Austausch mit Teenager-Eltern

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Nuuneli
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nuuneli »

Finde es toll, wenn es Gymnasien gibt, die Unterstützung anbieten! Bei unserem Sohn war auch ein Schüler mit Lernbefreiung an der Kanti - das ging aber nicht so gut, er hat in die Sekundar gewechselt. Es kommt immer auf das Kind, das Elternhaus, die Schule und die Lehrperson an. Ich finde, es bringt gar nichts, zu vergleichen...

Und: wir sind ja in der konfortablen Lage, dass alle Wege offen sind. So können auch Spätzünder oder Personen, die einfach in einer Richtung ihre Spezialität haben, studieren.
200120042007

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gast
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von gast »

Nuuneli, ja, ich finds auch toll, dass das möglich ist. Ich finde es einfach immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich dies je nach Kanton, ja sogar nach Schule, gehandhabt wird.
Liebi Grüessli

Gast

2 Gnome im Oberstufenalter

Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

Mein Sohn schafft es einfach nicht Grenzen einzuhalten. Jetzt muss ich morgen wieder zu einem Gespräch mit der Schulpflege. Ich ahne nichts Gutes. Ich bin es auch wirklich leid.

Zu Hause ist natürlich die Stimmung ziemlich auf dem Tiefpunkt. Er gibt jetzt nochmals richtig Gas, so dass ich ihn kaum ertrage. Ich fühle mich ohnmächtig und würde mich am liebsten vor dem Gespräch drücken.

Wer kennt sich damit aus: Wenn ich mit einer Massnahme der Schule nicht einverstanden bin, was kann ich tun? Einen Anwalt nehmen und Rechtsmittelbelehrung einreichen? Wie erfolgreich ist das?

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Nette
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nette »

Hat dein Sohn gar nichts erzählt?

Wart mal ab was die vorschlagen. Auch wenn di im ersten Moment NEIN schreien würdest, schlaf drüber.
Gesetzlich weiss ich da jetzt grad nicht Bescheid...
Diese Schulwechsel und nicht akzeptiert werden ist ja für dein Sohnemann auch frustrierend...
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

Mein Sohn sagt diese Dinge nie,obwohl er seit Mittwoch informiert ist.Ich habe das Schreiben am Freitag erhalten.Es ist so mühsam weil die Schule ständig Druck ausübt...

Manana
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Manana »

Theoretisch kannst du Einsprache erheben. Obs dann was bringt, ist unterschiedlich. Bei manchen Sachen geht das eben gar nicht.
Manche Massnahmen treten ab sofort in Kraft und werden dann quasi rückwirkend bewilligt. Da ist es für das Kind nicht unbedingt von Vorteil, wenn du dagegen Einsprache machst. Besser ist es in einem solchen Fall, das Kind zu stärken und zu schauen, wie es am besten da wieder raus kommt.
Wir hatten bei unserem Kind einmal einen Schulausschluss. Ich habe mich damals im Vorfeld genau informiert, was solche Massnahmen bringen, und unter welchen Bedingungen. Somit konnte ich dann auch etwas beisteuern und die Zeit des Timeouts etwas mitgestalten, so
dass ich dann damit einverstanden sein konnte. Die Schulleitung war bei uns neu und wusste nicht über alles Bescheid was rechtlich überhaupt erlaubt ist. (Bsp. hat sie gemeint, man könne ein Kind einfach so aus der Schule ausschliessen und während dieser Zeit in einer Sonderschule "schnuppern" lassen. Das geht natürlich nicht.)

Gut wäre es natürlich, wenn du vor dem Gespräch in etwa weisst, was vorgefallen ist und welche Massnahmen wohl vorgesehen sind. Dann kannst du dich besser informieren. Evtl. hast du ja selber noch Ideen, was man tun könnte, was deinem Sohn helfen würde.
Manchmal sind die Schulen eher bereit zu Kompromissen, wenn sie merken, dass die Eltern sich auch Gedanken machen darüber und Lösungen suchen.

Sternli05
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Sternli05 »

Miss Mommy
Wenn mein Sohn keine Grenzen einhalten würde, müsste er halt irgendwann mit den Konsequenzen leben. Unser Jüngster ist so, wir erklären x mal, manchmal täglich, das er sich an die Regeln halten muss. Ansonsten können wir ihm auch nicht mehr helfen. Die öffentliche Schule hat einfach ihre Grenzen.

