Jugendliche im Lockdown

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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Rory
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Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Rory »

Liebe Swissmoms

Ich muss jetzt grad mal meinen Frust/meine Gedanken niederschreiben. Meine Tochter wird 15, ist seit letztem Sommer im Gymer. Leider werden ihnen zZ soooo viele Erlebnisse, Kontakt usw genommen....wie uns allen, was mir klar ist. Sie hält sich sehr gut an Regeln, Vorschriften usw....jedoch merke ich, wie die Stimmung manchmal kippt: es wird "langweilig", was def. nicht am Gymer-Stoff liegt; die Tage sind alle gleich... erleben ist gleich null, funfactor ebenfalls.

Sie hat sich in der neuen Klasse gut integriert, jedoch so richtig Freunde zu finden ist schwer, da man halt auch nicht abmachen kann.
Ihre 2 Freundinnen von "vorher" trifft sie fast nie, die haben wegen Gymerstress ebenfalls fast keine Zeit und gehen beide in die gleiche Gymi-Klasse....weshalb sie auch weniger abmachen "müssen", da sie sich eh treffen. Und meine Tochter ist aussen vor.
....nicht dass sie jammert, aber ich merke, wie die Erlebnisse fehlen, die Interaktion mit anderen, Emotionen werden "nur" zuhause gelebt und erfahren...

es tut mir wahnsinnig leid für sie, ich denke dass es ganz vielen so geht! wenn dann noch so ein schwerer Teenager-Gedankenmach-Tag auf sie hereinbricht, ist das ganze für sie noch viel schwerer...

Wie erlebt Ihr Eure Teenies? Wie gehen sie damit um? Was tut ihr allenfalls dagegen?

Liebe Grüsse, Rory
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Berlin
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Berlin »

Liebe Rory,
Ich finde es auch schwierig für die Jugendlichen. Meine beiden (16 und 15) "leiden" aber nicht gross.
Meine Tochter trifft ihre Freundinnen in der Schule und auch in der Freizeit (freier Nachmittag und Wochenende). Sie hat zwei "Freundinnengruppen", die von der Schule und die aus der Pfadi. Jeweils 2-3 Freundinnen. Sie treffen sich bei jemandem zu Hause oder sind auch viel draussen (letzten Sonntag war sie mit zwei Freundinnen den ganzen Tag wandern). Für sie ist die Situation nicht gross anders als im Normalfall, ausser dass kein Sporttraining und keine Pfadi stattfindet.
Mein Sohn trifft seine Freunde auch v.a. in der Schule. Sein grosses Hobby ist Skateboarden, das kann er glücklicherweise noch machen, er trifft sich mit 2-3 Freunden regelmässig draussen. Manchmal trifft er sich mit seinen Freunden am Wochenende abends draussen (stehen rum, trinken was, evtl. noch zu einem Take away).

Ich kann mir gut vorstellen, dass es für Deine Tochter schwieriger ist, da sie nach einem halben Jahr Gymer noch nicht so viele enge Freunde hat. Was ich finde: Die Jugendlichen können doch noch immer abmachen. Meine treffen sich vor allem draussen. Aber ich finde es auch völlig ok, wenn meine Tochter mit 2 oder 3 Freundinnen bei uns zu Hause ist. Es sind die gleichen, mit denen sie den ganzen Tag in der Schule ist. Wenn ich (und die anderen Eltern) ihr das "verbieten" würde, dann wäre es sehr schwierig für sie.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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dede
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von dede »

