Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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minikids
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Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von minikids »

Bei uns hat auch die pubertät eingesetzt :roll:
Jetzt wäre ich froh um austausch.

Was machen eure jungs so? Meiner interessiert sich nur fürs gamen aber da habe ich natürlich zeitlimiten und auch nicht jeden tag. Dann motzt er dass ihm langweilig ist und plagt seine brüder die friedlich spielen.
Bin teilweise etwas ratlos. Wenn ich frage was er machen möchte kommt meistens ne grummlige antwort.

Wie geht ihr mit den wutanfällen und kraftausdrücken um?
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kiss
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von kiss »

Was bei der Tochter himmelhochjauchzend zu Tode getrübt war, ist bei 11.5j sohnemann so fein und lieb und naivsüss zu fies verletzend respektlos in stetiger Wechselwirkung. Vor allem göttergatte verträgt s überhaupt nicht und es eskaliert häufig.
lese gerne mit.

minikids
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von minikids »

@kiss
Genau wie du schreibst ist es bei meinem sohn auch.
Wie gehst du damit um?
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Moreen
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Moreen »

Ich habe gleich drei pubertierende Teenager zu Hause (1 x 15 J. und 2 x 12 J.). Am besten "fahre" ich damit, die "Attacken" an mir abperlen zu lassen und mich zurückzubesinnen, wie ich damals war :mrgreen: . Klar, immer gelingt mir das nicht; ich bin alleinerziehend und oftmals fehlt mir in solchen Situationen ein Gegenüber. Aber mit ein bisschen Verständnis für das Chaos, was in einem pubertierenden Kopf und Körper abgeht, erträgt man viele Dinge besser. Das schöne ist bei meinen Kindern: wenn sie mal wieder extrem ausfällig mir gegenüber waren, kommen sie sich etwas später bei mir entschuldigen - ohne dass ich das von ihnen verlangt hätte. Die Teenies wollen gar nicht so sein; das pubertäre Verhalten ist oftmals sehr unwillkürlich :? . Aber irgendwann ist es ausgestanden; da mussten wir alle durch und da müssen "Gottsnamä" auch unsere Teenies durch :D

@minikids, gratuliere zur neuen Schwangerschaft. Erinnerst du dich an mich? Wir waren damals mit unseren 12-jährigen gleichzeitig schwanger; deiner kam glaub ein paar Wochen vor meinen Zwillingen zur Welt (wenn ich das richtig im Kopf habe) :D
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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kiss
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von kiss »

@minikids

... wie ich damit umgehe? na eben.... schwierig. Einerseits finde ich: ruhe bewahren - und lieber mal weniger sagen... oder gar nichts. denn es ist wie morreen es sagt: "ein bisschen Verständnis für das Chaos, was in einem pubertierenden Kopf und Körper abgeht".... sie wissen nicht was sie tun! leider entschuldigt sich meiner nicht, zumindest nicht wörtlich. aber er ist dann kurz besonders lieb, meist später, wenn man vielleicht gar nicht dran denkt. ich sehe das gerade noch (nicht immer), göttergatte nicht.
ich versuche kurz, ruhig, knapp zu sagen, bitte nicht so, ich möchte dass wir anständig miteinander sprechen. so in etwa. punkt. nix mehr. und abstand halten! für meine nerven.
sekunden später kann es dann sein, dass er meint: mamma ich hab einen neuen style( break-dance), willst du sehen? klar will, ich und vielleicht doch noch: aber so wie vorher bitte nicht. worauf er kurz und leise: ich weiss.
es tut im herzen weh - es ist so, eigentlich weiss ers.

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tiwa
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von tiwa »

unser sohn interessiert sich leider auch nur fürs gamen und scheints auch seine kollegen machen nix anderes. wir limitieren das und somit haben wir fast täglich streit wenns ums durchsetzen der limite geht. andauernd sind handy und labtop tagelang im schrank eingeschlossen, da es so noch am einfachsten geht. was natürlich kein vernünftiger umgang damit ist. aber sobald es in reichweite ist, wird gegamed. finde es aus gründen von sozialkontakten auch sehr schade dass ich das handy wegnehmen muss, aber damit gamed er natürlich auch.
er kann massiv ausrasten wenn man ihm diese dinge wegnimmt, d.h. schimpfen, türe knallen 30x, fortrennen nach draussen, dinge werfen etc. aktuell waren wir letzte woche beim kinderarzt und werden nun wohl weitere begleitung brauchen.
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Sternli05
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Sternli05 »

