Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Impression83
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Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Impression83 »

Hallo zusammen

Ich bin neu hier und lege gleich los, weil mich etwas ziemlich beschäftigt und ich gerne die Meinung anderer dazu kennen möchte.

Ich habe vier Töchter, von welchen meine älteste (12) diesen Sommer in die Sekundarklasse gewechselt hat. Sie war immer eine gute Schülerin, galt als sehr selbstständig und sozial und erhielt kaum Kritik. In der 4. und 5. Klasse vergass sie manchmal Sachen Zuhause und konnte diese in der Pause dann schnell holen. In der 6. Klasse besserte sich ihre Vergesslichkeit enorm und sie vergass nichts mehr. Auch krank wollte sie immer zur Schule gehen und man musste sie wirklich zwingen, Zuhause zu bleiben. Ihre Lehrerin war sehr stolz auf sie.

Sie machte die Gymiprüfung und jeder war überzeugt, sie besteht diese, da sie mit den Matheaufgaben keine Mühe hatte. Die Rechenwege waren richtig, aber vor lauter Nervosität machte sie diverse blöde Flüchtigkeitsfehler. Es enttäuschte sie, da sie ja vor der Prüfung auch mit besonderen Aufgaben, die ihr gestellt wurden, keine Mühe hatte. So kam sie in die Sek A1, wollte die Prüfung aber in der 2. Sek erneut ablegen.

In der neuen Schule ist es streng. Sie haben Kleidervorschriften, die es an anderen Oberstufenschulen im selben Schulkreis nicht gibt. Wenn was ist, gibt es einen Eintrag ins Kontaktheft oder eine Strafe. Bei 3 Einträgen innerhalb von 2 Wochen, müssen die Kinder zwei Stunden nachsitzen an einem Mittwoch Nachmittag. Das Kontaktheft muss jedes Wochenende unterschrieben werden, andernfalls gibt es wieder einen Eintrag. Soweit i.O. Ich bin allerdings der Meinung, dass Regeln bekannt sein sollen und sinnvoll. Ich bin kein Freund von 1000 Regeln, die eh keiner halten kann. Ausserdem gibt es bei vielen Dingen natürliche Konsequenzen bspw. Kind kommt nicht zum Essen, Essen ist kalt.

Nun bekam sie nach zweiwöchiger Schonfrist einen Eintrag, weil sie die Prüfung Zuhause vergessen hatte und sie diese deshalb nicht abgeben konnte. Die Korrekturen erledigte sie, doch es hiess, sie hätte sie nicht gelöst. Macht nichts, es ist so für den Lehrer auch nicht nachvollziehbar und der Eintrag gerechtfertigt. Dann bekam sie einen weiteren Eintrag und eine Strafe im Deutschunterricht. Darin stand bloss "Warum sollte ich im Unterricht aufpassen". Ich fragte sie, ob sie geschwatzt hätte. Nein, es ging um eine Beschreibung der eigenen Person, wofür auch gesprochen werden durfte und jmd. gefragt werden durfte, was besser zu einem passe. Sie hat nur jemanden neben sich sitzen, der sie nicht kennt und die Frage darum auch nicht hätte beantworten können.

Also drehte sie sich um und fragte die beiden Kinder hinter ihr. Es gab eine Strafe, weil sie einmal zu oft den Kopf nach hinten gedreht hat. Die LP hat ihr das auch bestätigt. Es steht aber nirgendwo, dass man das nicht darf und es wurde auch nie gesagt. Bei anderen Lehrperson passiert da nichts. Sie drehte sich mal um, weil sie Geräusche vernahm, dann mal einfach so und eben dann... Seit wann darf man das nicht? Ist das normal in der Oberstufe? Sie hat ja weder den Unterricht in dem Sinne gestört noch unterbrochen und wenn sie da dann was nicht mitbekommt, ist das ja eigentlich schon eine Konsequenz. Aber deshalb einen Eintrag und eine Strafaufgabe?

