Erstgeburt, nicht sehr schön

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Kizank
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Erstgeburt, nicht sehr schön

Beitrag von Kizank »

Liebe Swissmoms

Ich habe lange gebraucht, über Juniors Geburt, und die ersten Tage danach im Spital hinwegzukommen. Ich habe mich im Wochenbett im Spital oft allein gelassen, oder überzählig gefühlt. Dazu kam, dass ich noch immer mit der Geburt haderte. Also wenn ihr einen schönen Geburtsbericht sucht, sucht weiter.

Wer ähnliches erlebt hat, denen empfehle ich dringend, eine Nachbesprechung mit einer unabhängigen Hebi zu machen. So kann man vielleicht ein paar Entscheidungen / Verhalten erklären.


Mein lieber Bub

Bald ist es zwei Jahre her, dass du zu uns gestossen bist. Lange habe ich gehadert mit deiner Geburt - so viele Facetten von "aber das geht doch so nicht" haben mich lange beschäftigt. Nun ist dein Schwesterchen unterwegs, wenn sie ihren Termin einhält, wird sie nur zwei bis drei Wochen nach deinem 2. Geburtstag zur Welt kommen. Höchste Zeit also, dass ich deine Geburt noch einmal aufarbeite.

Die Schwangerschaft mit dir war herrlich unkompliziert. Ein Monat vor ET zogen wir in unser Haus und richteten uns ein. Noch in den Tagen bevor es losing montierten wir die Küche fertig. Ich hatte nie Angst vor der Geburt. Im Gegenteil, ich freute mich darauf. Ich hatte auch keine feste Idee, oder Wunsch, wie die Geburt ablaufen sollte, sondern war bereit, es so zu nehmen wie es kommt. Dachte ich.

In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar 2015 habe ich beim Gang zur Toilette bemerkt, dass ich starken Ausfluss habe. Farbe und Konsistenz waren aber wie der übliche Ausfluss - durchsichtig bis leicht weisslich, bloss mehr wie normal. Da ich am 5. Januar jedoch praktisch gar keinen Ausfluss hatte dachte ich mir, dass es sich einfach aufgestaut hat, und in der liegenden Position nun ausläuft. Also zurück ins Bett und weitergeschlafen.

6. Januar
Der verstärkte Ausfluss hielt an, und ich überlegte schon, Grossmami abzusagen, die mich noch besuchen wollte. Andererseits kam mir etwas Abwechslung auch gelegen, dann würde ich weniger nervös. Um 11 hatte ich einen Geleeartigen Klumpen am Toilettenpapier - nach einem Telefon mit einer Freundin, die im letzten Jahr ihrer Hebammenausbildung ist war ich mir sicher, das ist der Schleimpfropfen gewesen. Sie beruhigte mich insofern, dass es noch immer Tage dauern könne, bis du dich auf den Weg machst. Immerhin war es noch eine ganze Woche bis zum ET. Am Nachmittag kam Grossmami und wir gingen noch in den Volg einkaufen, damit ich für die folgenden Tage etwas kochen konnte. Danach machten wir uns noch Kaffee und plauderten über alles Mögliche. Im Nachhinein bin ich sehr froh, habe ich Grossmami gegenüber nicht erzählt, dass der Schleimpfropf abging - so mussten wir nicht ständige Nachfragen abwehren.

