Grossmutter aus dem Kosovo

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: stella

redpoint
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Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von redpoint »

Hallo zusammen
Meine Schwiegermutter kommt ursprünglich aus dem Kosovo und wollte, dass unsere Tochter ihr „Nënë“ sagt. Da ich wusste, dass das „Mutter“ heisst, habe ich dagegen interveniert. Ich bin die Mutter unserer Tochter und möchte nicht, dass sie zu irgendjemandem sonst „Mutter“, „Mami“ oder „Mama“ sagt. Meine Schwiegermutter (und auch mein Mann) meinten, dass heutzutage alle Grossmütter aus dem Kosovo so gerufen werden und das eigentliche Wort „Gjyshe“(Grossmutter) niemand mehr sagt. Zudem hätte sie sich einfach daran gewöhnt (ihre älteren Enkel sind schon 18 Jahre alt, haben sie immer „Nënë“ gerufen). Sie sei dazumals noch zu jung gewesen, als dass sie sich hätte „Gjyshe“ rufen lassen wollen. Das ist mir aber alles egal! „Grossmutter“ hat ja nichts mit dem Alter zu tun sondern ist eine Bezeichnung des Verwandtschaftsgrades. Sie behaupten zudem, dass heute die Mamas im Kosovo „Mama“ genannt werden und die Grossmütter eben „Nënë“. Kommt vielleicht jemand aus dem Kosovo und kann mir sagen, wie das wirklich ist?
Meine Schwiegermutter hat sich unterdessen den Namen „Omi“ ausgesucht (ich hab ihr gesagt sie kann irgendeinen Namen wählen egal auf welche Sprache aber er soll „Grossmutter“ bedeuten und nicht „Mutter“!). Meine Mutter möchte „Grossmami“ gerufen werden. Nun macht mein Mann jedes Mal einen dummen Kommentar, wenn sie zu unserer Kleinen z.B. sagt:“ Komm zu Grossmami!“ Er meckert dann rum, dass in diesem Wort auch „Mami“ drinsteckt und ich ja so ein Theater gemacht hätte, dass seine Mutter ihren Namen ändern musste...Ist es so verkehrt, wenn ich darauf bestehe, dass ich die einzige bin, die von unserer Tochter „Mama“ gerufen wird? Wie nennen eure Kinder ihre Omas aus dem Kosovo?

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Ariadne
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Ariadne »

Hmmm, das kann ich nicht so recht nachvollziehen, was dich denn daran stört. Das Wort "nënë" ist für dein Kind ja eben nicht "Mama", sondern "Grossmama". Es wird keinerlei Konkurrenz darin sehen. In Belgien ist es auch so, dass früher viele ihre Mutter "Moeke" genannt haben ("Mami"), und das dann bei der Grossmutter so geblieben ist. Ich habe meine Grossmutter auch "Moeke" genannt, und meine Mutter "Mama". Niemals hatte ich auch nur im geringsten das Gefühl, dass ich meiner Grossmutter "mami" sage, denn das Wort "Moeke" war einfach gefühlsmässig "Grossmutter", obwohl ich flämisch spreche und es also im Prinzip weiss. Aber da ja auch sonst niemand seine Mutter "moeke" nannte im Umfeld, war das wirklich überhaupt kein Problem.
Und das ist ja dann bei deinem Kind das Gleiche. Also ich verstehe deine Schwiegermutter, dass sie sehr enttäuscht ist.
Bei mir selber ist es so, das meine Mutter meine andere Grossmutter (also Mutter meines Vaters) immer anders genannt hat, als es meine Cousinen und Cousins tun. Sie hat immer "Gossmama" gesagt, und wir haben das übernommen. Meine Cousinen und Cousins haben aber "Grossmuetti" gesagt. Meine Mutter fand das aber nicht schön. Ich fand das dann später wirklich doof, dass meine Mutter dies so entschieden hatte, und hätte es viel besser gefunden, dass wir die Grossmutter genau so genannt hätten wie meine Cousins und Cousinen. Später hab ich das dann auch gemacht, aber das war ein Kopfentscheid; gefühlsmässig gewöhnt man sich halt schon sehr als Kind an den Namen, den einen die Eltern vorsagen.
Also ich will damit sagen: Kannst du es dir vielleicht nochmal überlegen? Warum musst nur alleine du das alles bestimmen für dein Kind? Ist deine Tochter alt genug, dass du sie fragen könntest, was sie will?
LG,
Ariadne

