Schlafprobleme

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

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Lilyrose
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Schlafprobleme

Beitrag von Lilyrose »

Ich hätte nicht gedacht, dass ich auch mal hier schreibe...mein Sohn ist seit Geburt ein schlechter Schläfer. Die ersten 3 Monate hat er nur auf mir geschlafen...fand ich normal, geht ja vorbei. Dann gabs 2 Wochen wo er doch auch mal 4h am Stück geschlafen hat bevor er wieder auf 6-10x verwachen pro Nacht zurück ging. Alles nur ne Phase sagte ich mir...jetzt ist er 6 Monate alt. Er schläft meist von ca 19.00-23.00 Uhr einigermassen ruhig und am Stück und ab dann bin ich stündlich wach. Er schläft kaum je 2h am Stück, man kann wirklich fast die Uhr nach ihm stellen. Er schläft neben mir (Beistellbett, eigenes Bettchen haben nicht funktioniert). Wird vollgestillt, kriegt seit ca 2 Wochen mittags etwas Brei. Schoppen nimmt er nicht. Langsam ist mein Schlafdefizit so enorm, dass ich richtig Kopfschmerzen habe. Tagsüber kann ich selten schlafen, da grössere Tochter, abends gehe ich dann manchmal mit ihm schlafen, aber immer geht das auch fast nicht resp. meine Krise wird glaub noch grösser wenn ich nicht auch mal 10min für mich habe. Ich bin nicht der Meinung, dass er durchschlafen soll. Mit 3-4x wach pro Nacht hätte ich kein Problem.

Osteopatie sind wir jetzt grsd dran...hatte jemand ähnliche Probleme, hat etwas geholfen? Sobald er wach ist, ist er total zufrieden. Ach ja, tagsüber schläft er öfters kurz. Ich kann ihm ja auch nicht den Tagschlaf streichen...wenn er müde ist, kann ich ihn ja nicht wach halten??!!

Pippo
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Pippo »

Es ist vielleicht nicht gerade das was du hören willst, aber wir hatten 3 schlechte Schläfer und ich kann dein Schlafdefizit durchaus nachvollziehen. In den schlimmsten zeiten war ich stündlich wach, keine ahnung wie ich noch funktioniert habe. Wir haben uns den kopf zerbrochen was es alles sein könnte, haben alles mögliche probiert (homöopathie, schlafprotokoll, anderes zimmer, bett woanders hin, bei uns geschlafen, wir beim kind, etc., .... was bestenfalls kurzfristig besserung gebracht hat, aber nie für länger)... schlussendlich hat es am besten funktioniert, als wir es einfach so angenommen haben wie es ist (Kind schläft nun mal nicht gut) und uns rundherum arrangiert haben, so dass es für uns irgendwie ging, das kind nachts herumzutragen oder im wohnzimmer ins dondolo zu legen und selber auf der couch zu dösen. Und es waren immer phasen, es ging nicht 2 jahre lang durchgehend so.

was uns in der anstrengenden zeit geholfen hat:
zb. einer geht bereits abends früher ins bett, der andere übernimmt den Kinderdienst bis ca. 1 Uhr oder 2 Uhr, danach wird gewechselt. Auch bewährt hat es sich, wenn einer die nacht übernommen hat und der andere die ganz frühen morgenstunden bis zum aufstehen. Oder auch einfach mal die nächte abwechseln - einer schläft, einer haut sich die nacht um die ohren. Wichtig war für uns einfach, dass wir beide mal zu ein paar stunden schlaf am stück kamen um uns zu erholen.
Am schlimmsten war bei uns jeweils die zeit zwischen 6 monaten und laufalter, wirklich besser wurde es dann mit 2 oder 2.5J. durchgeschlafen erst mit 4.5J.

Ich wünsche dir alles gute und gute Nerven, schlafentzug ist wirklich gemein ;-)
Zuletzt geändert von Pippo am Mo 1. Okt 2018, 16:37, insgesamt 1-mal geändert.

jupi2000
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von jupi2000 »

Für mich persönlich wäre das einen Grund mich im Kispi für eine Schlafberatung anzumelden.

