Euer Plan B

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Xanthippe
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Euer Plan B

Beitrag von Xanthippe »

Hallo zusammen.

Habt oder hattet ihr einen Plan B was ihr macht wenn es nicht mit Kindern klappt? Wie weit geht ihr um den KiWu zu erfüllen und wann ist bei euch Schluss? Da gibt es ja zwischen „wenn es natürlich nicht klappt dann hören wir auf“ und „wenn es nicht anders geht, denken wir über (auslands) Adoption nach“ viele Facetten.

Wenn das alles keinen Erfolg bringt, was dann?
Ich habe mir überlegt, wenn es nichts wird, dann möchte ich ein Jahr oder so aufs Schiff gehen und dort arbeiten. Und was ich mir überlege, ist ein Fernstudium. Ich bemühe mich im Moment um einen Job (intern) mit Büroarbeitszeiten. Mit der neuen Freizeit würde ich mich dann gerne freiwillig engagieren.

Inzwischen habe ich fast schon so viele Pläne ohne Kinder, dass ich gut ausgelastet sein werde, sollte es dann halt nicht klappen. Wie sieht es bei euch aus? Was ist euer Plan B?

Nagalii
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Re: Euer Plan B

Beitrag von Nagalii »

Also ich habe bereits ein Kind, habe aber vorher genau diese Situation mit meinem Mann besprochen. Adoption wäre für ihn nicht in Frage gekommen und bei künstlicher Befruchtung war ich mir unsicher. Ich hatte nie den extrem starken Kinderwunsch. Versteh mich nicht falsch, ich liebe meine Tochter aber ich hatte immer die Gewissheit, dass mir mein Mann ,,alleine“ auch genügen würde. Wir hätten dann diverse Reiseziele besucht für die es jetzt finanziell zu knapp ist und ich hätte eine Weiterbildung gemacht. So wie es jetzt ist mit Kind und weniger Geld ist es für mich wunderbar, aber ich hätte die ,,Entscheidung“ der Natur akzeptiert

Tanjusha
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Re: Euer Plan B

Beitrag von Tanjusha »

Ich befasse mich grad auch mit der Idee ein Studium aufzunehmen. Und längerfristig evt ein kleines, hübsches Häuschen an einer Klippe in der Bretagne .

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reina
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Re: Euer Plan B

Beitrag von reina »

Mir ist das Thema vor ein paar Tagen auch im Kopf rumgeschwirrt. Wir haben bis jetzt keinen "Plan B" besprochen, das ist irgendwie noch zu weit weg (gedanken-/gefühlsmässig). Sollten wir uns entscheiden, mit dem Wunsch nach Kindern abzuschliessen, könnte ich mir vorstellen, doch noch ein Masterstudium zu absolvieren oder längere Zeit reisen zu gehen. Wobei man diese Dinge (wenn die Rahmenbedingungen stimmen) auch mit Kind verwirklichen könnte.
Andere grosse Wünsche oder Vorstellungen habe ich derzeit nicht, da ich mich beruflich & privat bis jetzt genau so entwickeln konnte wie ich es mir wünsche. Ein Eigenheim möchten wir früher oder später sowieso, irgendwann müssen wir dann einfach entscheiden, wie gross es sein soll ;)

Eine andere Frage ist wohl, wie weit man als Paar gehen will in Bezug auf den Kinderwunsch. Finde ich schwierig so im vornherein zu beantworten, ob ich jemals bereit wäre, z.B. mit Hilfe einer Eizellenspende schwanger zu werden oder ein Kind zu adoptieren. Wir besprechen und entscheiden gemeinsam Schritt für Schritt.
M ❤️ 11/2019
V ❤️ 06/2023

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Xanthippe
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Re: Euer Plan B

Beitrag von Xanthippe »

Das Haus in der Bretagne ist auch auf unserer Liste, allerdings erst zur Pension :D

Wie weit wir bereit sein werden zu gehen, kann ich auch noch nicht sagen, da haben wir noch gar nicht drüber geredet.

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stella
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Re: Euer Plan B

Beitrag von stella »

Mein Plan B wäre ein Studium gewesen - Medienwissenschaften und Politologie.

Das erste Kind ist relativ rasch gekommen, beim zweiten warteten wir ein Jahr und der Abstand zum ersten wurde mir vor allem langsam zu gross - da habe ich "dem Kind" gesagt, dass wenn es im nächsten Zyklus nicht kommen würde, es gar nicht mehr kommen könne, da ich dann ein Studium ins Auge fassen werde. Ja, dann hat sie sich angekündigt.

Aber gell. Ich weiss nicht... Ich hatte nie DEN Kinderwunsch. Ich hätte mir ein reich ausgefülltes Leben auch ohne Kinder vorstellen können. Dann wäre ich halt gute Gotte, Tante und so gewesen.

