schlechtes Gewissen Arbeit

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: stella

Labskaus
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von Labskaus »

Ich stimme den anderen zu, die gesagt haben, dass das schlechte Gewissen mit seiner eigenen Erfahrung und seiner Einstellung zu tun hat. Schlussendlich ist es schwierig da Tipps zu geben, weil es eben ein persönliches Gefühl ist. Ich kann auch nur raten, es zu probieren und dann weiterzusehen.

Unsere Kleine geht seit sie 6 Monate alt ist in die Krippe/Kita. Sie geht von ca. 8 bis 14.30, danach holt sie die Nanny ab und ich bin so um 18 Uhr mit der Arbeit fertig. So ähnlich lief es auch bei mir und meinem Mann (beide aus Deutschland).

Ich habe absolut kein schlechtes Gewissen. Sie liebt die Kita und ich sehe, wie gut es ihr dort geht. Es ist toll zu sehen, wie sie sich im Zwischenmenschlichen entwickelt. Sie ist noch Einzelkind und daher ist es wichtig, dass sie auch viel Kontakt zu anderen Kindern hat.

Ich habe nicht das Gefühl, irgendetwas zu verpassen. Auch keine Kleinigkeiten. Ich bin ja auch sonst nicht 24 Stunden um die Kleine herum. Bei ihrem ersten Schritt alleine war mein Mann bei ihr, ich war auf dem Klo.

Ich denke auch nicht, dass sie unbedingt schon mit 6 Monaten von den anderen Kindern profitiert hat, aber ich hatte nunmal nicht länger Mutterschaftsurlaub. Spätestens aber seit sie 1 Jahr ist, profitiert sie sehr. Klar, sie spielen dann nicht zusammen (im eng definierten Sinn), aber sie interagieren und lernen voneinander.

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honey81
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von honey81 »

sonrie
danke für deine Erklärung, so macht es natürlich Sinn. Für uns lohnt es sich eben finanziell nicht, da müsste ich auch mehr arbeiten und dann wäre Kita ein Thema, was ja nicht in Frage kommt.

mariposa
du sprichst etwas für mich auch sehr wichtiges an. Den eigenen Rhythmus. Ich finde es schrecklich wenn ich mein Baby morgens so früh wecken muss und es nicht einfach gemütlich in den Tag starten kann. Was für Spielgruppentheater kennst du denn? Ich brachte meinen Sohn dahin und holte ihn wieder ab :wink:
Welche Vorurteile meinst du denn das ich habe? Ich rede ja nicht über die Kita oder die Betreuer an sich schlecht, das sie keinen guten Job machen o.ä. für uns kommt weder Kita, noch Grosseltern, Tanten, Önkel usw. für tageweises betreuen in Frage. Nicht weil sie es nicht gut machen, aber für uns gehört unser Baby solange es noch Baby ist, zu uns! Natürlich geht es auch stundenweise zu den Grosseltern, oder Tanten gehen spazieren usw. kein Thema. Aber nichts was tageweise ist. Das ist einfach unsere persönliche Einstellung dazu.
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ChrisBern
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von ChrisBern »

wieso Kind wecken für kita? Ich habe gewartet, bis Kind wach war und dann gebracht. Ich konnte das mit dem AG so klären. seit dem Kiga haben wir Wecktheater, weil man dort das kind punkt bringen muss. Aber da hat man ja keine Wahl. ;-)

sonrie
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von sonrie »

honey81 hat geschrieben: Di 7. Jul 2020, 08:22 Für uns lohnt es sich eben finanziell nicht, da müsste ich auch mehr arbeiten und dann wäre Kita ein Thema, was ja nicht in Frage kommt.
Genau, so ist es bei den meisten - ein 20% Job ist meist nicht die hochqualifizierte und gut bezahlte Tätigkeit die eine Jobreduktion beim Partner wettmacht. Und das meinte (glaub ich) Ausländerin damit: wenn man sein Kind partout nur selber betreuen will, dann blibt es meistens dabei, dass eine person das zu 100% macht. Man nimmt man auch dem Partner die Möglichkeit, hier aktiver dabei zu sein und sich mehr einzubringen. Sich ab 17h mit dem Kind beschäftigen ist viel weniger ALltag, als das Kind den ganzen tag zu betreuen, da liegen Welten dazwischen.