Liebe Rory
Dich und deine Tochter kann ich gut verstehen. Es ist keine einfache Zeit, wenn gerade etwas Neues startet.
Unser ältestes Kind macht oft Hausaufgaben zusammen mit einem Schulkollegen über Teams. Da haben sie es oft auch lustig zusammen. Vielleicht wäre das eine Idee, dass da ein Kennenlernen auf Distanz mit etwas mehr privatem Inhalt stattfinden könnte, wenn es physisch nicht machbar ist.
Schwierig finde ich immer, wenn die Schule das Leben quasi dominiert. Der Ausgleich zur Schule lässt einen Energie tanken und so lernt es sich leichter. Trotz "Gymerstress" fände ich etwas Auszeit und ein Treffen mit Gleichaltrigen sehr wichtig. Unser ältestes Kind sagte mal "ohne meinen Sport, würde ich die Schule nicht schaffen". Aktuell fehlt gerade dieser Ausgleich. Das Hobby ist mit 3-4 Trainings plus Spielen am WE zeitintensiv, aktuell ist es gerade noch 1 Training pro Woche. Ich habe da nicht den Eindruck, dass die Schule so einfacher fällt, eher umgekehrt. Auch wenn so ein Hobby "Zeit frisst", in der verbleibenden Zeit kann dann intensiv gelernt werden und die Zufriedenheit ist insgesamt viel grösser.
Deshalb wünsche ich euch, dass deine Tochter so etwas findet, damit ihr Energietank gefüllt werden kann. Vielleicht spricht sie mit ihren alten Freundinnen und kann sich mit ihnen wieder mal treffen. Vielleicht ergibt sich eine andere Möglichkeit, eine andere Beschäftigung. Die Bedürfnisse deiner Tochter sind da der Massstab, was man tun kann. Wir machen am Wochenende sehr viel mehr als ganze Familie etwas, gehen raus in die Natur. Das hilft aber nicht allen. Manche Teenies brauchen den sozialen Kontakt ausserhalb der Familie ganz dringend. Vielleicht gibt es einen Jugendtreff, der noch Angebote hat?

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naura
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von naura »

Wow, was für ein blöder Zeitpunkt, wenn gerade ein Klassen-Wechsel statt gefunden hat. Was ich nicht ganz verstehe, warum kann deine Tochter nicht abmachen? Verbietet ihr das? Die Jugendarbeit darf seit einem BAG Entscheid seit Januar wieder arbeiten, informiert euch doch mal, ob eure Region etwas anbietet? Gemeinsam Schlitteln gehen, etwas zusammen kochen etc. das ist doch alles noch möglich.. und für kleine Grüppchen Kinder/Jugendliche auch erlaubt. Ich würde jetzt bei Meite, würde sie nicht eigenständig was anzetteln, allenfalls auch motivieren.

Auch wenn meine Tochter "normal" abmachen darf/kann und einen guten Freundeskreis hat, hat diese ganze Zeit Spuren hinterlassen. Ich bin mir nicht sicher wie viel ist "normal" weil die Pupertät schubt und wie viel der Corona-Krise geschuldet. Seit der Maskenpflicht geht es ihr zunehmend schlechter und sie ist nicht die einzige im Umfeld. Vielleicht ist es doch nicht so "ohne" den ganzen Tag keine Gesichter/Lächeln/Mimik etc. zu sehen?
Meite fürchtet sich vor der nächsten Schulschliessung, weil ihre Freundschaften sie sehr stützen und sie Angst hat, dass es ihr schlechter geht, wenn sie diese dann nicht mehr so viel sieht. Aber für mich ist klar, sie wird ihre Freundinnen immer sehen können und zum Glück sehen das deren Eltern gleich. Ich denke sie werden sogar 2er Homeschooling-Grüppchen machen, das wurde am "Test-Tag" bereits so erlaubt und ich finde das eine super Idee.
Ich muss sagen, dass auch Eltern von Freundinnen mithelfen, dass die Kinder immer mal wieder ein Highlight erleben dürfen. Kürzlich durften die Mädels in die Berg-Ferienwohnung mitgehen ein Weekend (noch vor der 5er Regelung) und immer wieder gibt es Übernachtungsabende.. sie sind kreativ zusammen, backen, töpfern, schminken sich, machen diese lustigen "Zufalls-Video-Calls"..
Es ist eigentlich traurig, dass sie sich trotz all diesen "guten" Sachen in ihrem Leben seit dieser Corona-Zeit immer wieder einfach nicht gut fühlt. Ich nehme auch eine Art Weltschmerz wahr, die wahrscheinlich auch damit zusammenhängt, dass in diesem Alter die Wahrnehmung weiter wird.

Edit: ich muss sagen, am besten ging es ihr im Frühling im Lockdown, wo wir unsere Leben selber gestalten konnten und der Einfluss von Aussen weg fiel und kein Druck da war. In der Schule ist die Stimmung einfach nicht gut, v.a. auch bei den LP und das färbt auch ab. Zudem empfinde ich die Informationsflut und "Angstmacherei" auch schwieriger von grösseren Kids wegzuhalten.
Zuletzt geändert von naura am Di 26. Jan 2021, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