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redpoint
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von redpoint »

Hallo Ariadne
Nein, unsere Kleine ist erst 16 Monate alt. Sie kann es noch nicht selber entscheiden. Da ich sehr lange warten musste, bis ich Mami geworden bin (lange hat der richtige Mann auf sich warten lassen) danach musste wir medizinisch kämpfen, um Eltern werden zu können, hat für mich „Mama“ sein mehr Bedeutung weil es einfach keine Selbstverständlichkeit ist...Deshalb finde ich, ist es nicht mein Problem, wenn meine Schwiegermutter Mühe damit hat, wenn ich nicht will, dass sie auch „Mutter“ genannt wird, auch wenn es in einer anderen Sprache ist. Auch wenn es für meine Tochter die Bedeutung „Grossmutter“ haben würde, ICH WEISS dass es Mutter heisst, und will es deshalb einfach nicht.

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Ariadne
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Ariadne »

Ok. Dann hat das wohl mit deiner Geschichte zu tun. Meine Mutter fand es überhaupt nicht schlimm, dass das bei ihr genau so war wie es bei dir wäre, im Gegenteil. Aber das ist wohl individuell.
Aber warum fragst du dann:
Ist es so verkehrt, wenn ich darauf bestehe, dass ich die einzige bin, die von unserer Tochter „Mama“ gerufen wird?
Warum willst denn wissen, wie jemand das findet, verkehrt oder nicht verkehrt? Du bist dir sicher, dass du das so willst, du hast deine Gründe, und deshalb hast du das Recht dazu. Da brauchst du doch keine Bestätigung von anderen, oder?
LG,
Ariadne

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jupi2000
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von jupi2000 »

Solche Geschichten machen mich immer etwas traurig. Was ist denn so schlimm an dem " Namen". Ob jetzt Grosmami, Omi oder Nene, das spielt doch keine Rolle für dich. Aber der Schwiemu würde es doch viel bedeuten! Lass sie doch das wünschen, wie sie will. Deine Tochter weiss immer, wer ihre Mutter ist :wink: auch wenn die Oma Nene heisst.
Stell dir einfach mal vor, wenn du in Zukunft mal eine Schwiegermutter sein wirst...wie möchtest du gerne behandelt werden?

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Ariadne
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Ariadne »

Ich kann jupi2000 nur beipflichten. Ok, du hast jetzt schon gesagt, dass du es einfach nicht willst. Aber trotzdem vielleicht noch dies:
Deshalb finde ich, ist es nicht mein Problem, wenn meine Schwiegermutter Mühe damit hat, wenn ich nicht will, dass sie auch „Mutter“ genannt wird, auch wenn es in einer anderen Sprache ist.
Nein, für deine Schwiegermutter ist es nicht so, als würde ihre Enkeltochter ihr "Mutter" sagen. Also es ist nicht so, dass sie unbedingt "Mutter" genannt werden will. Das hat überhaupt nichts mit einer Mutterrolle zu tun; für sie ist "nënë" in dem Zusammenhang das Wort für "Grossmutter". Denn so haben ja auch schon ihre anderen Enkel sie genannt. Meine belgische Grossmutter hat nicht von uns "Mutter" genannt werden wollen, aber alle Enkelkinder haben ihr "Moeke" gesagt, das war einfach ihr Name als Grossmutter. Sie wollte also von daher einfach "Grossmutter" genannt werden mit der Bezeichnung, die für sie gefühlsmässig die richtige Bezeichnung war.
Hast du denn Angst, dass deine Schwiegermutter dein Kind zu sehr beansprucht? Liegt vielleicht da dein Unbehagen begründet? Wenn ja, wirst du das mit dem alleinigen Verbieten des Namens nicht aus der Welt schaffen können, dann würde ich mal da ansetzen. Wenn nein, also wenn du nicht denkst, dass deine Schwiegermutter in irgend einer Weise die Mutterrolle (mit) übernehmen will, dann ist mir nicht so klar, warum das mit dem Namen denn nun so schlimm ist. Ausser halt deine eigene Geschichte mit dem langen unerfüllten Kinderwunsch. Aber es ist doch schade, dass du dies auf diese Weise verarbeiten musst.
Abgesehen davon: Ich finde halt "Nene" eine unglaublich schöne Bezeichnung für eine Grossmutter :)
LG,
Ariadne