Deine persönliche Einstellung mag ja für euch stimmen, aber du generalisierst ganz schön. Nicht alle Kinder werden mit 3 Monaten den ganzen tag inder Kita abgegeben und sind von 7h früh bis abends um 18h dort. Je nach Job und Rhythmus kann man sich das auch anders einteilen. Bei uns war sie ab 6 Monate 2 tage dort, jeweils ab 8h früh dort und entweder bis 12.30 oder aber bis 17h (ich bring sie, mein Mann holt sie). Abgesehen davon war sie jeweils ab 6h wach :-)
Es ist immer sehr unglücklich, wenn man über Dinge urteilt, die man nur vom Hörensagen kennt und nie selber erlebt hat. Stell dir mal vor, jemand erklärt dir, wie es deinem Kind geht, ohne dass er je bei euch war?

@ChrisBern: ist bei uns genau dasselbe... seit KiGa Beginn würden alle gerne viel länger schlafen :-)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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honey81
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von honey81 »

sonrie
ich möchte noch klar stellen, dass ich meinem Mann nicht die Möglichkeit weg nehme, denn für ihn selbst kommt Kita genauso wenig in Frage. Im Gegenteil, er hat klar gesagt, wenn mir die Arbeit wichtig ist, dann bleibt er zu Hause, er möchte aber nicht das unsere Kinder fremd betreut werden. Seh ich ganz genauso, dass die Betreuung ab 17 Uhr nicht zu vergleichen ist mit ganztags. Aber das nehmen wir so gerne in Kauf, wenn es dafür nicht ganze Tage in die Kita muss ;-) ich rede immer vom Babyalter.. ab 1,5 Jahre könnte ich mir z.B. einen Tag a paar Stunden vorstellen. Aber sowas ist in Kitas ja eher nicht möglich. Ich generalisiere auch nicht. Hab irgendwo geschrieben das es drum geht wenn Babys 5 Tage die Woche dort sind. Oder das ich 3 volle Tage auch als viel erachte. Aber ich spreche ja immer von uns. Ich finde es schrecklich MEIN Kind zu wecken, da es doch gerne schläft, wie jetzt gerade ;-)

ChrisBern
das ist doch super konntet ihr das so Lösen. Bei meinem Job hätte ich nicht erst um 9 Uhr im Büro sein können und auch nicht vor 17 Uhr zu Hause sein.
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sonrie
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von sonrie »

Du generalisierst nicht? Wirklich? Du suggerierst hier an einer Tour, dass die KiTa für Kinder stressig sind, wie es in einer KiTa zu und her geht und dass man Dinge verpasst und die Kinder wecken muss. Du behauptest Dinge, die du ohne KiTa Erfahrung gar nicht wissen kannst. Versteh mich nicht falsch, wenn jemand sagt "ich möchte mein Kind nicht in die Kita geben" ist das was ganz anderes als wenn man beurteilt ohne sich je im Detail damit auseinander gesetzt zu haben.