Dann war an einem anderen Tag Pause. Sie und ein Junge hatten eine spassige Diskussion, er wollte sie schubsen und sie ihn. Es traf keiner den anderen. Ein Lehrer sah dies, stellte sie gleich zur Rede und machte beiden einen Eintrag " x hat y geschlagen" und umgekehrt bei ihm. An der Mimik erkennt man doch, ob eine Situation ernst ist oder die Kinder rumalbern. Beide sagten auch, es sei Spass gewesen. Trotzdem...Sie versuchte dann alleine in einer Pause mit diesem Lehrer zu sprechen, doch er hörte plötzlich nicht mehr hin und lief weg.

Ich finde das nicht in Ordnung. Gerade sie, die immer von diversen Lehrern (wir sind oft umgezogen) als sehr korrekt und sozial beschrieben wurde, hat jetzt einen Eintrag wegen Gewalt gegenüber anderen Kindern? Am Wochenende mussre ich ja die Agenda unterschreiben. Ich machte dann zu beiden Einträgen eine Bemerkung, ob es tatsächlich wegen des Kopf drehens sei und wo diese Regel stehe, beim Eintrag wegen des Schlagens notierte ich, dass ich diesen Eintrag nicht korrekt finde, dass es nicht stimmt, sie rumgealbert hätten.

Am nächsten Tag hatte sie Deutsch, sie hat ihre Aufgaben gemacht, aber offenbar gab es noch mehr. Sie meinte, sie sei mal auf die Toilette gegangen evt. hat sie es nicht mitbekommen. Ihre Freundin und sie gingen dann zur Lehrerin und fragten, ob sie von einem Eintrag absehen könne. Die Mädchen verstanden dann, sie könne diese im Nachmittagsunterricht machen. Offenbar haben das beide falsch verstanden. Sie hätte diese am Nachmittag abgeben müssen. Dies erscheint mir auch irgendwie logisch, obwohl ich nach dem Ganzen Mühe habe, nur sehe ich anders keinen Sinn. Sie musste also wieder ihre Agenda zücken und die Lehrerin sah dann meine Bemerkung auf den Eintrag wegen dem Kopf drehen. Sie wurde offenbar sehr wütend und diskutierte trotz Unterrichtszeit etwa eine halbe Stunde mit ihr, so dass jeder es mitbekam. So fragte sie sie erst, ob diese Bemerkung auch von ihr komme oder bloss von mir. Meine Tochter meinte, auch von ihr. Daraufhin wiederholte sie unzählige Male, dass sie sich sicher sei, dass käme niemals von ihr sondern bloss von mir und dass ich wahrscheinlich so ein Typ sei, der ständig wegen allem was reinschreibt. Das könne ihrer Meinung nach niemals von meiner Tochter kommen und wieso ich einfach reinschreibe, wenn sie das denn nicht möchte. Sie hat also ins Weite hinaus spekuliert und ihr zig Mal unterstellt, dass sie nicht die Wahrheit sage. Ich finde so etwas ziemlich dreist und dann noch unterstellen, ich würde ihre Bitte ignorieren und entgegen ihrem Wunsch eine Bemerkung machen. Geht's noch??? Und auch wenn es so wäre, habe ich ja doch die Pflicht, meine Tochter vor Willkür zu schützen. Schliesslich kommt es ja ins Zeugnis! Und solche Mutmassungen über 30 Minuten lang??? Dann sagte sie ihr noch, sie solle mir nicht mehr sagen, weshalb sie genau einen Eintrag hat. Und wenn meine Tochter mit etwas nicht einverstanden sei, könne sie persönlich zu den Lehrpersonen gehen. Sie machte dies immer selber, es ist im Übrigen das erste Mal in ihrer gesamten Schulzeit, dass ich mich für sie einsetze, weil ja die Eigenversuche gescheitert sind und die Lehrpersonen offenbar nicht bereit sind, dem Kind zuzuhören. Sonst hatte sie nie Mühe, selbst die Sachen zu klären und hat sich manchmal selbst angeprangert, wenn sie etwas getan hat, dass nicht gut war. Sie hat es ja versucht. Sie hat ihr dann nochmals bestätigt, dass es wegen des Kopfdrehens war. Dann sagte sie noch provokativ, wie schade es doch sei, dass sie nun an einem sonnigen Mittwochnachmittag bei 26 Grad während zwei Stunden in einem Schulzimmer sitzen und sinnlose Aufgaben lösen müsse. Dann konnte meine Tochter sich am Unterricht beteiligen und an einer Gruppenarbeit teilnehmen. In dieser Gruppe war sie die Einzige, die in beiden Fächern im Niveau A1 ist. Die anderen sind in anderen Niveaus. Diese Kinder haben dauernd geschwatzt, meine Tochter war fix und fertig, sagte denen einige Male, sie sollten ruhig sein, damit nicht gleich alle eine Strafe hätten. In dieser kurzen Zeit, die ihr zur Verfügung stand (die Arbeit startete schon, als sie noch mit der LP sprach) konnte sie nicht alle Aufgaben lösen. Sie war nach dem Gespräch auch überhaupt nicht mehr konzentriert. Die anderen Kinder konnten ja knapp 30 Minuten vor ihr starten. Dann sagte ihr die Lehrperson noch vor allen anderen Mitschülern, sie hätte von einer A1-Schülern mehr erwartet als das, was sie gerade gemacht hätte. Meine Tochter ist nun total verunsichert, weil sie nicht mehr versteht, was sie noch darf, sie fühlt sich blossgestellt und ausgegrenzt von der Lehrperson und hat das Gefühl, sie hätte sie auf dem Kerbholz und vor allen Dingen ist sie nun ziemlich demotiviert, da ihre Sicherheit nun weg ist u d sie die Welt nichz mehr versteht. Sie war nie, nie in ihrer ganzen Schulzeit, trotz diversen Neuanfängen je demotiviert. Sie hatte den Eindruck, die Lehrerin hat das Gefühl, ihr sei eh alles egal und darum könne die Bemerkung im Kontaktheft ja auch nicht von ihr kommen. Natürlich ist es besser, nach vorne zu schauen, sie könnte ja Unterrichtsstoff verpassen. Doch ist es dann ja ihr Problem, aber Einträge deshalb, finde ich absurd.