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Jamiro
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Jamiro »

Ich finde "Nënë" ein toller Name für die Grossmutter! Viel besser als Omi...
redpoint hat geschrieben: Mi 10. Apr 2019, 22:52 Er meckert dann rum, dass in diesem Wort auch „Mami“ drinsteckt und ich ja so ein Theater gemacht hätte, dass seine Mutter ihren Namen ändern musste...
Ich kann seine Argumentation verstehen. In "Grossmami" steckt mehr "Mami" drin als in "Nënë".
redpoint hat geschrieben: Mi 10. Apr 2019, 22:52 Zudem hätte sie sich einfach daran gewöhnt (ihre älteren Enkel sind schon 18 Jahre alt, haben sie immer „Nënë“ gerufen).
Also war es ja schon bei ihren älteren Enkeln so und sie möchte dir nichts von deinem "Mami-Sein" absprechen.
caperucita hat geschrieben: Mi 10. Apr 2019, 23:33 meine tochter hat selber ausgewählt, wie sie ihre grossmama nenne will und zwar ganz nach ihrem gusto, nicht unsere vorschläge...
Das haben wir damals als Kinder auch so gemacht und auch unsere Kinder liessen wir selber wählen...

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mariposa_2
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von mariposa_2 »

caperucita hat geschrieben: Mi 10. Apr 2019, 23:33 meine tochter hat selber ausgewählt, wie sie ihre grossmama nenne will und zwar ganz nach ihrem gusto, nicht unsere vorschläge....vielleicht nimmt dir dein kind diese entscheidung ab ;)
Wie hast du sie dann genannt bevor dein Kind sprechen konnte? Also z.B. "wir gehen jetzt zu xy (Name deiner Mutter)"?
Ich kann mir das grad nicht vorstellen.

Bei meinen Eltern war klar wie sie genannt werden als Grosseltern, da alle so genannt werden in meiner Sprache. Meine Schwiegermutter hat sich ein Name ausgesucht und so nennen wir sie jetzt.
Mein Sohn kann alle 4 Grosseltern schon benennen :D (ich weiss das spielt hier grad keine Rolle, aber ich platze fast vor stolz :mrgreen: )

@redpoint für mich tönt es als ob da mehr zwischen euch steht als "nur" der Name. Stellt sie sonstige Ansprüche die dich stören? Vielleich überschreitet sie sonstige Grenzen und du möchtest dich dadurch abgrenzen?
Andererseits ist dein Kind schon 16 Monate alt und ich wundere mich, dass das Thema "Name der Grossmutter" erst jetzt aufkommt.
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danci
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von danci »

Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt auch nicht ganz. Für Dein Kind wird das ja nie Mami heissen. Mami heisst Mami. Und Nene wird es mit der Grossmutter in Verbindung bringen. Ich kenne einige Kinder, die für ihre Grosseltern eine Bezeichnung haben, die in anderen Sprachen "Mami"/"Papi" bedeuten. Ihre Eltern nennen sie anders.