Am Abend gegen 17 Uhr ging Grossmami nach Hause und ich wurde wieder nervöser, weil der Ausfluss unverändert stark blieb. Um halb sechs rief ich im Spital in die Geburtshilfe an. Die Hebamme am Telefon bestätigte, dass der Klumpen am Morgen vermutlich der Schleimpfropf war. Wenn ich wolle dürfe ich vorbeikommen und sie prüfen, ob im Ausfluss etwa schon Fruchtwasser dabei ist. Wenn nicht, dürfte ich nochmals nach Hause. Ich sagte mal vorsichtig zu und tigerte durch unsere Wohnung, bis Papa etwa um 18Uhr nach Hause kam. Ich war so froh, ihn in die Arme schliessen zu können, und mit jemandem zu reden, dass es wohl sehr bald 'richtig' losgeht. Da merkte ich, wie wieder ein grosser 'Gutsch' in der Binde landete. Ich entschuldigte mich und eilte zur Toilette. Die Binde hatte eine leicht rosarot gefärbte Flüssigkeit aufgefangen. Im ersten Moment war ich von der hübschen Farbe total fasziniert. Was für eine hübsche Ankündigung! Dann der Gedanke, dass dies nun wirklich Fruchtwasser sein könnte. Ich rief nervös gleich nochmal ins Spital an. Die Hebamme sagte, das sei dann wohl ziemlich sicher Fruchtwasser. Ich solle aber erst mal ganz ruhig bleiben, in Ruhe zu Abend essen, und mich langsam darauf einstellen, dass du dich auf den Weg machen wirst. Dann sollen wir gemütlich ins Spital kommen. Wir assen den frisch gekauften Dreikönigskuchen. Papa wurde der König. Ich wusste nicht recht, wohin mit mir selbst, also entschlossen wir uns, auf den Weg zu machen. Papa rief einen Bekannten aus unserer Gemeinde an, der ganz in der Nähe wohnt, ob er uns ins Spital fahren würde. Wir hatten ja noch kein Auto. 10 Minuten später war er da und wir fuhren los.

Kurz vor 20 Uhr waren wir im Spital. Unser Bekannter wünschte uns noch alles Gute, und versprach, dass falls wir nochmals nach Hause dürften, er oder sein Sohn uns abholen kommen würde. In der Geburtsabteilung klingelten wir, und wurden von der Hebamme vom Telefon abgeholt. Mit einem Teststreifen konnte sie bestätigen, dass Fruchtwasser abgegangen ist. Sie fragte noch ein paar Sachen und machte ein erstes CTG, welches ganz feine Wehen verzeichnete, die ich jedoch nicht verspürte. Wir mussten dann ziemlich lange auf einen Arzt warten, der noch kurz schauen wollte. Um 22 Uhr wurden wir dann in ein Spitalzimmer gebracht und GG hat ein Zusatzbett reingestellt bekommen. So langsam begann ich, die Wehen zu spüren. Eine Hebamme die zwischendurch rein schaute, hat mal noch ein CTG gemacht, dir ging es nach wie vor prächtig. Auch wurde mir etwas die Angst genommen, dass du ja irgendwann kein Fruchtwasser