Das sehe ich halt anders - bei uns sind 1. Lehrjahr-Lernende keine Arbeitskräfte, sondern Lernende. Sie sind wichtig, wertvoll, etc. und können (im ersten halben Jahr) im besten Fall bei gewissen Aufgaben unterstützend mithelfen. Alles gut und recht. Aber es sind grundsätzlich noch Kinder, die ihre ersten Erfahrungen in der Berufswelt machen. Die einen tun sich damit einfacher, die anderen etwas schwerer. Wir sind da, um sie zu unterstützen - und im besten unterstützen sie uns bei gewissen Aufgaben (andere fordern einem mehr, als das sie am Anfang geben können ). Aber eben: Eine Abteilung bzw. das Funktionieren einer Abteilung auf einen 1. Lehrjahr-Lernenden abzustützen oder so zu organisieren, dass sie bei Abwesenheit eines Lernenden ein Problem bekommt, würde ich nie machen. Darum sind bei uns auch Ferienabwesenheiten von Lernenden kein Problem.
Aber eben: Darüber kann man wohl diskutieren - und ist ja auch nicht das Thema bzw. da müssen wir uns ja auch nicht einig werden. Du hast ja gefragt, ob Ihr anfragen könnt wegen Lehrbeginn - und wie geschrieben: Das könnt Ihr sicher.
Grad ganz aktuell eine Studie der Hochschule St. Gallen, dass sich viele Lernende überfordert fühlen, weil sie schon wie richtige Arbeitskräfte behandelt werden und somit unter ähnlichem Druck stehen, wie 20- oder 30jährige. Davor warne ich halt immer bzw. wir schulen unsere Praxis- und Berufsbildner auch entsprechend. Grad im 1. Lehrjahr sind für uns Lernende wirklich noch Lernende - nicht abwertend! Aber sie sollen niemals Arbeitskräfte sein, die "zählen" - sondern bestenfalls eine Ergänzung, eine Unterstützung im Team.
Ab dem 3. Lehrjahr kann man dann sicher etwas mehr Druck aufsetzen, mehr Verantwortung übergeben (bzw. meistens kommt das automatisch, in dem sie ja immer älter, erfahrener, belastbarer werden).
Ferien ist bei uns ganz klar: Die dürfen sie in den Schulferien ohne jegliche Einschränkung beziehen. Und wenn es halt so ist, dass in der Ferienzeit in einer Abteilung 2 von 3 Lernenden miteinander fehlen, dann ist das so. Damit muss das Team umgehen können - sonst haben wir als Betrieb ein Problem (und nicht der Lernenden!).
Alebri
das was du schreibst, tönt ja schön und gut. Die Realität ist aber dennoch oft anders. Und ich verstehe das auch. Es ist ja nicht so, dass man nur 1. Lehrjahrsstifte hat, die Grösseren fallen ja auch noch weg. Da kann es schon sein, dass man da etwas im Voraus versucht zu verteilen. Auch beim Einstieg kann es ein Vorteil sein, wenn man nicht alle im ersten Lehrjahr in der gleichen Wochen beginnen lässt, dann hat man mehr Zeit für die, die anfangen. Es gibt immer Überlegungen für eines oder fürs andere.
Letztlich muss der Betrieb ja doch laufen und in den Berufen unserer Töchter ist der Stift vom ersten Tag an produktiv und wird voll eingesetzt. Der fehlt dann schon auf der Baustelle, wenn er weg ist. Und es wird jede Hand gebraucht.
Ob sie nun die Lehre am 1. August mit einer Ferienwoche beginnen oder der Vertrag erst am 8. August startet kommt ja für den Lernenden nur insofern drauf an, als dass er dann die Lehre auch erst am 8. August aufhört. Ob das besser ist, weiss ich nicht, es ist halt einfach wie es ist.
Bei unseren habe ich gemerkt, wenn sie dann noch einen Beruf haben, bei dem es Überzeit gibt, wäre es besser, mit einer Ferienwoche zu starten. Unsere Zweite hat oft Mühe, überhaupt genug Ferien beziehen zu können um ihre Ferienwochen und die Überzeit abbauen zu können, gerade wenn sie zu viel Arbeit haben.
Wie auch immer, es ist ja eigentlich müssig darüber zu diskutieren, was besser/richtiger ist, von daher würde ich empfehlen nett nachzufragen, denn man möchte ja planen und es zeigt dem Betrieb, dass der Lehrling interessiert ist, sich kümmert und sich Gedanken macht. Das kann ihm ja niemand übel nehmen.
Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)
Wir haben beschlossen, dass wir voll auf die Karte FMS setzen. Und wenn das nicht klappen sollte, dann macht sie ein 10. Schuljahr und wir schauen weiter.
Ich drücke euren Kids die Daumen, damit es mit der Wunschlehrstelle klappt.
@stella: haben wir auch gemacht. Und weil die Noten immer so waren, dass sie ums KGZ-Ticket rumschwirrten, und dieser Schnitt bei uns eine prüfungsfreie Aufnahme an die Mittelschulen garantiert, war dies das Ziel für's erste Semester der 9. Klasse.
Eigentlich hiess es, dass Sohnemann bis ende Juni Bescheid bekommt betr. Lehrstelle. Jetzt hiess es heute Morgen, es geht noch einige Woche... wir habe doch jetzt gehofft, dass wir spätestens bis ende Woche Bescheid haben... dann warten wir halt weiter.
Bei uns im Kt. GR kommt man weder prüfungsfrei in die FMS noch ins KZG. Wäre schön, wenn das in allen Kantonen einheitlich wäre...... Aber dies ist ein anderes Thema.
Meine 8. Klässlerin hat im vergangenen März die Aufnahmeprüfung für FMS (Beginn Sommer 2020) und KZG (Beginn Sommer 2019) absolviert. Ist eine Einheitsprüfung und je nach Prüfungsnote kann man sich für die FMS (Schnitt 4.00) oder eben das KZG (Schnitt 4.50) anmelden. Etwa zeitglich ging sie in verschiedenen Berufen schnuppern. Da sie aber nichts wirklich gepackt hat und die Einheitsprüfung gut verlaufen ist, hat sie sich entschieden, kommenden August ins KZG einzutreten. So haben wir das Thema Berufswunsch/-Findung kurzzeitig vom Tisch .
Ich wünschen euren Teenies viel Erfolg bei der Lehrstellensuche und drücke die Daumen, dass jede/r sein Plätzchen findet!
Ich habe eine Frage. Ich bin gerade auf eine Anzeige gestossen, bei der die Bewerbenden einen handschriftlichen Text schreiben müssen. Mein Sohn hat ein Handicap und handschriftlich geht gar nicht. Sollen wir das im Bewerbungsschreiben klären warum der Text auf dem Computer erfasst wurde, oder sollen wir im Vornherein schon mal Kontakt aufnehmen und Fragen ob das so geht?
Unser Sohn geht nächste Woche noch einmal in einer Schreinerei schnuppern. Sollte er dort jetzt im Sommer auch lange Arbeitshosen tragen? Oder könnte er auch kurze Arbeitshosen tragen?
Naja, wegen Zulassungs-Prüfungen an weiterfphrende Schulen oder nicht: der nötige Schnitt ist ziemlich hoch. Das schafft man nicht einfach mit viel lernen, ein bisschen Nachhilfe oder vorbereiten - dazu muss man schon ein bisschen mehr mitbringen...
Wir waren eigentlich auch der Meinung, dass er lange Arbeitshosen tragen soll. Er kann ja aber für die Hin- und rückreise bzw. die Mittagspause kurze Hosen mitnehmen
Icecream: Wir haben einen Zimmereibetrieb. Ich würde auf jeden Fall kurze Hosen mitnehmen und dann soll er fragen. Je nachdem was er für Arbeiten macht, kann er kurze Hosen tragen!
Unser Sohn weiss ja nun zu 100 %, dass er im August eine Schreinerlehre absolvieren möchte. Jetzt muss er einfach noch in versch. Betrieben nachfragen, ob evtl. eine Lehrstelle frei wäre. Soll er jetzt einen Termin zum Schnuppern abmachen und je nachdem wie es ihm gefallen hat eine Bewerbung schreiben oder einfach sich mal bewerben und dann kann der Lehrbetriebe ihn "einladen" zum schnuppern?
). Aber eben: Eine Abteilung bzw. das Funktionieren einer Abteilung auf einen 1. Lehrjahr-Lernenden abzustützen oder so zu organisieren, dass sie bei Abwesenheit eines Lernenden ein Problem bekommt, würde ich nie machen. Darum sind bei uns auch Ferienabwesenheiten von Lernenden kein Problem. 
.
