Austausch mit Teenager-Eltern

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Nellino
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nellino »

miss_mommy: jo war ähnlich beim grossen..bzw er hat ne einseitige höhere begabung gemäss den psychologen..also wir wussten er hätte es schaffen können..aber heute muss ich sagen hey das zwischenjahr tat ihm supergut.
Sein berufsziel seit der 1. klasse lehrer...
was witzig ist, an der kantiprüfung war seine ungegnüngede in mathe, an sich sein superfach...und er nimmt das noch als akzentfach..mal gespannt bin.
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mück
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von mück »

Hallo zusammen
Ich würde mich auch gerne ein bisschen mit euch austauschen.
Ich hab 3 Jungs (16, fast 14 und 11) zu Hause. Alle haben eine Legasthenie die sie aber unterschiedlich meistern.
Der Älteste ist im Moment in einem Welschlandjahr am französisch lernen. Abgesehen davon, dass er wirklich Schulmüde ist gefällt es ihm gut und er spricht mittlerweilen fliessend französisch. Er hat zum Glück problemlos (aber natürlich hab ich auch Blut und Wasser geschwitzt vor der Zusage) ein Lehrstelle gfunden und freut sich sehr :-) Mein Verhältnis mit ihm ist super worüber ich wirklich sehr froh bin. Als er jünger war hatte er recht anstrengende Phasen. Diese sind (im Moment) vorbei.
Der Mittlere kommt im Sommer in die 8. Klasse. Er ist sehr sportlich und selbstbewusst und hat/macht wenig bis gar keine Probleme. Für die Schule macht er nichts und ist (auch wegen seiner Lega) kein guter Schüler. Er besucht die Real und zeigt wenig Ehrgeiz dies zu ändern. Er weiss was er werden will und ist überzeugt, dass er problemlos eine Lehrstelle finden wird, da die Betriebe ja auch sehr auf den Charakter und die Arbeitsmoral schauen. Ich hoffe er hat recht und kann sich wenigstens in Mathe (das braucht er für seinen Traumberuf am dringendsten) noch ein bisschen mehr anstrengen.
Der Kleine hat eine Klasse wiederholt und ist in der Schule sehr problematisch. Er ist frech und verweigert sich immer wieder. Gleichzeitig geht er gerne hin und sagt auch, dass er auf keinen Fall Schule wechseln oder zu Hause lernen will. An ihm beisse ich mir immer wieder die Zähne aus. Ich verstehe einfach nicht (oder nicht genug) was sein Problem ist. Er ist nicht sehr selbstbewusst und will, glaube ich, mit seinem Verhalten davon ablenken, wenn er etwas nicht kann. Leider probiert er es oftmals lieber gar nicht. Seine Angst zu versagen ist ziemlich gross und ich weiss nicht, woher das kommt. Wenn ich sehe, wieviele Kinder hier klingeln oder anrufen um mit ihm abzumachen, an wievielen Geburipartys er eingeladen ist etc, bin ich mir sicher, dass er sehr beliebt ist. Er sieht das aber irgendwie nicht. Wenn ich ihm das sage, ist er erstaunt.
Ich finde es manchmal sehr schwierig mit diesen Problemen umzugehen und vertrauensvoll zu bleiben.
Wie ist das bei euch wenn ihr über lange Zeit Probleme mit einem Kind habt? Wie haltet ihr das Vertrauen aufrecht?
Und ja, ich weiss, Vertrauen ist die stillste Art von Mut ;-)

So das war jetz eine lange Vorstellungsrunde ;-)
Ich freu mich auf den Austausch!

Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

Herzlich Willkommen Mück!
Ja die Sache mit dem Vertrauen...Wir sind jetzt über zwei Jahre in einer schwierigen Phase, die statt leichter immer schwieriger wird. Es ist sehr frustrierend, dass alle meine Bemühungen nicht fruchten. Vertrauensbonus, kein Vertrauen - wieder Kontrolle, gutes zu reden, weniger nettes reden, externe Hilfe, Familiensystem einbeziehen...ach herje alles mögliche. Mittlerweile sage ich mir einfach, er wird sein Weg gehen wie auch immer. Ich bin da und unterstütze ihn, aber ich kann nicht sein Leben leben. Das Vertrauen zwischen uns ist manchmal besser und manchmal schlechter. Immer wieder eine Verhandlungssache :-)

