Derloma hat geschrieben:
Ich habe gestern mit der Kleinen schon fleissig geübt. Sie hat sehr Spass gehabt. Ihr habt mich alle sehr motiviert, die Kleine körperlich zu "aktivieren". Irgendwie hab ich jetzt gar keine Lust mehr zur Mübe zu gehen oder so. Ich werde bis zum nächsten Kia Termin Ende Mai unsere Tochter vermehrt animieren zum bewegen und dann sehen wir dann was der Kia meint und ob sie Fortschritte macht.
Ich glaube, dass du so auf einem guten Weg bist. Es gibt Kinder, die haben einen grossen inneren Drang zur Bewegung und da läuft vieles von alleine und sie werden schnell mobil. Andere sind sehr zufriedene Kinder und sind ohne Input von aussen wohl und das Interesse an Mobilität ist da viel kleiner. Wichtig bei allen ist aber, dass sie den Anreiz zur Bewegung bekommen, gerade dann, wenn sie ihn nicht von sich aus einfordern. Logisch sind die Kinder zuerst auf dem Bauch liegend schnell unzufrieden. Ist anstrengend, den Kopf zu heben, aber eben auch Training. Und gerade bei den etwas "fauleren" (sieht ja nur so aus, ist es aber nicht wirklich
) Kindern ist dieser Input von aussen als Anreiz zur Bewegung für die Kinder super.
Ich habe ganz unterschiedliche Kinder. Das eine suchte stets nach Action, war stets in Bewegung und konnte vor 11 Monaten frei gehen. Das andere war sehr zufrieden mit sich, nahm aber Spielangebote immer an, forderte sie aber nicht von sich aus (d.h. es lag zufrieden da und weinte kaum einmal; wurde hingesetzt und war zufrieden, auch wenn das Spielzeug wegrollte und nicht mehr erreichbar war) und konnte auch erst mit 18 Monaten frei gehen. Dafür war es weiter mit anderen Dingen, hatte Zweiwortsätze intus bevor es frei gehen konnte und feinmotorisch war es sehr geschickt.
Das eine Kind ist noch heute eher ungeduldig und nur schwer zufriedenzustellen, auch stellt es hohe Anforderungen an sich selber und weiss sich weniger gut einzuschätzen. Es ist aber auch mutiger und gerade im Grobmototischen besser als im Feinmotorischen. Das zweite Kind hat viel mehr Geduld, auch mit sich selber, kann sich lange alleine mit sich beschäftigen und es gibt auch weniger schnell auf, wenn etwas nicht sofort klappt. Auch ist es feinmotorisch immer noch deutlich stärker als grobmotorisch.
Bei beiden ist es sich aber im Vergleich zu früher viel ausgeglichener. Wenn die Kinder Anreize bekommen, auch Dinge zu trainieren, die ihnen weniger liegen, dann können sie sich dort stark verbessern.
So kann vieles auch Charaktersache sein und es muss kein medizinisches Defizit dahinterstecken, wenn Kinder etwas später mobil werden. Es zählt bei der Entwicklung nicht nur das Grobmotorisch, auch die anderen Entwickltungsschritte sind bei der Beurteilung sehr wichtig. Nur sind diese halt weniger schnell erkennbar und so fällt es vielen auf, dass ein Kind noch nicht frei gehen kann und dann wird das zum Thema. Und dabei übersieht man, dass es in anderen Bereichen viel weiter ist.
