Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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tiwa
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Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von tiwa »

liebe swissmoms
hier wird ja immer viel über hochbegabte kinder geschrieben.
nun wollte ich mal fragen, wie erging bez ergeht es euren hochbegabten kindern in der oberstufe, während der pubertät ?
bei uns wurde es mit dem eintritt in die oberstufe sehr schwierig, noten sackten massiv ab, ist sehr unmotiviert. zudem noch massiv chaotisch. wird jetzt auf ads abgeklärt.
ich fühle mich sehr überfordert in dieser situation. du schaust diesem kind zu wie es alles in den sand fährt und du weisst genau es ist klug genug...
kennt das jemand ?
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

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AnnaMama
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von AnnaMama »

Hallo Tiwa
Ja, das kenne ich! Unser Ältester ist in der 3. Kanti.
Bei ihm sanken im Gymi die Noten auch rapide ab. Er ist sich nicht gewöhnt zu lernen, da er bis in die 6. Klasse nichts für die Schule tun musste. Er kennt zwar div. Lernstrategien, kann oder will diese aber nicht anwenden. Wie dein Sohn ist er sehr unmotiviert, die Schule interessiert ihn eigentlich nicht. Er sagte mal am Anfang, dass er gar nicht besser sein möchte. Seine Kameraden hätten auch keine bessere Noten.
Anfangs hatten wir noch das Gefühl, dass wir ihm behilflich sein müssen, Lerncoaching organisieren etc. Er machte aber überhaupt nicht mit und so übergaben wir ihm die ganze Verantwortung für die Schule. Mir machte das anfänglich sehr Mühe, aber er konnte seit der 1. Kanti seinen Notenschnitt halten ... dies mit sehr wenig Aufwand.
Chaotisch ist er auch ... sein Zimmer ist selten aufgeräumt und die Schulsachen sind auch sehr chaotisch. Ich hätte so den Überblick überhaupt nicht.

Moped
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von Moped »

Hmmm kommt mir irgendwie bekannt vor 🤣
War selber so. Bei mir war es auch so, dass ich keine ahnung hatte wie ich lernen muss, da ich nie gelernt habe. Zusätzlich sind wir oft umgezogen. Hab mich dann irgendwann so in der 3. oberstufe wieder gefangen.
Chaos ist übrigens noch heute (zumindest zu hause) mein zweiter vorname [emoji85]
Ich würde mal in ruhe mit ihm sprechen und ihm dann die verantwortung übergeben. Ihn zum lernen zwingen wird schwierig. Evtl einen positiven ausgleich zur schule schaffen (sport, musik, verein etc)

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Berlin
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von Berlin »

Liebe Tiwa
Ich drücke Dich und wünsche Die ganz viel Nerven. Habe aber leider keine Patentlösung.

Unser Sohn ist nun, mit 14, in der 3. Klasse des Langzeitgymnasiums. Die letzten 2 Jahre waren sehr mühsam für uns: er ist sehr unorganisiert in der Schule, lernt immer auf den letzten Drücker, die Noten sind entsprechend knapp (aber es hat bislang immer gereicht) und die Pubertät macht die Kommunikation zwischen uns nicht einfacher.
Dazu kamen, v.a. im ersten Jahr, viele Meldungen der Lehrpersonen zu Unkonzentriertheit im Unterricht und Stören des Unterrichts. Mit Strafstunden, Strafaufgaben etc. Das Ganze führte zu Gesprächen mit der Schulberatung (er alleine und mit uns sowie auch mit der
Klassenlehrperson).
Auch beim ihm Stand auf einmal ADS im Raum. Wir haben dann auf Anraten der Schule nochmals eine umfassende Abklärung im Kinderspitsl machen lassen. Resultat: Die Hochbegabung hat sich nochmals bestätigt, ein ADS wurde ausgeschlossen, aber bestätigt, dass er nicht gut organisiert sei und da noch unsere Unterstützung brauche. Wir sind also nicht weiter gekommen (auch wenn die Abklärung ein gutes Erlebnis mit einer wirklich angenehmen Psychologin war).

