Gestresst von morgens bis abends...

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: stella

poffertjes
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von poffertjes »

Hast du schon mit deiner Hebamme geredet oder sonst eine Fachperson (Psychologe, Seelsorge ect) um DEINE Gefühle zu deponieren? Also nicht dein Kind in den Fokus stellen sondern dich? Weisst du was ich meine?
Wann kommt den dein Mann nach Hause und löst dich ab? Arbeitest du auch oder hast ein regelmässiges Hobby?
Ich denke das gequengel läst sich in absehbarer Zeit nicht gross ändern evt wirds besser wenn sie läuft... ich denke wichtig wäre mal den Fokus auf dich zu legen!
Daran arbeite ich auch noch seit knapp 4 Jahren und mit 2 Kindern...

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stella
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von stella »

poffertjes
Daran arbeite ich bereits seit 15.5 Jahren und mit 2 Kindern.
Der Fokus von uns Müttern ist oft halt auf die Bedürfnisse der anderen Familienmitglieder gelegt. Und alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, gleicht der Quadratur des Kreises. Eine Zeit lang kann Frau ihre Bedürfnisse hinten anstellen, gerade in der Babyphase ein Muss. Später ist es evident wichtig, dass sie wieder lernt, ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu äussern.

Astrid
Ich hatte auch so ein Quengel- und Schreikind. Es ist heute 15.5. Jahre alt. Und auf eine Art quengelt und schreit sie noch heute. Ich will dir nun nicht Angst machen. Aber meine Erkenntnis aus diesem langen Weg, auf dem ich mein Mötzlikind begleite, ist, dass ich das Quengeln annehmen muss und lernen muss, wie ich damit umgehen kann. Wo ist diesbezüglich meine Grenze? Und was mache ich dann?
Mit dem Älterwerden des Kindes wird das einfacher werden, ganz sicher. Jetzt bist du noch in einer Phase, in der du nicht viel machen kannst, ausser vielleicht, dass du dich besser einrichtest und versuchst, die hohen Bedürfnisse deines Kindes früh zu erkennen und zu befriedigen. Ich weiss, wie es dann ist... Ich sass ame wie auf Nadeln, damit ich diesen Zeitpunkt nicht verpasse und das Gefühl, getrieben zu sein, ist mir rückblickend sehr bekannt.
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Mialania
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von Mialania »

Hmmm, vielleicht noch Physiotherapie ausprobieren?

Bei uns kamen mit 7 Monaten die ersten Zähne und dann ging es Schlag auf Schlag. Vielleicht quält sie das zusätzlich? Oder ein Pups, der quer sitzt...
Aktuell hab ich grad ein kreischendes Trotzkind und ich mache scheinbar fast alles falsch.

Gibt es denn Phasen, wo sie völlig zufrieden ist?

Meiner schläft eben selten bis nie allein. Manchmal beneide ich andere, die das Kind einfach ablegen können.

Astrid
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von Astrid »

poffertjes hat geschrieben:
> Hast du schon mit deiner Hebamme geredet oder sonst eine Fachperson
> (Psychologe, Seelsorge ect) um DEINE Gefühle zu deponieren? Also nicht dein
> Kind in den Fokus stellen sondern dich? Weisst du was ich meine?
> Wann kommt den dein Mann nach Hause und löst dich ab? Arbeitest du auch
> oder hast ein regelmässiges Hobby?
> Ich denke das gequengel läst sich in absehbarer Zeit nicht gross ändern evt
> wirds besser wenn sie läuft... ich denke wichtig wäre mal den Fokus auf
> dich zu legen!
> Daran arbeite ich auch noch seit knapp 4 Jahren und mit 2 Kindern...


Ich war bereits in psychiatrischer Behandlung wegen einer postnatalen Depression. Habe es auch in der Mütterberatung angesprochen, sie meinte, das es noch mehr solche Mütter gibt aber man nicht geoss etwas tun kann...
Mein Mann arbeitet Schicht und entlastet mich gut. Nur habe ich ein Problem damit, das ich immer muss. Volle Windeln, ich muss sie wechseln, sie weint, ich muss entscheiden was wir als nächstes probieren, hunger, müde? Das saugt mich echt aus!

Astrid
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von Astrid »

Mialania hat geschrieben: So 10. Nov 2019, 14:09 Hmmm, vielleicht noch Physiotherapie ausprobieren?