mehr hättest. Da wäre genug, und es würde ständig nachproduziert. Ab etwa Mitternacht war nicht mehr an Schlaf zu denken, die Wehen waren kräftig und kamen ca alle 4-5 Minuten. Ein Zäpfli, welches ich erhalten hatte, um etwas schlafen zu können wirkte jedoch nicht, und man wollte mir dann keine weiteren Medikamente mehr geben. So wehte ich durch die Nacht. So schlimm war es ja nicht, Schlaf würde ich schliesslich nachholen können.

7.1. Morgens ca ab 6 Uhr wurden die Wehen schwächer. Bis 10 Uhr waren die meisten nicht mehr spürbar, obwohl das CTG welche aufzeichnete. Ich war total müde - wegen der Aufregung hatte ich ja schon die Nacht zuvor nicht gut geschlafen. Trotzdem liess ich mich von der jungen Hebamme herumjagen, um die Wehen auf 'natürliche' Art zu animieren. Allerdings ärgerte mich, dass die junge Frau so keinerlei Verständnis zeigte, dass ich nicht so fit war, sondern mir den Vorwurf an den Kopf schmiss, ob ich das Kind denn nicht auf die Welt bringen wollen würde. Wir spatzierten herum, liefen Treppe, ich trank Literweise Wehentee, musste ein (viel zu heisses - habe mühe mit heissen Bädern) Fussbad nehmen, Bauchmassage... Und immer der Blick auf die Uhr. Um 17 Uhr würden sie, wenn sich nicht mehr tut wie am Morgen einleiten. Kurz vor 17 Uhr wurde ein CTG gemacht. Die (neue) Hebi meinte dann, da wäre mehr eigene Wehentätigkeit, und der Gyni bestätigte, bei so viel Wehentätigkeit (ich spürte nichts) würde man nicht einleiten, wegen Gefahr von Wehensturm. Als dann um 22 Uhr nochmal kontrolliert wurde, waren die Wehen wieder schwächer. Abermals Absprache mit Gyni, nun soll eingeleitet werden. Eine Stunde später haben die Wehen vollgas eingesetzt (Meine Wochenbetthebi zu Hause erklärte mir dann, dass es normalerweise gerne um die 10 Stunden oder noch länger dauert, bis die Einleitung wirkt, daher wurde dass um diese Zeit doch gemacht). Während einer Wehe brummte ich etwas vor mich hin, um die Schmerzen irgendwohin abzuleiten. Irgendwann in der Nacht bekam ich nochmal ein Schmerzzäpfli, extra ein anderes wie die Nacht zuvor - aber das half auch nichts. Die Nacht war echt mühsam. Papa schlief meistens, und ich wollte ihn nicht stören. Zwischendurch kam er, hielt mich fest oder massierte mich und spendete Trost. Ich sass die ganze Nacht auf dem unbequemen Holzstuhl und jagte unwirsch die Hebi weg, die meinte, ich solle mich doch hinlegen. Hatte ich versucht, war nicht auszuhalten. Trotzdem drückte ich hin und wieder den Drücker, einfach dass mal kurz jemand kam, und ich mich aus der Schmerzspirale rausholen konnte.


