Guten Morgen zusammen,
Ich bin gerade neu hier. Ich habe zwei Teenager ( 16 und 14jährig) und zwei Kleine, (3 und 5jährig). Mein Ältester war schon immer ein "anstrengendes" Kind, lauter, wilder, auffallender als andere. Ich konnte mich nie mit anderen Mamis drinnen treffen, er hätte das Haus auseinander genommen ... als er ca. 13jährig war fing es dann an mit: rauchen, nachts heimlich aus dem Haus verschwinden, lügen, usw. plötzlich fing er mit dem kiffen an, nahm einen ganzen Sommer lang sogar Drogen, da war er 14... es war eine sehr schlimme Zeit für mich, ich wäre daran beinahe zerbrochen, da es mich so schmerzte ihm nicht helfen zu können. mit knapp 15, wie durch ein Wunder, löste sich bei ihm plötzlich der Knoten, es war als wäre ein böser Zauber gelöst, er ging wieder in die Schule, fand auf den letzten Zacken seine Traumlehrstelle und ist nun im 1. Lehrjahr und einfach glücklich. Er geht ab und zu auch mal noch weg, aber ich weiss, er kennt seine Grenzen, trinkt selten, kifft nicht mehr, rauch gelegentlich. kurz gesagt: ich habe Vertrauen in ihn.
nun kommt aber meine Tochter (14jährig)... sie ist seit 2 Jahren voll in der Pubertät, sie war immer ein sehr angepasstes und "liebes" Kind, völlig anders als ihr Bruder, und lange hatte ich auch gaaaar keine bedenken was die Pubertät angeht.. nun aber merke ich dass ich richtig von Angst gesteuert bin.. durch diese Erfahrung mit dem Grossen.. ich bin in ständiger Angst, dass auch sie auf Abwege kommen könnte, in etwas reinrutschen könnte, weil: Sie ist mittlerweile alles andere als angepasst.. es kommt mir manchmal vor als hole sie alles nach, was sie in der Kleinkind zeit quasi verpasst hat.. Sie ist eine richtige "Rebellin" geworden... und ich ertrappe mich immer wieder dabei, wie ich sie übermässig kontrolliere, alles hinterfrage, und ihr einfach nicht vertrauen oder sprich.; Loslassen kann, weil mir einfach ständig diese Bilder von meinem Sohn durch den Kopf gehen, wie er damals auf die schiefe Bahn geraten ist, was so vieles hätte passieren können usw...
Sie leidet natürlich darunter, ich auch... aber ich drehe mich ständig im Kreis, ich will ihr doch so gerne Vertrauen, aber ich schaffe es nicht immer, ich sitze häufig hier wenn sie draussen ist, und mache mir grosse Sorgen und male mir aus was wohl alles passieren könnte...
der Text ist etwas sehr lang geworden.. danke fürs Lesen. mag vielleicht jemand erzählen wie er diese Loslassen Zeit erlebt, welche Gefühle ihr hattet, oder vielleicht erlebt jemand sogar ähnliches?
wäre euch sehr sehr dankbar.
das Loslassen..
Moderator: Züri Mami
Re: das Loslassen..
@Louisa,
Vielen Dank für Deinen sehr offenen Post. Leider kann ich Dir nicht wirklich aus eigener Erfahrung berichten. Mein Sohn hatte - im Vergleich zu Deinem - bislang nur sehr kleine "Ausbrüche". Bei ihm war und ist so, dass ich immer versuche (dazu muss man den richtigen Zeitpunkt erwischen), mit ihm im Gespräch zu bleiben. Wenn er im Nachhinein einen "Fehltritt" selber einsieht, dann gibt mir das wieder Vertrauen, dass er daraus gelernt hat. Zudem "bestrafe" ich nicht, wenn er von sich aus etwas selber als falsch beurteilt. Ich setzte sehr wohl klare Grenzen (z.B. wann er zu Hause sein muss). Aber wenn er mir z.B. erzählt, dass er gekifft hat, dann "bestrafe" ich ihn nicht (wie sollte ich auch?), weil ich möchte, dass er weiterhin so offen zu uns ist (ansonsten würde er - logischerweise - einfach nichts mehr erzählen). Aber selbstverständlich diskutieren wir mit ihm die Gefahren und möglichen Folgen des Ganzen und fragen auch immer mal wieder nach.