Mir hat geholfen mich abzugrenzen und nicht alles persönlich zu nehmen. Ich bin einfach da, er weiss das.

mück
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von mück »

Danke Miss Mommy
Zu Hause klappt es gut mit ihm. Nicht immer, aber meistens. Er braucht schon ein bisschen mehr Zeit und Geduld. Aber ich kann mich auf ihn verlassen und wir streiten nur selten. Einfach in der Schule läuft es nicht gut. Und das finde ich komisch, da es ja meistens umgekehrt ist...
Aber ja, du hast recht. Unser Job ist es, sie zu begleiten und nicht sie zu formen. Erziehen ja, aber einen anderen Menschen aus ihne zu machen wäre 1. schade und 2. unmöglich ;-)
Extrene Hilfe läuft gerade an und ich hoffe natürlch, dass das etwas bringt. Was habt ihr denn für Hilfe? EB? oder auch noch andere?

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Nellino
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nellino »

ui das ist noch schwer zum beantworten da ich selber nicht in der lage bin..in der Schule sind sie auch meista nders wie zuhause gell.
Unser 11jähriger ist auch vorpupertär...bei ihm ist so dass uuuu schnell die tränen kommen...wo ich dann auch mal sagen muss hey es reicht.
Er ist an sich gut in der schule, hat aber noch bisschen mühe mit dem Deutsch, war in der Sprachheilschule und vorallem mit seiner Schrift.
Aber als ihm letzthin der Lehrer sagte er solle endlich leserlich schreiben klappte es besser hihi...sagten dem Lehrer er müsse es ihm selber sagen..klappt so besser. ER hat zum Glück echt einen super Lehrer. Aber eben er schreibt mega verkrampft..bringe das auch nicht weg..ich selber schreibe auch eher verkrampft und leserlich erst seit der ääää ca siebten klasse.
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Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

@Mück
Bei uns lief das leider Hand in Hand. Schuldruck hat sich extrem auf unsere Beziehung ausgewirkt. Ich merke einfach, dass wenn er nicht Schule hat, es zu Hause besser läuft. Es ist meist ein Auf und Ab.
Wir haben dazumal ganz klassisch mit der Schulsozialarbeit begonnen, weiter zu Kinderpsychologen, Freunde und Verwandte die mit ihm das Gespräch gesucht haben, Hausaufgabenhilfe und Nachhilfelehrer (damit die Beziehung zwischen uns entlastet wird), Kinesiologie, Familienberatung und jetzt habe ich die KESB involviert. Bei uns sind die Schulprobleme aber massiv, so dass ich kaum noch eine Wahl hatte. Wir werden sehen, wie es jetzt weiter geht....

mück
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von mück »

Miss_Mommy: habt ihr auch Alternativen zur öffentlichen Schule geprüft? Und wenn ja, was kam dabei raus?
Ich würde gerne Alternativen prüfen (habe beim ältesten Sohn gute Erfahrungen damit gemacht). Aber der jüngste Sohn will das nicht. Er will unbedingt weiterhin die Schule im Quartier besuchen, was ich ja auch verstehen kann. Gerade weil er ja mit seinen Schulkameraden keine Probleme hat. Und gegen seinen Willen lass ich ihn sicher nicht Schule wechseln.

Ich habe geschrieben, dass ich wenig Probleme mit ihm habe. Das stimmt. Aber natürliche ist es bei uns auch entspannter wenn er Ferien hat...

Alebri
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Alebri »

@Mück
Ich habe auch einen Sohn mit einer diagnostizierter Legasthenie - aber das heisst ja nicht, dass solche Kinder deswegen schlecht in der Schule sein müssen! Im Gegenteil! Meistens haben Legastheniker einen überdurchschnittlich hohen IQ (ist auch bei meinem Sohn so). Und als Legastheniker hat man ja in der Schule Anrecht auf einen Nachteilsausgleich. Somit kann ein Legastheniker auch in der öffentlichen Schule in den Sprachfächern (und dort wirkt sich ja die Legasthenie in erster Linie aus) genügende Noten erreichen - und meistens sind ja Legastheniker in den NT-Fächern und Mathe, etc. extrem stark, so gleicht sich das eh wieder aus. Mein Sohn hat so problemlos den Übertritt in die Sek A geschafft. Klar, in den Sprachfächern ist er als Legastheniker kein 6er-Kind, wird er auch nie sein. Aber er schafft mit dem Nachteilsausgleich auch dort genügende Noten und zusammen mit den sehr guten Noten in Mathe, Geometrie, NT, etc. ist er ein recht ordentlicher Sek A-Schüler. In Mathe bekommt er bei den Satzaufgaben - bei Bedarf - auch mehr Zeit. Auch dies ist eine gängige Massnahme bei Legasthenikern und gehört zum Nachteilsausgleich.

