Mutterrolle

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: stella

jupi2000
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Re: Mutterrolle

Beitrag von jupi2000 »

Ja klar. Jede Familie darf zum Glück selbst entscheiden, wer wieviel arbeitet. Und dass eine gute Krippe sicherlich auch eine gute Lösung ist, bezweifle ich nicht. Diese ewige Disskussion...echt unnötig. Frauen, leben und leben lassen, oder?
Ich war ca die ersten 11 Jahre "nur" Hausfrau. Mir hats gefallen. Ich habe meine arbeit überhaupt nicht vermisst.
Aber was mich biz stört ist, dass einige Leute denken, meine Kinder waren 24 h nur bei mir am Rockzipfel. Nein, meine Kinder durften auch mal zum Götti, Gotti oder zu den Grosseltern usw. Und meine Freundinnen und ich haben uns gegenseitig die Kinder gehütet, so dass wir abwechslungsweise mal unsere Ruhe hatten. Es ist also nicht so, dass Kinder in Isolation aufwachsen, nur weil sie nicht in die Krippe dürfen/ müssen.

fally
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Re: Mutterrolle

Beitrag von fally »

SoNnEnkÄfEr hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 11:54
@fally: Die "Aufgabe Mutter" mit sozialem Engagement o.ä. zu vergleichen finde ich iwie lächerlich, sry.
Ich finde es lächerlich und überheblich, wenn man seine Rolle als Mutter als DIE edelste und selbstloseste Aufgabe überhaupt bezeichnet. Vielleicht wäre es edler und selbstloser gewesen, ein Kinderheim in Afrika zu gründen und zu leiten? :wink:
Nur so als Gedankenanstoss...schau doch ein bisschen über deinen Tellerrand hinaus....

ausländerin
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Re: Mutterrolle

Beitrag von ausländerin »

Fally, good point! Also eine Mami zu Hause mit zwei kids und Finanzierung von Mann in einer der reichsten Länder der Welt ist selbstloser als alle die Menschen die jedes Tag ihre Leben riskieren, um Menschen in Not zu Helfen und irgendwo in Syrien Tag und Nacht verletzte Kinder operieren oder Ebola pazienten behandeln damit nicht ganzes Welt befallen wird. Das wird immer besser!

Bridget
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Re: Mutterrolle

Beitrag von Bridget »

@ausländerin
Ich bin nicht oft mit deinen Ansichten einverstanden, aber hier hast du ganz einfach recht :!:

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Re: Mutterrolle

Beitrag von SoNnEnkÄfEr »

@ Fiona1980: Ich bin weder die Einzige, noch die Wahre. Was ich aber bin: Da ! Daneben sind meine Kinder von einem Haufen aus Familie, Verwandschaft, Bekanntschaften und vielen anderen Kindern umgeben. Weit abwechslungs - und facettenreicher als in der immer gleichen Kita, mit den immer gleichen BetreuerInnen und den immer gleichen Kindern.

@alle (die sich aufregen): Was haltet ihr davon, wenn sich Leute einen Hund kaufen, jedoch Vollzeit arbeiten ?
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Re: Mutterrolle

Beitrag von SoNnEnkÄfEr »

fally hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 13:39
SoNnEnkÄfEr hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 11:54
@fally: Die "Aufgabe Mutter" mit sozialem Engagement o.ä. zu vergleichen finde ich iwie lächerlich, sry.
Ich finde es lächerlich und überheblich, wenn man seine Rolle als Mutter als DIE edelste und selbstloseste Aufgabe überhaupt bezeichnet. Vielleicht wäre es edler und selbstloser gewesen, ein Kinderheim in Afrika zu gründen und zu leiten? :wink:
Nur so als Gedankenanstoss...schau doch ein bisschen über deinen Tellerrand hinaus....
Die immer gleichen Sprüche ..
Meine Antwort sollte in keinster Weise abfällig rüberkommen was humanitäres Engagement anbelangt. Was hast du für einen Schimmer, was ich an "guten" Taten geleistet habe ?!
Sind einfach zwei paar Schuhe, die man nicht vergleichen kann - das eine hat mit dem anderen nix zu tun.

