Kiffen, Alkohol und rauchen

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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minikids
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Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von minikids »

Bei uns momentan ein grosses thema.

Wie handhabt ihr diese teenagerzeit?
Bitte nur antworten wenn ihr kinder in dem alter habt oder grössere kinder. Im umfeld habe ich genug eltern wo die kinder noch nicht da drin sind und sagen sie würden es verbieten oder hausarrest geben........aber es ist immer etwas anderes wenn das kind dann älter ist :roll:

Zum thema: meine jungs sind 15, 13.5 und 11.5.
Beim kleinen zum glück (noch) kein thema.
Bei dem mittleren ein anfangsthema (er geht in die 2. Oberstufe und geht oft mit dem ältesten weg).
Beim grossen ein hauptthema. Er geht in die 3. Oberstufe.

Nr 1 raucht, kifft und trinkt auch schon. Wir handhaben es so dass er weder bei mir noch bei meinem ex darf (wir haben die kids je 50%). Unter der woche darf er auch nicht (können wir nicht wirklich kontrollieren wenn er rausgeht). Am wochenende haben wir gesagt dass es ok ist wenn er auswärts (sie gehen immer in irgendwelche hüttlis) mal ein bier trinkt (auch wenn wir es nicht gut finden, da es gesetzlich eigentlich nicht erlaubt ist), aber nicht möchten (betonung auf möchten, da ja verbieten schier unmöglich in dem alter) dass er kifft oder harten alkohol trinkt. Bei der letzten party (mit übernachten) hat er sich (gemäss ihm) daran gehalten.

Nr 2 darf nichts, da wir finden 13 ist definitiv zu jung. Gemäss ihm hat er sich diesmal daran gehalten.

Wir reden jeweils darüber (nur dosiert vor einer party da man dies ja nicht zu oft thematisieren sollte gemäss ratgeber) und erklären einfach warum (schule, lehrstelle, geld, etc).

Wir lassen ihnen aber ihre freiheiten und sie wissen dass sie jederzeit zu uns kommen können mit problemen.
Waren auch schon mit der schulsozialarbeiterin in kontakt weil für uns das thema so neu ist.

Strafen geben wir keine (mehr) ausser sie halten sich nicht an die zeit.
Ich denke so ein gesunder mittelweg ist nicht schlecht zwischen dosierten erlauben und freiheiten und gewissen regeln.

Trotzdem sind wir natürlich (vorallem beim ersten da halt völlig neuland) auch etwas in sorge.
Schulmässig ist (bisher) mehrheitlich alles ok und der grosse hat auch bereits ne lehrstelle.

Jetzt bin ich natürlich gespannt über eure erfahrungsberichte.
Ich bitte, wie schon oben erwähnt, nur antworten wenn das thema bei euch auch aktuell ist oder bereits vorbei ist.
Antworten wie "also wenn mein kind dann in dem alter ist, würde ich......" nützen mir nichts. Ich hatte auch meinen plan was ich machen würde, aber man merkt dann schnell dass es dann in der realität doch anderst aussieht :roll:
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Miss_Mommy
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von Miss_Mommy »

Also mein Sohn wird nächsten Monat 16.
Er hat nun eine Zeitlang geraucht, aber auch relativ schnell gemerkt, dass die Sache nicht so günstig ist. Ob er es ganz aufgegeben hat? Das weiss ich nicht. Ich habe ihm gesagt, schlussendlich ist es seine Gesundheit und sein Körper. Ich erlaube es nicht zu Hause und ich gebe ihm kein Geld dafür.

Gekifft und Alkohol-Erfahrung hat er auch bereits gemacht. Da war er aber sehr transparent und hat es mir auch gleich gesagt. Ich habe ziemlich ruhig reagiert und ihm auch erklärt, dass Ausprobieren was normales ist, längerfristig aber der Konsum Schäden anrichtet.

Nun hat er die Zusage für die Lehrstelle. Auch hier heisst es trocken von mir: Mach nichts, was diese gefährden könnte!