Bei uns kamen mit 7 Monaten die ersten Zähne und dann ging es Schlag auf Schlag. Vielleicht quält sie das zusätzlich? Oder ein Pups, der quer sitzt...
Aktuell hab ich grad ein kreischendes Trotzkind und ich mache scheinbar fast alles falsch.

Gibt es denn Phasen, wo sie völlig zufrieden ist?

Meiner schläft eben selten bis nie allein. Manchmal beneide ich andere, die das Kind einfach ablegen können.
Ich habe das Gefühl das es besser wird. Nur kann ich mich trotzdem nicht entspannen, da ich Angst vor dem alten Muster habe...

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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von Astrid »

stella hat geschrieben: So 10. Nov 2019, 13:02 poffertjes
Daran arbeite ich bereits seit 15.5 Jahren und mit 2 Kindern.
Der Fokus von uns Müttern ist oft halt auf die Bedürfnisse der anderen Familienmitglieder gelegt. Und alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, gleicht der Quadratur des Kreises. Eine Zeit lang kann Frau ihre Bedürfnisse hinten anstellen, gerade in der Babyphase ein Muss. Später ist es evident wichtig, dass sie wieder lernt, ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu äussern.

Astrid
Ich hatte auch so ein Quengel- und Schreikind. Es ist heute 15.5. Jahre alt. Und auf eine Art quengelt und schreit sie noch heute. Ich will dir nun nicht Angst machen. Aber meine Erkenntnis aus diesem langen Weg, auf dem ich mein Mötzlikind begleite, ist, dass ich das Quengeln annehmen muss und lernen muss, wie ich damit umgehen kann. Wo ist diesbezüglich meine Grenze? Und was mache ich dann?
Mit dem Älterwerden des Kindes wird das einfacher werden, ganz sicher. Jetzt bist du noch in einer Phase, in der du nicht viel machen kannst, ausser vielleicht, dass du dich besser einrichtest und versuchst, die hohen Bedürfnisse deines Kindes früh zu erkennen und zu befriedigen. Ich weiss, wie es dann ist... Ich sass ame wie auf Nadeln, damit ich diesen Zeitpunkt nicht verpasse und das Gefühl, getrieben zu sein, ist mir rückblickend sehr bekannt.
Du machst mir Mut😜 nein im Ernst, das Gequengel wird besser seit 2 Tagen🥴 aber bin trotzdem angespannt da ich Angst vor dem alten Muster habe. Kaum jammert sie ist das Adrenalin wieder zuoberst und mein Hirn arbeitet was man noch versuchen könnte... ja genau wie auf Nadeln! Vielleicht liegt das Problem auch da, das meine Mutter sie nie jammern liess. So hatte ich das Gefühl das sie das bei mir auch nicht darf und mich so in was reinmanövriert.

poffertjes
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von poffertjes »

Astrid: ich versteh dich gut! Mein Mann entlastet mich auch. Aber alles was schwierig ist (Zahnen, Krankheit, trötzelen, Eingewöhnung Kita/Spielgruppe ect) muss auch ich machen. Wir haben dass oft diskutiert und diskutieren es immer wieder. Mein Mann meint, dass ich in solchen Situationen alles an mich reisse und nicht abgeben kann... und das stimmt. Ich lasse ihm gar nicht erst die Möglichkeit etwas zu tun, obwohl er will! Ich habe für mich noch keinen Weg gefunden dieses Muster zu durchbrechen.

Stella: ich stimme dir absolut zu. Es fällt mir immernoch schwer Freiräume für mich zu schaffen und auch anzunehmen. Mein erstes Kind war auch nicht unbedingt ein einfaches Baby und ist es heute als Kleinkind auch nicht in gewissen Bereichen.

Ich wünsche dir viel Kraft liebe Astrid!

