Diktat in der Oberstufe

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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stella
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von stella »

Es spielt keine Rolle, wie es bei anderen ist.
Fakt ist, dein Sohn ist in der Sek A (= höchste Stufe, nehme ich an), die Lehrpersonen dürfen den Notenschlüssel selber setzen. In der Sek A ist dies durchaus gerechtfertigt.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Züri Mami
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Züri Mami »

lunamoon hat geschrieben: Mo 8. Apr 2019, 11:22 Hallo zusammen

Unser Sohn besucht die Sek A und mich würde es interessieren, wie bei anderen die Deutsch-Diktate benotet werden. Sein Lehrer zieht pro Fehler eine halbe Note ab. Ich finde das extrem streng, gerade Kids welche im Deutsch eher Mühe haben werden so immer wieder demotiviert, auch wenn die Note "nur" ein Viertel zählt. Wie ist das bei Euch?

Liebe Grüsse

Luna

...das ist auch bei meinen Kindern mit Sek A Profil eso.Sonst würde ich mal ein Gespräch mit dem Lehrer suchen,damit er es Euch erklärt .

Liebe Grüsse

Züri Mami
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Alebri
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Alebri »

Hier auch Sek A - und hier auch: Eine halbe Note Abzug pro Fehler.

Das Problem ist halt: Ganz viele Lehrer legen in der Unter- und Mittelstufe zu wenig Gewicht auf die Rechtschreibung (oder haben die Zeit nicht dafür) und dann kommen die Schüler mit einer z.T. wirklich bescheidenen Rechtschreibung in die Oberstufe. Ich sehe das auch, wenn wir Bewerbungen von Schülern erhalten: Die Bewerbung geht meistens noch so, aber wenn sie dann bei uns einen Text schreiben müssen, bin ich froh, wenn ich es einigermassen lesen kann (Fehler an Fehler) :shock: . Und notabene: Ich rede da von Sek A-Schülern, die sich für's KV bewerben :roll: .

Von daher würde ich nicht am Lehrer und seiner Benotung ansetzen, sondern bei Deinem Sohn und seiner Rechtschreibung, wenn er offenbar damit Mühe hat. Lass ihn öfters mal einen Text abschreiben... oder mach selber 1-2 Mal pro Woche ein Diktat mit ihm (müssen ja nur 3-4 Sätze sein - nichts Grossartiges)... oder ermuntere ihn, mehr zu lesen (hilft dann auch beim Schreiben)... usw.

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stella
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von stella »

Alebri
Es stimmt nicht, dass Lesen beim Schreiben hilft... Die Jugendlichen, die Mühe haben mit der Rechtschreibung, sollten sich gezielt mit ihren "Fehlerquellen" befassen. Dazu kann man einen Rechtschreibetest machen, der einem die Regeln angibt, die nicht sitzen und diese dann gezielt üben. Ein grosser Teil der Kinder lernt die Rechtschreibung automatisch nebenher. Meine Kleine z.B. kennt keine Rechtschreiberegel, macht aber generell Vieles richtig. Sie muss dann mal nur die nominaliserten Nomen und Adjektive kennen lernen. Mein anderes Kind hat sich intensiv privat mit der Rechtschreibung befasst und hat grosse Mühe. (Ich denke, sie hat eine unerkannte LRS...) Da nützt vieles Lesen und Schreiben überhaupt nicht. Sie "sieht" es einfach nicht. Wortbilder kann sie sich nicht einprägen.

Von dem her wäre mein Rat: Wenn es denn störend ist und wenn die Promotion gefährdet ist, dann gezielt an den persönlichen Rechtschreibeschwächen arbeiten und die Regeln lernen und anwenden lernen.
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Sternli05
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Sternli05 »

Ist bei uns auch so.

Es gibt hier das Schulfach (weis den Namen grad nicht) lernen wie man lernt. Dort hatte unsere in der 1. Sek immer Rechtschreibunterricht und hat die Regeln gepauckt. In der Mittelstufe wurde fast keinen Wert darauf gelegt.

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Hausdrache
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Hausdrache »

Sek A heisst, mitmachen und schlucken, oder runter wechseln. Ist meine Erfahrung. Über den Sinn oder Unsinn von Diktaten und verschiedenen Massstäben lässt sich endlos diskutieren, nur nützt das wenig. Ich stelle fest, es ist von Lehrer zu Lehrer anders, von Stufe zu Stufe nochmal, aber auch innerhalb einer Stufe und einer Schule sind die Unterschiede riesig. Unsere Grosse hatte die ganze Oberstufe lang keine Diktate, ihr Glück. Unsere Zweite hat einige, aber nicht übermässig, da sie Legastheniker war, hatte sie keine Chance. So what, wir wussten um ihre Schwäche, damit musste sie leben. Da sie sonst gut war, wars kein grosses Unglück. Unsere Dritte hatte nun lange nie ein Diktat, nun in der zweiten Oberstufe fand der Lehrer plötzlich, er müsse damit doch noch anfangen. Ohje, kann ich da nur sagen. Aber jänug. Bei der Jüngsten, höhere Stufe, macht der Lehrer pro Schuljahr ein unvorbereitetes Diktat, arbeitet aber schon an Rechtschreibregeln und Grammatik. Er findet, Diktate müssen einmal im Jahr reichen. Rechtschreibung zählt bei ihm auch in Aufsätzen, aber nur sehr wenig. Gibt einfach zwei Punkte, oder eben halt keinen mehr. Damit ist man längst noch genügend, aber man merkt, dass man es nicht kann.