@Ausländerin: Vorurteile sind auch Urteile, gell ?
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fally
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Re: Mutterrolle

Beitrag von fally »

SoNnEnkÄfEr hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 17:33
fally hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 13:39
SoNnEnkÄfEr hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 11:54
@fally: Die "Aufgabe Mutter" mit sozialem Engagement o.ä. zu vergleichen finde ich iwie lächerlich, sry.
Ich finde es lächerlich und überheblich, wenn man seine Rolle als Mutter als DIE edelste und selbstloseste Aufgabe überhaupt bezeichnet. Vielleicht wäre es edler und selbstloser gewesen, ein Kinderheim in Afrika zu gründen und zu leiten? :wink:
Nur so als Gedankenanstoss...schau doch ein bisschen über deinen Tellerrand hinaus....
Die immer gleichen Sprüche ..
Meine Antwort sollte in keinster Weise abfällig rüberkommen was humanitäres Engagement anbelangt. Was hast du für einen Schimmer, was ich an "guten" Taten geleistet habe ?!
Sind einfach zwei paar Schuhe, die man nicht vergleichen kann - das eine hat mit dem anderen nix zu tun.
ja genau, man sollte sie nicht vergleichen, dann nenn doch die Aufgabe der Mutter auch nicht die edelste und selbstloseste!!! :roll:

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Re: Mutterrolle

Beitrag von jupi2000 »

Sonnenkäfer
Hund: ist der Hund den ganzen Tag alleine in der Wohnung eingesperrt oder wird er liebevoll von jemandem betreut und ausgeführt?

Es gibt nicht nur schwarz oder weiss...

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Re: Mutterrolle

Beitrag von SoNnEnkÄfEr »

jupi2000 hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 17:45 Sonnenkäfer
Hund: ist der Hund den ganzen Tag alleine in der Wohnung eingesperrt oder wird er liebevoll von jemandem betreut und ausgeführt?

Es gibt nicht nur schwarz oder weiss...
Natürlich ist er in Obhut. Wäre ja sonst gar nicht tierschutzkonform.
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Re: Mutterrolle

Beitrag von jupi2000 »

Dann find ichs ok.

Pippo
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Re: Mutterrolle

Beitrag von Pippo »

😁

es geht nicht darum, wieviele stunden jemand „da“ ist sondern wie das kind aufgehoben ist... bei den eltern, bei den grosseltern, kita etc... und wie die eltern da sind wenn sie da sind. das hat nichts mit dem arbeitspensum zu tun, sondern mit dem wollen. es gibt hausfrauen die mehr stunden mit den kindern verbringen als berufstätige frauen und dennoch nie ganz „da“ sind oder die kinder ständig zu anderen abschieben.

@edel und selbstlos: ja genau.... das beweisen ja all die tollen mütterblogs in denen sich mütter selber feiern, weil sie auf lego treten und nachts wach sind ... wahrlich nobel... und so selbstlos, wenn man ja finanziert wird und sich selber auf die schulter klopfen darf wie grossartig man nicht ist :-)

@sonnenkäfer: du hast keine meiner fragen beantwortet nur drum herum geredet... daher ganz kurz gesagt: nein, ist nicht so wie du denkst. die welt ist viel grösser, bunter, facettenreicher und mit viel mehr möglichkeiten als du es dir in deiner kleinen welt auch nur ansatzweise vorstellen kannst...

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SoNnEnkÄfEr
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Re: Mutterrolle

Beitrag von SoNnEnkÄfEr »

@jupi2000: Würdest du dies auch selbst tun ?