8.1. Ab ca 5 Uhr konnte ich nicht mehr zwischen Wehe und nicht-Wehe unterscheiden (ausser CTG war gerade angeschlossen - da hat man es gesehen). Bauch von fast Brusthöhe bis runter in die Oberschenkel, sowie der Rücken waren eine einzige Schmerzzone Ich zitterte nur noch. 70 Stunden ohne Schlaf fordern einfach irgendwann ihren Tribut. GG drückte den Drücker, und die Hebi die dann kam schlug die Hände über dem Kopf zusammen und drückte mir erst mal Wehenhemmer rein. Sie sagte, sie würde eine PDA veranlassen - nach einem kurzen Untersuch war der Muttermund gerade mal Fingerdurchlässig. Ich würde erst mal Ruhe brauchen. Weil ich nicht mehr selber gehen konnte, wurde ich in einen Rollstuhl verfrachtet und in den Kreissaal gefahren. PDA war dann zügig gelegt (durfte schon mal zu einer Lumbalpunktion antreten, da machte mir die PDA nicht so Angst). Wegen meinem schiefen Rücken durften sie natürlich zwei mal Stechen. Aber immerhin, ab da ging es mir körperlich deutlich besser. Es war ein wunderschöner sonniger Wintertag, und ich habe dir immer gesagt, "du musst dich jetzt beeilen, es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint, das musst du sehen!". Ich konnte endlich ein wenig dösen. Starke Wehen, Umlagerungen, oder wenn jemand in den Raum kam oder ging bekam ich trotzdem mit. Aber immerhin war ein Dösen möglich. Kurz vor dem Mittag war der Muttermund dann immerhin 5 cm offen. Weil ich mir etwas Sorgen machte wegen der PDA, fragte ich die Hebamme, ob ich die Geburt denn normal mitbekäme - ich hatte Angst, ich würde sie nicht spüren. Die Hebi sagte aber, das werde ich schon merken.
Um 13 Uhr war der Mumu nicht weiter aufgegangen und die Hebi fing an, Wehenmittel dazuzugeben. Kurz darauf hatte ich eine mega heftige Wehe, die auch lange anhielt. Ich sagte der Hebi, irgendwie ist das jetzt eine komische Wehe. Die schaut kurz komisch aufs CTG, und dann war der ganze Gebs voller Leute. Die haben mein Bett nach hinten gekippt (Kopf nach unten), jemand drückte auf meinem Bauch rum, jemand drückte eine Spritze rein, dann wurde ich von drei Leuten auf die andere Seite gewuchtetet und die Hebi fasste mir unten rein und 'stocherte' da rum. Alle starrten gebannt aufs CTG. Da waren die Herztöne wieder. Dein Herzchen hatte kurz ausgesetzt, hat mir die Hebi dann erklärt. Die Spritze sei Wehenhemmer gewesen, und die anderen Sachen wären gemacht worden, damit dein Herzchen wieder 'angeschubst' wird. Ich habe dann noch Sauerstoff an die Nase geclippt bekommen, weil die Sättigung nicht mehr gut war. Nun war nicht mehr an Schlaf/Entspannung/irgendwas zu denken. Bei PDA hängt man ja ständig am CTG, und deine Herztöne waren alles, was ich noch wahrnahm. Kaum wurden sie etwas langsamer bin ich in Panik geraten. Ständig hatte ich Angst, das könnte sich wiederholen. Bei jeder grösseren Wehe verlangsamte sich dein Herzchen etwas. Bis es ein zweites Mal kurz stehenblieb. Dann wurde der Wehentropf abgenommen - Mumu blieb bei 7 cm stehen. Zwar spürte ich Druck auf den Darm, aber du bist einfach nicht mehr weiter runter gerutscht.
Um 16 Uhr war Hebi-Ablösung. Ein kleiner Lichtblick, die Hebi hatte mich am 30.12. an meinem ersten Spitaluntersuch betreut. Sie war schon etwas älter, bucklig, und ich fühlte mich gleich etwas besser aufgehoben bei ihr. Sie untersuchte mich ein Mal vaginal ohne Wehentropf, dann den Tropf aufgedreht, geschaut was passiert ist, dann gab sie sofort Wehenhemmer und erklärte, du müsstest sofort geholt werden, sonst schaffst dus nicht.
Das war um 16:25 - Um 16:44 haben sie dich als (fast) lebloses Bündel aus mir heraus gehoben. Die gleichzeitig längsten und doch kürzesten 19 Minuten meines Lebens. Ich hatte unglaubliche Angst, dass es doch nicht reicht, abgewechselt mit Hoffnung, Unsicherheit. Rundherum eine riesen Hetze, ein OPs voller fremder Leute. GG hatte sich umgezogen und wischte mir die Tränen ab. Da plötzlich kam ein Gesicht in mein Blickfeld - die Hebi, die mich am 6. aufgenommen hatte. Sie hätte gerade Pause, und sie wolle jetzt endlich mein Kindli sehen. Ich war so froh. Sie erklärte mir auch grob, was gerade gemacht wurde. Der Anästhesist machte mich unglaublich nervös. Kam mit irgendwas kaltem gegen meine Schulter und dann noch wo hin, und fragte, was ich spüre. Ich erklärte ihm, dass ich Nervenschädigungen habe, und Temperatur und Druck nicht überall gleich spüre. Er machte nochmal genau das gleiche. Bis hierhin hatte ich wirklich nur Angst um dich. Nun kam noch die Angst dazu, dass mit der Narkose was nicht funktionieren könnte.
Doch das ging immerhin gut. Die Hebi in Pause sagte noch, gleich würde es gegen meine Lungen drücken, das sei ganz normal, gleich sei das Baby draussen. Ganz kurz durfte ich dich sehen. Zuerst sah ich deine Löckchen! Wunderschön! Aber du warst ganz blau, tatest keinen Wank, und wurdest auch gleich mitgenommen. Papa ging mit dir mit. Die Hebi hatte mich dann beruhigt, das sei nichts ungewöhnliches. Sie bot an, kurz nachzusehen und den Arzt fragen. Als sie zurück kam bestätigte sie, es sei alles in Ordnung, du seist nur sehr schwach und brauchst etwas Sauerstoff.