1. Mich stören diese kleinkarierten, unwahren und nirgendwo angebrachten bzw. kommunizierten Regeln

2. Mich stört extrem, wie die Lehrperson mit meiner Tochter gesprochen hat, wie sie mit ihr umgegangen ist. Seien es die diversen weithergeholten Unterstellungen, ihr zu sagen, sie soll mir nicht alles erzählen (unterschreiben darf/ muss ich?)

3. dass sie ihr noch einen Vorwurf machen wollte, "wieso schreibt Deine Mutter ins Heft, obwohl du das nicht willst? Obwohl meine Tochter beteuerte, es komme auch von ihr.

4. Mich stört, dass sie dies vor anderen bespricht und sie sie blossstellt

5.dass sie wichtigen Stoff verpasst, nur damit sie 30 Minuten Blitzableiter sein darf

6. dass sie noch provokativ schadenfreudig ist ~ Hinweis auf's Nachsitzen. Als ob es meiner Tochter nichts ausmacht, an einem freien Nachmittag nachzusitzen wegen Dingen, die unwahr sind resp. kleinkariert und unmenschlich.

Wie seht ihr das Ganze, was würdet ihr an meiner Stelle tun? Sehe ich es zu eng? Ich habe mal der Lehrperson geschrieben, dass ich mit ihr sprechen möchte. Sie wolle mich anrufen (wann, weiss ich nicht. Fruchtet ds nicht, möchte ich zur Schulleitungoder soll ich dass sowieso? Schulsozialarbeiter?