Unser Sohn ist bald 12, auch er gamet viel, wir setzen kein Limit. Er macht immer noch sehr viel mit Freunden ab, dann spielen die Lego oder reden oder bauen etwas mit Holz im Keller, im Sommer sind sie draussen. Er geht auch in den Fussballclub und in den Musikunterricht. So hat er neben den Hausaufgaben gar nicht so viel Zeit zum gamen. Am Wochenende darf er dann auch ein paar Stunden am Stück gamen solange wir nicht weg gehen.
Limitieren würde ich es erst wenn wie Schule darunter leidet oder wenn er sich nicht mehr mit Freunden trifft.

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tiwa
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von tiwa »

das ist schön wenn er sich von sich aus noch mit vielem anderen beschäftigt. unser jüngerer sohn macht es auch so.
dann muss man auch kein limit setzen. das ginge bei uns nicht ohne, echt nicht. der wäre unterdessen ein zombie. und von uns hat er das nicht, wir sind beide sportlich, naturmenschen und stundenlang draussen jeden tag, v.a ich.
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Caipi16
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Caipi16 »

Ich halte auch nicht viel von generellen Zeitlimiten. Bei uns ist es halt eher so, dass ich situativ entscheide. Wenn es ein grau-nass-kalter Tag ist, dann soll er halt mal 3-4 Stunden gamen... und ich wurschtle sonstwas in der Wohnung. An einem Tag so wie heute (sonnig und mild) bin ich dann schon die, die kurz nach dem Mittag entscheidet, dass wir rausgehen - zuerst grummelt er zwar manchmal ;-), aber kaum draussen ist er voll dabei. Vorher haben wir zusammen Guetzli gebacken - da hat er sein Game sogar ganz ohne Murren beiseitie gelegt. Morgen Vormittag gehen wir Schlittschuhlaufen - am Nachmittag kriegt er von mir noch das grosse Lego-Star Wars zum Zusammenbauen (weiss er noch nicht ;-)) und dann wird er damit garantiert den Rest des Tages beschäftigt sein und nicht mal ansatzweise ans gamen denken ;-). Da es dann die restliche Woche Sch..-Wetter sein soll, kann er dann von mir aus auch wieder mehr gamen. Im Sommer und wenn das Wetter einigermassen ist, gamt er selten bis nie - da sind Freunde und draussen sein schon definitiv attraktiver ;-).

Ich seh's halt auch so: Solange Freunde und Schule nicht darunter leiden, bin ich in Sachen gamen relativ locker. Und eben: Er kommt dafür auch immer mit, wenn ich was unternehmen will - ansonsten sage ich einfach: Wir können künftig auch über Limiten in Sachen gamen sprechen... wie es Dir lieber ist ;-). Ich glaube, wenn ich ihm Zeitlimiten setzen würde, dann hätten wir auch jeden Tag Krise. Braucht es meiner Meinung nach nicht. Dafür legt er das Game aber meistens ohne Murren auf die Seite, wenn ich das dann mal von ihm verlange. Ich erklär's ihm dann aber auch immer - halt mit "es ist zu schönes Wetter, um stundenlang vor dem Game zu sitzen"... oder "Ich möchte jetzt noch das und das mit Dir machen"... etc. Da ist er ja mit 12 schon soweit, dass er das versteht und auch akzeptiert. Ich denke, ein 12jähriger braucht halt auch schon gewisse Freiheiten - und diese Zeitlimiten würden mich auch nerven. Kenne ich auch nicht von meiner Kindheit. Ich z.B. durfte da relativ oft und auch ohne Limite TV schauen. Da haben gewisse Bekannten meinen Eltern schon das Schlimmste prophezeit ;-). Fazit: Ich schaue bis heute gerne mal am Abend TV, wenn ich nichts anderes los habe (Besuch, ein gutes Buch, Lernen, etc.) - aber ich glaube, ausser wenn ich krank bin, schaue ich nie am Tag... von Sucht kann man da also nicht sprechen ;-). Meine Kollegin dafür, die immer nur am Sa und So jeweils eine Stunde TV schauen konnte, hat mir gesagt, dass sie - nachdem sie mit 19 von Zuhause ausgezogen ist, weil sie die vielen Regeln nicht mehr ertragen konnte - die ersten 1-2 Jahre richtiggehend TV-süchtig war... weil es für sie so ein Highlight war, einfach mal nach Lust und Laune und ohne Limite schauen zu können und es halt auch so etwas Besonderes war.