Von daher wie gesagt: Ein Legastheniker kann auch im öffentlichen Schulsystem bestehen . Wenn man eine anerkannte Diagnose hat, dass das Kind Legastheniker ist, dann hat das Kind auch Rechte (wofür man zwar manchmal als Eltern mit den Schulen etwas kämpfen muss, aber aufgrund der existierenden Grundlage auch eine gute Basis hat).

Wenn das Kind allerdings generell ein schlechter Schüler ist, dann hat das faktisch mit der Legasthenie nichts zu tun. Und ich krieg grad ein bisschen die Krise, wenn ich so einen Satz lese: "und ist (auch wegen seiner Lega) kein guter Schüler" - das eine hat mit dem anderen nichts zu tun bzw. das Vorurteil, dass Legastheniker schlecht in der Schule ist, existierte jahrelang und ist seit Jahrezehnten widerlegt! Wenn Du schreibst, dass Dein Sohn nichts für die Schule macht, liegen seine schlechten Leistungen wohl eher daran als an der Legasthenie - auch ein Schüler ohne Legasthenie wäre wahrscheinlich kein guter Schüler, wenn er nichts für die Schule machen würde ;-). Von daher würde ich an Deiner Stelle da nicht die Legasthenie für solche Probleme vorschieben. Nichts für die Schule zu machen, hat mit Legasthenie nichts zu tun - das ist Charaktersache bzw. dann muss man halt auch als Eltern eine strengere Schiene fahren... oder es einfach akzeptieren, wenn man das nicht will. Aber eben: Diese Pauschal-Verurteilung: "Legastheniker = schlechter Schüler" hat mit der Realität 3x gar nichts zu tun! Ganz viele Legastheniker schaffen heute sogar das Gymi und gehen studieren.

Wenn Eure Kinder eine offizielle Legasthenie-Diagnose haben, müsstet Ihr von der Abklärungsstelle ja auch eine Beratung bekommen haben (wo eben genau dieses Vorurteil "Legasthenie = schlechter Schüler") widerlegt wird. Zudem: Bei Legasthenikern ist es ganz wichtig, dass sie lernen, mit der Legasthenie umzugehen - da gibt es Strategien, die Legasthenikern extrem helfen. Unser Sohn war fast 2 Jahre lang bei einer spezialisierten Legasthenie-Trainerin und das hat ihm extrem geholfen. Ganz ohne Unterstützung (Lerntherapie, Nachteilsausgleich, etc.) geht ein Legastheniker unter - ja, das ist klar. Aber das Lega-Kinder diese Unterstützung bekommen, ist ja Verantwortung der Eltern.

Faulheit hingegen ist ein 0-8-15-Teenie-Problem ;-) - und hat mit Legasthenie nichts zu tun!

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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von stella »

Alebri
Du weisst ja sicher, dass Lega in Relation zum Gesamt-IQ steht?!?!

Einstein hatte auch eine, aber da er so intelligent war, schrieb er wohl besser als du und ich zusammen.

Somit kann es also schon sein, dass ein Schüler knapp mit der Gesamtintelligenz in der höheren Schulstufe landet und in allen Fächern knapp besteht und oder ungenügend ist und obendrauf noch ungenügende Deutschnoten kommen.

Der NTA darf übrigens nur die Lücke ausgleichen und nicht zu einem Vorteil werden.

Das nur mal so fachlich zu Lega, IQ und NTA.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Miss_Mommy
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

@Mück
Was meinst du mit Alternativen? Privatschulen? Wenn ich mir das leisten könnte, dann sofort. Wir hätten eine vor Ort, mit kleinen Klassen und gezielter Förderung. Aber 25/- im Jahr ist doch ganz schön viel Geld....