Mein Mann und ich haben aber nie über weitere Schritte gesprochen. Rückblickend gesehen hätte ich wohl nicht so viele Schritte unternehmen wollen. Mein Mann? Keine Ahnung.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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mariposa_1
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Re: Euer Plan B

Beitrag von mariposa_1 »

Ich war in meiner Kiwuzeit recht sprunghaft und häufig auch (logischerweise) unzufrieden. Ich habe meine Stelle deshalb mehrmals gewechselt. Ich hatte auch keine Freude mehr an meinem Beruf. Ein Plan B zu machen wäre wsh. mein nächster Schritt gewesen bevor ich ss wurde (mit ICSI).
Dann kam mein Sohn letzten Sommer. Jetzt arbeite ich wieder, ich bin ausgeglichen und mein Beruf gefällt mir sehr gut.

Ich kann aber nicht sagen in wie weit ein Plan B mir meine innere Ruhe zurückgegeben hätte.....

@stella ich höre das noch häufig, dass Frauen die relativ schnell ss wurden DEN Kinderwunsch nicht kennen.
Ich denke dass man ihn erst kennenlernt, wenn er sich nicht erfüllt oder jemand sagt, dass man nicht/nur schwer ss werden kann.
Ich wollte sehr lange keine Kinder. Als ich meinen gg kennenlernte war aber rel. schnell klar dass ich mit ihm Kinder will. Hätte es schnell geklappt, würde ich genau das gleiche sagen, also dass ich gar nie wirklich einen so grossen Kiwu hatte.
chline buddha 2017 ♡

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stella
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Re: Euer Plan B

Beitrag von stella »

mariposa
Ich kann das natürlich nicht beurteilen und es könnte auch bei mir der Fall gewesen sein.
So, wie ich mich kenne, denke ich aber eher nicht. Ich habe immer Lebensentwürfe gehabt, in denen es nicht um Kinder ging. Schon als ganz junges Mädchen war es für mich nicht erstrebenswert, einmal Kinder zu haben. Es war einfach eine Option aus vielen. Ich bin ein Kind der 80ger und da wurde uns ja gesagt, dass ALLES möglich ist und genau das hat mich interessiert: ALLES und nichts. Daher sind für mich viele verschiedene Lebensentwürfe denkbar gewesen. Ich hatte sogar mehrheitlich Partner, mit denen ich keine Familie hätte gründen wollen, da meine Vorstellung, wie ich Familie leben würde wollen, mit diesen Männern nicht möglich waren.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Ariadne
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Re: Euer Plan B

Beitrag von Ariadne »

Mariposa, ich kann das völlig unterschreiben, was du sagst. Viele Zeilen von stella könnten von mir sein, genau so habe ich gedacht und gefühlt: ich hatte früher nie einen Kinderwunsch, mein Mann und ich waren schon lange zusammen und kannten und schätzten das Leben zu zweit, ich konnte mir ein Leben ohne Kinder sehr gut vorstellen (selbst besser als mit :wink: , auch als ich dann Kinder wollte), hatte genügend Pläne und Vorstellungen, wie das Leben auch ohne Kinder aussehen könnte. Und dachte auch, wir versuchen"s mal, aber wenn es dann nicht klappt, ist es kein Drama, denn DEN Kinderwunsch hatte ich eben auch nicht.

Ich wurde dann sofort schwanger, aber der Fötus wuchs in der 7. Woche nicht mehr weiter. Da habe ich mir auf einmal Sorgen gemacht, es könnte ja vielleicht gar nicht mehr klappen und ich könnte kinderlos bleiben. Und da empfand ich auf einmal ganz anders, mein Kinderwunsch war plötzlich extrem stark und alle anderen Lebensentwürfe nicht mehr im entferntesten so erstrebenswert. Das hätte ich nie von mir gedacht und es hat mich wirklich sehr überrascht. Aber es war tatsächlich so. Wenn ich diese Erfahrung nicht gemacht hätte, würde ich heute sicher genau so denken wie stella.

Ich will damit nicht sagen, dass es bei jedem so laufen muss und immer der Kinderwunsch plötzlich so stark wird, wenn es nicht klappt. Ich sage nur, dass man es eben wirklich nicht wissen kann. Und natürlich hätte es auch sein können, dass ich bei gebliebenem unerfüllten Kinderwunsch irgendwann zur früheren Gelassenheit zurückgekehrt wäre. Wissen tue ich das allerdings auch nicht.

Ich verstehe es übrigens auch jetzt noch, wenn Paare keine Kinder wollen und bin davon überzeugt, dass ein Leben ohne Kinder sehr erfüllend sein kann. Aber das ist sicher ungleich viel einfacher, wenn man wirklich nie einen Kinderwunsch hat und das Leben ohne Kinder eben Plan A ist...
LG,
Ariadne

There is a crack in everything - that's how the light gets in.
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Summer2018
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Re: Euer Plan B

Beitrag von Summer2018 »

Spannende Diskussion.

