Termine abmachen für eure Teenies

[Netterl]

Jupp, ich fand das auch ok so für uns, Zwacki. Ich hätte wohl einen Absatz einbauen müssen im Posting, denn der Teil mit Anstupsen hatte für mich nichts mit dem eigenen Erleben zu tun.
Mir ist das bloß aufgefallen, dass da vermutlich jede eigene Empfindungen hat, an wann man etwas nur als Anstupsen empfindet und ab wann Anschieben etc.

[F. Scarpi]

Bei mir ist und war es häufig auch so, dass ich eine gewisse Selbständigkeit manchmal auch pushe, damit es für mich einfacher wird. Ich bin zu faul überall mitzugehen - oder machmal geht es fast nicht oder würde einen Stress bedeuten - und habe deshalb manchmal die Selbständigkeit ein Stück weit gepusht. Ich denke, das ist ok, solange das Kindeswohl beachtet wird und im Ganzen oberste Priorität hat. Ich habe auch schon relativ früh die Kinder sich gegenseitig unterstützen und begleiten lassen.

[mael]

Sehr spannendes Thema. Für mich ist telefonieren noch heute der Horror....ich mache es einfach nicht gerne, obwohl ich auch im Teeniealter dazu gedrängt wurde zu üben und es auch machen musste. Noch heute muss ich mir vor jedem Anruf schon überlegen wie ich anfange und was ich sagen will und wenn es ein wichtiges Telefonat ist, mach ich mir sogar Notizen, damit ich nichts vergesse. Fremdspraachige Telefonate sind dann noch die Höchststrafe.... Bin froh, kann ich vieles schritflich oder von Angesicht zu Angesicht erledigen!

Bei meinen Töchtern (12 und bald 16) handhaben wir das nicht so konsequent. Zahnarzttermin mach ich für die Jüngere und wenn ich schon am Draht bin (und mich überwunden habe ) mach ich dann für beide grad die Termine ab. Gibts allerdings von der älteren ein Gemotze wegen dem Datum und Zeit muss sie selber noch mal anrufen und schieben. Coiffuretermine macht man bei uns online, hingehen tun beide schon ein ein Weilchen alleine.
Zahnkontrolle geht die ältere alleine, die jüngere begleite ich bis ins Wartezimmer. Kieferorthopäde liegt so dass ich eh hinfahren muss, betrifft nur die Jüngere, da geh ich mit und es gibt immer mal was zu besprechen, was die Tochter eh nicht selber entscheiden könnte.

Schnuppertermin musste die ältere damals auch selber abmachen. Wir haben vorher genau besprochen was sie fragen muss, sie hat sich auch Notizen neben das Telefon gelegt und angerufen. Kaum aufgelegt kamen ihr noch lauter Fragen in den Sinn Sie hat dann aber per Mail weiteres geklärt, was dort auch begrüsst wurde.

Ich glaube schon auch, dass es eher eine "schriftliche Generation" heranwächst. Hier sind wir immer wieder dran unseren Kindern zu erklären, wie man "anständig" schriftlich kommuniziert. Im Gymi machen sie auch mit den Lehrern alles per Mail oder SMS ab und da kann man einfach nicht gleich schreiben wie man es unter Kollegen tut.

Ansonsten merk ich auch, dass die Ältere ganz von allein immer mehr selbständig erledigt, ich denke auch, dass man sie heranführen kann sie aber dann selber das Tempo wählen und das ist auch gut so.