Zwacki
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Zwacki »

Miss Mommy: ich lese still mit bis jetzt, habe ein 13jähriges Kind, das zwar zu Hause auch nicht immer einfach ist, auswärts aber sehr angepasst und schüchtern.
Wer wird denn alles anwesend sein bei diesem Gespräch mit der Schulpflege? Könntest Du auch jemanden mitnehmen? 4 Ohren hören manchmal mehr. Rechtlich kann ich zu wenig helfen, eine Massnahme oder ein Entscheid der Schulpflege muss sicher schriftlich passieren mit einer entsprechenden Rechtsmittelbelehrung (d.h. der Entscheid könnte dann beschwert werden bei der zuständigen, auf dem Entscheid angegebenen Stelle). Ich wünsche Dir viel Kraft, das tönt jetzt grad sehr anstrengend.

Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

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Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

Nach zwei Time Outs, zwei Klassenwechsel, einer Massnahme etc. was soll da noch kommen?
Ihm fehlt es an sozialer Reife, um nicht zu sagen, dass sein Sozialverhalten gestört ist. Er weiss nicht wo die Grenzen sind, insbesondere was seine Wortwahl betrifft. Gott sei Dank ist er nie gewalttätig, drogenabhängig oder kriminell gewesen. Aber dennoch, sein Verhalten ist für die Schule nicht tragbar. Er hat gute Momente, definitiv. Aber die reichen einfach nicht aus.

Ich bin einfach nur froh, wenn der Tag heute vorbei ist. Ich weiss nicht im Detail was vorgefallen ist, da aber eigentlich alle Massnahmen ausgeschöpft sind, ahne ich nichts Gutes. Das ist eben das Problem, die Konsequenzen müssen wir als Familie ebenfalls tragen.

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Mondschrein
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Mondschrein »

Er hat aber Schulpflichtig. Die Schule kann ihn nicht einfach auf die Strasse stellen. Bei uns gibt es eine Klasse für solche Schüler, wo sie in der Regel 3-4 Monate bleiben immer mit dem Ziel, dass sie wieder integriert werde. Vielleicht gibt es so was auch bei euch.
2003,2004 und 2007

Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

@Mondschrein
Ja genau. Das wird auch einer meiner Vorschläge sein. Allerdings möchte ich das Hin- und herschieben vermeiden. Es müsste eine längere Lösung sein, also ausgerichtet auf zwei Jahre. Damit er sich die Chance auf eine Lehrstelle nicht verbaut.
Hier stellt sich einfach die Frage der Finanzierung. Das macht mir sorgen.

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Nellino
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nellino »

miss mommy: wird das nicht von dergemeinde bezahlt wenn er in einen sonderschule gehen müsste? Bei uns mein ich gehen solche Schüler in Internate die spezialisiert sind da drauf. Hab jetzt gemeind das wir von Kanton oder Gemeinde übernommen eben da schulpflicht besteht.

Mit Teeny läufts sehr gut im Moment..muss manchmal schmunzeln wenn ich seh wie schnell er Erwachsen wird. Bin gespannt wies dann in der Kanti laufen wird.
Fast teeny ist immer noch stark vorpupertär..aber mit ruhe geht vieles.
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Helena
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Helena »

Eine Schule ist schon aus rein finanzieller Sicht überhaupt nicht scharf darauf, Schüler in eine Sonderschule zu schicken. Weil die Schule dafür teuer bezahlen muss, egal ob das Kind eine Behinderung hat oder die Eltern null für das Kind da sind, es machen kann zu Hause, was es will und die Probleme in der Schule vermutlich auch teilweise Elterngemacht sind (beides Extremfälle). In beiden Fällen und eben auch in allen dazwischen, bezahlt die Schule, bzw. der Steuerzahler.
Abgesehen davon, sind in den meisten Kantonen die Schulen auf Integration ausgerichtet und auch dazu verpflichtet, alle sind in einer Klasse, egal welche Einschränkungen sie haben.

Die Sonderschule, welche Art auch immer, ist IMMER der allerletzte Ausweg.
Wenns nicht mehr anders geht, weil die betroffenen Schüler von der Regelschule nicht mehr profitieren können oder weil sie für den Rest der Klasse einfach untragbar sind und alle anderen unter dem Schüler leiden.

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Helena
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Helena »

Ach ja, mommy, was findest du denn heute nicht zeitgemäss? Was hat das mit dem Internet zu tun?