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Mondschrein
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Mondschrein »

Alebri hat geschrieben: Mi 1. Mai 2019, 12:34 @Mück
Ich habe auch einen Sohn mit einer diagnostizierter Legasthenie - aber das heisst ja nicht, dass solche Kinder deswegen schlecht in der Schule sein müssen! Im Gegenteil! Meistens haben Legastheniker einen überdurchschnittlich hohen IQ (ist auch bei meinem Sohn so). Und als Legastheniker hat man ja in der Schule Anrecht auf einen Nachteilsausgleich. Somit kann ein Legastheniker auch in der öffentlichen Schule in den Sprachfächern (und dort wirkt sich ja die Legasthenie in erster Linie aus) genügende Noten erreichen - und meistens sind ja Legastheniker in den NT-Fächern und Mathe, etc. extrem stark, so gleicht sich das eh wieder aus. Mein Sohn hat so problemlos den Übertritt in die Sek A geschafft. Klar, in den Sprachfächern ist er als Legastheniker kein 6er-Kind, wird er auch nie sein. Aber er schafft mit dem Nachteilsausgleich auch dort genügende Noten und zusammen mit den sehr guten Noten in Mathe, Geometrie, NT, etc. ist er ein recht ordentlicher Sek A-Schüler. In Mathe bekommt er bei den Satzaufgaben - bei Bedarf - auch mehr Zeit. Auch dies ist eine gängige Massnahme bei Legasthenikern und gehört zum Nachteilsausgleich.

Von daher wie gesagt: Ein Legastheniker kann auch im öffentlichen Schulsystem bestehen . Wenn man eine anerkannte Diagnose hat, dass das Kind Legastheniker ist, dann hat das Kind auch Rechte (wofür man zwar manchmal als Eltern mit den Schulen etwas kämpfen muss, aber aufgrund der existierenden Grundlage auch eine gute Basis hat).

Wenn das Kind allerdings generell ein schlechter Schüler ist, dann hat das faktisch mit der Legasthenie nichts zu tun. Und ich krieg grad ein bisschen die Krise, wenn ich so einen Satz lese: "und ist (auch wegen seiner Lega) kein guter Schüler" - das eine hat mit dem anderen nichts zu tun bzw. das Vorurteil, dass Legastheniker schlecht in der Schule ist, existierte jahrelang und ist seit Jahrezehnten widerlegt! Wenn Du schreibst, dass Dein Sohn nichts für die Schule macht, liegen seine schlechten Leistungen wohl eher daran als an der Legasthenie - auch ein Schüler ohne Legasthenie wäre wahrscheinlich kein guter Schüler, wenn er nichts für die Schule machen würde ;-). Von daher würde ich an Deiner Stelle da nicht die Legasthenie für solche Probleme vorschieben. Nichts für die Schule zu machen, hat mit Legasthenie nichts zu tun - das ist Charaktersache bzw. dann muss man halt auch als Eltern eine strengere Schiene fahren... oder es einfach akzeptieren, wenn man das nicht will. Aber eben: Diese Pauschal-Verurteilung: "Legastheniker = schlechter Schüler" hat mit der Realität 3x gar nichts zu tun! Ganz viele Legastheniker schaffen heute sogar das Gymi und gehen studieren.

Wenn Eure Kinder eine offizielle Legasthenie-Diagnose haben, müsstet Ihr von der Abklärungsstelle ja auch eine Beratung bekommen haben (wo eben genau dieses Vorurteil "Legasthenie = schlechter Schüler") widerlegt wird. Zudem: Bei Legasthenikern ist es ganz wichtig, dass sie lernen, mit der Legasthenie umzugehen - da gibt es Strategien, die Legasthenikern extrem helfen. Unser Sohn war fast 2 Jahre lang bei einer spezialisierten Legasthenie-Trainerin und das hat ihm extrem geholfen. Ganz ohne Unterstützung (Lerntherapie, Nachteilsausgleich, etc.) geht ein Legastheniker unter - ja, das ist klar. Aber das Lega-Kinder diese Unterstützung bekommen, ist ja Verantwortung der Eltern.

