann nochmals richtig ausgiebig Brunchen, und so haben wir alles Nötige eingekauft und vorbereitet.

09.10., 05:00Uhr Morgens, die Nacht war sehr schlimm und ich konnte vor lauter Krämpfen kaum schlafen. Musste dringend aufs WC und sah dann am Papier, dass ich wohl sehr stark Blutete. Sofort habe ich meinen Mann geweckt und ihm gesagt, er soll doch bitte im Spital anrufen und sagen, dass wir kommen.
Ich duschte dann noch in Ruhe, packte meinen Klinikkoffer und dann machten wir uns auf den Weg.
Dort angekommen nahmen die schmerzenden Krämpfe immer mehr zu und es wurde dann gleich wieder ein CTG geschrieben. Dieses Mal zeigte es starke Wehentätigkeiten an die ich auch immer mehr veratmen musste. Die Hebamme wollte dann doch noch Vaginal kontrollieren, ob ich nicht doch schon etwas offen wäre.
Nach dem Abtasten wurde sie bleich und schaute mich erschrocken an. Ich fragte sie dann ob alles in Ordnung wäre und sie meinte nur " Ich weiss, dass Sie heute ihr Kind bekommen werden, Sie sind bereits 9cm offen"...mein Mann und ich waren geschockt und doch voller Freude, dass es doch endlich losgehen wird. Alle stressten rum und meinten, die Kleine würde innerhalb der nächsten zwei Stunden auf die Welt kommen...ja denkste...bis kurz vor dem Mittag hatte ich immer stärkere Wehen und konnte sie schon bald nicht mehr einfach so veratmen und verlangte dann eine PDA. Diese erleichterte mir dann für einen kurzen Moment das Veratmen. Doch ich merkte langsam aber sicher, dass ich am Ende meiner Kräfte war und bat die Ärztin, meine Tochter doch endlich zu holen via KS. Die Schmerzen waren kaum mehr auszuhalten doch es ging einfach nicht vorwärts. Auch die Kinderärztin und die leitende Ärztin wurden langsam etwas ungeduldig. Die Herztöne der Kleinen wurden bei jeder Wehe etwas schlächter, aber noch nicht wirklich besorgniserregend.
Um 12:30Uhr hatte ich eine riesen Kriese und fing an wie ein Schlosshund zu weinen und flehte die Ärztin an, sie soll doch nun endlich was machen und die Maus holen, denn ich hätte KEINE Energie mehr...kaum hatte ich das gesagt platzte in mir die Fruchtblase und die Presswehen setzten sofort ein.
Die Herztöne der Kleinen wurden nun doch immer schlechter und die Ärztin entschied sich, die Saugglocke als Hilfe zu nehmen, denn es musste nun wirklich zügig gehen. Um 13:13Uhr wurde unsere Tochter geboren und mir auf die Brust gelegt. Es war das schönste Gefühl der Welt und ich war in meinem Leben noch nie so stolz und glücklich wie in diesem Moment.
Kurze Zeit später musste sie aber schon weg von mir und brauchte Sauerstoff und das erste Fläschchen.
Meine Plazenta wollte nicht kommen und ich verlor sehr viel Blut. Nach einer halben Stunde war die Plazenta dann da, allerdings nicht vollständig und ich musste noch ausgekratzt werden. Während der OP verlor ich nochmals sehr viel Blut und es ging mir nicht wirklich toll...Aber ich wurde super versorgt und es gaben sich alle Mitarbeitende grosse Mühe um es mir so gemütlich wie möglich zu machen.

Nun ist unsere Maus bereits einen Monat alt, und so langsam kann ich mich mit der Geburtssituation versöhnen und es richtig geniessen. Ich denke ich war einfach geschockt, weil dann alles soooooo extrem schnell von Statten ging. Überforderung ist wohl das richtige Stichwort ;-).
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aja
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Re: Unsere Maus hatte es wohl etwas eilig :-)

Beitrag von aja »

Herzlichen Glückwunsch

Ich hoffe es geht deiner Kleinen wieder besser und du kannst sie in vollen Zügen geniessen!

März16
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Re: Unsere Maus hatte es wohl etwas eilig :-)

Beitrag von März16 »

Hui das ist aber eine story! Alles gute dir und deiner framilie[-]

sweety3
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Re: Unsere Maus hatte es wohl etwas eilig :-)

Beitrag von sweety3 »

Herzlichen Glückwunsch noch :)
und alles Gute für dich und deiner family!

Was nach solchen Erlebnissen Mütter auch oft haben sind Wochenbettdepression oder postpartale Depression; dies kann nach dem ersehnten Mutterglück auch oft zu Frustration und Überforderung führen!!!
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