Nachdem sie mich zusammengeflickt hatten, durfte ich dich das erste mal etwas streicheln. Du warst noch im Brutkasten. Ich hatte immer noch so mega kalte Finger, und zitterte wie blöd - hatte fast n wenig Angst, ich könnte dir wehtun. Um 17:30 rum durften wir in den Gebs zurück. Der Kinderarzt kam gleich mit dir hinterher. Du würdest dich gut erholen, und atmest ausreichend, dass ich dich zu mir nehmen dürfe. Es war schon komisch, das letzte Mal als ich im Gebs war, warst du noch im Bauch - und jetzt warst du da. Ich habe noch nicht das leiseste Tönchen von dir gehört. Ausser den Augen, die sich staunend umgesehen haben, hast du dich nicht bewegt. Auch die Brust hat dich nicht im Geringsten interessiert. Ich bekam im Gebs noch das Abendessen, brachte aber nicht viel runter. Die Hebi hatte mich noch etwas mit einem Tuch gewaschen, das hatte total gut getan. Papa hat dich in dieser Zeit gehalten.

Dann gings in die Wochenbettstation. Ich kam in ein Dreierzimmer, mit einer lieben Zwillingsmutter, mit der ich mich noch eine Weile unterhielt, und einer Frau, die keine Sprache sprach, die irgend jemand anderes im Spital sprach. Die Hebi dort sagte nur "Ich stelle mich jetzt gar nicht erst vor, ist gleich Schichtwechsel." Und ward nicht mehr gesehen.
Die ganze Nacht durch war Theater im Zimmer, weil die ausländische Mutter so Mühe hatte, sich niemand fand, der mit ihr sprechen konnte und ihr Mädchen weinte und weinte. Sie liess auch dauernd das grelle Licht laufen, oder die Wärmelampe die zu piepsen anfängt, wenn sie zu lange lief, sodass ich kaum zu Schlaf kam. Dann musstest du erbrechen. Du lagst neben mir in so einem angeschnallten Bettli. Wegen Schmerzen und PDA-Nachwirkungen konnte ich mich kaum genug verdrehen, um dich auf die Seite zu ziehen (hatte Angst, du könntest ersticken). Dann musste ich für die Hebi drücken. Das ist so ein unmögliches Gefühl, wenn man sich nicht um sein eigenes Kind kümmern kann... Auch mussten sie dich immer wieder kontrollieren, dass es dir soweit gut geht. Auch mir drückten sie hin und wieder mal was rum, nestelten was am Tropf oder spritzten Morphium nach. Habe wieder kaum ein Auge zugetan in dieser Nacht.

Am 9. Verliess die Frau mit dem Mädchen das Spital. Ihr Mann sprach französisch, ich hoffe, sie haben dann eine gute Wochenbettbetreuung für zu Hause gefunden... Als ich im Bett etwas kleines zum Frühstück ass hast du zum ersten mal ein Tönli von dir gegeben. So um 10 durfte ich aufstehen. Ich wurde blöd angeschnauzt weil ich nicht wusste, wo die Milchküche, das Frühstück, Dusche etc ist. Ja, das hatte mir niemand erklärt. Das Zwillimami hat mich dann mitgenommen, und alles kurz gezeigt.
Ich war so froh, als sich die ersten Besuche ankündigten, und wir uns unten im Café trafen, und ich von 'da oben' weg kam. Ich fand die Zeit im Spital recht schwierig. Jede Hebi hat ihre eigene Art wie sie etwas macht, und jedes mal, wenn man einen Rat der einen Hebi befolgt hatte, von der nächsten komisch angeschaut wird.

Zu hause (Papa holte uns in unserem neuen Auto ab) hatte ich erst mal einen kleinen Nervenzusammenbruch. Einerseits war ich froh, zu Hause zu sein, weg aus dem Spital, was mich so verunsicher hatte in allem - andererseits etwas verunsichert, wie es nun weiterging. Ich war so froh um meine Wochenbetthebi und die bereits erwähnte Kollegin in Hebi-Ausbildung (letztere kam noch am gleichen Abend kurz vorbei). Sie beide haben mir unglaublich viel Sicherheit vermittelt. Dass ich alles super mache, und du (nach einem zwischenzeitlichen Tief) dann toll zugenommen hast. Wie aufmerksam du bist.


Heute erinnert nichts mehr an den schwierigen Start. Du bist ein total lieber, hyperaktiver, lustiger Bub. Dass das Stillen nicht so recht klappte (4 Monate hauptsächlich abgepumpt) hast du damit versöhnt, dass man dir inzwischen eigentlich alles geben kann ausser gekochte Rüebli (die hast du schon beim Brei verweigert).

Du wirst bestimmt ein super toller grosser Bruder. Ich freue mich schon, dir dein kleines Schwesterchen vorstellen zu dürfen! Trotzdem hoffe ich, dass die Geburt etwas anders verläuft. Das Wochenbett im Spital werde ich sicher auch leichter meistern, beim zweiten Kind ist man ja etwas erfahrener und lässt sich nicht mehr so leicht verunsichern.
mit Bub (01/2015)
Und Mädchen (01/2017)

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Caledonia
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Re: Erstgeburt, nicht sehr schön

Beitrag von Caledonia »

Liebe Kizank,
es tut mir sehr weh zu lesen, welch einen schwierigen Start ihr als Familie hattet. Aber zum Glück geht es dem Kleinen gut. Ich wünsche dir von Herzen, dass dich die Geburt deiner Tochter mit dieser schwierigen Geburt und dem ungemütlichen Wochenbett etwas versöhnen kann. Hast du dir schon einmal überlegt, eine ambulante Geburt anzupeilen? Mit genügend Unterstützung im Haushalt und für den Grossen ist das Wochenbett zu Hause einfach nur ein Traum :lol:
Alles Gute!