Von daher: Ich weiss nicht, was richtig oder falsch ist. Kommt vielleicht auch auf das Kind drauf an. Aber das mit diesen Zeitlimiten habe ich vor ca. 2-3 Jahren abgeschafft. Für das ist mir ein 12jähriger - mit dem man ja relativ vernünftig diskutieren kann - schon fast etwas zu alt.

Wutanfälle gibt es bei uns selten - max. 1-2 Mal pro Jahr... wenn überhaupt. Da ist er nicht so der Typ dafür. Und Kraftausdrücke gibt es bei uns Zuhause sowieso nicht - da war ich aber von Anfang an sehr strikt und streng (zumindest ein Bereich, wo ich wirklich streng bin ;-)) und das war so bei uns Zuhause auch nie das Thema. Da hat er schon genügend Respekt vor mir, dass er sich an diese wenigen Regeln, die es auch bei uns gibt (und die dann aber wirklich in Stein gemeisselt sind) hält.

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tiwa
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von tiwa »

Das tönt sehr harmonisch und ich fühle mich grad sehr schlecht wenn ich das lese. Da es scheint als ob ich alles falsch mache und mit meinen Regeln meinem Kind das Leben verderbe und so das Gegenteil erreiche von dem was ich will.
Nun denke ich trotzdem dass nciht jedes Kind gleich ist und auch nicht die gleiche Veranlagung und Suchttendenz hat. Und er darf ja schon einige viele Stunden spielen, d.h. die Zeitlimite ist nicht 30 Min sondern 1-2 h und auch dann ist nie genug. Er geht auch nicht raus wenn die SOnne scheint, weiss nicht wann er das le Mal draussen war. Hat keine Lust auf irgendwas was wir vorschlagen mit ihm zu machen. Obwohl er 12 ist (oder gerade deswegen) scheint mir dass er eher wenig versteht und akzeptiert.
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Caipi16
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Caipi16 »

@tiwa
Sorry, ich wollte nicht, dass Du Dich wegen meinem Posting mies fühlst - und schon gar nicht, dass Du alles falsch machst. Das machst Du garantiert nicht! Ich habe ja geschrieben: Es kommt sicher auf das Kind drauf an. Klar, in dem Bereich haben wir weniger eine Baustelle. Aber dafür ist mein Sohn sehr chaotisch und vergisst/verliert gerne immer mal wieder was... da könnte ich jeweils an die Decke springen bzw. das ist bei uns etwas, wo wir seit gefühlte 10 Jahren daran arbeiten und ich manchmal das Gefühl habe, dass wir kaum einen Schritt weiterkommen...

Aber hast Du mal mit ihm über dieses Thema gesprochen? Ich meine, ich versuche es halt seit 2-3 Jahren wirklich auf diese Art. Wenn wir irgendwo den "Bock" drin haben, frage ich ihn um seine Meinung... wie er das sieht... erkläre ihm, dass mich diese Situation so und so halt nervt und es ja nur Streit und miese Stimmung deswegen gibt... und ob er eine Idee hätte, wie wir das lösen könnten, damit es für beide wieder mehr stimmt. Ich habe da den Ball auch ganz bewusst schon auf ihn abgeschoben - ihm die Aufgabe gegeben, sich bis am nächsten Tag Gedanken darüber zu machen und dass wir uns dann am Abend nochmals zusammensetzen und darüber sprechen. Da kamen teils wirklich brauchbare Vorschläge von ihm - teils auch nicht so brauchbare ;-). Aber dann diskutieren wir halt so lange, bis wir einen Weg gefunden haben, der für beide einigermassen passt und hinter dem beide stehen können.

Diese Zeitlimiten von 30 Minuten oder 1 Stunde (TV, gamen, etc.) gab es bei uns bis vor 2-3 Jahren natürlich auch - und ich denke, das war auch richtig. Die hat er damals so auch akzeptiert. Aber eben: Da ist halt bei ihm in der Entwicklung in den letzten 2-3 Jahren schon einiges gegangen und ich kann verstehen, dass er heute mit so pauschalen Zeitlimiten (die er nicht versteht) Mühe hätte. Darum versuche ich es halt immer mit "Logik" die er nachvollziehen kann... eben: Wenn gar nichts läuft, draussen ist es kalt und nass, etc., dann lasse ich ihn gamen... und wenn wir etwas vorhaben, draussen schönes Wetter ist, etc., muss er das Game beiseite legen. Das versteht er - und so akzeptiert er das gut.

