Baby schläft immer schlechter...

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: stella

elanor88
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von elanor88 »

Hoi miteinander,

danke für eure Antworten.. Also abgeben kann ich die Keine leider nirgendwo. Meine Eltern würden sie schon ab und an (aber auch nicht regelmässig) nehmen, aber die sind gerade für 8 Wochen im Urlaub, das fällt leider weg. Die anderen in unserem Umfeld sind leider gar nicht Baby-erfahren und trauen sich nicht zu, alleine auf sie aufzupassen, solange sie noch so klein ist. Daher sind wir erstmal auf uns alleine gestellt.

Ich habe heute noch einmal mit der Kinderärztin telefoniert. Sie hat angeboten, dass wir die Kleine für 2-3 Tage ins Spital bringen könnten zum Schlafen- allerdings alleine. Die Interventionen mit Begleitung durch die Mutter hätten alle eine längere Anmeldefrist. Mein Mann und ich können uns aber nicht vorstellen, sie alleine dahin zu bringen, zumal ich nicht pumpen kann und ich auch gar nicht die ganze Nacht ohne stillen aushalten würde. Meine Brüste sind bereits nach 6h komplett hart und fangen an zu schmerzen.
Die Kinderärztin versucht nun aber, uns kurzfristig einen Termin bei einer Schlafberaterin in Zürich zu organisieren. Die ist zwar nicht abrechenbar über die Krankenkasse, aber das ist mir ganz ehrlich grad egal. Hauptsache, jemand schaut sich das jetzt mal genauer an.

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Aliyah
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Aliyah »

Oje, ich wünsche euch weiterhin viel Kraft.

Aber entschuldigung, was ist das für eine KiA. Das Kind in den Spital bringen, damit es schlafen lernt!! Es gibt Kinder, die brauchen einfach Zeit. Ja, es braucht Nerven und bringt einen an den Rand des Nervenkostüms. Ich rede aus Erfahrung. Meine schlafen auch sehr schlecht. Aktuell schläft mein Mann bei der Mittleren (4Jahre) und ich betreue den Kleinen (10Monate). Der seit Geburt noch nie länger als 2h am Stück geschlagen hat und häufig alle 40min kommt und sich nur an der Brust beruhigen lässt. Dafür läuft er bereits frei und ist sonst sehr weit entwickelt.

Gras wächst nunmal auch nicht schneller wenn man daran zieht - jedes Kind schläft irgendwann durch. Aber dazu braucht es nach neuerer Hirnforschung ein bestimmtes Hormon.

Bitte gib deinem Kind die nötige Zeit. Es wird besser!
Grosse Brüeder 03/2013

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Savuti
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Savuti »

@Aliyah: das Angebot mit dem Spital verstehe ich so, dass es den Eltern ermöglichen würde, wieder einmal zu schlafen und Energie zu tanken. Einzig zur Entlastung der Eltern - präventiv um zu verhindern, dass die Eltern aus totaler Erschöpfung falsch reagieren.
Grosse 10/12
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Bleistift79
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Bleistift79 »

Aliyah hat geschrieben: Do 16. Mai 2019, 10:35 Oje, ich wünsche euch weiterhin viel Kraft.

Aber entschuldigung, was ist das für eine KiA. Das Kind in den Spital bringen, damit es schlafen lernt!! Es gibt Kinder, die brauchen einfach Zeit. Ja, es braucht Nerven und bringt einen an den Rand des Nervenkostüms. Ich rede aus Erfahrung. Meine schlafen auch sehr schlecht. Aktuell schläft mein Mann bei der Mittleren (4Jahre) und ich betreue den Kleinen (10Monate). Der seit Geburt noch nie länger als 2h am Stück geschlagen hat und häufig alle 40min kommt und sich nur an der Brust beruhigen lässt. Dafür läuft er bereits frei und ist sonst sehr weit entwickelt.

Gras wächst nunmal auch nicht schneller wenn man daran zieht - jedes Kind schläft irgendwann durch. Aber dazu braucht es nach neuerer Hirnforschung ein bestimmtes Hormon.

Bitte gib deinem Kind die nötige Zeit. Es wird besser!
Das nennt man eine notfallmässige Intervention und wird nur im äussersten Notfall gemacht. z.B. wenn eine Situation zu eskalieren droht. -

Deshalb bitte nicht einfach „Nein, wie kann man nur schreien“.

Bleistift79
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Bleistift79 »

Kennst du den Rotkreuz-Dienst?