Faulheit hingegen ist ein 0-8-15-Teenie-Problem ;-) - und hat mit Legasthenie nichts zu tun!
Liebe Alebri

So schwarz und weiss kann man das leider nicht sagen. Meine beiden Grossen leiden an einer Legasthenie/Dyspraxie bzw. einer Dyskalkulie. Vom IQ hat einer eine Hochbegabung, der andere ist gut begabt. Dennoch werden beide nicht ins Gymmi kommen könne, weil das Handicap einfach zu stark ist. Auch wenn sie Strategien eingeübt haben. Je nach dem wie "Dys" Kinder in ihrem Schulwerdegang unterstützt wurden, umso einfacher können sie auch mit ihren Lernschwierigkeiten umgehen. Der Legastheniker/Dyspraktiker hat so grosse Schwierigkeiten in der Sprache, dass er kein Wort fehlerfrei schreiben kann. Jetzt mit dem Computer geht dies schon viel besser, doch lange Texte sind für ihn sehr komplext, oberwohl er dir mündlich eine reine "Masterarbeit" erklären könnte. Das Kind, welches eine Dyskalkulie hat, wurde lange einfach als Träumer, als unfähiger oder ähnliches angesehehen, man wollte ihn auch einfach wiederholen lassen, weil er in der Mathe eine UG hatte. Erst auf meine Intervention wurde er in der 1. Oberstufe diagnostiziert und bekam dann Hilfe. Er hat noch heute (3 Oberstufe) in der Mathematik Lücken. Er, der laut Abklärung, ohne weiteres ein Gymmischüler sein könnte, ist ein Realschüler und kein exzellenter.

Der Nachteilausgleich ist etwas wunderbares, falls er auch wirklich umgesetzt wird. Das ist leider nicht immer der Fall. Und wie der Schüler die Schule erlebt, wenn er immer nur negative Rückmeldungen bekommt, setzt dies auch dem Selbstvertrauen zu.
2003,2004 und 2007

mück
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von mück »

@alebri: ruhig Blut ruhig Blut 😉 Ich bin die letzte die an der Intelligenz eines Legasthenikers zweifelt. Und mein Sohn ist nicht faul. Er hat einfach andere Prioritäten...
Meine Söhne werden alle ihren Weg gehen. Daran zweifle ich nicht. Es ist halt einfach schön sich auszutauschen, da es manchmal schwierige Zeiten gibt.
Und schlussendlich sind Legastheniker genauso verschieden wie alle anderen auch.

Miss_mommy: ja ich meine Privatschulen oder Homeschooling. Mein Sohn will aber beides nicht. Er geht zum Glück trotz allem gerne in die Schule. Wahrscheinlich weil er beliebt ist und gute Freunde hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch wenn ich mir kindgerechtes Lernen oft anders vorstellen würde...

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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Miss_Mommy »

@Mück
Homeschooling? Oh Gott nein! Da habe ich weder die Nerven noch die Zeit dazu. Das wäre absolut nichts für mich. Wie gesagt, Privatschule wäre super...aber wer soll das bezahlen? Naja, zur Zeit läuft es gut mit seiner neuen Klasse. Hoffen wir mal es bleibt so. Ich finde das heutige Schulsystem einfach nicht mehr zeitgemäss. Mit dem Internet etc. hat Lernen eine andere Dimension erreicht. Naja leidiges Thema....

Junior hat seit einiger Zeit eine Freundin. Es scheint mir, als hätte sie eine beruhigende Wirkung auf sie. Er ist auch schon total integriert in ihre Familie etc. Ich finde das immer noch befremdlich. Ich denke immer, er sollte sich lieber auf die Schule konzentrieren. Wie geht ihr damit um? Es ist ja normal und wichtig für die Entwicklung, dennoch finde ich das alles viel zu früh.

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Nette
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nette »

Ich habe so Mühe mit Aussagen, dass schlechtere Schüler einfach Faul sind usw. Jedes Kind ist anders, eine andere Persönlichkeit, was ja grundsätzlich super ist. Wenn zwei Kinder eine Legastheniker sind, kann das eine Kind so umgehen und hat es leichter, der andere nicht. Das heisst aber nicht, dass der Zweite faul ist. Vielleicht ist dafür seine Stärke irgendwo anders?

Das Hauptziel soll doch sein, dass die jungen Menschen die Option bekommen, eine Lehre auszuführen, welche ihnen Freude bereitet. Vielleicht braucht der Eine oder Andere halt mehr Zeit, kommt aber vielleicht im Leben weiter wie der, der Studiert hat....

@ Miss Mommy: schön, dass es in der neuen Klasse besser läuft...
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Berlin »

@Nette,
Alebri hat dies ja nicht behauptet. Sie hat sich auf diese Aussage bezogen "Für die Schule macht er nichts und ist (auch wegen seiner Lega) kein guter Schüler".
Und vielmehr gefragt, ob die schlechten Schulleistungen des geschilderten Kindes nicht eher darauf zurückzuführen sind, dass er nichts für die Schule macht.