Lies mal diese Aussagen:
honey81 hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 10:54 ...
Die strengste zeit waren für mich die ersten 2 Jahre und ich bin sooo dankbar, dass ich bei jeder Entwicklung dabei sein konnte. Jaja, dass können arbeitende Muttis auch, abends gibts dann neben kochen, HH machen noch gaaanz viel Zeit füs Kind :wink:
Haushalt und kochen kommen vor dem Kind? Ja?
honey81 hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 10:54 Das macht mich traurig und zeigt mir, wieviel man eben verpasst. Vor allem wenn sie noch kleiner sind.
honey81 hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 10:54 ...
Jeder macht was er will, aber ein schlechtes gewissen kommt ja nicht von irgendwoher
man hat zu recht ein schlechtes Gewissen wenn man sein Kind abgibt?
honey81 hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 10:54
Ich kann meinem Mann erzählen wie wo was, Videos zeigen usw. in der Kita wird das kaum so kommuniziert oder gar darauf geachtet.
woher weisst du das?
honey81 hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 10:54
Vor allem Babys haben kaum was davon wenn sie morgens um 7 in die Kita müssen und abends um 17 Uhr abgeholt werden. Ich empfinde das als stress pur für ein Kind.
Ohne zu wissen wie es dort ist?

honey81 hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 10:54
nicht von innen aber von aussen ;-) wohne fast neben einer Krippe und sehe auf deren Spielplatz...
???
honey81 hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 10:54 Ich finde es schrecklich wenn ich mein Baby morgens so früh wecken muss und es nicht einfach gemütlich in den Tag starten kann..
EDIT: ich plädiere einfach für Toleranz und dass man sich auch eingestehen kann, dass man oftmals eine Meinung zu etwas hat, die auf Vorurteilen und Annahmen basieren. Und dass die Dinge in Wirklichkeit oft anders sind als man glaubt, auch wenns auf die eigene Situation nicht passt.
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ausländerin
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von ausländerin »

Danke, sonrie!
Solange die Leute arbeitende Mütter und Kitas mit solchen Vorurteilen begegnen, werden sie mit schlechten Gewissen kämpfen müssen, weil es ihnen suggeriert wird dass sie es haben müssen. Mit Gründen die völlig Realitätsfremd sind.

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ChrisBern
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von ChrisBern »

ausländerin hat geschrieben: Di 7. Jul 2020, 09:25 Danke, sonrie!
Solange die Leute arbeitende Mütter und Kitas mit solchen Vorurteilen begegnen, werden sie mit schlechten Gewissen kämpfen müssen, weil es ihnen suggeriert wird dass sie es haben müssen. Mit Gründen die völlig Realitätsfremd sind.
Ich unterschreibe! Und ich finde es schrecklich, dass Mütter anderen Müttern ein schlechtes Gewissen machen. Die Ausgangslage war ja: eine Teilnehmerin möchte wissen, ob andere auch ein schlechtes Gewissen hatten und wie sie das gemacht haben und dann "haut jemand rein" im Sinne von: ja, kein Wunder, drei Tage Kita sind viel zu viel. Das finde ich schade und auch ein bisschen gemein, zumal diejenige ja gar keine Erfahrung mit der Situation hat! Das wäre so, als ob ich mich über das Leben einer Hausfrau äußern würde...

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naura
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von naura »

Hoi zäme
@Kita/Babies
Meine Tochter ging erst ab 2 Jahren in die Kita, ich habe erst eine Tamu gehabt und das aber auch erst ein paar Monate vorher.
Ich hatte beruflich Einblicke (verbrachte etwa 30-40 Halbtage in Kitas und hatte Einblick in den Alltag) in einer renommierte"guten" Kita unserer Region und durch Meite's Kita-Erfahrung (2 Jahre bis zum Kindsgi). Und ich muss sagen, ich würde mein Baby nicht in eine Kita geben. Was nicht heisst, dass ich nicht früher arbeiten gehen würde, aber wie schon damals: bevor mein Kind sich frei bewegt und spricht, käme das für mich nicht in Frage. Es ist einfach nicht möglich in diesem Setting den Babies so gerecht zu werden, wie ich das für mein Kind in dem Alter wollen würde. Da die ersten 3 Jahren die prägendsten für's Urvertrauen und vieles mehr ist, wäre mir das schon sehr wichtig hier eine innerfamiliäre oder private Lösung zu finden, die eine 1:1 Betreuung mit familiärem Touch möglich macht.