Und ich bin halt auch der Meinung, dass das irgendwie halt das Vorrecht des ersten Enkelkindes resp. der Eltern ist, einen Namen zu wählen. Meine älteste Tochter war auch das dritte Enkelkind und dann war der Name für meine Eltern halt bereits gegeben. Besprochen wurde dies zwischen meiner Schwester und meinen Eltern, denn sie wurde zuerst Mutter. Ist halt so. Meine Eltern hätten auch sehr damit zu kämpfen gehabt, wenn ich plötzlich gekommen wäre und erklärt hätte, dass meine Kinder sie anders nennen als ihre bisherigen Enkelkinder. Zudem wurde meine Mutter vor 50 Grossmutter und fand die Vorstellung "Grossmami" oder "Oma" genannt zu werden, einfach fürchterlich...das sei doch etwas für alte Frauen :lol: :lol:

Auch kann ich deinen Mann verstehen: Deine Mutter wählt einen Namen und der wird einfach so gleich akzeptiert. Seine Mutter wählt einen Namen und es gibt lange Diskussionen... :?
mariposa_2 hat geschrieben: Do 11. Apr 2019, 19:28 @redpoint für mich tönt es als ob da mehr zwischen euch steht als "nur" der Name. Stellt sie sonstige Ansprüche die dich stören? Vielleich überschreitet sie sonstige Grenzen und du möchtest dich dadurch abgrenzen?
Andererseits ist dein Kind schon 16 Monate alt und ich wundere mich, dass das Thema "Name der Grossmutter" erst jetzt aufkommt.
Das ging mir auch durch den Kopf. Könnte da was dran sein? :|
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redpoint
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von redpoint »

Ich wollte einfach wissen, wie andere Grossmütter auf albanisch genannt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand „Gjyshe“ sagt, obwohl das Grossmutter heisst! Meine Schwiegermutter könnte sich auch „Grossmutter“ auswählen, wäre mir völlig egal! Aber nicht „Mami“,“Mutter“, „Mama“...Aber ist ja auch egal! Ich habs am Anfang akzeptiert, aber als es mich immer mehr gestört hat, hab ichs angesprochen. Nun ist sie Omi aber eben...Mein Mann macht diese Sprüche, deshalb ist es halt noch nicht zur Normalität geworden.

redpoint
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von redpoint »

Ich fühle mich halt ein bisschen als Gebärmaschine, die dazu da ist, ihr Enkelkinder zu machen, damit sie wieder Lebensmut hat...An Weihnachten war der erste Kommentar, bevor sie mich begrüsst hatte, „ich hoffe du sagst mir gute Neuigkeiten...“! Ich war grad so genervt! Sie weiss, was ich alles auf mich nehmen muss, um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, evtl. schwanger werden zu können, und alles was für sie wichtig ist, ist das SIE wieder ein Enkelkind kriegt? Schon unser erstes Enkelkind vergöttert sie. Das ist ja auch schön! Aber ich habe Mühe damit, wenn einem Kind die Bürde auferlegt wird, da zu sein, um jemanden glücklich zu machen. Ob es meiner Schwiegermutter gut oder schlecht geht, hängt von unserem Kind ab und das nervt mich halt gewaltig. Ich hab aber keine Ahnung, ob das einen Zusammenhang hat mit dem Namen...

Nina
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Nina »