Wir haben für uns klar gesagt, dass z.Bsp. IVF für uns nicht infrage kommt. Wir sind jetzt im 5. ÜZ, wir werden sicher bis und mit 12. ÜZ weitermachen und dann entscheiden, ob wir Abklärungen machen lassen oder nicht. Vermutlich würden wir Tests machen und dann anhand der Ergebnisse entscheiden, ob wir das Projekt Kiwu beenden.
Plan B wäre sicher sehr viel reisen, sicher auch noch mal eine längere Reise, waren schon mal 8 Monate unterwegs. Vielleicht auch mal eine Weile im Ausland arbeiten. Und ich würde sicher noch den eidg FA in meinem Beruf machen. Und ein Bauernhof mit vielem Tieren wäre auch toll 😄
Was ich nicht möchte, ist mein Leben jahrelang zurückstellen und ‚umedökterle‘. Ich bewundere Frauen, die für den Kiwu alles machen, ich glaube aber, mein Kiwu ist dann doch nicht soooo stark. Ich finds jetzt manchmal schon schwierig. Ich plane Ferien gerne weit im Vorraus und würde z.bsp. gerne für Anfang Jahr die Ferien planen, aber dann denkt man doch immer was wenn ich ss bin dann, geht dass dann noch etc.
Es wäre sicher hart, nach 12 Monaten zu sagen, dass wars jetzt, wir haben es versucht, es hat nicht sollen sein. Aber ich glaube schon dass es für uns ein Leben mit ‚nur‘ uns zwei gibt und dass das auch schön sein kann.
Babyboy 2019
⭐️ 10.2021
ET 2.12.22 ♥️

whatelse32
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Re: Euer Plan B

Beitrag von whatelse32 »

Da ich erst spät den Mann getroffen habe, mit dem ich mir Kinder vorstellen konnte, wussten wir nicht, ob es überhaupt noch klappen würde. Wir haben uns gesagt, dass wenn es die Natur will, dann werden wir Kinder haben, wenn nicht, dann keine. Wir hätten keine Schritte unternommen, wenn es auf natürlichem Wege nicht geklappt.

Es musste so sein - es hat geklappt, zwei Mal auf natürlichem Wege und ich bin mit Ü40 Mama geworden.

Plan B: ich habe mich im Frühling 2014 selbständig gemacht und hätte es nicht im Sommer 2014 eingeschlagen, dann wäre ich nicht Teilzeit-Selbständig, sondern 100% :-)
Grosse (04/2015)
Kleine (08/2017)

frani
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Re: Euer Plan B

Beitrag von frani »

Ich/wir hatten keinen Plan B. Für mich war „immer“ klar, dass ich mal Kinder möchte. Wenn es auf natürlichem Weg nicht geklappt hätte, hätte ich wohl die gesamte medizinische Unterstützung in Anspruch genommen - unter Berücksichtigung der medizinischen Risiken und finanziellen Möglichkeiten selbstverständlich. Auch eine Adoption hätte ich mir grundsätzlich vorstellen können.
Dies zumindest die Theorie. In der Praxis hatte ich das grosse Glück zwei Mal auf natürlichem Weg schwanger zu werden.

sonrie
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Re: Euer Plan B

Beitrag von sonrie »

wie stark der Kinderwunsch ist, merkt man erst wenns nicht klappt.... so zumindest meine erfahrung. Wir haben zuerst IUI dann ICSI gemacht, dabei war uns das im vorhinein überhaupt nicht klar, wie weit wir gehen würden.... war ja nur blanke theorie. Und bei jeder diagnose denkt man ein bisschen genauer darüber nach, was man bereit ist zu tun und was nicht.
Wir haben uns für eine ICSI entschieden, ausgeschlossen haben wir eine samen- oder Eizellenspende (hne rationale gründe, hat für uns einfach nicht gestimmt.... ) Plan B wäre für uns eine Adoption gewesen, haben uns schon für die Infoveranstaltung angemeldet.

Reisen und Karriere haben wir bereits intensiv vorher gelebt (Studium, mehrere jobs im ausland, mehrere male monatelang gereist etc.) , das hätten wir sicher so weiter gelebt, sicher auch mehr als heute mit 3 kindern, aber es wäre keine wahre alternative zur familie für uns gewesen, einfach eine andere ausrichtung im leben (bzw.reisen und arbeiten wir nun auch obwohl wir kinder haben ;-))
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Melinde Flink
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Re: Euer Plan B

Beitrag von Melinde Flink »

Ich habe es wie Stella gesehen. Ich wäre auch ohne Kindee Glücklich geworden.

Lilyrose
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Re: Euer Plan B

Beitrag von Lilyrose »

Ich hab früher immer gesagt, wenn ich keine Kinder bekommen kann/haben werde, dann werde ich Nonne und geh nach Afrika, um mit meinem Leben wenigstens was nützliches anzufangen. Mit früher, meine kch als ich Kind/Teeni war. Mir war immer klar, dass ich Kinder will. Ich denke heute, wenn es nicht geklappt hätte, dann würde ich sicher noch mehr Zeit in Beruf investieren, um einen Job zu haben, der mich mehr grösstmöglichst ausfüllt/befriedigd. Aber alles nur Theorie, ich hätte wohl vieles unternommen, da ich seit ich denken kann, mir Kinder wünsche und ein Leben ohne für mich schwer vorstellbar war.

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