Liebe Grüsse und vielen Dank für's Lesen dieses langen Textes und Antworten.

jennyB
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von jennyB »

phuuu.. han alles duureglese [emoji85] also ich finde die lehrerin (so wie du si erklärsch) ned ganz fair...
ich würd mitm schuelleiter, lehrerin, tochter und du/vater es gspröch abmache.
Evt gitz jo au e missverständniss? mini schuelzit isch nonig lang her und bi eus hets i jedere klass es chind geh, wo vom lehrer unfair behandlet worde ish, e paar lehrer hend sogar richtig agfange mobbe (au no ir bruefsschuel) bis sich die ganz klass gege lehrer gstellt het.
ich würd mis chind in schutz neh, well es goht JETZT bi dinere tochter um ihri ZUEKUNFT... alles wo etz passiert het uswürkig ufs lebe und das settme ganz klar chöne e grenze zieh .
ich hans selber gmerkt und die erfahrig gmacht das sich d lehrer regelrecht e opfer gsuecht hend (ned alli aber au ned würk wenig) und ich finde das schlimm wenn s eltere ned s chind schütze vor so sache sondern bereitwillig alles unterschribe, ich hätts ned unterschribe und grad e gspröch verlangt, well alles was du unterschribsh, erklärsch du dich iverstande obwohl du d gschicht ned kennsch, am schluss hesh KEI CHANCE dasses ned is zügnis chunt, sobald du unterschribsch hends jo dis „bin iverstande mitm itrag“, also e gspröch verlange bim shuelleiter, e lischte mache und ruhig blibe.. sachlich blibe und vorallem sege, in zuekunft unterschribi settigi iträg nüme..

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Tinky
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Tinky »

Ich würde unbedingt das Gespräch mit der Lehrperson suchen. Wenn sie dich nicht anruft geh doch einfach Ende des Schutages vorbei. Vielleich kannst du dann die LP verstehen oder aber auch klar machen, dass du nicht hinter solchen Methoden stehen kannst.

Viel Glück!
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stella
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von stella »

jennyB
Die eigene Betroffenheit ist nie ein guter Ratgeber.
Der Dienstweg ist klar: Zuerst Kontaktaufnahme mit der LP.
Gerade zum SL seckle, ist ein no go.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Nette
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Nette »

Ich kenne dies aus der Klasse von meinem Sohn. In der 4. Klasse bekamen die Kinder Einträge bei jedem Pipifax. Gewisse waren berechtigt, bei gewissen fragte ich mich, darf man überhaupt noch atmen? Teilweise habe ich die Blätter mit einem Kopfschütteln unterschrieben und gelacht.
Wenn es dich stört, doch mal in Ruhe das Gespräch suchen mit der Klassenlehrerin, aber bitte zuerst ohne Schulleiter. Und dann könnt ihr weiter schauen.
Bei der jetzigen Lehrerin habe ich auch, zwei drei Mal wegen Sachen das Gespräch suchen müssen. Aber mir wäre nie in den Sinn gekommen gleich zu Beginn den Schulleiter beizuziehen...
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stella
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von stella »

Impression
Ich merke deine grosse Betroffenheit. Die ist leider nicht förderlich für Objektivität.

Damit du dir ein Bild machen kannst, wäre es sinnvoll, wenn du einen Gesprächtermin mit der KLP abmachen könntest. Die Klärung der Situation hat oberste Priorität.

Dann... Ich bin sowohl Lehrerin als auch Mutter und schüttle oft ob Dingen aus der Schule meiner Kinder den Kopf. Nur: Diese Regeln und Einträge sind in der Kompetenz der LP und Schulen. Meine Kinder erzählen mir logischerweise Dinge, die sehr durch ihre Wahrnehmungsbrille gefärbt sind. Durch Nachfragen klärt es sich oft, dass die Reaktion der LP nicht so schlimm war, wie meine Kinder zuhause erzählen.
Ich versuche in solchen Situationen meine Kinder zu stützen, ihnen zu zeigen, wie sie mit (auch ungerechten) solchen Situationen zurecht kommen können.
Bald schon gehen die Kids in eine Lehre. Was dort für Regeln und Arten der Kommunikation vorherrschen... Da ist dies gerade ein gutes Übungsfeld. (Ich stütze mich hier auf die Berichte von ehemaligen SuS ab...)