Hallo, jee bist du empfindlich, du legst ja jedes Wort auf die Goldwaage. Wenn eine ältere Frau sagt: ich hoffe du sagst mir gute Neuigkeiten, dann meint sie bestimmt nicht, mach mir ein Enkel sonst geht es mir schlecht. Es ist doch einfach Vorfreude und man muss ja nicht jedes Wort eine halbe Stunde abwägen ob es ausgesprochen werden darf. Würde ich bei meiner Schwiegermutter jedes Wort so kritisch prüfen, hätten wir schon längst krach :lol: . Aber nein manchmal ein füfi grad stehen lassen schadet auch nicht. Was kann sie dafür dass es bei dir länger gedauert hat mit dem Kinderkriegen?? Mich dünkt du bist voller Frust und musst es an deinem Umfeld abladen. Würde deine Schwiegermutter kein Interesse an deinem Kind zeigen, wärs auch wieder nicht recht. Für Kinder sind doch Grosseltern einfach toll und ich finds so schade wenn der Frust auf die Kinder übertragen wird. Die haben sehr feine Antennen und spüren schnell wenns brodelt. Ob Nene Nana Omi oder was auch immer, verstehe voll und ganz, dass sie nach 18 Jahren Nene sein, nicht plötzlich umbenannt werden möchte. Hauptsache ist doch sie freut sich und sollte sie wirklich etwas tun was dir gegen den Strich geht, kann man dies doch ganz änständig mitteilen. Aber wie auch immer, du hast ja jetzt dein Wille mit Omi durchgesetzt und kannst ja zufrieden sein.
Man darf einfach nie vergessen, irgendwann werden wir vielleicht auch Schwiegermütter und ich hoffe ganz fest, dass meine Kinder einen Partner finden, dem Toleranz und eine gute Beziehung auch wichtig ist.

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honey81
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von honey81 »

redpoint
ich kann dich sehr gut verstehen und wer keinen ausländischen Partner inkl. seiner Familie hat und kennt, kann vieles nicht nachvollziehen. Auch die Kommetare von "guten Neuigkeiten" ich kann es mir bildlich grad bestens vorstellen und das nervt einfach nur! (sorry nina, aber da kannst du echt einfach reden, wenn du sowas nicht kennst)
Für mich käme es auch gar nicht in Frage, dass mein Kind jemand anders Mama nennt als mich. Egal auf welcher Sprache, die übersetzung ist Mama und ich würde das auch nicht wollen, egal ob für meine Mutter oder Schwiegermutter. Dein Schwiegermami hat sich ja bestens damit abgefunden, dann würde ich das jetzt auch so stehen lassen. Evtl. einen anderen Name für deine Mutter? Auch einfach Omi und gut ist? Dann ist evtl. auch dein Mann zufrieden. Er kennt es halt nicht anders und sieht dieses "problem" auch nicht, aber es muss ja auch für dich stimmen.
Ach ja, und man kann auch eine tolle Beziehung zur Oma haben ohne das man sie "mama" nennt :?
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danci
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von danci »

redpoint hat geschrieben: Do 11. Apr 2019, 21:29 Ich wollte einfach wissen, wie andere Grossmütter auf albanisch genannt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand „Gjyshe“ sagt, obwohl das Grossmutter heisst! Meine Schwiegermutter könnte sich auch „Grossmutter“ auswählen, wäre mir völlig egal!
Ich bin nicht albanischstämmig, aber ich kenne aus dem Umfeld beide Begriffe. Sowohl Kinder, die ihre Grossmutter "Gjyshe" nennen wie auch Nene. Es scheint beides normal zu sein. Den Ausdruck "Grossmutter" empfinde ich als sehr kühl. Das würde ich selber nie wollen, weder als Kind noch als Mutter oder dann Grossmutter.