Ich würde wohl da so schnell wie möglich anrufen und schauen, ob sie eine Entlastung für zu Hause organisieren können.
Damit du stundenweise zu etwas Erholung kommst. Lg

Lilyrose
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Lilyrose »

Kennst du keine einzige andere Mutter im Umfeld, die dir das Kleine mal 1h abnimmt. Kann ja auch nur raus auf den Spielplatz oder Spaziergang, damit sie in der Nähe ist, aber du dich mal kurz hinlegdn kannst. Eltern von deinem Mann? Tanten, Gotti, Götti

Grundsätzlich stimme ich zu, dass man durch diese Phase durch muss..aber aus der Distanz kann man nicht beurteilen wie prekär die Situation wirklich ist. Und bevor ein Kind zb geschüttelt wird aus lauter Verzweiflung, ist eine Intervention def sinnvoll.

Wieso kannst du denn nicht abpumpen, wenn ich fragen darf? Wenn die Brüste übervoll sind, sollte ds dich eigentlich scho gehen.

Kann dein Mann nicht 1- 2 Tage frei machen oder etwas früher heim kommen oder später zur Arbeit, damit er dir die Kleine noch etwas abnehmen kann? Schlimmstenfall kann er sich ja auch mal ein Tag krankschreiben lassen, bevor du komplett zusammen brichst. Allerdings sind das halt alles auch nur kurzfristige Lösjngen...irgendwie müsst ihr damit einen Umgang finden, dieser Zustand kann andauern (vielleicht aber auch nicht)

Gehst du früh schlafen?

Ich kenne das wie gesagt von mir auch...oftmals dachte ich, ich sollte früh ins Bett gehen, wollte aber dann halt mal noch etwas Zeit für mich, die bei 2 Kindern auf der Strecke blieb und ging dann halt doch erst um 21.00 ins Bett. Aber meist, wenn der Schlafmangel wieder sehr schlimm war, dann ging ich halt wieder mal mit den Kindern um 19.00 ins Bett. Oder habs geschafft, dass beide Kinder gleichzeitig Mittagschlaf machten und bin dann völlig erschöpft daneben eingeschlafen.

Sucht Lösungen...mit genug Willen, findet ihr sicher eine Möglichkeit zur Entlastung. Oder kauft richtig gute Oropax, kann mir nicht vorstellen, dass ihr trotz 2 Stockeerken Differenz und guten Oropax noch was hört.

Hoffe für euch es bessert bald

elanor88
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von elanor88 »

Hallo zusammen,

das mit dem Spital wäre eine kurzfrsitige Intervention zur Entlastung für mich, weil ich erwähnt habe, dass ich inzwischen schnell die Nerven verliere und manchmal auch wirklich Angst habe, dass ich dann mal in meiner Verzweiflung falsch reagiere. Ich merke schon, dass ich teilweise wirklich, wirklich wütend werde, wenn ich einfach so dermassen erschöpft bin und die Kleine dann wieder nur schreit und mir keine Ruhe lässt. Die Idee der KiÄ war sicher nicht, dass sie da schlafen lernt.

Mein Mann entlastet mich schon, wo er kann. Er hat diese Woche auch bereits einen Tag frei genommen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Wird nun auch die nächsten paar Tage die Nächte (bis aufs Stillen) komplett übernehmen. Ich kann ihm wirklich nichts vorwerfen, er macht sehr viel und würde auch noch mehr helfen wollen. Aber er ist selber total am Ende, da er auch beruflich extrem eingespannt ist (teils 12-14h-Tage). Ich habe manchmal Angst davor, dass er irgendwann ein Burnout hat. Teils denke ich mir, ist nur die Frage, wer zuerst zusammenklappt, dann muss der andere alles alleine machen...

@lilirose: Die zwei Mamis, die ich so gut kenne, als dass ich sie fragen würde, haben beide aktuell zwei Kleinkinder und sind mit dem dritten hochschwanger. Da will ich ihnen eigentlich nicht auch noch unsere Kleine zumuten.
Wegen dem Abpumpen: ich habe 4 Monate, sogar mit Stillberaterin, versucht, das Pumpen zu lernen. Aber selbst bei komplett übervollen Brüsten kommt maximal 50ml, egal, wie lange ich pumpe. Und das beide Seiten zusammen... Die StiBe meinte auch, es gibt einfach Frauen, bei denen klappt es nie richtig.