Auch wenn es Unterschiede gibt behaupte ich mal ganz frech (auch aus der Erfahrung mit meinen Kindern): Kinder, die viel oder zumindest angemessen viel für die Schule machen sind tendenziell bessere Schüler als solche, die nichts für die Schule machen.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von stella »

Berlin
Ne, stimmt nicht. Es gibt sehr viele Kinder, die viel für die Schule tun und trotzdem keine guten Leistungen bringen. Und ich kenne doch etliche, die nix für die Schule tun und die sehr gute Leistungen bringen. Übrigens habe ich von beiden Gruppen je selber ein Exemplar zuhause....
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nellino »

mein grosser musste bis zur bez faktisch nix lernen und hatte glanznoten..dann wurde er zum mindestleister und noten sackten ab.. er wusste aber zuerst auch gar nicht wie lernt man
der kleinere muss sich recht hinsetzen dann klappts mti guten bis sehr guten noten...es gibt aber auch fächer da sitzt er lange dran und da ist ne vier einhalb schon ne super note... Ist mega verschieden halt.
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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nette »

Mein jüngerer macht mehr für die Schule und hat es schwieriger mal eine gute Note zu schreiben wie der Grosse. Für den kleinen ist dies häufig recht frustrierend und im Moment hat er die Schule satt... auch ich muss viel mehr lernen wie gewisse Andere und ich kann von mir behaupten, dass ich nicht faul bin... (mache eine Weiterbildung)
Und klar, es gibt auch die, die zu wenig machen.
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von gast »

Guten Morgen

es ist schon noch erstaunlich, wie unterschiedlich dies von Schule zu Schule oder Kanton gehandhabt wird. Wir haben einen Schüler in der Klasse, der hat auch Lega, die Noten sind nicht sooo wahnsinnig, aber er hat Unterstützung (er macht die Prüfungen ohne die anderen Kinder, zusammen mit einer Lehrperson, der er auch fragen stellen kann, hat mehr Zeit für Prüfungen etc), aber er wird ab dem Sommer ins Gymi gehen können, auch dort mit Unterstützung (weiss aber nicht, wie die dort dann aussehen wird). Andernorts scheint dies nicht möglich zu sein?

Wir haben zudem einen Mitarbeiter, der hat ASS, wurde aber über die ganze Schulzeit hindurch sehr unterstützt (mehr Zeit zum Lernen, mehr Zeit für Prüfungen etc etc), dies sogar an der Uni, er hat Jus studiert.
Liebi Grüessli

Gast

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Re: Austausch mit Teenager-Eltern

Beitrag von Nellino »

Beim kleineren hats auch eine zusatzleherin in der klasse für ein kind, bzw in einem Fach ist es glaubs. Sie hat meinem auch schon geholfen bei gewissen Themen. Bei ihm ist es so, an sich weiss er sehr viel..aber die umsetzung ist noch naja... er ist das klassische... lernte schreiben nach Gehör bis zur dritten Klasse...und ab der 4. zack richtig bitte... er ist aber einer der sagt..gopf es war ja vorher richtig.. dann muss ich ihm immer sagen nein, wars nicht. Auch zb satzzeichen etc, an sich kennt er die Regeln...aber eben..schreibt er einen Aufsastz..länge ist nie das Thema..aber die Fehler..
Der grosse hatte das nicht..er war von Anfang an so, dass er mich fragte ob das stimmt wie er es geschrieben hat.
Aber...der kleine möchte also seeeeeehr gerne in die BEZ...dafür muss er halt was tun wenn er denn will. Der grosse will ja Lehrer werden und es ist nun grad ne phase wos echt super klappt wenn er mit dem kleinen hinsitzt. Gestern sagte er ihm auch grade..hey mach den wochenplan bis di fertig..dann hast frei bis sonntag hahahha...aber es klappt sogar..
Alle sind anders..aber alle kommen ans ziel sag ich immer.
Ah jo, der kleine wawr in der sprachheilschule und kiga..bis zur zweiten...da gibts immer eine kleine zeitung pro jahr...auch da hats schüler die sind nun am gymi..konnten anfangs knapp verständlich sprechen und schreiben.
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