Aber im Allgemeinen scheint mir, dass da schon mehr im Argen ist. Natürlich ist das Kind nicht dafür verantwortlich, jemanden glücklich zu machen, aber ich finde auch, dass man nicht alle Sprüche ganz so ernst nehmen sollte. Meine Mutter meinte als ich ihr von meiner 2. Schwangerschaft erzählt habe, als erstes, dass sie eigentlich mit 3 Enkelkinder genug hätte. Ich war sprachlos. Heute hat sie 5 und liebt alle. Gerade Frauen neigen dazu, Aussagen der Schwiegermutter im Hinblick auf die Kinder ganz anders wahrzunehmen als diejenigen der eigenen Mutter. Das ist auch nachvollziehbar, die eigenen Mutter steht einem oft naturgemäss näher. Aber aus der Sicht der Grossmutter ist es halt das Gleiche, ob der Sohn Vater oder die Tochter Mutter wird. Man wird Grossmutter und freut sich, ist aufgeregt etc. Es ist auch für sie nicht einfach, sich in der Rolle zurechtzufinden, auch dann nicht oder vielleicht gerade dann nicht, wenn sie schon Enkelkinder haben und dann die Eltern den nächsten Elternkinder andere Vorstellungen haben. Ich kann das schon nachvollziehen. Manchmal schadet es aber nicht, einen Schritt zurückzugehen und sich bewusst zu werden, dass man für diese Beziehung nicht zuständig ist. Diese wird zwischen Grossmutter und Kind gebildet und das ist auch gut so. Braucht es Unterstützung, auch weil die Grossmutter das Kind vereinnahmt, gibt es einen Vater, der das tun kann. Man spart sich sehr viel Frust, wenn man manchmal über etwas hinwegsieht. :wink:
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jupi2000
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von jupi2000 »

Ich finde, danci hat das treffend geschrieben!

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Ariadne
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Ariadne »

ich kann dich sehr gut verstehen und wer keinen ausländischen Partner inkl. seiner Familie hat und kennt, kann vieles nicht nachvollziehen.
Naja, ich denke nicht, dass es daran liegt. Ich habe das ja, und ich bin darüber hinaus selber in so einer Familie aufgewachsen (also meine Eltern hatten das auch), und einige von denen, die hier geantwortet haben, haben das selber auch.
Und eben, wie hier ja schon mehrmals gesagt wurde: Die Frau will nicht "Mama" genannt werden von ihrer Enkeltochter, sondern "Oma": halt mit dem Wort, das für sie inzwischen "Oma" bedeutet. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, dass ein solches Wort eine andere Bedeutung bekommt, und eben, ich habe das in meiner (sehr grossen) Familie 1:1 so erlebt, und es hatte niemand ein Problem damit.
Ich fühle mich halt ein bisschen als Gebärmaschine, die dazu da ist, ihr Enkelkinder zu machen, damit sie wieder Lebensmut hat...An Weihnachten war der erste Kommentar, bevor sie mich begrüsst hatte, „ich hoffe du sagst mir gute Neuigkeiten...“! Ich war grad so genervt! Sie weiss, was ich alles auf mich nehmen muss, um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, evtl. schwanger werden zu können, und alles was für sie wichtig ist, ist das SIE wieder ein Enkelkind kriegt? Schon unser erstes Enkelkind vergöttert sie. Das ist ja auch schön! Aber ich habe Mühe damit, wenn einem Kind die Bürde auferlegt wird, da zu sein, um jemanden glücklich zu machen. Ob es meiner Schwiegermutter gut oder schlecht geht, hängt von unserem Kind ab und das nervt mich halt gewaltig. Ich hab aber keine Ahnung, ob das einen Zusammenhang hat mit dem Namen...
Danke, dass du da noch mehr mit uns geteilt hast. Jetzt ist vieles klarer. Natürlich hat das einen Zusammenhang mit dem Namen! Es scheint mir deutlich, dass du da ein tieferliegendes Problem hast mit deiner Schwiegermutter. Dieses wirst du halt leider nicht lösen können, indem du ihr ihre Lieblingsbezeichnung wegnimmst. Du kannst das schon machen, wenn du dich dadurch besser fühlst, aber du musst dir darüber im Klaren sein, dass du das für dich selber tust und dadurch anderen (nicht nur deiner Schwiegermutter, sondern auch deiner Tochter) etwas nimmst, was für sie (evtl.) sehr wichtig wäre. Und es werden wieder andere Situationen entstehen, in denen du das Gefühl haben wirst, von deiner Schwiegermutter "überrannt" zu werden. Und du musst dir wirklich überlegen, wie du dieses tieferliegende Problem in den Griff bekommst. Ich wünsche dir alles Gute!
LG,
Ariadne

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Drag-Ulj
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Drag-Ulj »

@danci
--> Aber aus der Sicht der Grossmutter ist es halt das Gleiche, ob der Sohn Vater oder die Tochter Mutter wird.