[Nellino]

Finde es noch interessant zu lesen..wieviel da reininterpretiert wird...und wies abschwebt von er macht keine Termine selber, also sinds auch vieles anderes was er nicht kann....
Mein 16 jähriger kann vieles selber wie auch schon geschrieben, könnte auch waschen, mache aber ich als Beispiel.
Ich denke es kommt auch drauf an, zb lebt man in einer Stadt, wo das <kind husch selber zum friseur, zum arzt oder so kann, oder wie wir auf dem Land wos um einiges einfacher ist per Auto? Stört es uns wenn wir die Termine abmachen?
übrigens wegen Arzt TErminen...beim spangenzahni warten bei uns alle Eltern im Wartezimmer, da hats sogar ein Schild, dass die Kinder alleine rein kommen sollen. Sie hat aber trotzdem gerne die Eltenr ab und an im WArtezimmer dabei, weils halt doch sachen zu besprechen gibt von zeit zu zeit.
ABer eben, das ist soooo individuell. Mich störts nicht, die zwei drei Termine mach ich gerne ab....ist ja nichts tägliches.

[jupi2000]

Nellino
Ja, es wird oft viel frei hineininterpretiert. Aber so läuft halt das Forum Das stört mich nicht, ich weiss ja ganz genau, was mein Sohn alles kann und was auch nicht. Er KANN telefonieren, macht es einfach nicht gerne und ist froh, wenn ich das mache.

Ich war früher als Teenager auch so. Telefonieren hasste ich und vermied es wo es nur ging.
Mit 20 zog ich aus, in eine Wohnung die ich selbst gesucht habe, ja per Telefon, konnte Rechnungen zahlen, Wäsche waschen, obwohl ich das noch nie gemacht habe. Dann musste ich es einfach tun und es war ehrlich gesagt keine Hexerei. Wenn man muss, gehts dann von alleine.

Es ist doch so, dass man vieles KANN, es aber nicht macht, weils ein anderer tut. Ist der weg, gehts dann schon

[jupi2000]

Wenn ich so überlege, muss man ja als junger Mensch vieles plötzlich selber machen. Auto kaufen, obwohl keinen blassen Schimmer von Autos . Job suchen...Beerdigung organisieren (das war echt viel zu tun, zum trauern blieb keine Zeit) oder nach einem Autounfall mit 23 alles alleine Organisieren.. also irgendwie ists immer gegangen. Einmal ist das erste mal und man kann nicht alles mit 16 lernen, was man später evtl mal brauchen wird.

[stella]

Es ist doch so, dass man vieles KANN, es aber nicht macht, weils ein anderer tut. Ist der weg, gehts dann schon

Ja, hier, ich... Zum Beispiel... Räder am Auto wechseln... Kann ich, tue ich aber nicht, kaufe ich bei einer Garage ein... Lampe montieren... Kann ich, tue ich aber nicht, macht mein Mann, weil er es lieber tut...

[Ariadne]

Wenn ich so überlege, muss man ja als junger Mensch vieles plötzlich selber machen. Auto kaufen, obwohl keinen blassen Schimmer von Autos . Job suchen...Beerdigung organisieren (das war echt viel zu tun, zum trauern blieb keine Zeit) oder nach einem Autounfall mit 23 alles alleine Organisieren.. also irgendwie ists immer gegangen. Einmal ist das erste mal und man kann nicht alles mit 16 lernen, was man später evtl mal brauchen wird.

Genau! Das ist eben genau das, was ich meine! Selbstvertrauen entwickeln in die eigenen Fähigkeiten, wenn man sie dann wirklich braucht, das ist viel wichtiger, als dass Mami und Papi es einem unbedingt beibringen (dann, wenn es einen noch gar nicht interessiert und man es wahrscheinlich gar nicht "behält").

[danci]

Wenn ich so überlege, muss man ja als junger Mensch vieles plötzlich selber machen. Auto kaufen, obwohl keinen blassen Schimmer von Autos . Job suchen...Beerdigung organisieren (das war echt viel zu tun, zum trauern blieb keine Zeit) oder nach einem Autounfall mit 23 alles alleine Organisieren.. also irgendwie ists immer gegangen. Einmal ist das erste mal und man kann nicht alles mit 16 lernen, was man später evtl mal brauchen wird.