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huckepack
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von huckepack »

hallo, für mein Kind war es im Frühlingslockdown sehr ähnlich: seit 6 Monaten am Gymnasium, im ersten halben Jahr zwar die neuen Kinder der neuen Klasse kennengelernt, aber noch nie etwas abgemacht, es waren ja auch alle in der Probezeit und wohnten alle eher weit weg voneinander. Die "alten" Freunde auch nicht so gesehen, sind in anderer Schule, durften auch schon 4 Wochen früher wieder in den Unterricht.
Jetzt geht es besser, wobei jetzt die Schule auch noch da ist, einfach viele Hobbys fallen weg. Es ist ja sowieso Winter, wo man weniger draussen ist.
Besser ist es eindeutig, weil es ab und zu mit Jemandem abmacht. Auch kleine Sachen, wie sich am Wochenende bei der Schule treffen und eine Stunde Volleyball spielen. Der Anfahrtsweg ist für alle dann da, aber sie treffen sich immerhin.
Falls nun die ganze Schule wieder zugeht, werde ich das Kind sehr ermuntern, versuchen kleine Sachen abzumachen. Raus gehen, Freunde treffen. Sich auch getrauen einem der Kinder anzurufen. Es geht ja allen ähnlich. Es hilft sicher auch, mit einer Gruppe abzumachen. Wenn noch nicht so richtig Freunde gefunden wurden ist dies sicher einfacher: Mein Kind sagte im Frühling, es wisse gar nicht wem anrufen, weil es ja noch nie abgemacht habe, sie seinen immer in grossen Gruppen zusammen.
Auch würde ich sie ermuntern, bei den 2 Freunden von früher anzurufen. Mein Kind hatte im Frühling auch den Anschluss dort verloren und sich wie nicht mehr getraut, obwohl jahrelang befreundet. Als dann der Kontakt wieder da war, lief es gut und selbstverständlich. Kinder denken manchmal noch anders und haben Hemmungen bei so Sachen.
Sonst als Familie kann man nur schauen, dass die Wochenenden nicht auch einfach Zuhause ummäsitzen sind. Wenn Dein Kind noch Sachen machen mag mit euch, würde ich Dinge planen: Feuer im Schnee für Znacht, ein Pfeilfangis (also so Sachen werden verschieden angenommen, mein Kind ist relativ begeisterungsfähig auch noch für solches), einen Film drehen, ev kann das auch ein Projekt für mit anderen Kindern sein etc etc. Damit es Highlights gibt.
Ich weiss, ich finde es auch so schwierig. Und so nichts, um sich daran festzuhalten oder zu freuen. Wir würden im Frühling ans Meer gehen und das scheint aus schon wieder auf der Kippe zu sein. Es ist recht perspektivlos.

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Netterl
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Netterl »

Bei uns ist es noch extremer mit den äußeren Umständen( Schule zu seit 16. Dezember, Kontaktbeschränkung 1 person pro HH).
Lehre aus dem ersten Lockdown: Zur Not mache ich für das Kind ab. Mit einer befreundeten Familie zusammen getan, wenigstens 1x wöchentlich Kontakt im real life.
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Manana
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Manana »

Bei uns (Kt. SO) ist für die Teenies grad wieder Fernunterricht angesagt. Sind zwar erst in der Sek P, da aber am Gymi Standort und werden gleich behandelt wie die Gymischüler.
Tochter hat letzten Sommer den Übertritt gemacht. Sie hatten ca. 2 Wochen Unterricht ohne Maske, seither kennen sie sich nur mit Maske. Zum Glück hatten sie aber trotzdem ihre Klassenwoche und konnten sich so besser kennenlernen. Sie hat Freundinnen und macht auch mit denen ab. Oft auch per Videochat. Zudem findet seit mitte Januar ihr Sporttraining mindestens teilweise wieder statt. So geht es ihr besser, als im Frühjahr, wo alles geschlossen war. Aber leiden tut auch sie. Das ewige Maskentragen, kein Kino, kein Shopping etc. das fehlt ihr schon.
Sohn mit ASS leidet auch sehr. Für ihn sind die Kontakte in der Schule wichtig. Abmachen tut er nicht, als er soweit gewesen wäre mit den neuen Schulkollegen, kam der erste Lockdown. Da hatte er es wie verpasst, Freunde zu finden. Dann kamen die Masken, damit hat er sehr Mühe. Er ist sehr angespannt zur Zeit. Fernunterricht ist für ihn grad gut, wegen den Masken, aber eben, dann sieht er die andern nicht.

