Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Fragen zur Ernährung und Gesundheit

Moderator: stella

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

*asterisca* hat geschrieben:Es gibt zwischen immun und nicht immun eine grosse Bandbreite. Ob jemand erkrankt, hängt von vielen Faktoren ab (Dauer und Konzentration des Virenkontakts, Luftfeuchtigkeit, Immunsystem, Impfung nach Kontakt).
Bei Masern, Mumps, Röteln ist es möglich 72 h nach Virenkontakt zu impfen, um ein Ausbruch der Krankheit zu verhindern. D.h. es genügt erst auf eine Meldung von einem Masernausbruch hin zu impfen. (Falls die Ärzte Masern richtig diagnostizieren, was heute manchmal fraglich ist.)
Du redest aber von etwas anderem als D.A. :wink:
Es geht nicht darum, ob jemand erkrankt, sondern, ob immune Menschen andere anstecken können.
Und da bin ich überzeugt: das geht NICHT.

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Krispy
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von Krispy »

@tukki: Wieso soll es nicht stimmen, dass man in 3 Wochen viel verpasst? Du siehst es au Sicht einer Mutter mit einem Kind, das es problemlos aufgeschafft hat. Ich hatte aber Kinder in der Klasse, die das nicht vertragen hätten. Und eins das wirklich wegen häufiger 3-4 Tage Abwesenheit repetieren musste.

Danke für die Erklärung Tukki. Also kann ich in keinem Fall eine Krankheit 2x durchmachen. Also habe ich z.B nie 2x die genau gleiche Erkältung und es gibt auch keine Fälle, wo jemand 2x Masern oder Röteln oder Mumps hatte? Wusste ich ehrlich nicht.
Zuletzt geändert von Krispy am So 7. Jun 2015, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

Krispy hat geschrieben:Danke für die Erklärung Tukki. Also kann ich in keinem Fall eine Krankheit 2x durchmachen. Also habe ich z.B nie 2x die genau gleich Erkältung und es gibt auch keine Fälle, wo jemand 2x Masern oder Röteln oder Mumps hatte.
Genau.
Nicht, wenn der Mensch immun wurde. Das ist ja das geniale an unserem Immunsystem.
Hat man auch bei Ebola gesehen. Menschen, die es durchgemacht hatten, konnten ohne Schutzkleider in der Nähe von Erkrankten sein und sind nicht wieder erkrankt.

Es gibt Menschen, deren Immunsystem nicht "korrekt" funktioniert und die keinen genügenden Immunschutz aufbauen nach einer Krankheit.
Da würde dann weder eine Impfung gegen Masern noch die Masernerkrankung selber helfen, um diesen Menschen zu schützen. Der würde trotzdem wieder erkranken.
Aber solche "Fälle" sind sehr sehr selten.

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

Ganz allgemein möchte ich dazu sagen: ich liebe Impfungen auch nicht und bin bei jeder Impfung etwas angespannt, hoffe, dass die Körper meiner Kids das gut wegstecken. Das wenige, das ich dann doch impfe.
Masern gehört aber definitiv dazu.
Weil ich es als Kind durchmachen musste und das niemandem wünsche. Nicht Eltern und nicht Kindern.

Habakuk
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von Habakuk »

@nadj &asterisca
Danke für eure Antworten! Ich bin da bei meinem 3-jährigen Sohn schon sehr skeptisch. Er tickt beim arzt schon aus, wenn er sich auf die Waage stellen soll :roll: Aber probieren geht da wohl über studieren...

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*asterisca*
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von *asterisca* »

tukki

Die Diskussion um die Frage, was nun "immun" bedeutet, ist nicht ganz einfach.

Der Laborant hat das Blut untersucht und aufgrund der vorhandenen Antikörper und Vergleichs- und Erfahrungswerten, kann man von einer Immunität oder eben nicht, ausgehen. Dies ist aber nur eine Aussage für die Situation während des Blutuntersuchs. Ein paar Jahre später kann der Antikörpertiter im Blut ganz anders aussehen, denn für einen lebenslangen Schutz bräuchte es einen ständigen Kontakt zum Wildvirus, damit sich der Immunschutz immer wieder neu aufbauen kann, und das klappt heute nicht mehr, weil die Wildviren zu wenig vorkommen. Wie ich schon schrieb, können auch Menschen mit einer labortechnisch gesehen theoretischen Immunität erkranken, wenn sie den Viren lange und in hoher Konzentration ausgesetzt sind (und in einem Viren begünstigenden Klima). Es gibt dazu einige dokumentierte Fälle, habe jetzt aber keine Zeit, sie herauszusuchen.
Natürlich können immune Menschen andere anstecken. Du kennst doch Typhoid Mary? Guck' mal hier: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... egt-Masern

Was Masern angeht, haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht. In meiner Familie gab es über vier Generationen hinweg null Problem mit dieser Kinderkrankheit, obwohl die Ernährungssituation in der Generation meiner Grossmutter schlecht war. Unser Sohn hat Masern still durchgemacht.
Wurdet ihr als Kinder bei Masern mit fiebersenkenden Mitteln behandelt?