Lerncoach wurde auch empfohlen, das wollte er aber nicht. Wir machen also weiter wie bisher, wobei wir immer mehr Verantwortung an ihn übergeben. Versuchen halt, ihn immer mal wieder anzuhalten, etwas für die Schule zu tun. Mit mehr oder weniger Erfolg.
U
Er geht sehr gerne in die Schule (findet das Umfeld und seine Kollegen super). Ist einfach sehr faul und unorganisiert, wobei unseres Erachtens die Pubertät zum Letzteren auch stark beiträgt.

Manchmal habe ich mehr Nerven um ihn herum, manchmal weniger. Aber er ist freundlich, aufgeschlossen, äusserst sozial und beliebt. Und er ist langsam, in ganz kleinen Schritten, schon etwas besser organisiert als am Anfang und es gab dieses Schuljahr noch keine Disziplinarmassnahmen wegen Stören des Unterrichts....
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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naura
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von naura »

Mir hätte damals geholfen, wenn ich noch mehr Möglichkeit gehabt hätte meine Fähigkeiten in einem praktischen Umfeld entfalten zu können.. die vorgegebenen Leitplanken der Schule bieten kaum Möglichkeiten zum kreativen Denken und auch zu eigenen Impulsen und Lösungsstrategien. Das hat mir komplett abgelöscht und nur dank Sprachtalent bin ich überhaupt durchgekommen, denn ich habe wirklich nichts gemacht für die Schule.. darum machte ich dann auch eine Lehre statt Matur.
Ich hab ab 12 nebenher gearbeitet, als Babysitter, in einer Ideenfabrik, in einem Kleiderladen etc. Wäre vielleicht etwas noch spannenderes dabei gewesen, hätte es mich womöglich motiviert etwas zu tun um ein Studium in der Richtung zu machen?

Obwohl ich heute noch der Matur nachtrauere, für mich war es einfacher glücklich zu werden im Job.. dank guten Chefs (die das Potential auch nutzten) konnte ich mich früh verwirklichen und on job an einen Punkt kommen, an dem ich heute zufrieden bin. Für mich ist übrigens eine sehr grosse Vielfalt an Aufgaben und Herausforderungen sehr wichtig, das kenne ich auch von anderen, die ähnlich ticken wie ich. Also finde ich ausserschulische Verwirklichung eine gute Idee, denn am Ende hängt vieles mit dem Gefühl zusammen, irgendwas wirklich gern zu machen in dem Alter.. sei es Theaterspielen, Kunst, Schreiben, Musik oder Programmieren usw. :)

Ich glaube schlaue Köpfe machen ihren Weg, ob mit guten Schulnoten oder nicht.. ich bin gespannt wie lange meine Tochter noch mit Freude dabei ist.. in der 6. Klasse ist es bisher immer noch machbar ohne Aufwand.. nach dem Wechsel an die Bez wird sie wahrscheinlich lernen müssen um diesen Schnitt zu halten.. wir werden sehen, ob sie das dann will/kann/macht.
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

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tiwa
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von tiwa »

herzlichen dank für eure spannenden antworten !
er findet die schule oberlangweilig. möchte deshalb auch eine lehre machen. dafür muss man aber natürlich auch einen gewissen aufwand betreiben, aktuell z.b. schnupperlehren suchen etc. wir unterstützen ihn bei allem. ev sogar zu viel ? ich komme mir vor wie sein persönlicher lerncoach. schaue immer wann er tests hat, sage er solle lernen, seine hefter in ordnung bringen, frage ihn ab etc. aber natürlich belastet mich dieser aufwand auch, habe sonst genug zu tun. habe den eindruck ohne das würde er gar nichts machen. findet es zu mühsam, sagt er selber. ich habe angst die verantwortung abzugeben, denke dann stürzt er komplett ab mit den noten und fällt durch. seine hefter sehen katastrophe aus. er verliert auch viel. die hälfte fehlt immer.
er ist eher der introvertierte ruhige typ. fühlt sich aber sonst sehr wohl in der klasse.
chline brüeder okt 07
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Fiona1980
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von Fiona1980 »