Ich selber war halt nicht so das "Regel-Kind", d.h. meine Mutter hatte mehr so diese Hippie-Mentalität und dafür hatte ich einen mega-strengen Vater. Mit Strenge und Regeln war's in der Teenie-Zeit auch schwierig bei mir - da habe ich schnell mal gebockt ;-). Aber mit meiner Mutter konnte ich immer relativ gut auf Augenhöhe sprechen und sie hat jeweils auch zusammen mit mir gemeinsame Wege gesucht und gefunden. Bei mir hat sich das bewährt - und diesen Weg gehe ich nun halt auch mit meinem Sohn. Es ist halt schon so: Druck erzeugt Gegendruckt. Und ich glaube, grad in dem Alter, wo die Kinder jetzt sind (+/-12) wollen sie halt schon nicht mehr wie 5jährige mit starren Regeln konfrontiert werden. Darum habe ich immer versucht, die starren Regeln so gering wie möglich zu halten. Wie gesagt: Es gibt gewisse Dinge, die ich nicht akzeptiere und nie akzeptiert habe - wie z.B. Kraftausdrücke und gewisse Verhaltensweisen bei Wutanfällen (herumschreien, Türe schletzen, etc.). Er darf mal wütend sein und sich zurückziehen - er darf mich auch mal scheisse finden und beleidigt davonlaufen. Alles kein Thema. Aber eben: Herumschreien, Kraftausdrücke benutzen, etc. gibt es nie, gab es nie. Das weiss er und daran hält er sich - weil's halt einfach zu den wenigen "goldenen Regeln" in unserem Haushalt gehören. Ansonsten: Alles andere diskutieren wir - und passen wir halt auch immer wieder mal an... weil er ja eben auch älter wird.

Wir arbeiten so z.B. auch an seinem Chaos-Problem - indem wir es diskutieren, ich ihn nach Ideen frage. Grad letzthin kamen wir so z.B. auf die Idee, sein Zimmer total umzustellen und auszuräumen. Und so, wie es jetzt ist (viel mehr Stauraum, neues und grösseres Pult und die meisten Spielsachen, mit denen er eh nicht mehr spielt, raus) klappt das seither auch viel besser. Aber eben: Ich habe vorher wochenlang jeden Freitag/Samstag die Keule geschwungen, damit er aufräumt - das nervte ihn, das nervte mich... war echt so ein wöchentlicher Kampf :-(. Die Idee mit dem Zimmer umstellen und ganz neu strukturieren, Gesellschaftsspiele ins Büro, damit er mehr Platz und weniger Sachen im Zimmer hat, grösseres Pult (das er selber aussuchen durfte), etc. kam dann von ihm - weil er der Meinung war, dass er es so besser schafft, Ordnung zu halten. bisher (d.h. seit ca. 2 Monaten), wo wir das alles so gemacht haben), klappt das wirklich erstaunlich gut - und der wöchentliche Kampf hat sich mehr oder weniger erledigt, weil er wirklich kaum noch ein Chaos hat und so diese nervigen wöchentlichen Aufräumaktionen nicht mehr nötig sind (und falls er doch mal aufräumen muss, dauert das max 10 Minuten und nicht mehr wie früher eine halbe Stunde oder länger). Als wir letzthin darüber gesprochen haben, meinte er, dass er sein Zimmer vorher halt auch etwas blöd gefunden hätte... mehr so Kind-Zimmer... da hätte es ihm auch keine Freude gemacht, Ordnung zu halten. Das sei ihm aber auch erst klar geworden, als ich ihn aufgefordert hätte, mal darüber nachzudenken, wo der Wurm ist, dass das mit Ordnung halten nie klappt. Nun hätte er ein richtig cooles Teenager-Zimmer nach seinem Geschmack - und weil ihm das so gefalle, wolle er natürlich auch, dass darin Ordnung herrscht ;-).