By the way: Ich unterrichte Real, seit 25 Jahren, ohne solche Regeln. Das funzt. Und ich finde sie auch total übertrieben. Ich finde auch, dass solche Systeme Kräfte raubend sind und wenig bringen. Aber gerade junge und/oder unsicher LP greifen oft auf solche Systeme zurück. Ja, und auch Brennpunktschulen nutzen solche Systeme oft.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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carina2407
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von carina2407 »

Hallo Impression83
Wir kennen das mit den Einträgen aktuell aus der Mittelstufe meines Grossen. Zu Beginn der 4.Klasse mussten wir uns zuerst daran gewöhnen, die LP handelte aus meiner Sicht auch oft nicht fair, da vorallem die Mädchen bei ihr mehr Schonfrist hatten, sprich, für das gleiche Vergehen gabs für die Mädels nur eine Verwarnung, bei den Jungs gleich einen Eintrag, das hat sich gebessert. Einmal hatte ich vergessen einen Eintrag zu unterschreiben, da musste ich am nächsten Tag unterschreiben, dass der Eintrag nicht unterschrieben wurde, an dem Punkt musste ich einfach lachen, fand das etwas absurd. Hausaufgaben falsch gelöst gilt als nicht gemachte Hausaufgabe und gibt einen Eintrag. Blatt verloren, Turnzeug vergessen ect, gibt alles Einträge. Dann haben sie noch eine Benimmtafel, wenn sie da 4x runter mussten , müssen sie eine Lektion nachsitzen. Runter muss man auch schon für kleinere Vergehen, Kopf drehen im Unterricht, nicht wissen wo man im Buch ist, schwatzen ect., ist für mich aber o.k, sind ihre Regeln, aktuell ist es bei meinem Sohn grad wieder soweit, und es ist auch o.k für ihn. Sie ist allgemein sehr streng (was ich aber sonst gut finde) und lässt nicht viel Spielraum, wir haben uns damit arrangiert, und ich finde grad meinem Sohn tut das schon auch gut, mittlerweile kommt er gut klar. Später werden sie vielleicht auch mit Mitarbeitern und Chefs klarkommen müssen, die unfair handeln und ihnen nicht immer wohlgesinnt sind. Ich erkläre meinen Kindern auch immer wieder, dass wir nicht alles super finden müssen, was die LP tut oder sagt, aber grundsätzlich ist es ihr Klassenzimmer, ihre Regeln, ihre Art, Punkt. Das haben wir zu akzeptieren, ich streite mich mit der LP nicht wegen so Kleinigkeiten. Und, Schule ist wichtig, ja, aber nicht alles auf dieser Welt, bei uns hat die Schule einen hohen Stellenwert, aber das seelische Heil meiner Kinder einen höheren, ich möchte dass sie solche Situationen meistern können und auch etwas darüber stehen können, und sich das nicht so sehr zu Herzen zu nehmen.

Ich verstehe dass Deine Tochter verunsichert ist, ich finde das Vorgehen der LP auch kleinlich und etwas unfair, aber (noch) nicht so massiv, dass ich da jetzt einschreiten würde. Ich würde da jetzt eher bei meinem Kind ansetzen, es sind erst ein paar Wochen, sie muss ich erst an diesen anderen und etwas rauheren Umgang gewöhnen, und rausfinden wie die LP tickt und was für Erwartungen sie hat. Wichtig fände ich jetzt hier, mit ihr zusammen zu besprechen, was sie tun könnte, um bei der Lehrerin nicht mehr so "aufzufallen", dass Du Bemerkungen zu den Einträgen gemacht hast ist verständlich, ich war auch schon x-fach kurz davor, habe mich aber zurückgehalten), denn nach meiner Erfahrung bringt das überhaupt nichts, die LP wird meist nur wütend und schiesst sich dann noch mehr aufs Kind ein. Das würde ich also in Zukunft wirklich lassen und die Einträge einfach hinnehmen, und unterschreiben, denn das sind einfach nur Pipifax-Sachen, und Kinder sind keine Soldaten. Da würde ich mir echt nicht so viele Gedanken machen. Wichtig ist, dass Deine Tochter jetzt aus dieser Opferhaltung rauskommt, denn die hilft ihr nicht viel. Sie soll sich aufraffen und zeigen was sie kann, wenn es mal unfair abläuft, o.k, ist zwar Shit, aber drüber stehen und weitermachen hilft. So lange die Sanktionen der LP nicht extrem massiv sind, würde ich da gar nichts machen. Wenn es für dich dennoch ein Bedürfnis ist, würde ich zuerst mit der LP sprechen um ihre Beweggründe zu erfahren, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich das erst tun würde, wenn es ganz massiv ist und die Situation ausser Kontrolle geraten würde, denn mit einem ausserordentlichen Gespräch bringt man auch immer einen Stein ins Rollen, und da muss man sich gut überlegen, ob es das wert ist. Die Schulleitung würde ich da sicher mal noch aussen vor lassen, so schlimm ist die Situation nicht, dass man da gleich zur Leitung rennen müsste.
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Nette
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Nette »