Ganz ehrlich: Am liebsten würde ich ihm alles verbieten und streng kontrollieren. Es bringt aber rein gar nichts. Wenn ich was zu Hause finde, wie Papers etc. dann schmeiss ich die Sachen fort. Da ich in meinen 4 Wänden dies nicht dulde und er noch eine wesentlich kleinere Schwester hat. Ich habe mich entschieden, das Ausprobieren zu tolerieren und auch immer wieder das Gespräch darüber zu suchen. Ich unterstütze es aber nicht und dulde es zu Hause nicht.

Mir ist am Ende des Tages lieber, er ist ehrlich zu mir, statt das er mich anlügt. Diese Vertrauensbasis empfinde ich als enorm wichtig. Aber: Ich kann ihn von nichts abhalten. Ich kann nur da sein und hoffen, dass er die Kontrolle nicht verliert.

MissDiamond
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von MissDiamond »

Liebe Minikids

Ich bin kinderlos und wahrscheinlich die Art Mensch, die du am allerwenigstens anhören willst.
Ich habe jedoch viel mit jungen Menschen zu tun, die seit Teenie-Alter zu viel trinken, rauchen und kiffen und erlaube mir deshalb, meine Gedanke trotzdem zu äussern - ob du sie hören willst, oder nicht. Bitte ignoriere meinen Post, wenn du damit nichts anzufangen weisst, nichts desto trotz möchte ich meine Gedanken loswerden.

Grundsätzlich
"Schön" passieren diese Dinge nicht heimlich und ihr habt davon Kenntnis. Auch gut, wird es thematisiert.
Auch gut finde ich, dass ihr euch mit der Schule in Verbindung gesetzt habt.
So wie ich deinen Post verstehe, geht es ja nicht mehr ums "Ausprobieren", sondern diese 3 Dinge scheinen schon fixen Bestandteil für deinen Sohn zu sein.

Dazu möchte ich folgendes sagen und setzte mich nun gaaaaanz bewusst in die Nesseln:

Was ihr als Eltern tut (nämlich es zeitweise zu tolerieren) finde ich mehr als grobfahrlässig.
Ihr vermittelt dem Kind nämlich Folgendes:
Es ist total okay illegale Dinge zu tun (kiffen, trinken vor 16), solange ihr es einfach nur am Wochenende tut.
Konsequenzen gibt es keine.

Mit der "sie machen ja eh was sie wollen"-Einstellung habe ich persönlich sehr Mühe - ist aber halt der einfachere Weg.
Ihr seid nicht Kollegen zu eurem Sohn, sondern nach wie vor die Eltern, die die volle Verantwortung für ihn tragen.
Stell dir vor, euer Sohn fährt bekifft mit dem Velo mal ein kleines Kind um, oder baut sonst einen Unfall?
Geht ihr dann auch zur Polizei und sagt: Tja, wissen Sie, heute ist Samstag, da darf er?

Kinder brauchen Grenzen. Das ist anstrengend, gibt Diskussionen, Streit und Disharmonie.
Das gehört halt auch dazu. Verstehe nicht, wie man als Eltern so widerstandslos zusehen will (!!), wie sich sein eigenes Kind in Punkto Hirn/Organentwicklung (hallo Langzeitfolgen) schadet.

Ich wünsche euren Kinder, dass sich nicht schon in so frühen Jahren ein Suchtverhalten-bestimmtes Leben einschleicht.

Alles Liebe euch.
Miss Diamond

Leela
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von Leela »

Ich gehöre auch nicht zur angesprochenen Gruppe, fände es aber glaub schwierig deinen Ansatz durchzusetzen @MissDiamond, obwohl du grundsätzlich natürlich recht hast.
Denn beim Kiffen bin ich da gar nicht so überzeugt von der derzeitigen Gesetzeslage.
15 ist sehr jung aber ich habe selber mit 16, 17 viel gekifft und empfinde es nicht schlimmer als Alkohol.
Nicht kiffen und trinken zu dürfen, hätten meine Eltern nur durchsetzen können, wenn sie mir sämtliche sozialen Kontakte mit gleichaltrigen verboten hätten.
Es kann auch alles gut gehen, ich bin mit vielen von damals noch in Kontakt und heute amüsieren wir uns über die peinliche Geschichten von früher.
Keine einzige von uns raucht noch nicht mal Zigaretten ;-)
2010, 2013, 2015

5erpack
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von 5erpack »

Ich kenne Eltern die sehr streng dabei vorgehen.
Fazit: die Kinder rebellieren erst recht und machen es heimlich. Oder noch schlimmeres!