Bezüglich dem früh schlafen gehen: Ja, inzwischen gehe ich früh schlafen. Bis vor etwa einem Monat war das Bedürfnis, auch einfach mal noch Zeit für mich zu haben, so gross, dass ich jeweils noch aufgeblieben bin bis um 21Uhr oder so. Aber jetzt gehe ich mit der Kleinen um 20Uhr ins Bett. Bin einfach zu müde.

Den Rotkreuzdienst kenne ich noch nicht. Ich werde mir das anschauen, danke für den tipp!

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Schneeflocke2016
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Schneeflocke2016 »

Hallo :)
Mein Sohn war 9 Monate, als er alle zwei Stunden in der Nacht an die Brust wollte. Irgendwann hat es mir dann gereicht und ich habe ihm einen Pulvermilchschoppen in die Hand gedrückt. Erst wollte er nicht, dann habe ich ihm kurz die Brust gegeben, damit ich nicht explodiere und dann den Schoppen gegeben. Er hat das gar nicht gecheckt, weil er im Halbschlaf war. Fies, ich weiss... Ab diesem Moment an hat er 6-8h durchgeschlafen. Ich will ja keine Werbung fürs Abstillen machen (muss du ja auch nicht, vielleicht akzeptiert er einen Schoppen und sonst tagsüber die Brust) aber ich war wirklich nervlich am Ende mit 24/7 alle 2-3 Stunden stillen, weil er an die Brust wollte. Diverse Frauen aus dem Umfeld haben mir ähnliche Geschichten erzählt, dass die Kinder besser geschlafen haben als der Schoppen eingeführt wurde abends. Vielleicht hilft dir das. Viel Geduld und Kraft.
grosse Brüeder, April 2016
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Aliyah
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Aliyah »

Auch als Mami Entlastung finde ich eine Spitaleinweisung mehr als grenzwertig! Ist meine Meinung. Bin da halt ziemlich dünnhäutig aufgrund von Schlafmangel (aber es ist schon erstaunlich mit wie wenig Schlaf man zurecht kommt, nur die Einstellung muss stimmen. Ich war vor 3Jahren schon mal soweit und ich weiss daher es wird ein Ende haben. Und danach gehts so schnell vergessen, wie schlimm es war...)
Meine KiA meint nur immer: durchhalten, machen kann man nichts.
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sugus
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von sugus »

@Aliyah: also bei mir war es sicher nicht getan mit richtiger einstellung.und doch: man kann etwas machen. Im kispi gibt es schlafexperten und die wissen durchaus dinge,die helfen können.
Und übrigens: mein schlechtschläfer ist jetzt 4 und schläft okay.ich habe gar nichts vergessen.und meine reserven sind immer noch nicht wieder ganz voll (werden sie wohl auch nie mehr).diese zeit hat spuren hinterlassen.

Eine freundin hat völlig entkräftet ihr kind zwei nächte ins spital gegeben.es war eibe sehr gute entscheidung.wenn depression oder schütteln die alternative sind,ist das spital tausend mal besser.das sind kriseninterventionen und dazu da,schlimmeres zu verhindern.
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mariposa_2
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von mariposa_2 »

sugus hat geschrieben: Fr 17. Mai 2019, 13:42 Im kispi gibt es schlafexperten und die wissen durchaus dinge,die helfen können.
Ach ja? Und was könnte das sein?
sugus hat geschrieben: Fr 17. Mai 2019, 13:42 Eine freundin hat völlig entkräftet ihr kind zwei nächte ins spital gegeben.es war eibe sehr gute entscheidung.wenn depression oder schütteln die alternative sind,ist das spital tausend mal besser.das sind kriseninterventionen und dazu da,schlimmeres zu verhindern.
Das sehe ich auch so.

Hier muss die Mutter entlastet werden. Das Schlafverhalten vom Kind lässt sich nur schwer ändern, es ist ja erst 6 Monate alt.

@elanor88 wie geht es dir heute? Kennst du 1001 Kindernacht? Sie machen Schlafberatungen die sehr bedürfnusorientiert sind. Ich habe persönlich keine Erfahrungen mit 1001 Kindernacht gemacht, war aber im FB in einer Stillgruppe der CH und dort wurde das sehr häufig empfohlen.