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honey81
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von honey81 »

Astrid
du hörst dich extrem genervt an von deiner Tocher. Du hast wahrscheinlich schon morgens einfach genug wenn du das gejammer hörst. Genau DAS spürt auch deine Tochter und spiegelt dich wieder. Wenn alles abgekärt wurde, sie keine Schmerzen oder sonstiges hat, dann würde ich an dir arbeiten. Manchmal reicht es schon nur im Kopf den Schalter umzulegen das es jetzt einfach so ist und das ganze akzeptieren. Oder du suchst dir "andere" hilfe. Gehst in die Hypnose, gehst meditieren, yoga, irgendwas damit du runterfahren kannst und auch entspannter deiner Tochter gegenüber treten kannst. Sobald ich genervt war von meine Sohn war alles viiiiiel schlimmer. War ich ruhig, war er es auch. Natürlich hört sich das jetzt einfach an und das ist es ganz bestimmt nicht, aber ich würde an deinem Denken arbeiten. Das ist überhaupt nicht böse gemeint, aber ich bin überzeugt, das Kinder unsere Gefühlslage ganz genau spüren.
Sohn 08.2015❤
Tochter 04.2020❤

Lilyrose
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von Lilyrose »

Ich dachte beim Lesen auch, dass du eigentlich nur negativ über dein Kind redest. Siehst du denn momentan gar keine gute Seiten an ihr? Quengelt sie wirkluch den ganzen tag oder kommts dir nur so vor? Gibts denn nicht, dass sie zufrieden sein lässt für ein paar Minuten? Haushalt würde ich auf ein absolutes Minimum beschränken und dann machen, wenn dein Mann da ist, damit ihr euchü gegenseitig unterstutzen könnt. Kochen zb am Abend wenn sie schläft fur den nächsten tag, damit du dich nicht deswegen stressen musst.

Und deine Depresssion, ist diese wirklich "auskuriert". Ich weiss, mit so kleinem Baby, dass nix alleine macht, kann mega anstrengend sein. Aber mich dunkts du hast schon recht negative Gefühle gegenüber deinem Kind, wo ich mich schon frage, ob da nicht noch mehr dahinter steckt?!

mamisbebe
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von mamisbebe »

Uuiii....schwieriges Thema, aber ich frage mich gerade ob du auch mal Zeit nur für dich hast? Arbeitest du, dass du mal ohne Kind rauskommst und es nicht immer nur um dein Kind geht?

Hast du deine Kleine schon mal im Hochstuhl mit in die Küche genommen damit sie dir beim Frühstück machen zusehen kann? Unser Kleiner quengelt auch ständig wenn jemand etwas macht und er nicht zusehen kann und sobald er auf dem Arm ist, lächelt er....ich könnte dir noch etliche Beispiele schreiben, weil er auch oft quengelt und richtig penetrant am Bein hängt und jammert....meistens bis er auf dem Arm ist und etwas sehen kann. Selbstbeschäftigung ist nichts für ihn und ich habe meine Erwartungen auf null gestellt: alles was ich schaffe ist Bonus. Also irgendwie verstehe ich dich total gut....!

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stella
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von stella »

Leute! Halt, halt, halt!
So, wie es Astrid beschreibt, hat sie wohl ein Bebe mit high needs. Und die sind e Chuttle anstrengender als andere Babies. Das darf ich hier so in den Raum stellen, weil ich beides hatte.

Und so Tipps wie "das Kind spiegelt dich" und "du musst an dir arbeiten" die helfen einfach nun mal gar nix. Die machen noch mehr Druck und ich habe mich damals soooooo als Versagerin gefühlt. (Mein erstes Kind war so ein Kind, ich dachte lange von mir, dass ich eine schlechte Mutter sei, weil ich das Kind nicht beruhigen konnte.) Neiiiinnn! Es gibt nun mal Kinder, die sich auch nicht beruhigen, wenn man sie auf den Arm nimmt oder in einen Hochstuhl setzt, damit sie zusehen können. Es gibt nun mal Kinder, die in ihrem ersten Lebensjahr mehr oder minder quengeln oder gar schreien. (Bei mir schrie die Grosse als Baby 9 Monate lang täglich zwischen 6 und 10 Stunden. Es besserte sich erst, als sie mobil wurde. Ganz weg ging das aber nie. Noch heute "schreit" sie auf eine Art.) Und das ist ganz fest anstrengend. Oft kann man solche Kinder auch nicht abgeben, weil sie dann noch schlimmer quengeln und schreien. Rückblickend gesehen gab es nur den Weg der Annahme und des sich gut Organisieren. Aber ja: Ich hatte auch alles ausprobiert. Alles! Hätte ich mir sparen können. Wichtig finde ich, dass man abklärt, ob etwas Organisches vor liegt wie z.B. Rückfluss des Speisebreis in die Speiseröhre. Wenn nicht, dann geht es oft ums Aushalten und Überleben. Und ja: Mir wurde so die wundervolle Babyzeit mit dem ersten Kind genommen. Es war nicht schön. Ich war dauermüde, stand unter Strom, weil sie jeden Tag irgendwann das Gränni angestellt hat und ich war sozial total isoliert. Es war für mich so schlimm, dass ich mir auch lange kein zweites Kind vorstellen konnte. Zum Glück habe ich den Schritt gewagt, denn heute weiss ich, dass das erste Kind einfach ein Kind mit sehr hohen Bedürfnissen ist, die ich noch heute nicht immer befriedigen kann. Das zweite Baby hat mich versöhnt mit der Babyzeit des ersten Kindes!