Wir zeigten unseren Kindern immer welche Konsequenzen trinken, kiffen, rauchen hat.
Suchtgefahr etc, ist ein grosses Thema bei uns.
Das sie wenn sie rauchen, definitiv an COPD erkranken ist Ihnen klar. Die Genetik lässt sich da nun mal nicht austricksen.

Von dem her, verbieten wir nicht, aber sagen das es definitiv nicht in ihrem Interesse ist. Das die Gefahr für Sie daran zu sterben nun mal extrem hoch ist.
Bis jetzt hat keiner gekifft noch geraucht noch Alkohol getrunken.

Wir diskutieren seit einiger Zeit auch anderes, Glücksspiel, porno etc. Es beschränkt sich ja nicht nur auf diese Dinge.
Dazu noch Smartphone Nutzung, sexting etc.

Was illegal ist und was legal, wissen sie auch.
Sachlich, verständlich und einfach erklärt.

Ich hoffe einfach das sie diese Dinge auch beherzigen, wenn sie mal ausgezogen sind.
Denn das Suchtpotenzial ist bei ihnen höher als bei anderen Teenagern.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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naura
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von naura »

Ich arbeite unter anderem mit Jugendlichen, mache auch Begleitungen und habe eine Tochter in der 8. Klasse.
Seien wir realistisch, irgendetwas verbieten geht in diesem Alter nicht mehr - respektive es geht schon, wird aber nicht zu Ziel führen.
Es ist ein grosses Glück, dass euer Sohn euch überhaupt erzählt was er macht. Ich sehe hier viele Jugendlicher, deren Eltern von gar nichts eine Ahnung haben und die wirklich heftig Gas geben. Auch schon jüngere als dein Sohn, die wohlbemerkt sehr "gut" aufgewachsen sind in einer CH-Familie.

Ich hatte selber eine relativ wilde Jugend und sehe darin nichts Schlimmes - das gehört für mich dazu, dass man sich ausprobiert, ausbrechen will etc. Und aus mir ist also tatsächlich was geworden ;) Meine Mutter hat davon gar nichts mitgekriegt, mein Vater wusste dass ich rauche/kiffe/trinke und hat es locker genommen.

Die Frage ist ja immer: wie, mit wem, wie viel, wie oft, wie geht es dem Jugendlichen allgemein etc.
für mich wäre also zentraler als die Frage was genau er wann macht: wer sind seine Freunde, wo sind sie, wie geht es ihm allgemein, wie ist die Beziehung zu euch, wie läuft es in der Schule, wie gut kennen sie sich aus, mit wem sprechen sie?
Zu mir können sie wirklich immer und mit allem kommen, ich würde nie sagen: mach das nicht. Ein Verbot oder Tabuthema daraus zu machen, gibt dem ganzen mMn eher zu viel Macht und zerstört die Beziehung.
Also mein Rat: ganz viel Beziehungsarbeit leisten, unbedingt schauen, dass extern (ausserhalb der Familie) noch Leute da sind, mit denen gesprochen wird, das ganze Bild anschauen, nüchtern und sachlich über Substanzen reden, eigene Erfahrungen teilen, dem Kind vertrauen und ihm zutrauen, dass es diese Zeit des Erwachsenwerdens mit allem was dazu gehört super meistern wird - und dem Kind das auch zu spüren geben. Es wird lernen müssen einen Umgang mit den Möglichkeiten des Lebens zu finden.. je mehr wir hier eingreifen, desto weniger kann sich das Kind dabei an sich selber orientieren und damit nachhaltig etwas lernen.

Wir leben in einer Kleinstadt, hier ist es wahrscheinlich nochmals anders als auf dem "Land" wo man in ein Hüttli geht.. daher wäre es für mich eher noch wichtig: wo seid ihr und mit wem. Alleine unterwegs sein fände ich problematisch.

Alarmsignale wären für mich eher: das Kind spricht gar nicht mehr mit euch, zieht sich viel zurück, Geldprobleme, trifft Freunde nicht mehr...