@schlechtes Gewissen
Obwohl Meite erst 2 war hatte ich immer mal wieder zu kämpfen. Meine Situation war sicher anders, ich habe wirklich sehr viel gearbeitet und war 3x 12 und 1x 10 Stunden pro Woche von meinem Kind getrennt. Mein Mutterherz hat manchmal arg geblutet. Es war sicher nicht ideal für meine Tochter, wirklich gelitten hat sie aber nur dann, wenn ich gelitten habe. Und bei mir war es in einem Punkt ganz einfach: es gab absolut keine Alternative (ausser aufs Soz zu gehen, was für mich keine ist). So habe ich dann auch viele Mütter mit Migrationshintergrund kennengelernt, die ihre Kinder 4-5 Tage in die Kita geben müssen für ihren 100% Putz oder Restaurantjob, teilweise nebst dem 100% Job der Männer. Das hat vieles relativiert für mich, einfach zu realisieren, dass wir noch so eine schöne Vorstellung für unsere Kinder haben können... die Realität vieler Menschen (im Ausland erst recht) und vieler Kinder sieht einfach so aus, dass getan wird, was getan werden muss. Mit viel Sprechen/Erklären, Liebe und Familien-Gemeinschaftsgefühl kann das trotzdem richtig gut sein und gerade Kleinkinder haben viel Spass in der Kita und lernen nebenbei, dass das Leben manchmal das Leben und kein Wunschkonzert ist.

Was mir geholfen hat:
- Arbeitstage am Stück, so dass ich eine Weile "im Arbeitsmodus" und dann wieder im "Mamimodus" sein konnte.
- ab und zu trotz allem ein paar freie Stunden einplanen, sonst gehts nicht lange und du brennst aus..
- Hilfe von der Familie für Krankheit, mal ein Abholservice, Abendessen etc.
- Ein Kita-Tagebuch meiner Tochter, wo mir aufgezeigt wurde was sie so macht den ganzen Tag...
- Bei der Arbeit einfach voll Fokus auf die Arbeit
- Abends Einschlafbegleitung mit viel Nähe zum Aufholen, Familienbett

Viel Erfolg bei der Umsetzung einer Lösung, die für EUCH stimmt,
herzlich naura
mit Meite (07)
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

Marissa
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von Marissa »

Hallo ziemlichabgefahren (cooler Nick). Hmm, weshalb genau hast du denn ein schlechtes Gewissen wenn du arbeiten gehst?

Ich persönlich hatte nie ein schlechtes Gewissen wenn ich arbeiten gegangen bin. Meine Kinder waren jeweils super betreut. Meine Tochter hat nie geweint wenn Papa oder Mama gegangen sind, mein Sohn hingegen schon, da war er aber bereits 3 Jahre alt. Also nichts von wegen die Mutter kann sich nicht trennen und das Kind merkt das und weint erst dann……

Meine Kinder waren nie in der Kita von daher kann ich dazu nichts sagen. Sie wurden betreut von Grosseltern und Papa, später Papa und Tagesmutter (dort hatte es jeweils auch noch andere Kinder).

Ich finde es immer wieder schlimm und schade wenn sich Mütter über andere Mütter auslassen. Sei es dass eine arbeitet oder zuhause ist. Und Väter die sich über arbeitende Mütter auslassen find ich noch schlimmer. Sollen diese mal zuhause bleiben, mal schauen wie lange sie das machen (aber nur solange das Kind noch nicht schulpflichtig ist…..)

Sprich das mit deinem Mann ab, was ist euch wichtig, wie wollt ihr das regeln usw. Mein Mann konnte bei der Arbeit reduzieren, hat seine bezahlte Papizeit eingesetzt wenn ich arbeiten war. Schlussendlich bin ich sehr sehr froh, denn er kennt den Alltag mit den Kids, kocht, wäscht, nimmt Termine beim Doc wahr usw. Als sie noch nicht schulpflichtig waren hatte er Verständnis wenn ich am Abend kaputt wahr und umgekehrt auch. Jetzt wo beide in Kiga und Schule sind weckt er sie und schaut er auch an zwei Tagen dass sie rechtzeitig parat sind.