Edit: Hier noch ein Link mit den Adressen in der ganzen CH

http://www.1001kindernacht.ch/Eltern/Schweiz/
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Aliyah
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Aliyah »

Achtung Ironie! Dann schein ich Superwoman zu sein, ich schlaf seit 3 Monaten nur noch 30-40min am Stück mit viel Glück ohne Stillen und betreue tagsüber 3 Kids davon.
Nein, ich han ja nur meine Meinung geäussert. Für mich käme dies auch als Kriesenintervention nicht in Frage. Schliesslich wollte ich ja das Kind und es wird immer wieder schwierige Situationen geben - auch stundenlanges Toibele in der Trotzphase schürt ziemlich Wut.
Ein Kind schläft micht extra schlecht, es kann es einfach nicht besser. Und dann wird einfach abgeschoben an einen fremden Ort ganz alleine ohne Bezugsperson - eine grässliche Vorstellung (emal für mich).
Grosse Brüeder 03/2013

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Netterl
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Netterl »

Ich kenne die Verzweiflung recht gut. Ich vertrage Schlafmangel nicht gut und es war schon manchmal grenzwertig.

Wenn es grad zu belastend ist, würde ich den Versuch abbrechen und mit dem KiSpi nochmal starten.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design

Jazz
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Jazz »

Bist auf Facebook? Dort gibt es eine Gruppe, Verein NIMAYA heisst er, dort kannst du dich melden, die könnten dir eventuell helfen/entlasten.
Hier der Gruppen Beschrieb:

Beschreibung

NIMAYA ist Sanskrit und bedeutet Tausch. Es ist aber auch ein Wortspiel aus den Namen Nicole & Maya, den Gründerinnen von NIMAYA!

Es ist unsere Idee, Familien in schwierigen Situationen mit Herzensmenschen aus der gleichen Region zu vernetzen.

Unsere Zielgruppe umfasst:
- Wochenbettmamis die auf Unterstützung angewiesen sind
- Mütter mit Komplikationen in der Schwangerschaft
- Familien mit einem Kind im Spital oder NEO
- Grossfamilien mit kranken Kindern
- Elternteile mit psychischen oder chronischen Erkrankungen
- Familien mit Sternenkindern
- Eltern, die verunfallt sind und nun Hilfe benötigen
- Mamis die über kein Netzwerk in der Region verfügen
- Alleinerziehende
- Witwerinnen und Witwer

Wir wünschen uns für jede Familie ein "Gotti", welches die Koordination und Planung übernimmt, damit die Hilfe dann ankommt wenn sie gebraucht wird.
Die Hilfe kann sehr vielfältig sein und wird auf die Bedürfnisse der Familien angepasst, z.B eine vorbeigebrachte Mahlzeit, ein offenes Ohr und Entlastung bei der Kinderbetreuung.

Hier sind alle Herzensmenschen willkommen, Teil unserer Community zu werden! Helft uns, die Welt ein bisschen schöner zu machen!

Herzlichst NIMAYA Herzensprojekt
Bewahre dir die Hoffnung auf Besserung.
Dann hast du die Kraft für das Heute.

Lilyrose
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Lilyrose »

@alyah: grundsätzlich finde ich auch, dass man das durchstehen muss. Aber wiederum können wir weder die TE noch ihre genaue Situation. Nicht jeder geht damit gleich um...es gibt Frauen die stecken das besser weg und andere halt weniger. Du scheinst zur ersten Sorte zu gehören...

sugus
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von sugus »

Zur Frage,was man denn tun kann: im Kispi hat der arzt zuerst unser kind gründlich untersucht. Er ist ein experte und hat schon unzählige kinder gesehen,die nicht schlafen konnten.er weiss viel mehr über mögliche körperliche ursachen als ein normaler KiA und klärt deshalb auch besser/genauer/anders ab.

Ist etwas körperliches ausgeschlossen analysiert er anhand eines schlafprotokolles genau und kompetent das schlafverhalten und den schlafbedarf des kindes.ich hatte zuvor auch schon schlafprotokoll-analysen beim normalen KiA und bei der MüBe.aber das kann man nicht vergleichen. Im Kispi ist einfach viel mehr wissen vorhanden.anschliessend haben wir mit dem arzt zusammen angeschaut,wie wir die (sehr wenigen) stunden schlafbedarf unseres kindes verteilen können/wollen auf 24 stunden und wie wir das konkret umsetzen.uns hat das wie vielen anderen familien zu einem lebbaren alltag verholfen.hätten wir es einfach ausgestanden und durchgehalten, wäre es sicher sehr viel länger schlimm gewesen und ich wäre zusammengebrochen (ich bin anscheinend nicht so belastbar wie andere hier.ich konnte den schlafmangel nicht mehr wegstecken und die beziehung zum baby,zum älteren kind und zu meinem mann waren stark gefährdet).
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ChrisBern
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von ChrisBern »