Das hier finde ich übrigens eine gute Seite:
https://www.feel-ok.ch/de_CH/jugendlich ... dliche.cfm
mit Meite (07)
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

MissDiamond
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von MissDiamond »

@Leela und 5erpack:
Ich teile eure Meinungen ein grosses Stück weit und weiss, dass man mit Verboten/Grenzen aufzeigen nur teilweise ans Ziel kommt.
Aber was mich aber extrem stört, dass es die Eltern es einfach "akzeptieren" und sogar den Kindern Freiräume einräumen, an welchen dieses Verhalten OK ok und als Eltern breitwillig toleriert wird - und es überhaupt keine Konsequenzen gibt.
Das vermittelt doch total das falsche Bild.

Ich finde man darf den Kindern sagen, hey, ein Bier/Joint ist ein Genussmittel und zu gewissen Anlässen auch i.O. (Geburtstage, Feste etc.) - aber halt nicht im Alltag oder einfach Standard-mässig jedes Wochenende.

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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von 5erpack »

MissDiamond hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 11:18 @Leela und 5erpack:
Ich teile eure Meinungen ein grosses Stück weit und weiss, dass man mit Verboten/Grenzen aufzeigen nur teilweise ans Ziel kommt.
Aber was mich aber extrem stört, dass es die Eltern es einfach "akzeptieren" und sogar den Kindern Freiräume einräumen, an welchen dieses Verhalten OK ok und als Eltern breitwillig toleriert wird - und es überhaupt keine Konsequenzen gibt.
Das vermittelt doch total das falsche Bild.

Ich finde man darf den Kindern sagen, hey, ein Bier/Joint ist ein Genussmittel und zu gewissen Anlässen auch i.O. (Geburtstage, Feste etc.) - aber halt nicht im Alltag oder einfach Standard-mässig jedes Wochenende.
Klar, einfach tolerieren geht nicht.
Man kann durchaus sagen, das es einem nicht gefällt was der Jugendliche macht. Aber ich hab drei Teenies ein vierter auch schon fast und verbote oder dagegen sein nützt null komma nichts.
Meine Kinder machen es dann einfach heimlich. Genauso wie andere auch. Ach was ich für Eltern kenne: nein der hat kein Instagram oder snapchat das verbieten wir...
Ja genau und meine Tochter hat deren Kanäle schon angesehen...

Ein Miteinander ist besser als ein gegeneinander!
Daher, Aufklärung was legal und illegal ist warum und weshalb, in sachlichem Rahmen, ist immer besser.
Wenn es dann ausartet, Professionelle Hilfe holen.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Berlin
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von Berlin »

@Minikids,
Ich habe auch Kinder in dem Alter (Sohn 16, Tochter 15). Bei meiner Tochter ist das Ganze (noch) kein Thema, bei meinem Sohn schon.

Insgesamt finde ich, dass Dein Ansatz / Umgang sehr vernünftig ist und in etwa dem bei uns entspricht: Wir thematisieren Alkohol, Kiffen und Rauchen und unser Sohn ist uns gegenüber immer sehr offen (was sicher auch damit zu tun hat, dass wir keine "Strafen" aussprechen. Sonst würde er einfach nichts mehr erzählen). Und natürlich thematisieren wir auch, was in seinem Alter verboten ist.

Wir handhaben es auch so, dass er unter der Woche nicht weggehen darf. Am Wochenende schon, wobei wir immer eine Zeit vereinbaren, wann er zu Hause sein muss (wir sind da deutlich strenger als andere Familien in unserem Umfeld. Aber er kann gut damit umgehen). Auch bei uns gäbe es "eine Konsequenz", wenn er sich nicht an die vereinbarte Zeit hält. Das ist aber noch nie vorgekommen.
Er hatte bereits einen Vorfall, bei dem er zu viel Alkohol getrunken hat. Das war ihm sehr unangenehm und hat bei ihm einiges bewirkt, er ist da wesentlich vorsichtiger geworden.