@Pippo: Das hatten wir doch schon. Mal abgesehen von der Qualität des da-seins, setzt ein da-sein können doch voraus, dass man in Reichweite ist. Zumindest in meiner mickrigen, verkümmerten Vorstellung.
Iwie hast du das Wort nobel in diesem Kontext nicht richtig verstanden.
Sprichst du mich an wg. Finanziert werden ? Ich arbeite flexibel zwischen 10-60% - verdiene mit diesem Pensum mehr als einige in Vollzeit. Ausserdem kennst du meine finanzielle Situation nicht. Klar ist es mein Mann, welcher lohntechnisch bei uns das Gewehr nach Hause bringt. Ich sehe aber überhaupt nicht, was du damit zu sagen versuchst .. und wieso rechtfertige ich mich überhaupt ... :shock:
Genau ! In dieser bunten, facettenreichen, grossen Welt habe ich jahrelang "ghamschterrädlet" und eines dabei vergessen: Mein Kind. Deshalb der Wandel zu öfter da sein. Es wäre ja nicht so, dass ich seit 20 Jahren Hausfrau bin und iwas plappere, was ich mal im TV gesehen habe.
Btw: Lass uns doch Freunde sein :wink:
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Re: Mutterrolle

Beitrag von Pippo »

nein, ich hab nicht dich gemeint mit dem finanzieren lassen. ich glaub dir auch dass es für DICH so stimmt, was aber nicht heisst dass das allgemeingültig ist.
freundschaft wird das keine, sorry, meine freunde sind ein bisschen mehr „open minded“ ;-)

Lilyrose
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Re: Mutterrolle

Beitrag von Lilyrose »

SoNnEnkÄfEr hat geschrieben: Mi 4. Jul 2018, 11:54
@Lilyrose: Doch, ich erachte es, unabhängig vom konkreten Modell, sehr wohl als nicht ideal, wenn Kinder die meiste Zeit abgeschoben werden, um den eigenen Bedürfnissen nachzukommen.
Das ist wohl genau der Unterschied: für mich ist es kein abschieben, sondern für die Kinder eine Bereicherung, eine Erweiterung ihres Horizontes. Und ja, ich habe Bedürfnisse und achte darauf, dass diese so gut wie möglich erfüllt werden. Denn dann kann ich meinen Kindern eine zufriedene, gute Mutter sein. Für mich hat Mutter sein nichts mit "Selbstaufgabe" zu tun, sondern die Bedürfnisse der Kinder und meine möglichst gut unter einen Hut zu bringen. Klar, haben die Kinder im Ernstfall Priorität. Aber nur weil ich Kinder habe, höre ich nicht auf mich selbst zu sein.

Und klar ändert sich viel mit Kindern, aber eben nicht alles. Meine Welt dreht sich nicht nur um meine Kinder (zumindest nicht solange es allen gut geht).

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danci
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Re: Mutterrolle

Beitrag von danci »

RiverSong hat geschrieben: Mi 20. Jun 2018, 17:05 Liebe Frauen

Ich möchte mal eine Frage stellen, die mich schon länger beschäftigt:
Wie geht es euch mit eurer Rolle als Mutter?

Ich habe auch nach dem ersten Jahr mit Baby noch Mühe mit meiner Mutterrolle. Es fühlt sich irgendwie noch nicht so richtig an. Oft habe ich das Gefühl, dass sich rundherum andere Mütter total wohl fühlen und glücklich damit sind, zu kochen, Babystrampler selbst zu nähen etc. Aber ich bin nach einem Arbeitstag im Büro meistens zufriedener als nach einem «Mamitag». Es ist vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis ich richtig angekommen bin. Wie war/ist das bei euch?

Gibt es hier noch andere Frauen, die mit ihrer Mutterrolle hadern?