Bei mir sind die Noten auch in der Oberstufe abgesackt, weil ich in der Primarschule gar nichts lernen musste. Nachher kam ich auch ohne durch, einfach nicht mehr mit 6er-Schnitt. Hab dann die Matura im zweiten Bildungsweg gemacht, das Studium darauf abgebrochen (musste viel auswendig lernen, was ich einfach nicht konnte). Faul. Unorganisiert. Undiszipliniert. Das waren (und sind) auch meine Attribute. Hab immer sehr gerne gelernt, wenn ich etwas lernen wollte, wenn es mich interessiert hat. Sonst nicht. Ich wurde als Kind als hochbegabt eingestuft, denke heute selbst, dass ich es wohl tatsächlich bin. Ich bin meinen Weg gegangen mit tollem Job, Master-Abschluss. Ich glaube, du musst deinem Jungen auch etwas vertrauen. Im Moment weiss er wohl nicht so richtig, wohin mit seinem Können, möchte vielleicht auch nicht positiv (und damit unangenehm) auffallen, möchte sein wie alle anderen. Eine Lehre ist eine tolle Idee, vielleicht kann er ja die Berufsmatura mitnehmen, das öffnet auch Tür und Tor. Das Bildungssystem in der Schweiz ist sowas von transparent, dass er jederzeit noch die Kurve kriegen kann. Die nötige Intelligenz dazu hat er ja.

PS: Meine Mutter würde ich dazu nicht befragen. Die hat auch einen durchgemacht mit mir :-)
Bueb 2013
Meitli 2015

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engel09
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von engel09 »

Irgendwie bin ich gerade etwas beruhigt wenn ich das alles lese! Wir sind nich alleine.

Unser Sohn ist 13 Jahre alt und in der 8.Klasse Sekundarstufe. Seit 1 Monat wissen wir ofiziell das er Hochbegabt ist.Seine Noten sind im Moment noch sehr gut ausser im Franz. Dort sollte er lernen und weis gar nicht wie.Er hasst seine Klassenlehrerin regelrecht. Sie kann mit der ganzen Situation gar nicht umgehen. Er will auch nicht mehr in die Schule. Wir sind jetzt mit der EB am schauen was wir machen können. Aber dort geht es auch nur langsam vorwärts. Er rastet zu Hause wegen jeder Kleinigkeit aus. In der Schule ist er sehr ruhig und macht sein Ding. Daher sieht die Schule kein Handlungsbedarf. Ich wünsche mir nichts mehr als das mein Sohn wieder mal glücklich ist.
Mich macht es echt krank das in unserem Schulsystem für die Schwachen tausend Sachen gemacht werden u d für Hochbegabte gar nichts!!!
üses Trio und ä chlienä Engel im Härzä

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tiwa
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von tiwa »

Immerhin noch gute Noten. Hier aktuell in drei Fächern ungenügend.
Aber das mit dem glücklich verstehe ich sehr gut. Unser Sohn hat auch keine gute Ausstrahlung.
chline brüeder okt 07
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Berlin
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von Berlin »

Das ist bei unserem Sohn glücklicherweise anders: er ist eigentlich sehr zufrieden mit sich und der Welt (ausser mit uns Eltern, wir sollten mal mehr chillen😉). Wenn wir zu viel Ermahnen, dann führt das zu grossem Stress in der Familie. Deshalb versuchen wir die Balance zwischen Ermahnen und Eigenverantwortung zu finden, was nicht immer einfach ist.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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tiwa
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von tiwa »

ich denke der stress und der viele streit liegt auch daran dass wir bzw v.a. ich ermahnen, zum lernen auffordern etc.
aber soll ich zuschauen wie er alles vermasselt ??
z.b gestern, hatte ganzer nami frei, ich komme abends von der arbeit, frage was er gemacht hat, ja er hat gegamed und bitzeli franz angeschaut da hat er übermorgen einen riesentest und sonst noch nix gemacht. und jetzt bleibt noch genau ein tag. zudem weiss er oft nicht mal genau was thema vom test ist. das hat dann scheints der lehrer nicht gesagt. oder es kommen fragen im test die wurden nie besprochen. ja, er passt eben auch nicht auf in den schule und die helfte der hefteinträge fehlt.
die ads abklärung ist jetzt fertig, die besprechung wird in 2-3 wochen sein.
chline brüeder okt 07
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tantchen
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von tantchen »