@MissDiamond,
Ich bin bestimmt keine "laissez-fair" Mutter. Wichtig ist m.E., dass man laufend im Gespräch mit den Teens ist. Was passieren würde wenn ich meinem Sohn sage, dass er keinen Alkohol trinken darf: Er würde mir einfach nichts mehr erzählen, es aber weiterhin tun. So wie wir es handhaben, weiss ich ziemlich genau, was an Parties so getrunken wird und kann auch mit ihm besprechen, was wie gefährlich ist. Ich thematisiere v.a. auch das Thema Kiffen (chemisch angereichertes Cannabis) und Pillen, weil ich vor beidem einen riesigen Respekt habe. Das war und ist bei ihm und seinem Umfeld bisher glücklicherweise kein Thema.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

5erpack
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von 5erpack »

Ah noch als Anhang. Wir thematisieren auch das Thema Produktion, menschenhandel, wie das Zeugs illegal hier rein kommt, familiäre Tragödien etc. Das geht oft verloren.
Mein Sohn war recht erstaunt was das Thema porno betrifft, was für Schicksale die Frauen dort haben und oft keine andere Wahl ( Schulden beim zuhälter etc).
Als er fragte was ist denn ein guter porno, antwortete ich nur: der beste porno ist der, denn du zusammen mit deiner Frau machst!

Sachlich und informativ. Kommt recht gut an bei meinen Kids.
Da diskutieren wir aber auch über Produktion im Lebensmittel Bereich und mideindustrie.
Am Ende ist es der Konsument der das ganze fördert.
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Nuuneli
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von Nuuneli »

Wir reden regelmässig mit den kids über Alkohol und Drogen und auch darüber, dass sie ihr Getränk (egal was) im Ausgang selber holen und "beschützen" müssen. Grundsätzlich verbieten wir Alkohol und Drogen unter der Woche, auch beim 19jährigen. Er ist noch in der Ausbildung.

Aber wir müssen es individuell handhaben:
1. Kind mussten wir im Alter von 15 Jahren im Vollsuff irgendwo in der Pampa abholen. Er kannte Alkohol nicht wirklich, mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass er von (nicht nahen Kollegen) mit Wodka abgefüllt und vorallem allein gelassen werden könnte. Zweiteres hat mich noch mehr geschockt, als die Alkoholsache. Kleiner "Vorteil" jetzt: er trinkt in Massen und in seinem jetzigen Kollegenkreis wird niemand alleine gelassen, wenn's jemand schlecht geht. Drogen sind kein Thema. Wasserpfeife schon, da kann ich nur aufzeigen, dass auch sie nicht gesund ist.

Die 16jährige geht fast nie weg, sie trinkt weder Süssetränke noch Alk und findet das Besoffensein anderer einfach nur schräg.

Die Jüngste ist informiert, es ist noch kein Thema, obwohl sie in die Oberstufe geht. Sie weiss um die Risiken und ihrer täglichen Medikation, die sie seit neuerer Zeit nehmen muss.

Drogenkonsum würde ich nie akzeptieren. Wie ich das handhaben würde, weiss ich nicht. Hilfe von aussen wäre schon mal gesetzt. Als Prävention a) haben wir hier in der Stadt genügend lebende Beweise, wie Drogen kaputt machen und b) versuchen wir, dass die Kinder nicht allzu hohe Erwartungen von uns erfüllen müssen, sie aber auch mal negarive Sachen erfahren lassen, wo wir sie darin versuchen zu unterstützen, selbst die Wogen zu glätten.
200120042007

+jj+
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von +jj+ »

ich habe zwei jungs - 13 und 16. beim kleinen noch kein thema. beim grösseren rauchen bisher nicht - oder ich weiss es nicht - und alkohol hatte er schon die erste erfahrungen gemacht. sie gehen ab und zu mit den kids von der klasse am abend weg, grillieren dann am see oder so. eher selten, vor allem jeweils vor den ferien. ob er da alkohol getrunken hatte vor seinem 16. geburtstag, bin ich nicht sicher. als kurz nach dem 16. geburstag eine geburtstagsparty anstand, fragte er mich, ob er seine id haben könnte, um bier zu kaufen. als ich das thema anschnitt, er wisse ja, man müsse da mit verstand trinken etc., meinte er, ich solle mir keine sorgen machen, er käme erst am nächsten tag nach hause (hatte dort übernachtet). am halloween waren sie auch wieder draussen, haben auch bier getrunken. gg meinte, als er um halb eins nach hause kam, machte er einen normalen eindruck, nichts von wegen betrunken.