Liebe Grüsse
Riversong
Ich möchte zum Eingangsposting etwas sagen: Die Hauptfrage ist doch: Was ist die Mutterrolle? Breichen kochen und Strampler nähen wäre jetzt auch nicht meine Passion gewesen. Aber ich liebe es Mutter, zu sein, weil ich meine Kinder liebe und es toll finde, ihnen beim Wachsen zuzusehen (was ich auch neben meinem Vollzeitjob schaffe, das aber nur so am Rande). Es gibt nicht DIE Mutterrolle, denn wie alle Menschen verschieden sind, so sind es auch alle Mütter. Ich persönlich brauche dringend a) eine geistige Beschäftigung, sonst gehe ich ein und b) Kontakt zu anderen Erwachsenen. Das kann, muss aber nicht, etwas mit der Erwerbsarbeit neben dem Mamidasein zu tun haben. Ich war die Mutter, die sich beim Klinikpersonal im Wochenbett erkundigte, ob es auch noch anständige Tageszeitungen gäbe, anstatt das "wir Eltern" und die Schweizer Illustrierte, weil sich das Zurückziehen in den Kokon von Stillen, Windeln und Baby anschmachten falsch anfühlte. Die Hebamme meinte zwar, ich soll mich erholen und alles andere mal sein lassen, aber wenn ich doch merke, dass das nicht das Richtige für mich ist, warum sollte ich? Und das heisst ja nicht, dass ich mich nicht um das Baby gekümmert hätte.

Auch später war ich eher diejenige, die mit einem Buch oder dem E-book-reader bewaffnet auf den Spielplatz kam, um in keine der typischen Gespräche einbezogen zu werden, aber deshalb habe ich ja trotzdem meine Kinder auf der Schaukel angegeben. Und ich habe mir ein kleineres, aber dafür feines Umfeld gebildet, mit Müttern, die Mütter sind, aber halt so ticken, wie ich, und bei denen ich mich immer in meine Blase zurückziehen konnte und stillend über die Vor- und Nachteile eines Zweitstudiums oder über die neuste Abstimmungsvorlage diskutieren. Oder mich auskotzen, weil irgendwelche Ewiggestrigen wieder einen dummen Spruch über hohes Pensum und Muttersein loswerden mussten und wir wissen, wir werden verstanden.

Ich kann daher nur raten: Schau nicht, was andere Mütter tun. Schau, was Dir gut tut und schau Dich erst dann gezielt nach anderen Mütter um, die auch so denken/ticken. Und Du wirst sie finden. Und plötzlich fühlt sich dann die Mutterrolle stimmig ein, weil sie so definiert wurde, wie sie auch zu Dir als Person passt. Und mit dem Umfeld, das zu einem passt, sind dann auch die Mamitage viel erfüllender.

@ Ausländerin
teilweise OT, aber ich wollte es schon länger loswerden: Herzlichen Dank für Deine Beiträge. Ob man gleicher Meinung ist oder nicht, es tut so gut, dass jemand in der Luxusproblematik-Diskussion etwas die objektive Sicht einnimmt und alle auffordert, über den Tellerrand des reichlich gefüllten Schweizer Teller hinauszuschauen.
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Re: Mutterrolle

Beitrag von stella »

danci
Daumen hoch!

Bei mir hat das übrigens schon bei der Heirat begonnen: Ich habe als einzige Frau in meinem Freundes- und Bekanntenkreis meinen Namen behalten und wurde deswegen von verschiedenster Seite mit dummen Sprüchen bombardiert. Das hat mir als erstes gezeigt, dass ich nicht (mehr) kompatibel bin mit den Haltungen von vielen Freunden und Bekannten.

Einen anderen Kreis aufzubauen und einen Weg mit diesem Freundeskreis zu finden, das dauerte doch mehrere Jahre.
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Minchen
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Re: Mutterrolle

Beitrag von Minchen »