@ Stella: Gefällt mir drücken. Im späteren Leben werden die Kinder noch vieles erleben, was nicht gerecht ist in ihren (unseren) Augen...

Als ich einmal etwas wirklich nicht korrekt fand, fragte ich die Lehrerin an, was vorgefallen sei. Es kam dann aus, dass sie dies komplett falsch aufgefasst hat. Sie hat sich dann beim Sohn entschuldigt....
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huckepack
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von huckepack »

Nette hat geschrieben: Mi 19. Sep 2018, 09:01 @ Stella: Gefällt mir drücken. Im späteren Leben werden die Kinder noch vieles erleben, was nicht gerecht ist in ihren (unseren) Augen...
später später...ja, das kann sein, dass das im späteren Leben so ist. Im späteren Leben ist man dem aber weniger ausgeliefert als in der Schule dem Lehrer. Die Kinder sind älter, Erwachsen, können anders damit umgehen. Und es nützt ihnen nichts, wenn sie es schon als Kinder/Jugendliche erlebt haben, diese Machtlosigkeit gegenüber Autoritäten. Es kann sein dass sie kuschen. (was ich auch nicht gut finde) Es kann aber auch sein, dass sie dagegen aufbegehren. Vielleicht bleibt für immer eine grosse Abneigung und Mühe mit Autoritäten. (und eine damit verbundenes Gegenangehen)
Wenn ein Kind eine Lehre macht und einen solch willkürlichen Lehrmeister hat, dann wechselte man wohl die Lehrstelle. Niemand will und soll sich im Berufsleben so etwas antun. Wieso soll man das in der Schule? Und es gibt einfach Lehrer, die einzelne Kinder von Anfang an auf dem Radar haben. Aus Gründen die man nicht nachvollziehen kann. Es geht ums JETZT, egal was später mal sein kann. (ich setze mich ja auch nicht jetzt in einen Rollstuhl, um mich schon mal daran zu gewöhnen, falls ich wenn ich alt bin mal einen haben muss)

Impression83, ja, Du musst zwingend zuerst ein Gespräch mit der Lehrerin haben. Nimm Deinen Mann oder sonst Jemanden mit. Zu zweit geht es besser und ihr könnt euch die Dinge auch besser merken. Dränge sie per Mail darauf. Wenn sie länger nicht antwortet, kopiere die ersten Anfragen ins neue Mail, nimm die Schulleitung ins CC. Schau es an wie im Privatsektor: die Schulleitung ist der Chef der Lehrer. Zuerst kommuniziert man mit der Ansprechsperson, dem Lehrer. Klappt das nicht, geht man eines höher.
Und einfach ganz nett, sagen, dass der Start etwas schwierig für euch war und wie ihr es machen könnt, dass die Zukunft besser ist.
Erschwerend kommt bei Deiner Tochter dazu, dass sie wohl eigentlich ein Gymikind wäre. Gibt es die Möglichkeit einer Privatschule bei euch? ich bin sehr grosser Fan von den öffentlichen Schulen. Aber wenn es mit einer Lehrperson so wirklich nicht geht, kann auch ein Schulleiter nichts machen. Da bleibt einem nur, das Kind zu schützen. Wenn das geht mit gut zureden und stärken, okay, das ist ja das Beste. Aber wenn das nicht geht, dann würde ich viele daran setzen, die Schule zu Wechseln.