@tiwa
warum denn vermasseln? Traust du deiner Erziehung so wenig zu, ihn seine Erfahrungen zu machen lassen?
Was genau kann er denn vermasseln? Welche Vorstellung hast du von seiner Zukunft, welche hat er?
Meist haben wir doch einfach viel zu viel Angst unsere Kinder irgendwo reinrasseln zu lassen.
Vertraue darauf, dass du ihm einen Boden gegeben hast auf dem er nun ausprobieren, ausbrechen, mal abstürzen und ev zurückkehren kann. Was genau kann er lernen wenn er keine Chance hat selber zu erfahren was es bedeutet? Die jungen Menschen schaffen meist ohne unser Zutun den Rank wieder zu finden, und sind dankbar dass wir einfach da sind.
Haben wir selbst nicht auch schwierige Erfahrungen hinter uns, die uns stärker, gescheitert, flexibler, bestimmter gemacht haben. Ohne die wir vermutlich nicht da wären, wo wir sind?

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stella
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von stella »

tiwa
Ich finde nicht, dass du einfach zuschauen sollst, wie er reinrasselt. Bildungserfolg hängt erwiesenermassen damit zusammen, wie fest Eltern unterstützen können, auch gerade in Krisenzeiten. Klar, es gibt immer wieder Jugendliche, die einen Umweg machen müssen, bis sie es selber glauben.
Die Unterstützung von deinem Kind ist aber wohl eine Gratwanderung für dich: Wie viel bietest du ihm an, so dass er es noch annehmen kann und einen Vorteil sieht? Und wie viel lässt du ihn selber machen, damit er einsehen kann, dass er im Moment Unterstützung nötig hat?

Aus meiner Erfahrung kommt bei den Jugendlichen gut an, wenn sie davon einen emotionalen Mehrwert haben. Also wäre es doch so, als dass deinen Unterstützungsangebote bei ihm ein angenehmes Gefühl auslösen sollten. Wie könntest du das erreichen?

Übrigens: Prokastination, also Aufschieberitis, ist in dem Alter völlig normal. Damit die Jugendlichen selbständig und frühzeitig mit dem Lernen beginnen, muss die Erwartung auf Erfolg grösser sein, als das mögliche Scheitern. Sprich: Es ist ratsam, den Jugendlichen aufzuzeigen, dass sie mit mehrmaligem Üben wahrscheinlich bessere Leistungen zeigen können. Wenn dann das Üben noch emotional angenehm gestaltet werden kann, dann hat man den Jugendlichen meist im Kasten.
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tiwa
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von tiwa »

Ich finde eure Beiträge sehr toll und konstruktiv ! Also, ich denke aktuell wäre es so dass wenn ich diese Unterstützung oder halt auch Zwang nicht anwende würde er nichts machen und aus der Stufe fliegen. Obwohl er sagt das möchte er nicht. Das fände ich eben sehr schade, da er ja intelligent ist. Es fehlt an anderem. Aber natürlich produziert es aktuell viel Streit und Stress und auch mir geht es nicht so gut. Schaffen wir es dass er sich frühzeitig und mehrmals vorbereitet hat er genügende bis gute Noten.
Heute fand er er würde jetzt nix mehr lernen für morgen das sei eh zu spät und mache keinen Sinn mehr. Da bekomme ich Vögel bei dieser Einstellung !
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stella
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von stella »

Diese Einstellung ist aber e Blätz weit normal... und er hat recht.
Wie könntest du mit ihm diesen Teufelskreis durchbrechen?
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Berlin
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von Berlin »

Tiwa,
Ich kann Dich absolut verstehen. Ich schaffe es auch nicht, meinen Sohn einfach ‚reinrasseln‘ zu lassen. Auch wenn eine sich daraus möglicherweise ergebende Repetition kein Drama wäre. Und auch nicht, wenn er eine Lehre machte. Aber wenn man weiss, dass das Kind ja mit etwas mehr Aufwand locker bestehen würde, fällt das schwer.