Astrid
Mir macht noch Sorgen, dass du eine Depression hattest. Das würde ich, neben dem, dass du vielleicht noch einmal das Kind durchchecken lässt, auch noch anschauen mit einer Fachperson. Und sonst: Annehmen, dich einrichten. Es wird vorbei gehen.
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Stella*
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von Stella* »

@stella
Ich finde nicht, dass man einfach so sagen kann, dass die TE ein Kind mit high needs hat. Es ist zwar möglich - aber genau so gut kann es sein, dass die TE Mühe mit dem "Mami sein" hat und von ihrem Kind zuviel erwartet. Aufgrund der Aussagen der TE kann wohl niemand sagen, woran es genau liegt, dass sich dieses Baby so verhält.

Mein Sohn war auch oft quengelig und bei uns war es immer an den Tagen am schlimmsten, wo es mir selber nicht gut ging. War ich selber gut drauf, ging es mit ihm sehr viel besser. Deshalb finde ich es schon berechtigt, dass man zuerst mal sich selber ein wenig beobachtet. Gerade, wenn jemand bereits eine Depression hat, ist es wichtig, dass man sich bei einer Fachperson Hilfe holt und nicht einfach nur sagt, dass man ein Kind mit high needs hat. Und selbst wenn es so wäre, könnte einem eine Fachperson wohl ein Stück weiterhelfen.

@Astrid
Wie sieht denn dein Umfeld aus? Hast du in deinem Freundeskreis andere Mamis, mit denen du dich austauschen und etwas unternehmen kannst?

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honey81
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von honey81 »

stella
für mich liest es sich so, dass sie einfach genug vom gequengel hat und mehr unterstützung möchte auch von ihrem partner. Wenn es um high needs ginge oder um Schreibaby, würde ich mir nicht erlauben, was dazu zu schreiben. Aber die art wie sie schreibt, hört sich einfach als "genervt" an und evtl. ist sie einfach überfordert mit dem mami sein oder hat es sich anders vorgestellt. Von wegen das es sich selbst beschäftigen soll, in der Trage jammert sie auch (evtl. wäre eine Trageberatung sinnvoll) usw.
So wie du deine Babyzeit beschreibst, liest sich für mich gaaaaaanz anders als von der TE.
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von sonrie »

Am Ende spielts keine Rolle, ob das Kind extrem anstrengend ist oder ob die TE auf den Felgen läuft - die Situation ist im moment so wie sie ist und sie braucht scheinbar Hilfe um das besser auszuhalten. Dabei gehts es nicht darum, wer schuld hat oder ob sie eine gute Mutter ist oder nicht - es geht darum dass eine Mutter Hilfe benötigt, weil sie im Moment einfach keine Nerven für ihr Kind hat.

Ich selber habe auch die Erfahrung gemacht, dass man an sich selber einfacher was ändern kann, als am Kind oder an der Situation (nicht, dass ich das nicht auch probiert hätte ;-)), von daher finde ich den Ratschlag, bei sich selber anzusetzen ziemlich gut. Das heisst ja nicht, dass sie selber schuld ist oder dass ihr Verhalten das Quengeln auslöst, aber es kann ihr helfen, mit der Quenglerei besser zurecht zu kommen und die Dinge "leichter" zu nehmen. Wenn die Nerven blank liegen und das Energielevel zu tief ist, dann ist jeder kleinste Pieps vom Kind zuviel. Vor allem mit dem Hintergrund, dass die TE eine Depression hatte - das ist kein einfacher Start ins Mutter sein und sehr kraftzehrend.