Ich glaube nicht, dass man das ganze nun 2 Jahre so hinnehmen muss. Für mich tönt das ganz schrecklich und dein Schlafmanko ist auch nicht so gesund.

kruemel2
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von kruemel2 »

Ich hatte von drei Kindern nur einen Miserabel-schläfer und verstehe deinen Zustand gut. Mir hat das Buch „schlafen statt schreien“ von E. Pentley sehr geholfen (von stündlicher Unterbrechung zu 3-4x pro Nacht). Virlleicht hilft es dir auch? Alles Gute!
Traktorenexperte 10/2013
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Lilyrose
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Lilyrose »

Ja, wahrscheinlich ist annehmen wichtig. Wobei ich schon noch Hoffnung habe, dass es irgendwann dann mal bessert. Mein Partner muss um 5.30 zum Haus raus und fährt Auto beim Job, deswegen finde ich es schon wichtig, dass er seinen Schlaf bekommt. Einzig eben, dwass er abends die grössere übernimmt, damit ich mit dem Kleinen ins Bett kann, das machen wir ab und an. Und halt am Wochenende tagsüber schlafen. Da er auch keine Flasche nimmt, ist die zeit die mein Partner nachts oder morgens übernehmen kann halt auch nicht so gross.

Heute habe ichs aber fertig gebracht, dass beide Kinder nach dem Mittag müde waren, so dass wir zu dritt 1.5h schlafen konnten. Und heute hat er tagsüber abgesehen von den 1.5h nur 3 kurze Nickerchen a 20min gemacht. Mal schauen, ob das etwas am Nachtschlaf ändert.

Sternli05
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Sternli05 »

Das kenne ich gut von meiner grossen Tochter und von unserem Kleinsten. Tagsüber haben sie nur 10 Minuten geschlafen wenn ich sie abgelegt habe. Sonst nur auf mir. Schoppen ging auch nicht, keine Chance.
Ich schlief mit Ihnen in einem Bett. Wenn sie wach wurden, auch oft Stündlich, Brust rein und weiter schlafen. Es akzeptieren hat auch viel gebracht. Die Grosse schlüpf ab 3 im eigenen Bett. Rief mich aber immer noch 2x die Nacht. Heute mit 15 ruft sie zwar nicht mehr, schläft aber immer noch schlecht und liegt oft lange wach. Der Kleine schlief mit 4 im eigenen Bett. Er kommt ab und zu rüber. Er braucht bis heute sehr wenig Schlaf. Es gibt Abfnde wo ich vor ihm schlafe.

Ich wünsche dir viel Kraft, einen guten Tipp habe ich leider nicht.

Pippo
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Pippo »

es ist nobel von dir, dass du deinem mann keinen schlaf abzwacken willst, weil er früh aufstehen und arbeiten muss, aber denk daran, bevor du auf dem zahnfleisch daher kommst: auch ein mann kann mit weniger schlaf gut funktionieren ;-)
Mit dem stillen liegt natürlich vieles an dir, aber diese zeit ist ja auch nicht ewig und dann kann vielleicht er auch öfter mal übernehmen (ich war selber immer berufstätig, man würde nicht glauben, mit wie wenig schlaf man auskommen und sogar noch arbeiten kann. :lol: - ich fand es sogar einfacher, als mit drei kinder zu hause zu funktionieren....

Es sind alles phasen, ich bin mir fast sicher, dass es auch bei euch immer mal wieder auf und ab gehen wird, glaub fest daran ;-)

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ChrisBern
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von ChrisBern »