Ich kann Dich soweit beruhigen: Bei meinem Sohn hat sich die Selbstorganisation in den letzten 2 Jahren schon verbessert. Er weiss jetzt, was jeweils der Prüfungsstoff ist. Es ist noch weit davon entfernt, was ich sinnvoll fände. Aber ich habe meine Erwartungen angepasst und rede ihm bei der Organisation und Ablage seiner Schulsachen nicht mehr rein. Das gibt nur Streit. Er hat die beiden letzten Abende auch echt viel gelernt, weil er diese Woche zwei grosse Prüfungen hat. Und in den Ferien letzte Woche nichts getan hat (meine Ermahnungen waren Chancenlos). Er weiss inzwischen schon, wann es drauf ankommt.
Aber es bleibt mühsam. Ich versuche einfach, mich soweit zurückzuhalten, dass wir nicht nur über Schule kommunizieren. Weil wir sonst nur streiten.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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stella
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von stella »

Aber sind wir doch mal ehrlich: Als wir in der Oberstufe und der Ausbildung waren, gab es doch auch diese SchülerInnen, die immer alles auf den letzten Drücker und henne knapp gemacht haben. Aus denen ist ja auch etwas geworden. Es gibt sehr viel verschiedene Arten, wie jemand zu seinem Ziel kommt. Und es ist doch besser so, lassen sich die Teenies nicht stressen, als dass sie bis zur Erschöpfung lernen würden.
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tiwa
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von tiwa »

Bis zur Erschöpfung...davon ist er noch weit entfernt ;). Berlin du verstehst mich genau. Er möchte gerne in der Klasse bleiben. Hat schon mal gewechselt und das hat gereicht. Fühlt sich wohl und hat auch einige gute Lehrer. Dass er Lehre machen will ist recht klar. Ich unterstütze das. Wenn er Schule so nicht gern hat. Ev macht er ja den Knopf noch etwas auf. Bei ihm geht der Plan mit le Drücker eben nie auf. Hat dann immer ungenügend. 2.5 oder 3 halt.
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Berlin
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von Berlin »

Tiwa
Gibt es auch Fächer, in denen er besser ist? Mein Sohn hatte 2 Jahre Latein, hat da nie den Anschluss gefunden, weil er im ersten halben Jahr kaum was mitbekommen hat. Er war im Zeugnis ab dann immer ungenügend. Wir haben ihm dann den Rat gegeben, da auch nicht mehr viel zu investieren, sondern sich auf Fächer zu konzentrieren, die ihm mehr liegen (gut ist er übrigens nirgends, nur genügend, Latein konnte er jetzt abwählen). Frag mich nicht, wie er es geschafft hat, die ungenügenden Noten zu kompensieren (bei uns müssen sie doppelt kompensieren). Es ging immer grade knapp auf.
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engel09
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Re: Hochbegabt- Oberstufe und Teenager

Beitrag von engel09 »

Da sind wir ja noch gut bedient. Sohnemann ist sehr selbständig. Nur im Franz muss ich immer Dampf machen. Aber er macht es dann.
Gestern hatte ich ein Tel mit dem Schulleiter. Ich war sehr positiv überrascht. Er hatte echt gute Ideen und hat unseren Sohn ermutigt mehr Sonderzügli zu fordern. Hald mal einen vorgegeben Vortrag nicht zu machen sondern ein anderes Thema vorzuschlagen. Er hat sogar ein längeres Berufspraktikum vorgeschlagen. Wir haben nun in ein paar Wochen ein Gespräch mit der Schulleitung,EB und Klassenlehrerin. Mal schauen. Aber Sohnemann ist schon viel besser gelaunt weil er gemerkt har, das er Unterstützung bekommt.

Von wegen puschen. Ich kenne das von der Tochter. Ich finde es echt schwer immer und immer hinter her zu gehen. Habe das jetzt etwas aufgegeben. Fazit, die Noten sind gesunken und es wird wohl nicht für die BMS reichen. Aber was solls. Ihr ist es egal und es muss ja nicht jeder studieren. Die Stimmung ist besser und wir haben nicht immer nur Streit.sie freut sich jetzt einfach auf ihre Lehre und das finde ich sehr wichtig.
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