Mich stört eigentlich nur, dass hier auf der Primarschule Wildwuchs herrschte, keine Regeln vermittelt wurden und man nie gezielt an gewissen Kompetenzen, oder einem guten Grundwortschatz gearbeitet hat. Es gab viermal im Jahr ein vorbereitetes Diktat, da drin waren gleich sämtliche Schwierigkeiten verpackt, die man finden kann, das wars auch schon. Zum Teil gab es gar nichts.

Von daher, einfach hinnehmen und sich versuchen zu verbessern. Aber man wird auch gross mit weniger guten Diktaten, dann muss einfach der Rest stimmen. Unsere haben das immer irgendwie geschafft, trotz Lega, halt mit Mathe, mit den Sachfächern und mit Grammatik. Die konnten sie deutlich besser. Auch mündlich und lesen ging meistens so gut, dass sie damit die Rechtschreibung aufholen konnten.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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Nuuneli
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Nuuneli »

Hausdrache hat geschrieben: Mo 8. Apr 2019, 13:35
Mich stört eigentlich nur, dass hier auf der Primarschule Wildwuchs herrschte, keine Regeln vermittelt wurden und man nie gezielt an gewissen Kompetenzen, oder einem guten Grundwortschatz gearbeitet hat. Es gab viermal im Jahr ein vorbereitetes Diktat, da drin waren gleich sämtliche Schwierigkeiten verpackt, die man finden kann, das wars auch schon. Zum Teil gab es gar nichts.

Unsere Grossen haben beide in der 5. und 6. Klasse Diktate basierend auf den jeweiligen Rechtschreiberegeln gehabt: Regel wird gelernt, dann muss sie im Diktat angewandt werden. Systematisch. Das fand ich sehr gut. Sie schreiben beide praktisch fehlerfrei. Unsere 5. Klässlerin hatte bis jetzt noch nie ein solches Diktat. Das finde ich schade. Obwohl sie die gleiche LP wie die Mittlere hat. Ich hoffe und warte darauf, aber es kann gut sein, dass dies kein Lernziel mehr ist. Sie schreibt katastrophal :roll: .

Weder im Gymi noch in der Sek A gab es bei den Grossen Diktate.
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Malaga1
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Malaga1 »

Das ist bei meinem Sohn in der dritten Klasse schon so. Es gibt Lernwörter, das ganze Diktat ist aber unvorbereitet. Ich habe am Anfang zwei mal leer geschluckt. Aber zumindest mein Sohn hat extrem profitiert. Er hat begriffen, dass richtig Schreiben wichtig ist und gibt sich jetzt in diesem Bereich viel mehr Mühe. Und ich bin so froh, legt der Lehrer den Finger auf dieses Thema.
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Nellino »

ich bin froh gibts bei Sohni, vierte klasse, nun immer kleine Aufsätze zum schreiben. Beim grossen war das nicht so, auch Diktate faktisch nie. Der kleine hat eher mühe mit Deutsch, bzw er schreibt zwar sehr viel bei Aufsätzen, vergisst aber jegliche Regeln dabei. Die wüsste er an sich.
Aber sie üben das nun und da bin ich sehr froh. Aber war schon krass...bis zur dritten wurde fast nix korrigiert und jetzt halt schon. ER ist einer der sagt, ja aber war doch immer richtig bis jetzt :-/
Also ich fände grad für ihn Diktate absolut ok und gut.
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von gast »

Hallo, bei uns wars wie bei Nuuneli:

"Unsere Grossen haben beide in der 5. und 6. Klasse Diktate basierend auf den jeweiligen Rechtschreiberegeln gehabt: Regel wird gelernt, dann muss sie im Diktat angewandt werden."

Bei uns wurden die Regeln zum Diktat zwar mitgeliefert, Diktate basierten auch auf diesen Regeln, gelernt wurden sie aber nicht in der Schule (haben wir dann selber gemacht).

Lunamoon, sind die Diktate unvorbereitet?
Liebi Grüessli

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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Alebri »

stella hat geschrieben: Mo 8. Apr 2019, 12:37 Alebri
Es stimmt nicht, dass Lesen beim Schreiben hilft...
Da würden Dir der Sek-Lehrer meines Sohnes und meine Freundin, die auch seit über 15 Jahren LP ist, ENTSCHIEDEN widersprechen :lol: . Aber ich denke, das kann man - sinnloserweise - zu Tode diskutieren. Offenbar gehen da auch bei LP die Meinungen weit auseinander ;-).

Ich weiss nur: Ich war ein Kind, dass schon sehr früh, sehr viel und sehr gerne gelesen hat - und ich war dann in Sachen Rechtschreibung immer ein 6er-Kind. Kann schon sein, dass das teilweise auch mit Veranlagung zu tun hat (streite ich nicht ab), ich behaupte aber, dass meine "Lese-Sucht" auch ihren Teil dazu beigetragen hat. Aber eben: Da werden wir uns wahrscheinlich nicht einig ;-).

So oder so: Rechtschreibung finde ich schon wichtig. Und von daher bleibe ich dabei: Wenn mein Kind Mühe damit hätte, würde ich eher beim Kind ansetzen, als in der Schule wegen der Benotung zu reklamieren.

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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Allegra85 »

@alebri
Ich habe schon immer viel gelesen und hatte sehr, sehr lange Mühe mit der Rechtschreibung. Vielleicht kann lesen helfen. Es hilft aber nicht immer.
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Nellino
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Re: Diktat in der Oberstufe

Beitrag von Nellino »

ou da hätte ich dauer sechser haben müssen, bzw mein grosser dauer 1er... er liest nicht gern, der kleinere auch nicht, ich verschlinge bücher....
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