Genau! Das ist eben genau das, was ich meine! Selbstvertrauen entwickeln in die eigenen Fähigkeiten, wenn man sie dann wirklich braucht, das ist viel wichtiger, als dass Mami und Papi es einem unbedingt beibringen (dann, wenn es einen noch gar nicht interessiert und man es wahrscheinlich gar nicht "behält").

Das ist korrekt, aber es bleibt der Unterschied, ob man es noch nicht braucht, weil man es tatsächlich nicht braucht. Bsp. ein 16jähriger, der noch keine Steuererklärung ausfüllen muss, die meisten 23jährigen, die noch keine Beerdigungen organisieren müssen und auch das Auto kauft man sich ja selten gleich mit 18.
Oder aber, man braucht durchaus schon, aber macht es nicht selber, weil ein anderer es für einen macht. Beispielsweise braucht eine 3jährige Schuhe, kann/muss sie vielleicht aber noch nicht selber anziehen, ein 10jähriger saubere Kleider, diese werden aber von den Eltern gewaschen oder eben der 16jährige einen Haarschnitt. Da entsteht das Bedürfnis ja nicht plötzlich, es war schon immer da, wurde nur aufgrund des Alters resp. der Reife zurecht von einem anderen befriedigt. Bis eben der Augenblick kommt, wo das Alter resp. die Reife da ist, um es selbst zu tun, und vielleicht auch, die F. Scarpi sehr schön schreibt, ein anderer auch nicht mehr bereit ist, das zu tun.

[Ariadne]

Das ist korrekt, aber es bleibt der Unterschied, ob man es noch nicht braucht, weil man es tatsächlich nicht braucht. Bsp. ein 16jähriger, der noch keine Steuererklärung ausfüllen muss, die meisten 23jährigen, die noch keine Beerdigungen organisieren müssen und auch das Auto kauft man sich ja selten gleich mit 18.
Oder aber, man braucht durchaus schon, aber macht es nicht selber, weil ein anderer es für einen macht. Beispielsweise braucht eine 3jährige Schuhe, kann/muss sie vielleicht aber noch nicht selber anziehen, ein 10jähriger saubere Kleider, diese werden aber von den Eltern gewaschen oder eben der 16jährige einen Haarschnitt. Da entsteht das Bedürfnis ja nicht plötzlich, es war schon immer da, wurde nur aufgrund des Alters resp. der Reife zurecht von einem anderen befriedigt. Bis eben der Augenblick kommt, wo das Alter resp. die Reife da ist, um es selbst zu tun, und vielleicht auch, die F. Scarpi sehr schön schreibt, ein anderer auch nicht mehr bereit ist, das zu tun.

Ja, das ist so, aber was genau willst du damit sagen? Es gibt ja eben verschiedene Arten, wie man mit dieser Entwicklung umgeht.

Zum ersten Teil: Findest du, die Eltern müssen auf jeden Fall mit Teenagern alles Mögliche lernen, es ihnen proaktiv beibringen, damit sie es dann irgendwann können? Die Aussage von Jupi war doch eben viel eher, dass es nicht so sehr draufan kommt, ob man genau das schon mal mit den Eltern "geübt" hat, sondern, dass man eben an sich und allgemein selbständig genug ist, so dass man es dann halt einfach tut, sobald man es tun muss - und es dann auch geht.

Zum zweiten Teil: Ja, aber ich habe eben die Erfahrung gemacht, dass die Kinder solche Sachen eben sehr wohl selber machen wollen, sobald sie dazu bereit sind. Gehst du denn davon aus, dass Kinder/Jugendliche diese Sachen erst in dem Moment selbständig und alleine machen, wenn die Eltern es ihnen beibringen bzw. es nicht mehr für sie tun wollen? Ich eben nicht. Meine Kinder wollten ganz viele Sachen von sich aus proaktiv selber machen, sie wollten bei vielem irgendwann nicht mehr, dass ich es für sie mache, sondern es selbständig machen. Ich finde das ehrlich gesagt ganz normal.