Oh ja, bei uns auch schlimm, ich fühle mit dir! "Gemeinerweise" kannten wir das von der Grossen gar nicht und sind echt auf die Welt gekommen, wie schlecht ein Kind schlafen kann. Bei uns steckte noch was medizinisches dahinter (Schlaf apnoe), was wir leider viel zu spät gemerkt haben. Osteo war und ist bei uns immer noch hilfreich, schon allein, dass ich mal jemanden hatte, der zugehört hat. Geht immer noch auf und ab (16 monate). Erstaunlich, dass man mit 3 Stunden Schlaf arbeiten kann.;-)
was hilft? Abwechseln bzw Schichten abmachen. Ich hatte irgendwann Panik, ins Bett zu gehen und konnte nicht einschlafen-hat geholfen, wenn mein Mann wach war und geschaut hat, wenigstens bis Mitternacht. Irgendwann hat er tagsüber länger am Stück geschlafen, da hab ich der Grossen mal das iPad in die Hand gedrückt und mich hingelegt. Am Wochenende noch mal ins Bett gehen, wenn der Mann wach war. Familie einspannen, wenn möglich. Ich hab lange zu wenig Hilfe angenommen, weil ich dachte, es geht bald vorbei - jetzt nach 16 Monaten sind die Batterien einfach alle und anders überlebt man nicht. Schoppen hat es leicht verbessert bei uns und man kann besser abwechseln (kind hat brust konsequent verweigert ab sechs monaten).
Ich versuche noch mal bioressonanz und dann lege ich es "ad acta". Annehmen und akzeptieren und nicht auf ein Wunder hoffen ist die beste Lösung. Gelingt mir oft nicht, ich arbeite dran. Es tut mir leid, mega Tipps sind es nicht. Stetig kleine Schritte, kleine Pausen und annehmen versuchen. Ich wünsche viel Energie und dass es besser wird!

ausländerin
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von ausländerin »

Bei uns war es bis 13 monsten so - oder noch schlimmer wenn sie in der nacht sich nicht beruhigen liess und durchbrüllt bis erbrechen. Ich habe ab 5.5 Monaten 70% gearbeitet, mein Mann 80%. Wir haben alles mögliche ausprobiert, und es hat alles nichts gebracht. Wie schon viele geschrieben haben war es mir wichtig zu verstehen dass es ok ist, und für das Kind normal. Wir haben uns abgewechselt jeder Nacht oder am Wochenende. Da es bei dir nicht so gut geht mit dem stillen - kannst du probieren in liegen stillen. Also mit dem Kind am besten auf eine Matraze schlafen, ohne dicke decken und kissen und in der nacht bei erstem wimpern kind eindocken und weiter schlafen. Es braucht zeit sich daran zu gewöhnen aber es geht. Du kannst auch probieren mit abpumpen und schoppen - sehr langsam dran gewöhnen. Dann könnt ihr abwechseln. Ich wünsche dir viel Kraft!!

Hibiskus
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Hibiskus »

Kannst Du Dir tagsüber Hilfe organisieren? Jemand, der zwei Stunden die Kinder bespasst und gehst grad sofort ins Bett?

Lilyrose
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Lilyrose »

@Ausländerin: das machen wir schon seit Geburt so, also im Liegen stillen. Er schläft direkt neben mir, so dass ich nie aufstehen muss, glaube deshalb komme ich auch noch einigermassen über die Runden, weil alles im Halbschlaf passiert. Allerdings scheint er nicht das Stillen zu brauchen, er trinkt dann meist nicht und nuckelt auch nicht. Aber er nimmt Nuggi und das beruhigt ihn meist.

@Chrisbern: ja, geht uns auch so. Von der grossen sind wir auch verwöhnt. Von Geburt an 3-6h am Stück mit 10 Monaten durchgeschlafen. Deshalb ist es für uns auch neu.

@Pippo: ist nicht mal so nobel von mir, mein Partner ist leider einer, der sehr viel Schlaf braucht. Auch ohne das er nachts wach ist, ist er abends so müde, dass er meist mit der grossen im Bett um 19.30/20.00 einschläft. Wochenende übernimmt er morgens, wenn er am Samstag nicht auch arbeiten muss.

Meine Mutter kommt ab und zu vorbei und eigentlich wohnt Schwiegervater bei uns im Haus. Der will allerdings nicht unbedingt hüten und versteht glaub auch nicht so ganz, wie schlimm es sein kann und ausswerdem ist er meist unterwegs oder selber am Mittagsschlaf machen (bitz ein Eigenbrötler). Bin aktuell grad mit 2 Kolleginen "Kindertauschdienst" am aufbauen. Damit meine ich, dass wir uns gegenseitig Kinder abnehmen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Arbeiten einfacher wäre. Bin auf Jobsuche, vielleicht klappts bald. Glaube zuhause brauche ich mehr Nerven. Der Mittagsschlsf gestern war super, muss alles versuchen, das öfters hinzukriegen. Nachher gings mir wieder richtig gut.