Vielen Dank für Deinen sehr offenen Post. Leider kann ich Dir nicht wirklich aus eigener Erfahrung berichten. Mein Sohn hatte - im Vergleich zu Deinem - bislang nur sehr kleine "Ausbrüche". Bei ihm war und ist so, dass ich immer versuche (dazu muss man den richtigen Zeitpunkt erwischen), mit ihm im Gespräch zu bleiben. Wenn er im Nachhinein einen "Fehltritt" selber einsieht, dann gibt mir das wieder Vertrauen, dass er daraus gelernt hat. Zudem "bestrafe" ich nicht, wenn er von sich aus etwas selber als falsch beurteilt. Ich setzte sehr wohl klare Grenzen (z.B. wann er zu Hause sein muss). Aber wenn er mir z.B. erzählt, dass er gekifft hat, dann "bestrafe" ich ihn nicht (wie sollte ich auch?), weil ich möchte, dass er weiterhin so offen zu uns ist (ansonsten würde er - logischerweise - einfach nichts mehr erzählen). Aber selbstverständlich diskutieren wir mit ihm die Gefahren und möglichen Folgen des Ganzen und fragen auch immer mal wieder nach.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
Re: das Loslassen..
Ohjeh, das tut mir leid! Ich würde wahrscheinlich bei mir selber ansetzen. Ich habe in solchen Dingen sehr gute Erfahrungen mit Hypnosetherapie und Kinesiologie gemacht. Ich denke, dass dich das weiterbringen könnte, damit du besser loslassen und mehr Vertrauen haben kannst. Wünsche Dir alles Gute!
-
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- Registriert: Mi 26. Mai 2010, 19:20
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Re: das Loslassen..
Machst du dir Gedanken, dass sie zum Bsp. trinkt oder kifft? Oder hast du generell mehr Angst weil sie ein Mädchen ist und ihr etwas passieren könnte?
Kennt sie deine Sorgen?
Ich würde versuchen mit ihr das Gespräch zu suchen und ihr dein Problem zu schildern. Vielleicht kannst du mit ihr abmachen, dass sie zwischendurch kurz meldet.
Sie ist ja erst 14 und da mussten meine diese 1-2 Regeln einhalten. Wann muss sie denn zuhause sein?
Auch mussten sie mir jeweils schreiben welchen Zug sie nehmen, oder wenn sie sich auf den Weg machten.
Wenn ich auf war, (war ich natürlich!!!) habe ich angeboten sie abzuholen.
Und was ich mir in dieser Zeit wieder täglich als Ritual mantramässig beim ZuBett gehen wiederholte; „meine Kinder sind gesund, beschützt und kommen wohlbehalten nach Hause! Ich vertraue darauf!“
Ich habe als sie kleiner waren eine schwere Zeit mit vielen Ängsten und Unsicherheiten, und habe lange und mit Erfolg mit Affirmationen gearbeitet oder wie erwähnt kannst du deine Unsicherheiten mit Kinesiologie oder ähnlichem angehen.
DU hast das Fundament gelegt, vertraue darauf, dass das Fundament stark ist.
Kennt sie deine Sorgen?
Ich würde versuchen mit ihr das Gespräch zu suchen und ihr dein Problem zu schildern. Vielleicht kannst du mit ihr abmachen, dass sie zwischendurch kurz meldet.
Sie ist ja erst 14 und da mussten meine diese 1-2 Regeln einhalten. Wann muss sie denn zuhause sein?
Auch mussten sie mir jeweils schreiben welchen Zug sie nehmen, oder wenn sie sich auf den Weg machten.
Wenn ich auf war, (war ich natürlich!!!) habe ich angeboten sie abzuholen.
Und was ich mir in dieser Zeit wieder täglich als Ritual mantramässig beim ZuBett gehen wiederholte; „meine Kinder sind gesund, beschützt und kommen wohlbehalten nach Hause! Ich vertraue darauf!“
Ich habe als sie kleiner waren eine schwere Zeit mit vielen Ängsten und Unsicherheiten, und habe lange und mit Erfolg mit Affirmationen gearbeitet oder wie erwähnt kannst du deine Unsicherheiten mit Kinesiologie oder ähnlichem angehen.
DU hast das Fundament gelegt, vertraue darauf, dass das Fundament stark ist.
Re: das Loslassen..
Ich kann dir leider nicht wirklich einen Tipp geben und habe keine Erfahrungen mit Teenies.
Jedoch seit Jahre immer mal wieder ähnliches (und doch komplett anderes) mit meiner Tochter.
Mir persönlich hilft Kinesiologie sehr. Das hilft zu verstehen weshalb du solche Ängste hast vom Loslassen und kannst diese lösen. Somit hilft es dir enorm und dann natürlich auch deinen Kindern.
Jedoch seit Jahre immer mal wieder ähnliches (und doch komplett anderes) mit meiner Tochter.
Mir persönlich hilft Kinesiologie sehr. Das hilft zu verstehen weshalb du solche Ängste hast vom Loslassen und kannst diese lösen. Somit hilft es dir enorm und dann natürlich auch deinen Kindern.
Re: das Loslassen..
..
Zuletzt geändert von 5erpack am Mi 14. Apr 2021, 07:40, insgesamt 1-mal geändert.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen
Re: das Loslassen..
danke euch für die Antworten,
Berlin,
ja, da hast du natürlich recht mit dem bestrafen, das mache ich auch nicht.