2xMal durchmachen
Doch, das ist schon möglich, aber sehr selten. Bei Windpocken aber habe ich es schon öfters gehört.
Ich gehe davon aus, dass es in Zukunft eher mehr solche Fälle gibt, weil die Wildviren weniger zirkulieren und die Menschen weniger geboostert werden.

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

asterisca,
Also, ein Hoch auf die Impfung, wenn dadurch ein stilles Durchmachen der Masern ermöglicht wird!! :D
Klar kenne ich diese "Mary-Fälle", aber eben, wie ich schrieb, sind das sehr sehr seltene Fälle.
Sicher nicht wert, hier darüber zu diskutieren unter dem Thema :" Geimpfte übertragen auch Krankheiten". Und womöglich noch "weil sie die Viren an sich haben".

Nein, uns wurden als Kinder kaum Medis verabreicht, Essigsöckli waren "in" :lol: .
Warum meinst Du?

Hast Du selber Masern durchgemacht oder wurdest Du geimpft?
Falls Du geimpft wurdest, weisst Du nun ja, dass Dein Impfschutz noch top ist, weil Du durch Deinen Sohn nicht angesteckt wurdest. :D

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*asterisca*
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von *asterisca* »

Stilles Durchmachen

Ne, stilles Durchmachen wäre auch möglich durch Kontakt mit richtig erkrankten Masernfällen, nicht nur mit Impfmasern.
Es gibt ja aber auch Beispiele, wo das Masern Wildvirus bei Fledermäusen nachgewiesen wurde. Von dem her ist das Ausrotten der Masernviren sehr unwahrscheinlich. Oder soll man alle Fledermäuse einsammeln und impfen? :mrgreen:

fiebersenkende Mittel
Weil ich gehört habe, dass es öfters zu Komplikationen kommt, wenn zu früh fiebersenkende Mittel gegeben werden. Wichtig bei der Behandlung der Masern sei die Zufuhr von Vitamin A.

Masern
Mein MMR-Immunschutz ist ideal, weil ich die zweite Impfdosis bis wenige Monate vor meiner ersten Schwangerschaft aufgespart habe.
Offenbar hat's funktioniert. :wink:

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

Krispy hat geschrieben:@tukki: Wieso soll es nicht stimmen, dass man in 3 Wochen viel verpasst? Du siehst es au Sicht einer Mutter mit einem Kind, das es problemlos aufgeschafft hat. Ich hatte aber Kinder in der Klasse, die das nicht vertragen hätten. Und eins das wirklich wegen häufiger 3-4 Tage Abwesenheit repetieren musste.
Nein, nein.
Ich sehe, was in der Schule so gemacht wird und es lebt von Repetition.
Die ganzen ersten 3 Schuljahre könnte man bei passendem Zeitpunkt innert weniger Monate erarbeiten. Ganz provokativ gesagt. Und da fallen nun mal 3 Wochen nicht ins Gewicht, ausser es ist ein Schüler mit irgendwelchen Lerneinschränkungen und dann ist ein Repetieren sowieso nicht schlecht.
Zudem: wenn die 3 Wochen so tragisch sind, dann müsstest Du ja dringend impfen! Bei Masern ist man meist mehr als 3 Wochen ausser Gefecht (ich rede wie gesagt aus Erfahrung, musstest Du die Masern auch durchmachen?) und rekonvaleszent war ich über 2 Monate. Und ich war ein sehr gesundes, starkes, nicht kränkelndes Kind.

Devils Advocate
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von Devils Advocate »

tukki
ich komme leider nicht nach mit schreiben bzw. diskutieren... bloss zu deiner fragen:

ich wurde gegen masern geimpft... keine ahnung, wann zum ersten & wann zum letzten mal & wie mein blut nun aussieht. ich hatte die masern nicht. aber ich kenne auch niemanden, der welche hatte und auch niemanden, der jemanden kennt, der welche hatte. bin auch nie wissentlich damit in kontankt damit gekommen.
warum ich sie also nicht hatte, kann ich dir so nicht sagen.