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Re: Schlafprobleme

Beitrag von frausteiner »

Hab nicht alles gelesen, drum Sorry wenn das schon jemand geschrieben hat. Hatte das mit einem Kind auch und habe ein Schlafprotokoll gemacht. Genauso gemacht wie im Largo Babyjahre beschrieben. Hat enorm genützt, braucht aber Disziplin. Habs durchgezogen, weil ich vor lauter Schlafmangel fast durchgedreht bin.
Alles Gute

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Nik
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Nik »

Mein 2. Kind kam bis zum 1. Geburtstag rund 3 bis 6 mal pro Nacht... war mit den Kräften, den Nerven, der Lebensfreude am Ende, da ging ich endlich zu einer Familientherapeutin. Und siehe da: 1 Termin und dann kam sie noch 1 bis 3 mal pro Nacht (ausser beim Zahnen). Ich bin leider erst zu spät zur Familientherapeutin gegangen. Geändert haben wir nichts - sie hat Blockaden gelöst und ein paar Tipps mitgegeben.
Und Abstillen hat auch geholfen... aber meine nahm den Schoppen auch nicht, deshalb ging es sehr lange bis zum Durchschlafen.
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ChrisBern
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von ChrisBern »

Nik hat geschrieben: Di 2. Okt 2018, 16:00 Mein 2. Kind kam bis zum 1. Geburtstag rund 3 bis 6 mal pro Nacht... war mit den Kräften, den Nerven, der Lebensfreude am Ende, da ging ich endlich zu einer Familientherapeutin. Und siehe da: 1 Termin und dann kam sie noch 1 bis 3 mal pro Nacht (ausser beim Zahnen). Ich bin leider erst zu spät zur Familientherapeutin gegangen. Geändert haben wir nichts - sie hat Blockaden gelöst und ein paar Tipps mitgegeben.
Und Abstillen hat auch geholfen... aber meine nahm den Schoppen auch nicht, deshalb ging es sehr lange bis zum Durchschlafen.
Das klingt interessant. Was hat die Familientherapeutin gemacht? Warst nur du da oder war sie bei euch zu Hause? Wie bist du zu dieser gekommen? Ich bin auch am überlegen, ob wir uns mal mit jemand besprechen sollten, ich sehe langsam den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und vermutlich haben wir auch paar ungute Muster. Weiss aber nicht, wie ich jemand Gescheites finde.
Bin auch am überlegen wegen Schlafprotokoll. Nach einer super nacht von Montag aus Dienstag gestern Nacht gebrüllt von halb elf bis eins. Was ich komisch finde: er schläft total gut ein, ohne Hilfe, fast schon seit immer. Ich dachte immer, dann klappt das auch nachts...

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Netterl
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von Netterl »

Schlafprotokoll halte ich erst mal für sehr sinnvoll, da man da Muster erkennen kann. KiSpi, glaubs Züri, Schlafberatung, soll wohl auch sehr gut sein.
Ich hatte zwei so Katastrophenschläfer. Bei uns warens unter anderem die Zähne (beim Großen). Übrigens, der schläft mittlerweile so fest, dass ich den kaum noch wachbekomme.
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von ChrisBern »

Netterl hat geschrieben: Mi 3. Okt 2018, 21:08 Schlafprotokoll halte ich erst mal für sehr sinnvoll, da man da Muster erkennen kann. KiSpi, glaubs Züri, Schlafberatung, soll wohl auch sehr gut sein.
Ich hatte zwei so Katastrophenschläfer. Bei uns warens unter anderem die Zähne (beim Großen). Übrigens, der schläft mittlerweile so fest, dass ich den kaum noch wachbekomme.
Danke dir, auf der Seite vom Kispi gibt es ein sehr informatives Buchkapitel mit vielen Beispielen von Schlafprotokollen. Das nehme ich definitiv in Angriff, vielleicht bringt das Erkenntnisse!