Schlussendlich müsst ihr als Familie das machen was für euch stimmt. Du wirst immer wieder kritische Stimmen hören, aber das ist normal wenn man Kinder hat, egal ob es um Erziehung, Betreuung oder was auch immer geht.

LG
Marissa

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mariposa_2
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von mariposa_2 »

honey81 hat geschrieben: Di 7. Jul 2020, 08:22 . für uns kommt weder Kita, noch Grosseltern, Tanten, Önkel usw. für tageweises betreuen in Frage. Nicht weil sie es nicht gut machen, aber für uns gehört unser Baby solange es noch Baby ist, zu uns! Natürlich geht es auch stundenweise zu den Grosseltern, oder Tanten gehen spazieren usw. kein Thema. Aber nichts was tageweise ist. Das ist einfach unsere persönliche Einstellung dazu.
Krass! Da muss ich echt schwer schlucken wenn ich so etwas lese.
Kein Thema, wenn das Kind vom Charakter her sich schwer lösen kann und weint wenn es bei den Grosseltern bleibt, dann würde ich nichts "durestiere". Aber das man grundsätzlich die Meinung hat, das Kind ist nur bei den Eltern den ganzen Tag gut aufgehoben.....puh

Wir sind da wirklich so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Mein Sohn hat mit 4 Monaten das erste Mal bei meinen Eltern geschlafen. Meine Mama hat ihn selbstverständlich einschlafbegleitet (immer noch wenn er da schläft) und alle 2h nach seinem Rhytmus geschöppelet. Sie verwöhnen ihn nach Strich und Faden mit Zeit und Liebe (und ja, Schockolade auch😉). Besonders zu meinem Vater hat er eine sehr enge Bindung, mir geht das Herz auf wenn ich das sehe und spüre💗.

Das mag jetzt auch ein Vorurteil sein, weil ich es anders nicht kenne, aber ich finde mit deiner Einstellung nimmst du deinen Kindern die Möglichkeit, zu anderen Menschen eine enge Bindung aufzubauen.
Chline Buddha 2017

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reina
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von reina »

mariposa_2 hat geschrieben: Di 7. Jul 2020, 10:18
honey81 hat geschrieben: Di 7. Jul 2020, 08:22 . für uns kommt weder Kita, noch Grosseltern, Tanten, Önkel usw. für tageweises betreuen in Frage. Nicht weil sie es nicht gut machen, aber für uns gehört unser Baby solange es noch Baby ist, zu uns! Natürlich geht es auch stundenweise zu den Grosseltern, oder Tanten gehen spazieren usw. kein Thema. Aber nichts was tageweise ist. Das ist einfach unsere persönliche Einstellung dazu.
Krass! Da muss ich echt schwer schlucken wenn ich so etwas lese.
Kein Thema, wenn das Kind vom Charakter her sich schwer lösen kann und weint wenn es bei den Grosseltern bleibt, dann würde ich nichts "durestiere". Aber das man grundsätzlich die Meinung hat, das Kind ist nur bei den Eltern den ganzen Tag gut aufgehoben.....puh
Ja, ich ehrlichgesagt auch... und: gehört denn ein Baby nur "zu uns", wenn es 24/7 an oder bei uns ist? :shock: Mein Baby gehört auch zu mir, das hat nüberhaupt ichts damit zu tun ob es tageweise in der Kita ist oder nicht!

@sonrie/ausländerin: Danke, ich unterschreibe bei euch!