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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Miss_Mommy »

Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen. Mein Sohn ist nun auch in der Oberstufe und das mit den Einträgen etc. kenn ich. Wir erhalten ca. all 2-3 Wochen ein Portfolio und da steht ziemlich genau alles drin was so im Unterricht etc. passiert.
Ganz ehrlich: Ich glaube meinem Sohn nicht alles was er sagt. Die Wahrheit liegt meistens irgendwo in der Mitte. Hinzu kommen noch blinde Flecke, was die Wahrnehmung total verzerrt. Nach dem ersten schlechten Portfolio und den vielen Einträgen inkl. Nachsitzen habe ich das Gespräch mit dem Lehrer gesucht. Das verlief sehr konstruktiv und konnte einiges klären. Ich empfehle dir das gleiche. Statt irgendwelche Kommentare unter Einträge zu schreiben, greif zum Hörer und mach einen Termin ab. In der Regel schätzen dies auch die Lehrpersonen.

Und, auch wenn mir das nicht gefällt, es ist nun mal die Oberstufe. Die Kinder werden jetzt auf die Arbeitswelt vorbereitet. Das bedeutet auch, dass sie sich an neue Regeln halten müssen und das jetzt ziemlich alles eine Holschuld ist. Der Druck ist gross, aber es hilft deiner Tochter mehr, wenn du sie unterstützt und mit ihr schaust, wo sie Tipps und Tricks braucht.

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Nette
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Nette »

@ Huckepack: Achtung, wir müsse nicht bei allem uns ducken und nichts sagen.

Aber nur weil ich gewisse Sachen in MEINEN AUGEN übertrieben ist, wenn die Kinder einen Eintrag bekommen, dann muss ich nicht gleich zu Lehrerin springen. Wenn es das Mass wirklich überzieht, dann bin ich auch der Meinung, dass man reagiert.

Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass wir Eltern heute bei jedem Pipifax zum Lehrer springen und ihn/sie schon im voraus verurteilen. Und am liebsten würden wir gleich den Anwalt mitnehmen. Oder warum liest man, dass man GLEICH zum Schulleiter springen soll?

Alles muss man sich schon nicht gefallen lassen...

Und manchmal habe ich die Erfahrung gemacht, dass es die Kinder lockerer sehen (okay, manchmal auch zu locker :-) )
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Miss_Mommy »

@Nette
Sehe ich auch so. Und wie gesagt, die Kinder sagen auch nicht immer die Wahrheit. So schwer es auch fällt, besonders in diesem Alter wird sehr oft gelogen.

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stella
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von stella »

Huckepack
Ich sehe es anders: Hier ist ein stark emotionaler Bericht einer Mutter, die lediglich auf der Wahrnehmung ihrer Tochter basierend beschreibt, was alles nicht gut läuft.
Ich schreibe nicht, dass man alles schlucken muss. Nur: Aus meiner Erfahrung als Mutter UND Lehrerin wird der Brei meistens nicht so heiss gegessen, wie er gekocht ist.

Als Fachperson lese ich, dass eine LP ein Systen hat, dass das Mädel die Schule wechseln musste und dass es ihr am neuen Ort nicht gut geht und sie Schwierigkeiten hat, nicht aufzufallen. Hinzu kommt, dass die anderen sich wohl an die LP und das System gewöhnt haben.
So... Und genau da würde ich als Mutter ansetzen kann und die LP fragen, woran es wohl liegen mag, dass mein Kind so oft um Clinch ist.
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huckepack
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von huckepack »