Klar, dieses Diskutieren und gemeinsame Lösungen finden, ist anstrengender als einfach pauschale Regeln aufzusetzen - aber eben: Bei uns bewährt sich das sehr. Er kommt manchmal auch von sich zu mir und sagt: "Mami, wir haben ja mal das und das abgemacht - aber ich finde, irgendwie passt das nicht (mehr) bzw. stimmt für mich nicht"... ja, und dann höre ich mir halt seine Argumente an (wir sind eine sehr diskussionsfreudige Familie und das mit dem argumentieren war für mich immer ganz wichtig - er muss immer argumentieren und erklären, wenn er was will... armes Kind :lol: ) und wir sprechen darüber und passen das an, was für ihn nicht mehr stimmt... nicht immer 100%ig nach seinem Gusto (logisch nicht ;-)), aber irgendwo plus/minus in der Mitte konnten wir uns bisher immer treffen ;-). Und die Ideen und Vorschläge von 12jährigen sind wirklich spannend... nicht immer 100%ig brauchbar ;-)... aber manchmal wirklich genial, wo ich sagen muss: "Wow, super - ja, coole Idee... wäre ich jetzt nie darauf gekommen. Ja, probieren wir".

Aber glaub mir: Wenn wir aus dem Haus gehen wollen und ich wieder mal gefühlte 15 Minuten auf ihn warten muss, weil er zuerst mal wieder Schuhe und Jacke suchen muss - da die Schuhe seit dem gestrigen Tag auf dem Gartensitzplatz herumliegen und die Jacke wieder mal sonstwo liegt (es ist offenbar grundsätzlich zu anstrengend, die Schuhe und Jacke einfach dort zu versorgen, wo sie hingehören :roll: :roll: ) - dann ist es bei uns auch nicht mehr so wahnsinnig harmonisch... :twisted: :twisted: :lol: :lol:

Caipi16
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Caipi16 »

Was mir auch noch grad eingefallen ist - und evtl. auch so ein Grund für die Wut bei solchen Zeitlimiten ist: Meistens ist es ja so, dass sie nach 30 oder 60 Minuten voll im Spiel drin sind - und wenn sie dann gerade (in dieser Minute) einfach aufhören müssen, das wäre für mich auch ein Grund um wütend zu werden! Wenn ich mit meinem Sohn irgendwohin will und er ist am Gamen, dann sage ich ihm das immer 30-60 Minuten vorher, damit er in dieser Zeitspanne an eine für ihn einigermassen passenden Stelle aufhören kann. Würde ich einfach spontan zu ihm gehen und sagen: "Fertig jetzt" - ich glaube, das käme teilweise auch nicht gut ;-). Aber eben: Auch das kann ich verstehen. Stell Dir vor, Du bist mitten in einem super-spannenden Film... die Spannung auf dem Höhepunkt... Du fieberst dem Ende entgegen.... und dann kommt Dein Mann und sagt; "Fertig jetzt" und stellt den TV ab :shock: :shock: ... 2 Minuten bevor Du - endlich - erfahren hättest, wer der Mörder ist :twisted: ... ich glaube, da würden wir alle sauer werden :wink: :lol: :lol: .

Von daher: Probiere es doch statt mit starren Zeitlimiten mal so, dass Du zu ihm gehst und sagst: "Es ist jetzt 15 Uhr - Du bist bereits wieder eine Stunde am gamen. Ich möchte, dass Du bis 15.30 Uhr damit aufhörst"... denkst Du, das würde evtl. besser klappen? Dann kann er für sich besser einteilen, wenn es nicht grad so "weh" tut, damit aufzuhören.

Frag ihn doch mal, ob er meint, dass es dann für ihn besser gehen würde.

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Botafogos
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Botafogos »

Caipi16, das hast du sehr schön und treffend geschrieben! Bei uns ist es genau so, wir diskutieren, besprechen, argumentieren viel. Regeln und Strafen gibt es bei uns nicht viele.
Ich habe Jahrelang Kinder-Psychologiekurse besucht und mir diese Erziehung erarbeitet. Es war harte Arbeit aber es hat sich gelohnt.
Machen wir weiter so! Liebe Grüsse
Botafogos mit Boy & Girl

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Schwups
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Schwups »

Unseren Kids (Meitli 12, Junge 10 1/2) muss man die Zeit schon beschränken, sonst wäre Girl den ganzen Tag am youtube-Filme schauen und Sohn am gamen. Wenn man die Gerätli wegnimmt, haben sie wieder Zeit fürs Bücher lesen, basteln, etc. Der Sohn hat letzthin gefragt, ob es in dieser Ferienwohnung im Feb. WLAN habe. Letzten Februar sagten wir ihnen erst am letzten Tag, das es habe, und sie konnten 6 Tage nicht aufs Netz und auf einmal war der TV, Bücher, Spiele wieder interessant.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

fally
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von fally »