wenn es so bleibt und er einmal im monat oder so mit kollegen weggeht und etwas bier trinkt, ist das für uns ok. er muss eine erfahrungen sammeln, wir waren ja auch mal jung... wir haben aber gesagt, bei uns zu hause wird er noch keinen alkohol bekommen. dass er vermutlich auch mal zigaretten oder einen joint probiert, davon gehe ich aus. zu hause rauchen würde ich aber nicht erlauben in nächster zeit.

minikids
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von minikids »

Vielen dank für alle antworten.

Werde in der nacht, wennn ich ruhe habe, alle beantworten.
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Miss_Piggy
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von Miss_Piggy »

Hallo liebe minikids

Unser Sohn ist zwar erst 1, ABER ich selber war genau so ein Teenager... und ich habe alles noch genau in Erinnerung.. bei mir hat das auch mit 13 angefangen und ca bis 23 angehalten.. Partys, Alkohol, Drogen, Jungs..
Ich bin sehr liebevoll, behütet und heute würde man sagen bedürfnisorientiert aufgewachsen.. ich habe bis heute eine sehr innige Beziehung zu meiner Mutter.

Ich persönlich habe es so empfunden, dass man ab einem gewissen Alter nichts mehr gegensteuern kann.. die ERziehung ist abgeschlossen und alles was zählt ist nun die BEziehung zu halten!
ich konnte jederzeit über alles mit meiner Mutter sprechen. Sie hat mich auch einmal abgeholt als ich ziemlich dicht war mit ca 16 jahren nach einer Home Party.. habe ihr sogar ins Auto geko... ich wurde nicht bestraft.. die Peinlichkeit war Strafe genug.
Irgendwann sind meine übersprudelnden Hormone wieder abgeflacht und ich bin "nach Hause gekommen". Heute bin ich 28ig habe selber eine kleine Familie, eine gute Ausbildung und niemand würde glauben was ich für ein frecher Teenager war, der wirklich NICHTS ausgelassen hat. :oops:

Meine Meinung: habe Vertrauen in deine Jungs, sei präsent und immer da für sie.. sie tragen eure Erziehung im Herzen und werden Sie nicht vergessen. Es geht wieder vorbei.. zumindest so wars bei mir.

jupi2000
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von jupi2000 »

Ich kann mich an meine Jugend erinnern und da hat meine Kollegin viel getrunken, geraucht und gekifft. Sie hatte die strengsten Eltern von unserer Gruppe. Und ich kann mich erinnern, dass sie jeweils aus dem Fenster geklettett ist um mit uns abzumachen und zu feiern. Sie hatte oft Hausarrest, was sie aber nur noch mehr anspornte, den Eltern eins auszuwischen und sie hat wirklich über die Stränge geschlagen!
Ich denke, dort hat die Beziehung überhaupt nicht funktioniert.
Also ich finde, einem 16jährigen zu verbieten, zu Rauchen oder Alk zu trinken funktioniert einfach nicht. Er wird es dann erst recht heimlich machen. Man sollte halt immer in Verbindung sein, über solche Dinge wie Sucht sprechen und aufzeigen, was im Suff passieren könnte, das man dann bereuen könnte oder es auch gefährlich werden kann.

jupi2000
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von jupi2000 »

Meine Mädels sind 19 und trinken ab und zu an Festen mit Freunden. Ich bekomme da natürlich nicht viel mit. Wenn sie nachhause kommen, schlafe ich bereits. Rauchen finden sie eklig und ich glaube wirklich, sie haben beide noch nie geraucht. Aber 100% wissen kann ich das natürlich nicht.
Mein Sohn ist 17 und er findet rauchen abstossend und grusig. Trinken tut er hin und wieder an Festen und am liebsten Eve :oops: . Bier mag er gar nicht. Betrunken kam er noch nie nachhause.
Wir Eltern rauchen beide nicht, trinken zuhause sehr sehr selten Alk. Mein Onkel ist Alkoholiker und das wirkt glaube ich schon abschreckend auf die ganze Familie.
Ich habe also meinen Kindern nie gesagt, es sei verboten zu trinken oder zu Rauchen. Irgendwie haben sie es selber geschnallt :wink:
Ah und Drogen: vor Drogen haben sie zu grossen Respekt. Wir haben da schon einige Dokumentationen dazu geschaut und das hat ihnen glaube ich recht Eindruck gemacht.