[danci]

Ja, das ist so, aber was genau willst du damit sagen?

V.a. dass es sich hier v.a. Sachen handelt, die man irgendwie proaktiv üben muss, damit sie es irgendwann brauchen (oder auch nicht), sondern um Sachen, die gleich gebraucht werden und zwar auf sicher. Z. Bsp. einem 17jährigen Kind mal die Waschmaschine zu zeigen, es dann nie waschen lassen und dann davon ausgehen, dass es das mit 25 beim Auszug kann, ist Chabis. Einem 17jährigen Kind die Waschmaschine zeigen und es ab da in den Waschprozess einbeziehen, kann Sinn machen.

Findest du, die Eltern müssen auf jeden Fall mit Teenagern alles Mögliche lernen, es ihnen proaktiv beibringen, damit sie es dann irgendwann können?

Nein. Das habe ich aber auch nie behauptet. Ich konnte das aber auch bei niemand anderem lesen. Wie kommst Du da drauf?

Gehst du denn davon aus, dass Kinder/Jugendliche diese Sachen erst in dem Moment selbständig und alleine machen, wenn die Eltern es ihnen beibringen bzw. es nicht mehr für sie tun wollen?

Nein. Ich glaube aber, dass Kinder sehr verschieden sind und während die einen mit 3 Jahren "Säuber" durchs ganze Haus schreien, lassen sich andere mit 5 sehr gerne bedienen. Da ich gerade diesbezüglich drei ganz verschiedene Kinder habe, sage ich, dass ein Schubsen da nicht immer verkehrt ist.

Alle Altersangaben sind nur Beispiele, keine festen Grenzen oder so.

Meine Mutter war stets hochprozentig (80-100) erwerbstätig, mein Vater im Kader mit weit über 60 Stunden, und da war das Helfen wie auch die Selbständigkeit in manchen Sachen war klar vorgeschrieben. Wir lernten ab Teeniealter zu waschen und übernahmen auch mal wieder den Waschabend oder fingen zumindest mal an, bis sie heimkam. Anders konnte der Waschplan nicht eingehalten werden. Jede musste einmal die Woche kochen inkl. Einkauf. Aufgrund der Sprache mussten wir eher immer wieder mal Sachen für meine Eltern erledigen, anstatt umgekehrt (Brief an Verwaltung schreiben, einen Anruf tätigen o.ä.). Wir waren nicht immer gleich begeistert. Es gab keinen Zwang in dem Sinne, keine Strafen oder Belohnungen, aber die Motivation/Initiative kam klar von meiner Mutter, nicht von uns. Aber letztlich fand ich es gut. Das bedeutet nicht, dass ich ohne das, heute schmudelig herumlaufen, verhungern oder obdachlos wäre, weil ich kein Mietformular ausfüllen könnte, aber es hat sicher einiges vereinfacht.

[Ariadne]

Findest du, die Eltern müssen auf jeden Fall mit Teenagern alles Mögliche lernen, es ihnen proaktiv beibringen, damit sie es dann irgendwann können?

Nein. Das habe ich aber auch nie behauptet. Ich konnte das aber auch bei niemand anderem lesen. Wie kommst Du da drauf?

Wenn du es schon mal behauptet hättest, hätte ich ja nicht nachfragen müssen Mich interessiert es, weil du eben oben geschrieben hattest:

Das ist korrekt, aber es bleibt der Unterschied, ob man es noch nicht braucht, weil man es tatsächlich nicht braucht. Bsp. ein 16jähriger, der noch keine Steuererklärung ausfüllen muss, die meisten 23jährigen, die noch keine Beerdigungen organisieren müssen und auch das Auto kauft man sich ja selten gleich mit 18.