Wie meistens in dieser Diskussion frage ich mich dann an diesem Punkt, was ein Vater davon halten soll. Heutzutage ist meistens nach wie vor er derjenige, der hochprozentig und Vollzeit arbeitet, dabei hat er doch auch seine Vaterrolle und liebt seine Kinder. Nach wie vor ist das kein Thema.
Bei einer Frau aber geht das Hände verwerfen los.
Ich kann das nicht so ganz verstehen, die Zeiten haben sich geändert. Auch wenn es evolutionstechnisch bisher anders gelaufen ist.
Bei uns z.B.ist der Fall klar: sollte mein Mann - aus welchen Gründen auch immer - seinen Job verlieren, hätte ich die Möglichkeit in meiner Firma wieder 100%ig einzusteigen. Mein Mann bliebe dann daheim und würde sich halt eine Teilzeitstelle oder eine andere 100%ige Stelle suchen. Aber für mich wäre klar, dass es bei uns ums 'nackte Überleben' ginge und ich glaube, ich würde mich in unserer jetzigen Situation arrangieren (unsere beiden sind ja auch keine Babies oder Kleinkinder mehr). Ich gebe zu, das ist schon etwas egoistisch gedacht. Denn die schöne und intensive Zeit konnte ich total mit ihnen erleben und geniessen. Also ds Füfi u ds Weggli.
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Hibiskus
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Re: Mutterrolle

Beitrag von Hibiskus »

Wie schon viel früher gesagt: Ich denke, DIE Mutterrolle gibt es nicht!
Mutter werden bedeutet meistens, dass sich der Alltag total verändert. Man ist nun nicht mehr nur für sich selber verantwortlich und muss die eigenen Bedürfnisse mit den Bedürfnissen des Kindes unter einen Hut bringen. Deswegen meine Aussage vor ein paar Tagen, dass die eigene Mutterrolle von einem selber nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen definiert werden kann/soll/muss.

Fragen wie z.B: "Wie gestalte und organisiere ich meine Tage mit Kind?", "Was ist mir wichtig?", "Was heisst Muttersein für mich?", "Welche Vorstellungen habe ich von meinem Alltag als Mutter?", "Was sind meine Erwartungen an mich?". Vieles davon sind Sachen, die ämel ich mir vor dem Kind nicht überlegt habe. Meine Vorstellung davon, wie es sein würde, stimmten nicht immer mit der Realität überein. Ich musste MEINEN Weg suchen und finden. Und ihn immer wieder neu gestalten.

So habe ich zB. gemerkt, dass ich "0815-Spielplatzbegenungen", bei denen über die Kinder geredet und vorallem verglichen wurde, nicht besonders mag. Also fand man uns, als Junior klein war, selten vor 17 Uhr auf einem Spielplatz oder heutzutage in der Badi. Das ist nämlich die Zeit, zu der viele Familien nach Hause gehen, weil um 18 Uhr das Essen auf dem Tisch stehen und die Kinder um 20 Uhr im Bett sei müssen. Nach 18 Uhr habe ich auf den Spielplätzen oft Frauen kennengelernt, die ähnlich ticken wie ich und ihre Mutterrolle ähnlich definieren.

Ich will damit eigentlich nur sagen, dass jede für sich selber herausfinden muss, welche Lebensorganisation zu ihr, ihren Kindern und der ganzen Familie passt. Das ist besonders zu Anfang nicht immer leicht und wird allenfalls vom Umfeld auch kritisiert.

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danci
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Re: Mutterrolle

Beitrag von danci »

stella hat geschrieben: Sa 7. Jul 2018, 12:13 danci
Daumen hoch!

Bei mir hat das übrigens schon bei der Heirat begonnen: Ich habe als einzige Frau in meinem Freundes- und Bekanntenkreis meinen Namen behalten und wurde deswegen von verschiedenster Seite mit dummen Sprüchen bombardiert. Das hat mir als erstes gezeigt, dass ich nicht (mehr) kompatibel bin mit den Haltungen von vielen Freunden und Bekannten.