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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von aimée »

Meines Erachtens seid Ihr auf einem guten Weg, Grenzen setzen, per se verbieten bringt echt nichts.
Mit unseren Teenies pflegen wir einen recht offenen Umgang, thematisierten den Umgang mit Sucht-/Genussmittel immer wieder mal, welche Konsequenzen und Gefahren sie haben können. Sie wissen, dass sie auch nach einem "Seich" zu uns kommen können und wir zusammen eine Lösung finden, jedoch die Konsequenzen würden sie tragen müssen.
Zu dem sensibilisierten wir sie schon früh, dass gewisse Kollegen kein guter Umgang sein können und sie aufpassen müssen, dass sie da nicht in irgendeine doofe Situation reingezogen werden und dass ein "Nein" nicht peinlich sein muss.
"Ne laisse pas son eau couler dans les rues"

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Allegra85
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von Allegra85 »

@ Minikids
ich finde: Ihr macht das toll! Begleiten und die eigenen Erfahrungen machen lassen und trotzdem bei seinem Standpunkt bleiben. Das Gespräch darüber finde ich das wichtigste!

Jetzt habe ich noch alles andere gelesen: Verbote bringen doch nichts bei Teenagern. Aber ihnen zu erklären wie man darüber denkt und was die Folgen von Konsum sein können schon.

Mein 11-Jähriger möchte schon ganz stark Teenager sein und ich kann mich gut an die Zeit zurück erinnern, ich war sehr rebellisch. meine mutter konnte das gut begleiten und ich rauche, trinke und kiffe heute nicht. Also ein bisschen alkohol schon, auch 1-2 mal pro Jahr etwas zu viel Alkohol ;-)
Allegra85 with boys 2009 & 2011

jupi2000
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von jupi2000 »

MissDiamond
Einen 16jährigen müsstes du ja dann einsperren, oder? Du müsstest ihn 24 h bewachen, damit er nicht trinkt/ raucht/ kifft. Wenn du zu solchen Mitteln greifen würdest, hättest du eh schon verloren. Dein Kind würde den Respekt vor dir verlieren. Er würde bestimmt auch nicht mehr mit dir reden wollen.
Verbote bringen in dem Alter echt nix. Das heisst nicht, dass man als Eltern alles akzeptieren und gutheissen muss. Es braucht Regeln.

MissDiamond
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Re: Kiffen, Alkohol und rauchen

Beitrag von MissDiamond »

jupi2000 hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 14:03 MissDiamond
Einen 16jährigen müsstes du ja dann einsperren, oder? Du müsstest ihn 24 h bewachen, damit er nicht trinkt/ raucht/ kifft. Wenn du zu solchen Mitteln greifen würdest, hättest du eh schon verloren. Dein Kind würde den Respekt vor dir verlieren. Er würde bestimmt auch nicht mehr mit dir reden wollen.
Verbote bringen in dem Alter echt nix. Das heisst nicht, dass man als Eltern alles akzeptieren und gutheissen muss. Es braucht Regeln.
Hallo Jupii

Richtig, es braucht Regeln.
Ich habe weder was von Einsperren noch von totaler Kontrolle gesagt.
Das einzige was ich bemängle ist, dass die Eltern Kenntnis von Trinken/rauchen/kiffen haben uns es "tolerieren" im Sinne von: "Ja was wämmer scho degege mache" - und "Strafen geben wir keine "mehr".
Gerade in diesem spezifischen Fall verstehe ich es doppelt und dreifach nicht, weil das Kind sogar wissentlich gegen das Gesetz verstöst und die Eltern einfach hinnehmen. Was ist denn das bitte für eine Vorbildsfunktion?

DAS ist das was mich nervt - aber vielleicht steh ich da auch ganz alleine mit meiner Meinung.

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