Woher kommt eigentlich die Anti-Kita Haltung in der Schweiz? Schaut man ins benachbarte Ausland, ist das überhaupt kein Thema?
M ❤️ 11/2019
V ❤️ 06/2023

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stella
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von stella »

Ich denke, dass es auf soooo viele Faktoren ankommt.
Wie ist das Kind? Wie geht es ihm mit einer Betreuung ausserhalb des Elternhauses?
Wie ist die Arbeitssituation der Eltern? Wie wollen und vor allem können sie sich organisieren?
Wie sieht die Kita vor Ort aus? Wie geht sie mit Babys um? (Unsere hat z.B. getragen, einschlafbegleitet... War super!)
Wie sieht die Familienkonstellation sonst aus? Gibt es Geschwister in der Kita? Können andere die Betreuung übernehmen? Wollen andere das tun? Möchten die Eltern das auch?

Im Grunde ist es an allen Elternpaaren selber zu entscheiden, wie sie es einrichten wollen und auch können. Zum Glück haben wir in der Schweiz die Möglichkeit dazu.

Elternpaare, die das können, können durchaus ihre Haltung kritisch hinterfragen... Und zwar die pro Kitaeltern genauso wie die "wir betreuen selber"-Eltern.
Rückblickend gesehen haben wir viel richtig, aber auch viel falsch gemacht. Ich würde wohl heute, mit meiner Erfahrung, in ganz vielen Bereichen anders entscheiden, auch in der Betreuungsfrage.
Über alles gesehen ist aber gerade die Betreuungsgeschichte für unsere Kids recht gut gewesen. Einfach ich werde in der Altersvorsorge brutal einschauen, da bei uns in der PK die Bedingungen gewechselt haben. Am Anfang meines reduzierten Pensums hatte ich Leistungsprimat und nun Beitragsprimat. Nicht so erquickend, wie ich finde.

ziemlichabgefahren
Ich würde gut in mich hineinfühlen, woher das Gefühl kommt und mit meinem Mann ein offenes und ehrliches Gespräch führen, in das wir alle Ideen und Möglichkeiten einbeziehen würden.
Und noch: Kein Weg wird für immer gewählt. Stimmt es für jemanden von der Familie nicht, müsst ihr so oder so über die Bücher, aber das betrifft nicht nur das Betreuungsthema.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Melia
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von Melia »

Du musst ganz bestimmt kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dein Kind in die KITA schickst, um arbeiten zu gehen, auch dann nicht, wenn du nicht aus finanziellen sondern aus persönlichen Gründen wieder arbeitest. Ihr habt für eine gute Betreuung für euer Kind gesorgt und so wie du ihn beschreibst, wird er sich gut in der KITA eingewöhnen und auch gerne hingehen und es wird ihm dort gutgehen. Es ist überhaupt nicht verwerflich, dass du auch auf deine Bedürfnisse schaust und darauf acht gibst, dass es dir gut geht. Es ist auch für deinen Sohn besser, zu hause ein zufriedenes Mami zu haben, das die freien Tage mit ihm geniessen kann, als ein Mami, dass zwar jeden Tag mit ihm zu hause ist aber unglücklich oder unzufrieden ist.

Trotzdem kann ich es verstehen, dass du ein schlechtes Gewissen hast, mir geht es manchmal genauso (ich arbeite auch an drei Tagen und meine Kinder sind bzw. waren alle drei in der KITA). Dann führe ich mir immer wieder vor Augen, was ich oben geschrieben habe, nämlich dass es den Kindern in der KITA gut geht und ich an meinen freien Tagen viel besser für die Kinder da sein kann, wenn ich zufrieden und glücklich bin. Ich muss für meine Arbeit auch oft verreisen und ich habe alle meine Kinder schon als Babys für einige Tage alleine mit meinem Mann gelassen. Auch da kommt manchmal das schlechte Gewissen in mir hoch, aber weisst du, diese Tage geben meinem Mann so viel, da ist er endlich mal im Zentrum und die Hauptbezugsperson der Kinder, denn wenn ich da bin, wollen immer alle nur bei mir sein und sie beachten ihn teilweise gar nicht, auch wenn er sich sehr um Aufmerksamkeit bemüht. Das tut sehr gut, das zu sehen und beruhigt mein schlechtes Gewissen immer ganz schnell.