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

Devils Advocate hat geschrieben: warum ich sie also nicht hatte, kann ich dir so nicht sagen.
Ich kann es Dir schon sagen:
Weil die meisten Deines Alters (nehm ich mal an, dass Du in dem Alter bist :wink: ) dagegen geimpft waren. Die Impfung schützt gut und darum grassierten die Masern selten in jenen Jahren.

Ich finde es schon sehr interessant, dass eigentlich die meisten Menschen, die ich kenne oder frage, welche Masern durchmachen mussten, ihre Kinder ganz bewusst dagegen impfen.
Und andere, welche die Masern dank der Impfung nicht durchmachten wiederum ihre eigenen Kinder nicht dagegen impfen lassen.

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Krispy
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von Krispy »

Ich denke, es kommt auch drauf an, wie man Masern begleitet. Alternativ oder Schulmedizinisch, also unterstützend oder unterdrückend... Ich kenne wie schon gesagt dafür niemanden, der Masern hatte oder dessen Kinder Masern hatten und es schlimm fanden.

Ich habe aber auch grossen Respekt vor der Krankheit. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es gut überstehen werden, denn sonst würde ich impfen. Am meisten Angst habe ich davor, wenn es sie als kleine Babys treffen würde.

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

Krispy hat geschrieben:Ich denke, es kommt auch drauf an, wie man Masern begleitet. Alternativ oder Schulmedizinisch, also unterstützend oder unterdrückend... Ich kenne wie schon gesagt dafür niemanden, der Masern hatte oder dessen Kinder Masern hatten und es schlimm fanden.
Ja, das kann schon einen Unterschied machen.
Ich wurde alternativmedizinisch begleitet und es war Horror. Schulmedizinisch wäre es eventuell besser rausgekommen...und vor allem nicht so traumatisch für mich und die ganze Familie (3 Geschwister und viele Komplikationen)

Wieviele kennst Du denn, die Masern hatten?
Ich kenne viele. Das war bei uns einfach "nicht geimpft". Und wie gesagt, aufgrund dessen impfen nun all diese "Durchmacher". :lol:

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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von Devils Advocate »

tukki
nochmals: ich kenne NIEMANDEN, der die masern hatte! nicht einmal jemanden, der jemanden kennt... und ich kenne nun doch einige, die nicht geimpft wurden! oder zumindest mal im kindesalter... und dann nie mehr "nachgefrischt. ist doch schlicht & einfach gut möglich, dass man nicht so oft mit den erregern in kontakt kommt!

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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

D.A., ich finde, Du machst einen Denkfehler.
Es ist mir klar, dass Du niemanden kennst, der Masern hatte. Die Fälle sind seit der Impfeinführung auch sehr selten geworden. Früher hatte so ziemlich jedes Kind Masern bekommen!
Die Impfungen sind "schuld" daran, dass Du niemanden kennst. Ja, man kommt dadurch weniger mit dem Erreger in Berührung. Das ist vollkommen richtig.
Ich sage lediglich, dass dies wegen der IMPFUNG ist.
Du bist wohl noch etwas jünger als ich. Denn in meinem Alter gibt es doch noch einige, welche Masern hatten. Ich kenne etliche. Ungeimpfte, versteht sich.

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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von lunita »

@tukki
was wäre denn in deinen augen eine schulmedizinische behandlung von masern? das nähme mich mal wunder.
was hätte damit besser gemacht werden können?[emoji15]
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tukki
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von tukki »

Ich habe nirgends gesagt, DASS, sondern WÄRE EVENTUELL :wink: :lol:
Schulmedizinisch wäre wohl Ibuprofen, Dafalgan....halt irgendwelche fiebersenkenden und entzündungshemmenden Mittel.

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Krispy
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von Krispy »

tukki: 6 ungeimpfte Kinder kenne ich (ja, nicht sooo viele) und dann hatten sicher 20 Kinder Masern, als es bei uns in der Schule ausgebrochen ist. Wer von denen geimpft war und wer nicht, weiss ich aber nicht.

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Krispy
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von Krispy »

Aber man weiss doch, das bei Masern die Komplikationen erst auftreten, wenn man Fieber chemisch senkt. Für mich wäre eben schulmedizinische Behandlung das allerletzte bei Masern. Also wenn alles andere nichts genützt hätte oder keine Ahnung wann. Ich hätte sehr Angst, dass dadurch erst etwas passiert an Spätfolgen oder so.
Aber es ist gut, dass wir noch die Wahl haben, wie wir es machen möchten und noch nicht unter Impfzwang stehen.