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stella
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von stella »

Ich bin Mutter eines Kindes, welches wenig und schlecht schläft und schon immer geschlafen hat. Inzwischen ist dieses Kind 14 Jahre alt. Daher erlaube ich mir, hier aus der Distanz doch noch Dinge zu schreiben.

Erstens finde ich eine sorgfältige Abklärung wichtig, bei der geschaut wird, ob dem Kind nix fehlt.
Dann finde ich das Schlafprotokoll wichtig. Es gibt einem Hinweise auf die Gesamtschlafdauer des Kindes. Wichtig ist es, dieses Protokoll über gut zwei Wochen zu führen und dann die Durchschnittschlafzeit zu berechnen und zu schauen, ob es allenfalls Hinweise auf leichte Muster gibt, in welche Richtung man versuchen könnte, den Schlaf des Kindes zu verändern.
Fasst man solche Veränderungen ins Auge, ist es sehr, sehr wichtig, dass diese konsequent zwei, besser drei Wochen so durchgezogen werden. Erst dann kann sich der Organismus des Kindes anpassen.
Allenfalls ist es sinnvoll, dieses Schlafprotokoll mit einer wirklichen Fachperson zu besprechen. (Ich habe schlechte Erfahrungen mit der Mübe gemacht... Ich würde nur mit den Schlafspezialisten aus dem Kispi darüber reden oder mit einem Kinderarzt, der sich sehr, sehr gut mit dem Thema Schlaf auskennt.)

Das sind mal so die Hardfacts.

Dann kannst du selber ganz viel tun auf der persönlichen Ebene:
* Annehmen, wie es ist. Eine schnelle Änderung gibt es nicht und ein Wunder wird es nicht geben.
* Dich sehr bequem einrichten und dein Kind nachts in deinem Bett haben.
* Schlafen, wann immer es geht. Ja, auch auf dem Spielteppich neben den spielenden Kindern.
* Entlastung fordern und einrichten, wo es nur geht: Verwandte, Mann, Freundinnen, Rotes Kreuz, Schreibabyhilfe (gab es mal...), Hüetimeitli...)
* Nur das Nötigste machen.
* Der Schlaf am Weeki aufteilen. Am Samstag schläft dein Mann aus, am Sonntag du. Wenige bis keine Termine, schon gar keine, bei denen du früh raus musst.
* Schicht schlafen: Du gehst um 20 Uhr ins Bett, dein Mann ist zuständig bis 23 oder 24 Uhr, anschliessend bekommt er dafür ungestörten Schlaf, bis er aufstehen muss um zu arbeiten.
* Zwei bis drei Mal pro Woche mit den Kindern so früh wie möglich ins Bett.

Das ist das, was mir so auf die schnelle einfällt.

Und wenn es das damals schon gegeben hätte: Ich hätte mich an die Schlafsprechstunden des Kispis gewandt. Leider hatte ich diese Möglichkeit nicht.

Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen, aber bei uns dauerte es gute drei Jahre, bis der Schlaf der Grossen so einigermassen war. Sie schlief aber nie mehr als 8-9 Stunden, schon als ganz klein nicht. Meine Tage dauerten oft von 5.00 bis 23.00 Uhr. Und so richtig weniger Probleme haben wir erst, seit sie 9 Jahre alt ist.
Als die Grosse drei Jahre alt war, bekamen wir noch ein Kind. Dieses Kind wollte nachts bis knapp drei Jährig gestillt werden, zum Teil alle 2 Stunden. Nach sechs Jahren war ich wirklich, wirklich platt und mein Mann musste dann für 6 Jahre die Nächte übernehmen. Dabei haben wir gemerkt, dass er viel weniger Schlaf braucht und es ihm viel weniger ausmacht, wenn er nachts aufstehen muss, dass wir das gerade beibehalten haben. Er übernimmt immer noch die Nächte, obwohl es nicht mehr so viel zu tun gibt.