Die Zeit hängt ihnen beiden auch an. Vorallem das Endlose daran. Wie andere schon geschrieben haben, man hat nichts, worauf man sich freuen kann. Manchmal kommt so eine richtig deprimierte Stimmung auf. Und abschirmen kann man sie ja eben nicht, da sie in dem Alter sich selber auch stetig informieren.

Wir versuchen auch, ab und zu mal etwas zu unternehmen, ist aber nicht mehr so einfach, da vieles halt nicht mehr interessant ist, oder zumindest gaaaar nicht mit den Eltern....

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swisscanmom
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von swisscanmom »

Für meine Tochter im Gym2 ist vor allem schwierig, dass das Leben fast nur noch aus Schule und lernen besteht. Sie kann zum Glück noch einmal pro Woche in ihre Saxophonstunde, aber die Blasmusik ist leider zu. Schulisch gibt es nichts mehr, das das Schulleben auflockert: Anlässe, Lager, etc. das macht das Gymi sehr monoton. Sonst leidet sie nicht so, da sie schon immer gerne zuhause war.

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aryu
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von aryu »

Meine nehmen es noch recht locker. Es hat sich Der Grosse ist auch im Gymi und ärgert sich über das Sportunterrichtsverbot, das der Kanton heute mit Effekt ab Montag verhängt hat, aber ansonsten nimmt er es sportlich. Und die Kleine (2. Sek) lebt relativ unbeschwert weiter wie bisher, alle ihre Hobbys finden noch statt und sie verabredet sich mit ihren Freundinnen wie gehabt.

Ich finde es hart für die Schülerinnen und Schüler, die sich jetzt mit der Berufswahl herumschlagen und so viele Absagen bekommen und kaum schnuppern gehen können. Und ich denke, das wird noch eine ganze Weile gehen, bis sich das wieder erholt.

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jupi2000
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von jupi2000 »

Meine Töchter sind 19 und haben kein Problem mit dem Lockdown. Sie haben sich damit abgefunden, dass sie nicht mehr ins Kino oder in Clubs gehen können. Dafür machen sie in ihrer Freizeit andere Dinge, wie Schlitteln, spazieren oder einfach zusammen hocken und reden oder zeichnen. Zum Glück besitzen hier einige Gspänli Ferienwohnungen, so können sie sich auch mal dort treffen. Wir sind ja schon zu 5. drum gehts hier eher selten, ausser mein Mann und ich verziehen uns in die Werkstatt zum werkeln.
Was sie auch noch oft machen ist ein Feuer draussen in der Feuerschale oder am Waldrand.
Mein 17jähriger Sohn ist viel online mit Kumpels oder geht spazieren oder macht Filmabende zu 5. Das ist ja erlaubt und ganz ehrlich: bevor meine Kinder depressiv werden aus lauter Einsamkeit, würde ich alles dafür tun, dass es nicht soweit kommt.
Als Familie machen wir wieder vermehrt Spiele am Abend oder reden länger nach dem Essen.
Zuletzt geändert von jupi2000 am Mi 27. Jan 2021, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.

jupi2000
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von jupi2000 »

Rory
ermuntere doch deine Tochter wieder öfters abzumachen. Das ist nicht verboten!

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Netterl
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Netterl »

Wie schon geschrieben: Inzwischen mach ich ab und ich schau auch, dass die Kids andere Sinneseindrücke abbekommen: Wind, Sonne etc. aber evtl auch eine Massage. Hauptsache, was anderes spüren.
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Leela
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Leela »

Keine Ahnung ob das jemanden anspricht aber für mich als Jugendliche und jetzt auch für meine Tochter, war reiten extrem wichtig.
Das wäre etwas, das nach wie vor möglich wäre.
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sonja32
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von sonja32 »

aryu hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 18:52
Ich finde es hart für die Schülerinnen und Schüler, die sich jetzt mit der Berufswahl herumschlagen und so viele Absagen bekommen und kaum schnuppern gehen können. Und ich denke, das wird noch eine ganze Weile gehen, bis sich das wieder erholt.

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mein Sohn ist auch in der 2. Sek. Es wird voll Druck gemacht von der KL wegen Schnupperlehre, etc. :roll: . ich nehme den dann zu Hause wieder raus, wichtig ist dass er gut durch diese schwierige Zeit kommt. Wenn er keine Lehre hat macht er dann halt ein 10. SJ. Da bin ich recht entspannt.
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aryu
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von aryu »

@Sonja
Ich habe eine 3. Sek, und ich mache keinen Druck. Aber sie machen sich selber zum Teil welchen, und nicht alle Eltern sehen eine Ehrenrunde im 10. Schuljahr so entspannt. Ich finde es gut, dass du das so siehst. Meine Tochter macht sich keine Gedanken, weil sie ab Sommer eh ins Gymi geht.