Du hattest ja aber weiter vorne geschrieben, dass du fassungslos seist, wenn jemand mit Mitte 20 noch keine Steuererklärung ausfüllen könne. Deshalb dachte ich, deine Argumentation sei, dass dies genau so eine Sache sei, die die Eltern mit dem Kind machen müssten. Ich finde nämlich auch, dass es eben ein Unterschied ist, ob es sich um Sachen handelt, die ein Teenager zum gemeinsamen Haushalt beitragen kann, oder um Sachen, von denen man findet, dass er/sie sie irgendwann wird können müssen. Letztere werden m.M. nach dann am besten gelernt, wenn man sie wirklich braucht und sie können will.

Gehst du denn davon aus, dass Kinder/Jugendliche diese Sachen erst in dem Moment selbständig und alleine machen, wenn die Eltern es ihnen beibringen bzw. es nicht mehr für sie tun wollen?

Nein. Ich glaube aber, dass Kinder sehr verschieden sind und während die einen mit 3 Jahren "Säuber" durchs ganze Haus schreien, lassen sich andere mit 5 sehr gerne bedienen. Da ich gerade diesbezüglich drei ganz verschiedene Kinder habe, sage ich, dass ein Schubsen da nicht immer verkehrt ist.

Ja, da kommt es wohl draufan, was man unter "schubsen" versteht. Wenn es heisst, das Kind, das schon dazu bereit ist, zu ermuntern, es auch wirklich zu tun, dann tue ich das auch. Das läuft bei mir einfach unter ermuntern.

[danci]

Das ist korrekt, aber es bleibt der Unterschied, ob man es noch nicht braucht, weil man es tatsächlich nicht braucht. Bsp. ein 16jähriger, der noch keine Steuererklärung ausfüllen muss, die meisten 23jährigen, die noch keine Beerdigungen organisieren müssen und auch das Auto kauft man sich ja selten gleich mit 18.

Du hattest ja aber weiter vorne geschrieben, dass du fassungslos seist, wenn jemand mit Mitte 20 noch keine Steuererklärung ausfüllen könne. Deshalb dachte ich, deine Argumentation sei, dass dies genau so eine Sache sei, die die Eltern mit dem Kind machen müssten. Ich finde nämlich auch, dass es eben ein Unterschied ist, ob es sich um Sachen handelt, die ein Teenager zum gemeinsamen Haushalt beitragen kann, oder um Sachen, von denen man findet, dass er/sie sie irgendwann wird können müssen. Letztere werden m.M. nach dann am besten gelernt, wenn man sie wirklich braucht und sie können will.

Das ist auch meine Argumentation, aber das steht doch in keinem Widerspruch zu meiner Überraschung. Mit 25 sollte man schon 7 Steuererklärungen eingereicht haben. Da erachte ich es normal, dass die Eltern das dem Kind schon gezeigt haben, weil es das Kind resp. der junge Erwachsene ja schon gebraucht hat.

EDIT: Der Hauptpunkt ist wohl beim Thema Steuererklärung: 25 ist eben nicht 16. Dass ein 16jähriger noch keine ausfüllen kann, überrascht mich nicht. Wenn die erste aber ins Haus flattert, wäre es sinnvoll, die Eltern würden sich mit ihrem frisch-volljährigen Kind hinsetzen und es mal anschauen.

[Ursi71]

Ich bin ehrlich gesagt der Ansicht, es gibt Bereiche und auch Kinder wo man durchaus zuwarten kann, bis sie sich selber für etwas interessieren, aber oft ist es doch so, dass ein bisschen Anstubsen sehr wichtig ist. Es gibt Sachen, die Kinder können meiner Ansicht nach können müssen, spätestens wenn sie einen eigenen Haushalt gründen. Zum Beispiel telefonieren... Ich hasse es auch, anzurufen. Trotzdem mache ich es. Ich muss es nicht gerne machen, wichtig ist, dass ich es mache, wenn es nötig ist. Es kostet mich auch heute noch oft Überwindung. Von meinen Kindern erwarte ich, dass sie Sachen mit Kolleginnen selber organisieren und auch anrufen oder schreiben. Sie sind 12 und fast 10.