Darum: Stell dich auf eine längere Zeit ein und richte dich so ein, dass es für dich leistbar ist. Wer kein solches Kind hat, kann nicht nachfühlen, was es wirklich, wirklich heisst, wenn man zu wenig Schlaf bekommt und das über Jahre. Aber mit guter Organisation und Unterstützung von aussen ist es bewältigbar.
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von stella »

jupi2000 hat geschrieben: Mo 1. Okt 2018, 09:49 Für mich persönlich wäre das einen Grund mich im Kispi für eine Schlafberatung anzumelden.

Ich glaube nicht, dass man das ganze nun 2 Jahre so hinnehmen muss. Für mich tönt das ganz schrecklich und dein Schlafmanko ist auch nicht so gesund.
Die Schlafberatung würde ich heute auch in Betracht ziehen.

Und dann? Was willst du tun, wenn nix hilft?
Frau kann übrigens eine viel längere Zeit als 2 Jahre mit so wenig Schlaf leben, WENN sie sich gut einrichtet.
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Re: Schlafprobleme

Beitrag von jupi2000 »

Stella
Ich finde es einfach wichtig, dass man sich von Profis beraten lässt und das nicht 2 Jahre hinnimmt bis zum beinahe Nervenzusammenbruch. Es haben sich da evtl schon Muster eingeschlichen, die man als Mutter gar nicht wahrnimmt. ZB. die 3 Monate auf ihr schlafen...ich weiss es nicht. Tagesablauf spielt ev auch eine Rolle. Und es ist vielleicht nicht einfach Glück, ob ein Kind gut oder schlecht schläft.
Wenns nichts nützt, was ich persönlich nicht glaube, denn irgendetwas nimmt man immer mit, dann hat mans wenigstens probiert und kann dann weiterschauen.

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Re: Schlafprobleme

Beitrag von stella »

Jupi
Och, ich hatte viele Kolleginnen, die so gedacht haben wie du, bis ihr zweites oder drittes Kind schwierige Schläfer waren.

Leider gab es diese Schlafsprechstunde nicht, ich hätte sie in Anspruch genommen.

Aber ich bin überzeugt, dass Eltern weniger Einfluss auf das Schlafverhalten haben als sie meinen. Eltern mit Anfängerbabies haben einfach Glück.

Schau: Bereits bei der Geburt hat mir die Hebamme gesagt, dass mein Kind ein besonders liebesbedürftiges ist. Beim zweiten Kind lief schon die Geburt anders und die Stimmung nachher war schon anders.

Und ja, mein erstes Kind schlief auch die erste Zeit auf mir, später schlief sie in meiner Achselhöhle.

Und weisst du... Wenn man so ein Kind hat, welches schlecht schläft, und man selber auf dem Zahnfleisch läuft und vieles bereits probiert hat, dann sind so Sätze wie "es haben sich eventuell schon Muster eingeschlichen" und "und es ist vielleicht nicht einfach Glück, ob ein Kind gut oder schlecht schläft" Ohrfeigen für mich gewesen. Diese Sätze helfen nix, aber sie implizieren, dass man als Mutter Fehler macht und dies in einer Zeit, in der man selber fragil ist, weil man total müde ist.

Weisst du, ich habe zwei Kinder. Keines war ein Anfängerbebe. Das zweite konnte ich jedoch besser händeln... Ich hatte von meinem ersten diverse Tricks und Kniffs auf Lager.

Übrigens: Schaut man in der Familie und spricht über Schlafgewohnheiten, dann kommt oft zum Vorschein, dass ein Elternteil auch so grottenschlecht geschlafen hat als Baby. Bei uns ist es mein Mann. Und der kommt noch heute mit 4-6 Stunden Schlaf aus, während ich gute 8 Stunden brauche. Die Gesamschlafdauer ist eine feste Grösse und ist oft vererbt. Und Kinder mit Ein-, Durschlaf und anderen Schlafschwierigkeiten verbringen meistens viel zu viel Zeit im Bett (laut Largo, Babyjahre). Man kann Schlafstörungen so begegnen, als dass man eben mittels Schlafprotokoll ermittelt, wie lange diese Dauer ist. Bei uns kam und kommt hinzu, dass Pfunzi enorm lange fürs Einschlafen braucht. Aktuell gute 2 Stunden. Und als Baby ist die beim Einschlafen bei jedem Geräusch erwacht...
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