@Astrid:
Ich würde dir auch raten, dich an eine fachperson zu wenden bei der Du dich gut aufgehoben fühlst - sei es deine FA, eine hebamme, eine Psychologing.... je nachdem. Frag dich durch udn such dir jemanden, der dich versteht und der dir hilft, wieder zu Dir zu kommen und deine Energiereserven wieder aufzubauen.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von Stella* »

@Astrid
Was mir noch in den Sinn kommt: Hast du mal deine Blutwerte testen lassen? Ich war mal eine Zeitlang ziemlich am Limit bis ich festgestellt habe, dass ich einen Vitamin D-Mangel hatte. Nachdem ich dieses hochdosiert eingenommen hatte, ging es mir nach 3 Wochen bereits deutlich besser (musste es aber nachher trotzdem noch weiter nehmen). Auch ein B12-Mangel wirkt sich stark auf die Psyche aus.

jupi2000
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von jupi2000 »

Blutwerte überprüfen finde ich auch sehr wichtig!

Und mein Tip ist, sich möglichst gut mit anderen Müttern/ Väter vernetzen. Also viel abmachen für den täglichen Spaziergang und später dann für den Spielplatz. Mütter mit Kindern zum Zmittag oder Zvieri einladen! Oft verbringt man zu viel Zeit allein mit dem Kind und es fällt einem die Decke auf den Kopf. Das Kind wird quengelig, die Mutter genervt. Ein Teufelskreis.
Ich habe früher, als meine noch klein waren viel abgemacht zum Spielen, spazieren usw. So vergeht der Tag wie im Flug und die Kinder sind beschäftigt...
Ich sehe es in anderen Kulturen, dort ist kaum eine Mutter den ganzen Tag alleine mit dem Kind. Es wird vieles gemeinsam gemacht. Das gefällt mir und sollten wir auch tun.

jupi2000
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von jupi2000 »

Und ein paar liebe Frauen kenne ich seit Babyzeit meiner Töchter. Also über 18 Jahre! Es haben sich so gute Freundschaften entwickelt und wir sehen uns heute noch.

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danci
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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von danci »

Ich würde als erstes eine Trageberatung aufsuchen. Offenbar ist ja ein Problem, dass das Kind mehrheitlich auf dem Arm sein will, was Du verständlicherweise nicht bieten kannst. Aber fast jedes Kind kann man auf dem rücken tragen, 8,5 Kilo sind jetzt auch noch nicht sooo schwer. Aber die Trage und Bindeweise muss stimmen. So würde mal dieses Problem gelöst werden und auch wenn sie quängelt, so weisst Du immerhin, dass sie die Nähe bekommt, die sie braucht. Eine Freundin mit einem Highneed-Baby ging z. Bsp. jeden Abend eine Stunde mit Kinder auf dem Rücken walken, wobei die Kopfhörer nahm, um nicht nur das Babygeschrei zu hören, denn ihr Kind schrie wirklich immer. Das brachte aber immerhin sie etwas zur Ruhe.

Versuch alle anderen Aufgaben auf das Minimum zu reduzieren. Kochen, putzen kannst Du auch, wenn Dein Mann da ist. Ich habe im ersten Lebensjahr meiner Grossen einfach den Babycook gefüllt, dann einen Teil rausgenommen, gewürzt und selber gegessen, den Rest passiert und als Brei gegeben. Ging tiptop und es war kaum Aufwand. Der Vorteil eines Kindes ist ja, dass man den Tagesablauf auf dieses einstimmen kann.

Such Euch auch etwas, was beiden Spass macht. Ich liebte es z. Bsp. mit den Babys ins Schwimmbad zu gehen, das beruhigte uns beide und danach schliefen sie auch super, so dass ich mehr Ruhe hatte. Oder in den Wald, auf den Spielplatz, viele Babys lieben es, grössere Kinder zu beobachten, was auch immer. Solche positiven Erlebnisse sind wichtig, denn man kann in schwierigeren Zeiten davon zerren.