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dede
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von dede »

sonja32 hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 12:21
aryu hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 18:52
Ich finde es hart für die Schülerinnen und Schüler, die sich jetzt mit der Berufswahl herumschlagen und so viele Absagen bekommen und kaum schnuppern gehen können. Und ich denke, das wird noch eine ganze Weile gehen, bis sich das wieder erholt.

LGRU
mein Sohn ist auch in der 2. Sek. Es wird voll Druck gemacht von der KL wegen Schnupperlehre, etc. :roll: . ich nehme den dann zu Hause wieder raus, wichtig ist dass er gut durch diese schwierige Zeit kommt. Wenn er keine Lehre hat macht er dann halt ein 10. SJ. Da bin ich recht entspannt.
Das ist bei uns auch so. Ich finde da deine Haltung super. Wir machen das auch so. Bei uns ist das Zwischenjahr oder eine weiterführende Schule schon fast gebucht. Kurzarbeit während der Lehre ist auch nicht so bombastisch. Es muss also nicht wirklich zwingend eine Lehrstelle her, wenn aktuell andere Themen so im Vordergrund stehen und das Kind sich nicht ausreichend mit der Berufswahl und Schnuppern auseinandersetzen kann. Aktuell gibt es in den Berufsfeldern, die zur Diskussion stehen, keine Schnupperangebote. Dann lieber ein Zwischenjahr als ein Lehrabbruch provozieren.

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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Zwacki »

Unsere beiden schlagen sich recht gut, sie machen viel draussen ab (z.B. Schlitteln, Spazieren etc), mit ihren engeren Freunden auch zwischendurch drinnen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ihr "tagtägliches" Leben wahnsinnig beschnitten wird. Dadurch, dass die Schule normal stattfindet, ist ja schon mal ein Grossteil des Tages abgedeckt und anstatt dass man sich bei jemandem trifft, plaudert man halt noch ein bisschen nach der Schule. Was sie fast am meisten belastet, sind all die abgesagten Anlässe (Jugendfest, Schülerfeste etc) und man sieht irgendwie kein Licht am Ende des Tunnels.

Ich finde es fast schwieriger für Jugendliche/junge Erwachsene, die frisch von der Lehre/Kanti kommen und etwas erleben wollten, reisen, Sprachen lernen, Praktikum, was auch immer. Die fühlen sich wirklich um mind. ein Jahr "betrogen".

Meine ältere Tochter (15) war heute herzig, sie umarmte mich lange und sagte dann so nachdenklich: "ich umarme eigentlich schon seit längerem nicht mehr viele Leute :-("

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Netterl
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Netterl »

Wie beneide ich Euch in der CH!
Wirklich!
Durch die Schule haben die Kids bei Euch wenigstens noch Struktur. Bei uns ist alles alles zu und dazu seit 16. Dezember Ferunterricht ( jetzt wurde in Bayern ja auch noch die Ferien im Februar gestrichen, nachdem man die Weihnachtsferien verlängert hatte - ganz schlau...)

Unsere Kids haben einfach wirklich nichts mehr von außen. Dann hängt es sehr vom digitalen der Schule ab: Gibt diese strukturierten Unterricht oder nur Arbeitsblätter etc. etc.
Dazu Musik und Sport, alles dicht.

Es müsste ja nicht mal kompletter Präsenzunterricht sein, Wechselunterricht wäre ja in extremen Zeiten ja auch mal ein Kompromiss.

Anlässe? Muhahaha. Sowas ist so fern wie der Mond.
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Netterl »

@Yardena: Ich kann das so gut nachvollziehen!
Absolut. Meine Lehre aus Lockdown Nr1 ist, nach Möglichkeit alles für meine Kinder zu tun, dass sie gut durchkommen. Zur Not für sie abmachen; sie entlasten, wo es möglich ist, so eingeschränkt es ist.
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Re: Jugendliche im Lockdown

Beitrag von Netterl »

Ich gestehe, mein 16jähriger zieht sich so zurück, dass er froh drum ist.
Der 13-jährige hat Handicaps und da schau ich halt auch.

Wenn man denn das Licht an Ende des Tunnels sähe...
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