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stella
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von stella »

Miss Mommy
Wenn du aus dem Kanton Bern bist, gebe ich dir gerne, via PN, Auskunft über die schulische Rechtslage in deinem Fall.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Sternli05
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Sternli05 »

Die Sonderschule, wie auch die Klassenassistenz, wird vom Kanton bezahlt.

Die Sonderschule ist nicht immer der allerletzte Ausweg und die Regelschule will die Kinder nicht abschieben. Auf alle Fälle nicht in unserem Fall. Ich habe manchmal das Gefühl das unser Sohn in einer Sonderschule besser aufgehoben wäre. Er möchte aber unbedingt hier bleiben und die Lehrer tragen diesen Entscheid (noch) mit. Wir könnten aber jederzeit sagen das wir ihn lieber in die Sonderschule geben möchten. Es finden regelmässig Standortgeschpräche mit der Schule und dem Kanton statt.

Ich finde es einfach unglaublich das einfach immer alle diese Kinder als „Saugoofen“ abgetan werden ohne das jemand dahinter sieht. Und ja ich danke Gott immer wieder dafür das er unser 3. Kind an dieser Schule ist und somit klar ist das wir gut Erziehen können da unsere anderen Kinder „normal“ ticken.

Sternli05
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Sternli05 »

Muss Mommy
Bei uns werden Kinder, bei denen nichts hilft, (Oberstufe) in eine andere Schule im Nachbarort geschickt. Da läuft es manchmal besser.
Ich wünsche dir alles liebe. Unser Sohn ist erst 9 und ich befürchte das bei ihm auch nichts fruchtet. Konsequenzen nimmt er hin.

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stella
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von stella »

Miss Mommy
Wie war das Gespräch?

Ich hatte heute viel zu tun, komme erst jetzt zum Schreiben...

Grundsätzlich: Die Volksschule muss JEDES Kind (ausser bei Kinder, die sonderschulberechtigt sind, da wird abgewogen...) nehmen und schauen, dass es läuft. Die Lehrpersonen, der SL sind in der Pflicht.
Als Eltern hast du die Pflicht zur Zusammenarbeit und gemeinsam getroffenen Lösungen unterstützen beide Seiten.

Einige Kantone haben "Entlastungsmöglichkeiten" aufgebaut: Timeouts, besondere Klassen, in denen es dann um Zwischenmenschliches und persönliche Entwicklung geht. Manchmal gibt es "Arbeitsstellen" bei einem Landwirt, einem Betrieb, bei denen man die Jugendlichen, die sich nicht einfügen können, platzieren kann. Gesetzlich können in manchen Kantonen Schüler*innen bereits nach dem 8. Schuljahr, also ein Jahr vor Volksschulende, aus der Schule entlassen werden. Das gilt dann gesetzlich als vollendete Volksschule.

Aber es ist schon so: Es ist ungelöst, was mit Kids passiert, die eine Krise haben, die sich nicht einfügen können oder wollen. Und als Eltern hat man ja dann in der Schule auf die Kids auch keinen direkten Einfluss - das müsste man den Lehrpersonen begreiflich machen. Die Eltern machen ihr Ding zuhause, die LP in der Schule.

Aber grundsätzlich kann die Schule nicht sagen, dass sie das Kind nicht mehr nehmen und ihr eine private Lösung suchen müsst. Sie muss aber auch eine gewünschte private Lösung nicht finanzieren, nur in ganz seltenen Fällen.

Ich hoffe, ihr hattet ein gutes und lösungsorientiertes Gespräch. Und ich hoffe, die skizzierte Lösung kann umgesetzt werden.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Nellino
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nellino »

Stella: das klappt mti guten Schulen....habens erlebt mit dem jüngeren da klappte schlicht nix..gut er durfte dann noch ein jahr in den sprachheilkiga und 1. jahr sprachheilschule, was super war für ihn..aber jetzt wir haben ihn dann danach in einen andere staatschule angemeldet wo er jetzt sehr glücklich ist, da klappt es ganz anders mit der intergration. Aufnehmen klar, und viele loben sich als integrative schule..weiss jetzt hier noch von einem anderen fall wo das ganze nicht geklappt hat.
In der jetzigen Schule hingegen klappts hervorragend.
Kommt auch vieles an, schulleitung, lehrer etc.

Ich selber war auch ein Jahr im Internat, quasi als 10.schuljahr, hat sich so ergeben weil ich noch nicht wusste was machen...es war mega genial. Es hatte dort auch Schüler welche Mühe in der volksschule hatten, es dort aber sehr gut machten.
Hoffe auch euer gespräch war gut
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