Dass es (vor allem in der Schweiz) viele Leute gibt, die einem (bewusst oder unbewusst und gefragt oder ungefragt) ein schlechtes Gewissen einreden, indem sie betonen, dass sie ihr Kind nie fremd betreuen lassen würden, damit muss man leben lernen. Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, haben mit viele Leute, darunter auch meine Mutter, gesagt, ich könne meine Arbeit mit den vielen Reisen nach der Geburt des Kindes nicht mehr so weitermachen. Ich habe nie verstanden, wieso das nicht mehr gehen soll und es hat sich jetzt auch gezeigt, dass alles nur eine Frage der Organisation ist. Es gibt sicher viele Mütter, die nicht so leben könnten wie ich und das ist auch in Ordnung so, dann sollen sie so leben, wie sie wollen oder es für richtig halten.

Es gibt viele verschiedene Lebensentwürfe und jeder soll sein Leben so leben, wie er/sie es sich vorstellt. Ihr habt das Modell gewählt, das für euch passt und euer Sohn wird es nicht anders kennen und sich schnell daran gewöhnen und es wird ihm gut gehen.

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honey81
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von honey81 »

sonrie
ja, da hast du recht. Ich brauche aber nicht umbedingt eine Kita um zu sehen, ob mein Baby Stress hat oder nicht. Früh wecken weil wir einen Termin haben, oder in Urlaub fahren oder sonstiges... und ich sehe, das ich es durcheinander bringe damit. Freu mich ja schon auf den Kindistart meines Sohnes, da bleibt mir nichts anderes übrig... Liegen in der 2. ss und ich empfand das ich uh viel verpasst habe betreffend meinem Sohn... Das sind halt meine Erfahrungen die zu meiner Meinung führen - sehr sehr kurz zusammengefasst. Schlussendlich macht aber wirklich jede Familie das was für sie stimmt. Ich finde es auch ok wenn die TE andere Meinungen hört als nur "alles kein Problem, brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben" sie braucht auch wirklich keins, aber wenn sie eins hat, dann soll sie in sich gehen und sich fragen woher das kommt. Ist die Kita nicht gut genug? ist es evtl. zu früh? usw. ein schlechtes Gewissen sollte nun wirklich nicht von anderen Meinungen abhängig sein.
Ach und nauras Erfahrung bestätigt einfach mein denken. ich lese das nicht zum ersten Mal, aber kann natürlich nicht von eigener Erfahrung sprechen.

mariposa & reina
uiii da empfehle ich euch meinen Text nochmals zu lesen :wink: ich habe weder geschrieben dass das kind 24/7 bei uns sein muss und auch nicht, dass andere keine gute Betreuung leisten. Ich möchte nur nicht mein BABY TAGEWEISE weg geben. Mein Sohn war von Baby an stundenweise bei den Grosseltern. Je grösser er wurde, desto länger inkl. Ausflüge, Mittagessen usw. sie haben ein so tolles inniges Verhältnis. Ich finde es auch wichtig das Grosseltern die Enkelkinder auch einfach geniessen und verwöhnen können, ohne dafür ganztags betreuen zu müssen. Im Sinn von statt Kita Grosseltern.
Sohn 08.2015❤
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von ausländerin »

Honey, echt - warum können die Grosseltern das Kind ganztags betreuen und gleichzeitig geniessen und verwöhnen?? Es ist doch überhaupt kein Widerspruch. Wir haben Grosseltern nie nie dazu verpflichtet oder gezwungen. Meine Eltern sind hierher von weitweg geflogen um meine Tochter während Schulferien zu betreuen. Meine Eltern leiden darunter dass sie ihr anderes Enkelkind nicht ganztags betreuen dürfen, weil ihre Schwiegertochter das nicht will. Ich finde die wünsche von Grosseltern sollen berücksichtig werden was Betreuung angeht. Beide Grosseltern Paare springen ein wenn ich länger in Ausland bin. Wir sind alle ein Team und helfen uns gegenseitig, das macht für mich eine starke Familie aus.