Nein, Nette, das sehe ich schon auch so.
(ich bin mit im Ganzen nun 10 Schuljahren hinter mit noch nie zum Lehrer gesprungen, geschweige denn zum Schulleiter)
Aber ich glaube bei der Treaderöffnerin und ihrer Tochter ist in der kurzen Zeit schon ganz viel in den falschen Hals gekommen. Ich glaube nicht, dass es für sie noch Pipifax ist. Auch kommt ja hinzu, dass das Kind eigentlich nicht in dieser Schule sein möchte. Dies, plus das harte Einfahren gleich am Start erschwert es vermutlich massiv, nun einfach zu sagen: schwamm drüber. Wenn das geht, ist es wie gesagt am besten, einfach einen Zwischenschlussstrich ziehen, versuchen sich etwas anzupassen, aber in sinnvoller Art.
Wenn es dann so weitergeht aber unbedingt handeln. Sonst kann auch etwas zerbrechen. Wir kennen halt weder das Mädchen noch die Mutter. Ich habe einfach auch schon erlebt, dass Kinder wirklich von Lehrern geplagt wurden und es einfach nicht anders oder besser wurde. (ja, mit Eltern dazuziehen schon gar nicht, aber es zeigt dem kind, dass man es hört und unterstützt, das finde ich extrem wichtig)

stella,
Und genau da würde ich als Mutter ansetzen kann und die LP fragen, woran es wohl liegen mag, dass mein Kind so oft um Clinch ist.
genau das meinte ich mit:
Und einfach ganz nett, sagen, dass der Start etwas schwierig für euch war und wie ihr es machen könnt, dass die Zukunft besser ist.

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Minchen
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Minchen »

OT
Ich habe manchmal das Gefühl, Kindern dürfe man überhaupt nicht mehr zutrauen, gewisse Situationen 'auszuhalten'. Dass man immer gleich 'secklen' muss, um das Kind davor zu 'bewahren'. Ist jetzt pauschal gesagt und nicht konkret auf die Situation bezogen.
Ich finde schon, dass die Schule ein Kind mitunter auf das spätere Leben vorbereitet.
Wenn die Eltern immer gleich eingreifen, wenn's schwierig wird bzw. die Situation verändern (Beispiel: Wechsel zur Privatschule), vermittelt das dem Kind in meinen Augen ein falsches Bild und das rächt sich meiner Meinung nach unweigerlich früher oder später.

EDIT:
Mir passt auch nicht immer alles hier im Büro. Aber ich habe gelernt, das zu akzeptieren. Und wechsle deswegen nicht gleich die Stelle.
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von jupi2000 »

Minchen
Bin ganz deiner Meinung.

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huckepack
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von huckepack »

Ich nicht. Ich arbeite gerne und muss mich dort aber schon wohl fühlen. Wenn mir zuviel nicht passt, ist mir eine schlechter Arbeitgeber für mein Leben zu schade.

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Lotus
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von Lotus »

huckepack hat geschrieben: Mi 19. Sep 2018, 12:59 Ich nicht. Ich arbeite gerne und muss mich dort aber schon wohl fühlen. Wenn mir zuviel nicht passt, ist mir eine schlechter Arbeitgeber für mein Leben zu schade.
Daumen hoch!

...Und das heisst nicht, dass man einfach hinwirft, sondern zuerst vor Ort Lösungen sucht und danach einen neuen Job ;)

Ich bin der Meinung, dass Kinder solche Konflikte selbst lösen müssten, ABER wenn ich jeden Pipifax unterschreiben muss und immer über alles informiert werde, kann nachher niemand kommen und mir vorwerfen, ich würde mich einmischen ;) das macht keinen Sinn! Selbst Schuld diese Lehrerin. Zumal das Verhalten mit der Tochter vor der ganzen Klasse über die Mutter zu reden, ist schon ein Gespräch wert.

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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stella
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von stella »

Lotus
Die LP haben eine Informationspflicht, nicht nur über die Leistung, auch über das Verhalten.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

jupi2000
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Re: Vorgehen bei Einträgen ins Kontaktheft/ Agenda

Beitrag von jupi2000 »

Lotus und Huckepack
Und ihr arbeitet immer an einem Ort wo alles 100% stimmt? Chef, Mitarbeiter, Lohn, Arbeitsweg, Arbeitszeiten, Arbeitsklima? Immer alles stimmig? Bei mir also nicht. Es ist doch immer irgendwas, wo man sich arrangieren muss. Im Moment stimmt bei mir das Arbeitsklima, aber ich bin etwas unterfordert. Chef ist nett aber der Weg könnte kürzer sein. So ist doch immer was, was noch besser sein könnte.
Aber deswegen die Stelle wechseln würde ich nicht.

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