Die grosse betreibt Leistungssport. Anfang diese Saison hat uns der Trainer informiert, dass er Trainings etc. in der Regel nur noch mit den Kindern direkt via WA organisiert. Die hatte zur Folge, dass Tochter ihr eigenes Handy bekommen hat. Sie ist im Gegenzug aber dafür verantwortlich, dass sie rechtzeitig zum Training kommt, muss sich bei Unklarheiten selber informieren und selber planen.

Gerade die Steuern sind für mich ein Beispiel, das meine Kinder ab ca. 16 oder 18 werden lernen müssen, ob sie sich dafür interessieren oder nicht. Ich arbeite an einer Stelle, wo viele der Fälle enden von Leuten, die nie gelernt haben, eine Steuererklärung rechtzeitig auszufüllen und Einschätzungen anzuschauen etc. Denn mal ehrlich: Wer macht schon gerne Steuern? Wenn ich warten würde, bis sich die Kinder dafür interessieren wäre es wohl schon zu spät.

Es erstaunt mich immer wieder, wie Leute Mitte zwanzig keine Steuererklärung einreichen, die Mahnung ignorieren und die Ermessenseinschätzung und die damit verbundene Rechtsmittelfrist ebenso. Und irgendwann, wenn sie die viel zu hohe Einschätzung nicht mehr zahlen können und irgendwann dann auch Papa nicht mehr zahlen will, kommen sie zu uns und beschweren sich über das ach so böse Amt, das sie eingeschätzt hat, und wir müssen ihnen erklären, dass man eine Steuererklärung auszufüllen hat und dass "ich war grad in den Ferien" keine Ausrede ist, wenn man alle Fristen verpasst hat.

Gerade kürzlich war ein Artikel in der Zeitung, wie viele Personen auf ihre Steuern betrieben werden (ich glaube es waren etwa 300'000 pro Jahr). Ich bin überzeugt, dass dies nicht Personen sind, die die Steuern nicht bezahlen können (wenn man kein Geld hat, muss man nämlich nur Kopfsteuer bezahlen, falls man eine Steuererklärung einreicht), sondern solche die entweder nie gelernt haben mit Geld umzugehen oder nie gelernt haben eine Steuererklärung richtig und rechtzeitig einzureichen. (So, das war jetzt etwas OT und nur als Beispiel, dass es Bereiche gibt, wo man junge Erwachsene oft durchaus anstubsen sollte).

[melimom]

Also Termine mache ich für die Kinder aus. Zum Zahnarzt und so geht meine große Tochter alleine. Mit den jüngeren (7, 10) gehe ich noch mit. ich denke man kann Kinder schon unterstützen, aber man kann Ihnen auch mal was "zumuten". D.h. ich sage Ihnen, sie sollen es alleine probieren, falls es nicht klappt unterstütze ich sie. Telefonieren, um sich zu verabreden müssen sie selber (da rufen bei uns manchmal noch die Muttis für Ihre Kinder an).

[jupi2000]

Also Termine mache ich für die Kinder aus. Zum Zahnarzt und so geht meine große Tochter alleine. Mit den jüngeren (7, 10) gehe ich noch mit. ich denke man kann Kinder schon unterstützen, aber man kann Ihnen auch mal was "zumuten". D.h. ich sage Ihnen, sie sollen es alleine probieren, falls es nicht klappt unterstütze ich sie. Telefonieren, um sich zu verabreden müssen sie selber (da rufen bei uns manchmal noch die Muttis für Ihre Kinder an).

Muttis von 16jährigen?

In dem Alter verabreden sich die allermeisten Teenies doch per Whatsapp. Wer telefoniert denn heute noch? Es geht ja hier um Teenies.