Ich kann dir fast überall beipflichten, hier aber nicht. Finde, dass gerade in unseren Kulturkreisen Grossmütter anders reagieren. Hat ja auch eine gewisse Logik dahinter & sorgt je nach Verhältnis & Gefühlslage für Unstimmigkeiten.

Darf ich fragen, wie konkret die Grossmutter genannt wird?

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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von danci »

Drag-Ulj hat geschrieben: Fr 12. Apr 2019, 10:49 @danci
--> Aber aus der Sicht der Grossmutter ist es halt das Gleiche, ob der Sohn Vater oder die Tochter Mutter wird.

Ich kann dir fast überall beipflichten, hier aber nicht. Finde, dass gerade in unseren Kulturkreisen Grossmütter anders reagieren. Hat ja auch eine gewisse Logik dahinter & sorgt je nach Verhältnis & Gefühlslage für Unstimmigkeiten.
Da haben wir nicht den Gleichen! Ich hatte zwei Grossmütter (beide gleich benannt), die für mich völlig gleichwertig waren und ich für sie auch. Ich habe auch mit beiden ähnlich viel Zeit verbracht und eine enge Beziehung gehabt. Das einzig wirklich mühsame war. dass in den Augen meiner Mutter und ihrer Mutter, meine andere Grossmutter immer wieder Sachen angeblich falsch gemacht hat. Ich als Kind habe es nie so empfunden, kam da aber immer wieder in einen Loyalitätskonflikt. Vielleicht bin ich auch darum empfindlich. Meine Kinder haben leider keine zweite Grossmutter (dafür andere Verwandte, die manchmal seeeehr anders ticken als ich) und hätten sie sie würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um den Kontakt möglichst unbeschwert zu ermöglichen. Sehe da echt nicht, warum diese etwas anders sein sollte als meine Mutter.
Drag-Ulj hat geschrieben: Fr 12. Apr 2019, 10:49
Darf ich fragen, wie konkret die Grossmutter genannt wird?
Was meinst Du damit? ist die Frage an mich?
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von Drag-Ulj »

Ja, die Frage ist an dich gerichtet, wie nennt ihr Grossmütter: baba, baka, anders?

Zu oberem Text:
Ich verstehe nun deine Einstellung dazu, wusste nicht, dass du es so erfahren und erlebt hast. Ich bin auch nicht der Meinung, dass die Haltung der Grossmutter ggü der Enkelkinder schädlich ist oder die Beziehung negativ beeinflusst, aber gerade in der Babyzeit beobachte ich bei vielen ein unterschiedliches Verhalten. Was daraus schliesslich wird, hängt dann aber von allen Beteiligten ab!

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danci
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Re: Grossmutter aus dem Kosovo

Beitrag von danci »

@ drag-ulj
Wir hatten 2x "baka". An manchen Orten ist auch "nona" verbreitet. Meine Mutter wird von ihren Enkeln Nana genannt, für "baka" fühlte sie sich viel zu jung ;-)

Baba ist bei uns sehr abschätzig.

Ich merke aber auch im Umfeld keinen grossen Unterschied, hingegen einen grossen Unterschied zur Schweiz. Eine Freundin bekam vor 2 Monaten das zweite Kind und fand, sie fange jetzt wieder an zu kochen. Bisher brachten immer die Grossmütter das Essen, schön abwechslungsweise. Sie hingen jetzt nicht immer bei ihr herum oder so, aber brachten eben Essen. Solche Dinge können schon ungewohnt sein, wenn man es nicht kennt. Und für diese Grossmütter ist die Ansicht "Kleinfamilie vor" komisch...
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