Botafogos hat geschrieben:Caipi16, das hast du sehr schön und treffend geschrieben! Bei uns ist es genau so, wir diskutieren, besprechen, argumentieren viel. Regeln und Strafen gibt es bei uns nicht viele.
Ich habe Jahrelang Kinder-Psychologiekurse besucht und mir diese Erziehung erarbeitet. Es war harte Arbeit aber es hat sich gelohnt.
Machen wir weiter so! Liebe Grüsse
Kinder haben eigene Persönlichkeiten, das ist nicht nur eine Frage der Erziehung. Ich habe zwei Kinder, die gleich erzogen wurden, beide dürfen zur Zeit nur in den Ferien und auf langen Flugreisen auf einem iPad gamen. Aber ich merke schon jetzt, dass meine Tochter dann kaum mehr aufhören kann und das Gamen allem anderen bevorzugt, während mein Sohn auch mal das Interesse und die Lust verliert und dann was anderes machen will.
Dasselbe beim Essen, meine Tochter wäre auch bei Süssigkeiten ohne eine bestimmte Reglementierung von uns völlig masslos, mein Sohn hat schnell genug und möchte dann lieber Früchte essen.

Natürlich ist Erziehung wichtig. Aber sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, weil man es so gut hingekriegt hat, wo andere vielleicht Schwierigkeiten haben, dünkt mich doch etwas anmassend... vielleicht habt ihr auch einfach Glück gehabt und diesbezüglich einfachere "Exemplare" erwischt? :wink:

Caipi16
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Caipi16 »

@fally
Ich denke, Du hast mein Posting SEHR einseitig gelesen bzw. wieder nur das gelesen, was Du für Deine Haltung brauchen konntest ;-). Schade... aber trotzdem es guets Neus ;-).

fally
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von fally »

Nein Caipi, ich habe mich auf den Beitrag von Betafogos bezogen.
Du hast ja in deinem Beitrag geschrieben, dass ihr auch Themen habt, wo es halt knorzt (z.B. Schuhe/Jacke nicht finden, wenn ihr gehen müsst) und dass es nicht immer harmonisch ist.
Aber entschuldige, wenn ich jetzt meinen Beitrag nochmals lese, ist im zweiten Teil tatsächlich von "ihr" die Rede, das war zu ungenau.

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tiwa
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von tiwa »

sehr spannend eure beiträge. ich verstehe eure ansätze schon und es tönt schön wie es bei euch funktioniert. aktuell mache ich auch grad einen family lab kurs. trotzdem sehe ich nicht wie das bei meinem grossen gehen sollte. gestern morgen war ich früh kurz weg, er begann sofort zu gamen und gamte bis mittag obwohl wir anderen zmorgen assen und ihn mehrmals riefen. um eins fuhren wir weg etwas unternehmen, bis dahin hatte er das handy in den fingern. abends kamen wir zurück, er sofort hoch ins zimmer und will wieder an den compi. da habe ich das wlan ausgeschalten. es ist jeden tag thema. er möchte mit youtube geld verdienen, aber dafür müsste er 8 h zeit am compi haben. wenn wir das nicht erlauben und die idee nicht begrüssen findet er uns blöd und altmodisch. andere kinder hätten viel tollere eltern. zum glück haben wir aktuell mit dem jüngeren gar keine probleme.
chline brüeder okt 07
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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Sternli05 »

Tiwa
Aber ist es den so schlimm? Es sind Ferien, das Wetter ist bescheiden. Ehrlich gesagt ist es bei uns auch so wie von dir beschrieben. Ausser das er an den Tisch kommt. Wenn ich sage komm wir machen ein Spiel, dann kommt er auch. Ehrlich gesagt hab ich aber auch nicht immer Lust was zu machen. Auch sind sie halt in einem Alter wo sie nicht mehr so spielen. Unser Sohn eigentlich nur mit Freunden. Unsere haben jetzt sehr viel gegamet in den Ferien, aber das reguliert sich mit Beginn der Schule nächste Woche wieder selber.

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Re: Sohn 12 jährig Austausch mit anderen

Beitrag von Phase 1 »

M
Zuletzt geändert von Phase 1 am Mi 7. Mär 2018, 21:18, insgesamt 2-mal geändert.

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