Den Rat mit der Kinesiologie werde ich befolgen, ( habe ich eh schon lange immer im Hinterkopf), und danke 5erpack für den Video Tipp, schaue gerne mal rein. Elternnotruf kenne ich bereits sehr gut, habe da schon ein paar mal angerufen schon damals bei meinem sohn. sie sind wirklich super.
Berlin,
ja, da hast du natürlich recht mit dem bestrafen, das mache ich auch nicht.
Den Rat mit der Kinesiologie werde ich befolgen, ( habe ich eh schon lange immer im Hinterkopf), und danke 5erpack für den Video Tipp, schaue gerne mal rein. Elternnotruf kenne ich bereits sehr gut, habe da schon ein paar mal angerufen schon damals bei meinem sohn. sie sind wirklich super.
Re: das Loslassen..
Louisa86 hat geschrieben: ↑Mo 8. Feb 2021, 09:54 Guten Morgen zusammen,
Ich bin gerade neu hier. Ich habe zwei Teenager ( 16 und 14jährig) und zwei Kleine, (3 und 5jährig). Mein Ältester war schon immer ein "anstrengendes" Kind, lauter, wilder, auffallender als andere. Ich konnte mich nie mit anderen Mamis drinnen treffen, er hätte das Haus auseinander genommen ... als er ca. 13jährig war fing es dann an mit: rauchen, nachts heimlich aus dem Haus verschwinden, lügen, usw. plötzlich fing er mit dem kiffen an, nahm einen ganzen Sommer lang sogar Drogen, da war er 14... es war eine sehr schlimme Zeit für mich, ich wäre daran beinahe zerbrochen, da es mich so schmerzte ihm nicht helfen zu können. mit knapp 15, wie durch ein Wunder, löste sich bei ihm plötzlich der Knoten, es war als wäre ein böser Zauber gelöst, er ging wieder in die Schule, fand auf den letzten Zacken seine Traumlehrstelle und ist nun im 1. Lehrjahr und einfach glücklich. Er geht ab und zu auch mal noch weg, aber ich weiss, er kennt seine Grenzen, trinkt selten, kifft nicht mehr, rauch gelegentlich. kurz gesagt: ich habe Vertrauen in ihn.
nun kommt aber meine Tochter (14jährig)... sie ist seit 2 Jahren voll in der Pubertät, sie war immer ein sehr angepasstes und "liebes" Kind, völlig anders als ihr Bruder, und lange hatte ich auch gaaaar keine bedenken was die Pubertät angeht.. nun aber merke ich dass ich richtig von Angst gesteuert bin.. durch diese Erfahrung mit dem Grossen.. ich bin in ständiger Angst, dass auch sie auf Abwege kommen könnte, in etwas reinrutschen könnte, weil: Sie ist mittlerweile alles andere als angepasst.. es kommt mir manchmal vor als hole sie alles nach, was sie in der Kleinkind zeit quasi verpasst hat.. Sie ist eine richtige "Rebellin" geworden... und ich ertrappe mich immer wieder dabei, wie ich sie übermässig kontrolliere, alles hinterfrage, und ihr einfach nicht vertrauen oder sprich.; Loslassen kann, weil mir einfach ständig diese Bilder von meinem Sohn durch den Kopf gehen, wie er damals auf die schiefe Bahn geraten ist, was so vieles hätte passieren können usw...
Sie leidet natürlich darunter, ich auch... aber ich drehe mich ständig im Kreis, ich will ihr doch so gerne Vertrauen, aber ich schaffe es nicht immer, ich sitze häufig hier wenn sie draussen ist, und mache mir grosse Sorgen und male mir aus was wohl alles passieren könnte...
der Text ist etwas sehr lang geworden.. danke fürs Lesen. mag vielleicht jemand erzählen wie er diese Loslassen Zeit erlebt, welche Gefühle ihr hattet, oder vielleicht erlebt jemand sogar ähnliches?
wäre euch sehr sehr dankbar.
Liebe Luisa
Vielen Dank für deine Ehrlichkeit.
Also ich kann dir eine Sache sagen, der Weg den unsere Kinder gehen können wir nicht bestimmen, auch nicht mit übermässiger Kontrolle.
Jedoch verstehe ich sehr gut wie du dich fühlst, du hast Angst dass auch sie in "falschen Gewohnheiten" fallen könnte.
Sprichst du mit ihr offen darüber?
Ich glaube das ist sehr wichtig, immer im Gespräch bleiben. Ganz klar deine Meinung dazusagen und dich auch entsprechend positionieren.
Wir können, zum Glück nicht jede freie Minute unserer Kinder überwachen, wir können unsere Kinder nicht vor allen möglichen Gefahren schützen. Wir können ihnen lediglich gewisse Werte mit auf dem Weg geben und hoffen, dass sie einen guten Weg einschlagen.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft, Zuversicht und Hoffnung.
Prinzessin in der 6. Klasse und Charmeur im 2. Ausbildungsjahr