Einen anderen Kreis aufzubauen und einen Weg mit diesem Freundeskreis zu finden, das dauerte doch mehrere Jahre.
Ja, es kann manchmal etwas aufwendiger sein. Ich habe meine Familiengründung kurz nach der Uni gestartet. Mein Freundeskreis war dann so der typischen Studenten/Akademiker-Freundeskreis, wo es zunächst darum ging, einen guten Job zu ergattern, die Anwaltsprüfung zu machen und andererseits weiterhin Party zu machen. Dazwischen politische Diskussionen zu führen, Petitionen etc. zu starten, etwas Kultur, Bücher, Reise etc. Das war so die Blase :lol: :lol: :lol: Kinder, Familie? Ja, das ist etwas, was die meisten schon wollten, aber frühestens so in 10 Jahren? Es wurde damit etwas schwieriger, diese Freundschaften weiterhin so eng zu halten.
Meine Schnupperbesuche aber in Krabbelgruppen und ähnliches verliefen jedoch frustrierend, da es einfach nicht zu mir gepasst hatte. V.a. wurde ich das erste Mal in meinem Leben wirklich damit konfrontiert, dass an Männer und Frauen verschiedene Erwartungen bestehen. Und ich war schockiert. Das kannte ich bisher nur aus Erzählungen. Frühere Zeiten und so. Es dauerte auch etwas, aber durch tolle neue Leute und dadurch, dass auch einige der älteren Freunde inzwischen auch Eltern geworden sind, passt es schon. Dauerte aber seine Zeit.
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Eliana
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Re: Mutterrolle

Beitrag von Eliana »

Tatsache ist, dass wir alle halt noch extrem alte Rollenverständnisse haben. Diese stimmen dann halt meist nicht mit der Realität überein und steckt uns in ein Korsett, wo wir nicht reinpassen. Deshalb stellen wir dann diese Fragen der Mutterrolle und fühlen uns nicht wohl.
Ich selber bin seit über zwei Jahren Mutter. Ich finde es super, aber bin ich die „traditionelle Mutter“? Ich habe noch nie in meinem Leben einen Kuchen gebacken, nicht mal für den Geburtstag meines Sohnes. Dafür bin ich mit ihm im Winter Schneeschuhlaufen gegangen. Das sind für mich diese Momente in welche ich als Mutter aufgehe. Mit meinem Sohn, jetzt noch klein, später dann grösser die Sachen unternehmen, die mir und hoffentlich auch ihm dann richtig Spaß machen.
Und ich gebe zu, zum Teil komme ich auch an meine Grenze als Mutter. Wenn er schreit und schreit und ich gestresst bin und froh bin, dass ich auf eine Geschäftsreise kann, und mal Paar Tage aus dem Haus.
Der Mutterinstinkt gibt es eben nicht. Dieses Gefühl sich immer aufopfern zu wollen und dabei noch immer glücklich zu sein. Wichtig ist es, die richtige Balance zwischen den verschiedenen Rollen zu finden. Frau ist eben nicht nur Mutter, selbst jene die nicht Berufstätig sind.
Und ja, ich werde oft mit Stereotpyen konfrontiert.
- Ich geh in die Kita und auf dem Sack mit den verschissenen Hosen steht „für Mami“, dabei holt und bringt mein Mann genauso oft der Kleine in die Kita wie ich.
- Berufstätigkeit, ich bin Hauptverdienende. Die Leute fragen aber immer nur mich, wieviel ich dann neben der Familie noch arbeite, als würde ich nur um „am Ball zu bleiben“ oder ein Sackgeld zu haben arbeiten und als würde ich ganz alleine den ganzen Haushalt Schmeißen. Niemand fragt aber mein Mann, wie er dann auch er alles unter eine Hut kriegt.
Wie von Danci gesagt, an Männer und Frauen bestehen verschiedene Erwartungen. Und diese Erwartungen entsprechen eben nicht der Realität unseren Bedürfnissen/Charakter etc. Diese Erwartungen/Rollenbilder erklären auch, wieso Frauen (und vorallem Mütter) im der Berufswelt diskriminiert werden, wieso Männer kämpfen müssen, um sich um ihre Kinder kümmern zu dürfen etc.
Aber zum Glück müssen wir uns nicht in dieses von außen gebildetes Mutterkorsett verpacken. Macht einfach, wie es euch am besten passt und sch…auf was euch andere vorgaukeln. Dies entspricht einfach nicht der Realität!

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