Ich kann mich den Empfehlungen bezüglich professioneller Unterstützung nur anschliessen - denn ich denke, das wichtigste ist, zu klären, ob es physiologisch ein Problem gibt. Wir haben auch eine Odyssee durch (fing mit vier Monaten an und war bis zum ersten Lebensjahr oberkatastrophal und danach nur noch katastrophal, langsam leben wir wieder, der Kleine wird zwei). Ich habe die ganze Zeit "gewusst", dass es ein körperliches Problem gibt - und habe natürlich von allen Seiten die Empfehlung bekommen, ich soll es endlich annehmen und mich damit abfinden, dass mein Kind schlecht schläft. Viel zu lange habe ich das über mich ergehen lassen und bin meinem schlechten Gefühl nicht nachgegangen. Ich hätte viel eher ins Kispi oder so gesollt. Tatsächlich kam mit knapp einem Jahr raus, dass er Schlafapnoen hat...ich hatte so ein schlechtes Gewissen. Mir ist klar, dass das nicht der oberwahrscheinlichste Fall ist, aber beispielsweise haben ca. 1 bis 5% aller Babies das, so selten ist es also nicht.
Daher: zuerst checken, ob es wirklich nichts körperliche ist, wie sugus schon gesagt hat! Mögliche Sachen sind:
- Apnoen
- auffällige EEG (gen Epilepsie)
- Reflux (den es übrigens auch still gibt, d.h. das Kind kötzelt nicht!) oder (recht banal)
- Hunger (das kam bei uns parallel dazu, meine Brust war immer "prall", aber die Milch aufgrund Schlafmangel gar nicht mehr nahrhaft, sondern ganz dünn - nach dem ersten Schoppen hat er die Brust verweigert und wenigstens das Hungerthema war einigermassen geklärt; Kinder mit Apnoen haben extremen Energieverbrauch nachts, der Puls geht ja immer über 100)

Hier ein wirklich guter Artikel: https://www.kispi.uzh.ch/de/patienten-u ... onzept.pdf

Wenn körperlich alles geklärt ist, macht es Sinn, mit Schlafprotokoll zu arbeiten (wie sugus auch schon geschrieben hat) und dann macht auch Sinn, sich in Annehmen, Gelassenheit etc. zu üben. Und natürlich Unterstützung zu suchen, weil man dann eben wohl einfach einen katastrophalen Schläfer erwischt hat und das einfach je nachdem dauert. Ich hatte vor lauter Müdigkeit auch Angst, dass ich dem Kind etwas antue und habe tatsächlich noch bis vor kurzem vermieden, nachts alleine mit meinem Kind zu sein (klingt schlimm). Wenn mein Mann nicht da war, habe ich mir meine Eltern / Mama eingeladen etc. Das einzige, was bei mir gegen eine Erschöpfungsdepression geholfen hat, war tatsächlich arbeiten gehen...Ablenkung, nette Leute um mich rum etc., aber das ist wohl bei jedem anders. Ich kenne das Gefühl gut, wenn man sein eigenes Kind nachts am liebsten vor die Tür stellen möchte und war sehr erschrocken ob meiner Reaktion, ich würde daher alle Massnahmen unterstützen, die Erleichterung bringen.

Seid ihr eigentlich schon mal beim Osteopaten gewesen? Das kann ich sehr empfehlen, muss aber wirklich jemand sein, der sehr gut auf Kinder eingestellt ist (hier im Raum Bern habe ich eine super Adresse!). Sie hat die Diagnostik bezüglich Apnoe bei uns überhaupt erst möglich gemacht, weil sie sehr kompetent die Anzeichen erkannt hat, die jeder Kinderarzt vorher übersehen hat...wenn ich nicht bei der Osteo gewesen wäre, wüssten wir immer noch nicht, was er hat. nachdem sie die Hypothese in den Raum gestellt hat, ob er nachts genug Luft kriegt, habe ich das Kind wieder ins Zimmer geholt und gehört / beobachtet, dann halt ambulante Sauerstoffmessung, Schlaflabor, die ganze Palette...auch hat mir der Osteo gut getan, weil sie sich viel Zeit genommen hat und mich quasi gleich mit behandelt hat.