Snowday
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Re: Erstgeburt, nicht sehr schön

Beitrag von Snowday »

Danke für deine Zeilen. Auch mir tut es sehr leid,dass du die erste Geburt so erleben musstest. Ich persönlich finde es total unverständlich, dass man dich so lange hat leiden lassen. Ich wünsche mir auch eine natürliche Geburt aber wenn es so kommen würde, würde ich auf einen KS bestehen.
Aber bleib guten Mutes. Beim zweiten Mal ist bestimmt alles anders. Alles Gute!!
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Regii
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Re: Erstgeburt, nicht sehr schön

Beitrag von Regii »

Liebe Kizank, es tut mir so leid, dass du eine so schreckliche geburt

Herzli84
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Re: Erstgeburt, nicht sehr schön

Beitrag von Herzli84 »

Liebe Kizank, ich habe fast exakt dasselbe erlebt. Bin schon fast erschrocken, von dir das zu lesen, wie ich es empfunden hab. Ich schicke dir ganz viel Kraft, um diese Erlebnisse zu verarbeiten. Bin mir sicher, dass dein Mädchen einen gemütlicheren Start ins Leben hat.
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Regii
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Re: Erstgeburt, nicht sehr schön

Beitrag von Regii »

Liebe Kizak, es tut mir so leid, dass du eine so schreckliche geburt erlebt hast. Ich finde es sehr toll, dass du es geschafft hast deine erfahrung in worte zu fassen. Wie schön, dass du mit deinem umfeld, hebis etc darüber sprechen konntest. Leider kenne ich aus eigener erfahrung, wie eine geburt ein traumatishes erlebnis sein kann. Habe es aber bisher noch nicht geschafft ausführlicher darüber zu shreiben. Ich wünsche dir weiterhin viel kraft und alles gute bei deiner geburt.

Solvej2
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Re: Erstgeburt, nicht sehr schön

Beitrag von Solvej2 »

Ui Kizank.. es tut mir sehr Leid, über deine Erlebnisse zu lesen. Meine erste Geburt verlief ähnlich.. aber im Vergleich zu Dir weniger dramatisch. Erst Einleitung. Blasensprung, viele Wehen, wenig Öffnung, schliesslich nach 24 Stunden Pda. Dann Stillstand.. viele Stunden alleine mir meinem Mann im Kreissaal, plötzliches Auftauchen von einem ganzen Geschwader von Weisskitteln, da die Herztöne des Kleinen plötzlich sanken. Blutabnahme aus dem Kopf des Babies um die Sauerstoffsättigung zu messen. Dann Kaiserschnitt. Ich war so alle und überfordert mit dem kleinen Menschlein nach diesem Gewaltmarsch... und um mich herum ständig nur Geschäftigkeit, Tipps, Tricks und wenig Verständnis. Das Wochenbett war nicht schön und nach 48 Stunden habe ich mich nach Hause entlassen lassen...
Zwei Jahre konnte ich mir ein zweites Kind gar nicht vorstellen. Aber dann hat unser Grosser mal aus Versehen zwei Wochen am Stück durchgeschlafen und plötzlich kam doch der Wunsch nach einem zweiten. Und Gott sei Dank wurde ich sofort schwanger (denn nach zwei Wochen war Schluss mit durchschlafen). Mein zweiter Sohn kam dann in einem anderen Krankenhaus mit einer tollen Hebammenbegleitung und einer netten Assistenz und Oberärztin natürlich zur Welt. Das war so schön und hat mich so sehr mit der ersten Geburt versöhnt.. auch das Wochenbett war viel besser. Denn du hast recht: beim zweiten Kind ist man erprobter und lässt sich nicht mehr verunsichern. Ich wünsche Dir auch aus vollem Herzen, dass es bei Dir auch so kommt.

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