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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von honey81 »

ausländerin
wir sind auch ein Team, sogar ein ganz tolles :wink: du schreibst von deiner Tochter in den Schulferien.. ich hab nun mehrmals erwähnt das es mir um das BABYALTER geht! Meine Eltern sind nicht mehr die jüngsten und ich sehe selbst, das es für sie streng geworden ist, deshalb lieber paar Stunden einfach geniessen statt ganztags, wo man evtl. viel tragen muss, essen vorbereiten, evtl. auch regeln einführen usw. aber in erster Linie wollen wir das nicht! Die Grosseltern sehen die Enkel zur genüge. Wir sind manchmal täglich da und auch am Wochenende, ich sehe da überhaupt kein Problem und wüsste nicht wieso sie mein BABY ganztags betreuen sollten, wenn ich sowieso zu Hause bin :roll:
Sohn 08.2015❤
Tochter 04.2020❤

sonrie
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von sonrie »

@honey: nur dass es bei dieser ganzen Diskussion gar nie um DEIN baby oder deine Familie geht.... sondern um eine Mutter die Mühe hat mit dem Berufseinstieg bzw. mit der Situation drum herum. Und da du zwar dein baby kennst, aber die Situatuon in Kitas ganz generell nicht, sind deine Ausführungen hier (siehe oben) - meiner Meinung nach- sehr bewertend, sehr pauschalisierend und vor allem nicht fundiert. Wie auch? So ohne Erfahrung...? Oder warst du je in der Situation der TE?
Dass nicht jede KiTa für jedes Kind geeignet ist, ist unbestritten.... aber umgekehrt ist es genauso, dass nicht alle Familien so ticken wie eure.

Mal abgesehen davon war die Frage der TE nicht ob pro/contra KiTa sonder mehr um ihre persönlichen Gefühle und wie sie damit umgehen kann.
edit: natürlich kann und soll man sich fragen ob das aktuelle Set up für Kind und Familie passt..... das hat aber nichts damit zu tun ob KiTa oder such eine andere Form der Betreuung nun generell gut/ schlecht ist. Es geht darum obs für die jeweiligen Personen passt oder nicht.
Zuletzt geändert von sonrie am Di 7. Jul 2020, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
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ChrisBern
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von ChrisBern »

Ziemlichabgefahren, bist du noch da? Wie geht es bei euch? Und dir?

Vielleicht kommen wir ja doch wieder auf das Thema zurück. ;-) wann startet die Kita-Eingewöhnung? Ich glaube, da sieht man gut, wie es mit der Kita läuft und ob du da ein gutes Gefühl hast.
Ich finde, es ist alles auch eine Gewöhnungssache, man war halt bisschen in einer wolke mit dem kind zu hause und auf einmal fängt wieder ein anderes Leben an.

Pirat
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Re: schlechtes Gewissen Arbeit

Beitrag von Pirat »

ChrisBern hat geschrieben: Sa 4. Jul 2020, 20:53 Meine Tochter hatte das erste Mal Mühe mit der fremdbetreuung im Kiga, als sie merkte, da werden kinder jeden mittag abgeholt. Erst da hat sie gecheckt, dass es Mütter gibt, die nicht arbeiten. Und erst dann hat sie meine Arbeit in Frage gestellt.
@ChrisBern: Das haben wir auch gerade mit unserem Kindergartenkind. Bei uns haben die Sommerferien begonnen - 7 Wochen! In den ersten 4 Wochen wird eine Betreuung in der Schule angeboten, die wir nutzen. Etwa die Hälfte der Kinder seines Kindergartens ist auch da. Unser Sohn hat jetzt aber auch Mühe, weil ja die andere Hälfte nicht da ist und fragt sich, warum wir nicht einfach auch frei nehmen...

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