Macht ihr jetzt noch die Schlafrestriktionen tagsüber? Wir haben das bei unserem Sohn auch versucht, auch immer zwei Wochen durchgehalten und es damit nur noch schlimmer gemacht. Je weniger er tagsüber schläft, desto schlechter sind unsere Nächte. Seitdem wir ihn seinem Rhythmus überlassen, fahren wir besser. Insofern muss das nicht bei allen Kindern funktionieren und wenn noch etwas anderes im Spiel ist, hilft das halt auch nicht. Vorteil war, dass ich tagsüber mitgeschlafen habe (wobei ich teilweise das vor lauter Anspannung gar nicht konnte).

Ich drücke euch wirklich feste die Daumen, dass ihr entweder Ursachen auf die Spur kommt oder eben einen Modus findet, wie man überlebt...und geht wirklich zu Experten, MüBe und Kinderärzte sind bei diesem Thema mässig kompetent, es sei denn, man hat wirklich einen Glücksgriff getan.

jupi2000
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von jupi2000 »

Bin stille Mitleserin und kann zu 100% sugus und ChrisBern beipflichten!

Jelisa
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Jelisa »

Ich finde, es braucht enorm Mut zuzugeben, dass man wegen des eigenen Kindes fast nicht mehr kann, und da hast du meinen höchsten Respekt, elanor! Die meisten Mütter kommen doch irgendwann an einen Punkt, wo sie das Kind am liebsten vor die Tür stellen würden o.Ä. Einfach im Moment, weil man manchmal einfach nicht mehr kann. Das ist keine Schande, und es ist schön, wenn andere wie Aliyah das so nicht kennen. Aber ich finde es doch nicht so angebracht, jemandem, der ehrlich verzweifelt ist, fast keine Nerven mehr hat und den Mut aufbringt um Hilfe zu fragen, einfach den Rat zu geben, da müsst ihr halt durch, das gibt sich dann schon, und im Sinn von, reiss dich halt zusammen. Man kann doch nicht daraus, wie man selber mit einer bestimmten Situation umgeht, schlussfolgern, dass das bei jemand anderem genauso ist, selbst wenn die Situation an sich vergleichbar ist! Wir sind doch alle verschieden...

Und ja klar würde das Kind im Kispi niemanden kennen. Aber eine Krisenintervention wie diese ist eine akut notwendige Hilfe und immer noch besser, als Eltern, die vor lauter Erschöpfung und Verzweiflung das Kind schütteln oder anschreien oder was auch immer. Dann hilft es dem Kind ja auch nichts, dass es im vertrauten Umfeld ist...

Liebe elanor, ich kann nicht aus Erfahrung reden, da ich einen guten Schläfer erwischt habe (aber ich habe da auch nichts zu beigetragen, ich hatte in dieser Beziehung wohl einfach Glück), aber ich wünsche dir vom Herzen viel Kraft, dir und deinem Mann, und dass ihr die Unterstützung findet, die ihr braucht. Wartet nicht zu lange und denkt, ihr solltet das selber schaffen oder so. Holt euch Hilfe, was sugus und ChrisBern geschrieben haben, tönt wirklich gut und hilfreich! Oder evt auch diese Nimaya-Gruppe, die Jazz erwähnt hat. Alles Gute für euch...

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Aliyah
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Re: Baby schläft immer schlechter...

Beitrag von Aliyah »

Ich sage nicht das ich es nicht kenne! Ich bin auch erschöpft, ausgelaugt und am Ende meiner Reserven. Ich glaube jede Mutter kennt solche Gedanken dem Kind gegenüber.
Ich bin lediglich absolut gegen die Intervention mit dem Kispi bzw mit der alleinigen Einweisung. Weil ich es brutal finde dem Kind gegenüber und was bringen 2 durchgeschlafene Nächte? Mir würde dies nicht viel helfen. Das nützt nichts und schadet eher. Wenn dann soll der Partner freinehmen und 2 Nächte schauen, wärend Mama sich ausquartiert notfalls ins Hotel - so ist wenigstens die Umgebung vertraut und Papa kann ja nachher wieder nachschlafen.
Ich wollte lediglich dies klarstellen. Eine Abklärung in der Schlafsprechstunde finde ich äusserst sinnvoll.
Grosse Brüeder 03/2013

Chliini Schwöschter 01/2015

Junikäferli 06/2018

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