Und zuletzt:
Das Hausfrauendasein ist schlicht auch nicht für jede....was hast Du denn vor dem Kind gemacht? Wie war Dein Leben? Vielleicht müsste man auch etwas komplett ändern, Du suchst Dir eine (Teilzeit-)-Stelle und eine Kinderbetreuung? Ich kenne eine Familie, da ging es ihr nach dem ersten Kind schlecht, da sie damit nicht klar kam, zu Hause zu sein. Mit dem 2. wurde es noch schlimmer und als dieses ein Jahr alt war, zog schliesslich ihr Mann einen Schlussstrich und überredete sie, sich für eine spannende Stelle zu bewerben. Diese war sogar Vollzeit, aber er meinte, er würde reduzieren, wenn sie sie bekommt. Gesagt getan und es wurde schnell viel besser. Jetzt machen sie das seit Jahren, dass sie Vollzeit und er 50% arbeitet, die Kinder sind inzwischen schon in Schule und Kiga und es geht ihnen gut. Ich sage ja nicht, dass ihr das so machen müsst, aber man darf diese Fragen stellen und manchmal entpuppt sich etwas, was man sich zuvor so vorgestellt und ausgemalt hat, gerade nicht als das richtige.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles Gute.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von elanor88 »

Bezüglich High Need oder nicht High Need Baby, ich persönlich bin jetzt nicht so der Diagnosefan, aber wenn, dann kann das sowieso nur eine Fachperson beurteilen, und ganz bestimmt nicht wir hier im Forum anhand von ein paar Foreneinträgen...

Von dem, was ich lese, ist die Tochter ja eher zufrieden, wenn sie auf dem Arm getragen wird. Sie nörgelt und schreit, wenn sie auf dem Boden ist, und ist zufrieden, wenn sie auf dem Arm ist. In die Trage will sie nicht, und genau da würde ich auch ansetzen. Vielleicht mag sie diesen speziellen Typ Trage nicht, vielleicht will sie mit der Trage lieber auf den Rücken, was auch immer... Unsere Tochter will auch schon seit mehreren Monaten zu Hause nicht mehr in unseren Olilias (ein Mei Tai, ähnlich Luemai), weder auf den Bauch noch auf den Rücken, und das, obwohl wir laut Trageberatung alles top machen. Was sie aber liebt, ist den Ringsling. Da kann sie auf der Hüfte sitzen wie wenn ich sie einfach hoch nehme, und zusammen mit mir nach vorne schauen oder mich ansehen, ganz wie sie will- mit dem grossen Unterschied, dass ich die Hände frei habe. Vielleicht wäre das auch ein Versuch wert. Ringslings gibt auch recht günstige, die trotzdem guten Dienst tun. Und man kann die Arme des Kindes reinnehmen oder rauslassen, ganz, wie es möchte.

Bezüglich dem schon fix und fertig sein, bevor man aus dem Haus ist: Auch das kenne ich, und es hat mich eine Zeit lang davon abgehalten, raus zu gehen. War ein Teufelskreis. Jetzt packe ich, wenn sie so nervig ist, so schnell als möglich alle Sachen zusammen (notfalls mit Kopfhörer, wenn ich das Gemotze gar nicht ertrage) und gehe. Sobald ich draussen bin, entspannt sich die Lage in 9 von 10 Fällen. Es lohnt sich also.

Den Input bezüglich der Arbeitssituation finde ich auch gut. Es gibt Mamis, die gehen total auf in ihrere Rolle mit den Kindern- andere finden es schrecklich. Das heisst nicht, dass diese die Kinder weniger lieben, wir sind einfach unterschiedlich... Vielleicht würde eine externe Arbeitsstelle, ob nun Teilzeit oder Vollzeit, tatsächlich auch gut tun. Ich selber könnte es mir z.B. gar nicht vorstellen ohne meine Arveit, die Abwechslung tut mir gut und ich würde mich unterfordert fühlen "nur" als Mami.

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Re: Gestresst von morgens bis abends...

Beitrag von poffertjes »

Tatsache ist, du hast ein Baby das nicht 0815 ist und zufrieden 5min ein Büchli anschaut oder mit ihrem Stofftier spielt oder was weiss ich. Die Frage ist, ist alles ok mit dem Baby? Wenn ja dann kann man wohl nicht viel machen. (Kenn ich aus eigener Erfahrung) dann find ich halt schon, dass man dann an sich arbeiten kann.
Annehmen und akzeptieren kann man ja auch nur wenn man an sich arbeitet. Und so wie ich es lese warst (oder bist du immernoch?) in Therapie wegen der postnatalen Depression. Hast du dort Skills erarbeitet? Was tut dir gut? Das ist sehr individuell.
Und zum Schluss: ich wollte nicht sagen, dass du Schuld bist und nur an deiner Einstellung arbeiten musst und dann wird alles gut! Das war aufkeinenfall meine Absicht!
Ganz Im Gegenteil! Ich kenns und kann dich verstehen. Du bist nicht allein mit solchen Gefühlen!

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