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minka
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Re: Zum 4.: Nichtimpfer-, Spätimpfer- oder Teilimpfer-Eltern

Beitrag von minka »

tukki hat geschrieben:
minka hat geschrieben: @tukki
Eigentlich ziele ich nicht drauf ab, dass mein Kind die Masern kriegt. Ich hoffe vielmehr, der Kelch geht an uns vorüber oder es gibt in den nächsten 10 Jahren vielleicht doch mal einen Impfstoff, den ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
Das finde ich so ziemlich die schlechteste Einstellung, wenn man nicht gegen Masern impft...
Denn was sicher ist: in den nächsten 10 Jahren wird es keinen deutlich anderen Masernimpfstoff geben. Die im Umlauf schützen nämlich sehr gut und haben wenig Nebenwirkungen, somit sind sie sicher nicht im Fokus, um neu "erfunden" zu werden.
Wenn ich darauf abZIELEN würde, dass mein Kind sich mit Masern infiziert, dann würde ich eine kleine Masernparty veranstalten und ein paar infizierte Kids zu uns einladen, sofern sich welche finden lassen. So wie meine Mutter mich mit 2 Jahren zu meinem grossen Bruder ins Bett gesteckt hat als er die Windpocken hatte. Aber Ironie beiseite - da sprechen wir von ganz anderen Dimensionen!

Klar hoffe ich, dass mein Kind NICHT krank wird! Wer wünscht seinem Kind schon eine ernstzunehmende Infektionskrankheit? Aber ja, ich nehme in Kauf, dass sie ein signifikant höheres Risiko hat, daran zu erkranken als Geimpfte (was nicht bedeutet, dass ich glaube, dass Geimpfte KEIN Risiko haben). Ich habe mich ausführlich über Verlauf und Risiken der Krankheit informiert. Und ich schätze die Risiken von Folgeschäden durch die Krankheit geringer ein als ich den Einfluss einer Impfung auf ein blutjunges Immunsystem einschätze.

Meiner Meinung nach stören Impfungen die natürliche Entwicklung des kindlichen Immunsystems, weil sie veränderte, teils genmanipulierte Erreger sowie hochtoxische Hilfsstoffe enthalten, die beispielsweise europaweit in Putzmitteln(!) verboten sind, aber täglich tausendfach ohne mit der Wimper zu zucken in die Blutbahn von 8 Wochen alten Babys injiziert werden. Ja, ich weiss, die Masernimpfung soll besonders gut verträglich sein und sie wird auch (aus gutem Grund!) "erst" ab 13 Monaten empfohlen. Und finde ich es ungeheuerlich, wie da mit bestem Wissen und Gewissen in natürliche biologische Prozesse eingegriffen wird - und das in so zartem Alter.

Ich sträube mich jedoch nicht prinzipiell und unter jeden Umständen gegen eine Impfung. Sondern ich betrachte die Situation immer wieder neu. Einmal als die Grosse 13 Monate alt war und es drum ging MMR nach Impfplan ja oder nein. Dann wieder vor ein paar Wochen als ich vielfach auf die Masernwelle in Deutschland angesprochen wurde. Und jetzt wieder, weil der KiGA mich mit der Entscheidung von damals konfrontiert. Irgendwann in der Pubertät kommt das Thema Röteln auf den Tisch und dann wird auch die MMR wieder auf der Waagschale liegen. Wir werden dann aber in jedem Fall zuvor den Titer bestimmen lassen und vielleicht erübrigt sich dann die ein oder andere Überlegung. Da eine Masernerkrankung im Erwachsenenalter meist wesentlich schwerer verläuft als in der Kindheit könnte hier Nutzen der Impfung vor Risiko gelten. Aber wie gesagt, vielleicht liegen in 10 Jahren wieder neue Foschungsergebnisse vor, die unsere Entscheidung beeinflussen werden.
tukki hat geschrieben:
Devils Advocate hat geschrieben: warum ich sie also nicht hatte, kann ich dir so nicht sagen.
Ich kann es Dir schon sagen:
Weil die meisten Deines Alters (nehm ich mal an, dass Du in dem Alter bist :wink: ) dagegen geimpft waren. Die Impfung schützt gut und darum grassierten die Masern selten in jenen Jahren.

Ich finde es schon sehr interessant, dass eigentlich die meisten Menschen, die ich kenne oder frage, welche Masern durchmachen mussten, ihre Kinder ganz bewusst dagegen impfen.
Und andere, welche die Masern dank der Impfung nicht durchmachten wiederum ihre eigenen Kinder nicht dagegen impfen lassen.
Dass Geimpfte ein geringeres Risiko (nicht KEIN) haben als Ungeimpfte, an Masern zu ERKRANKEN (nicht diese zu übertragen), das bestreitet hier ja auch niemand. Jedoch hypt die Pharmaindustrie den Erfolg der Masernimpfung zu Unrecht in die Höhe. Es wird im Rahmen dieser Propaganda (so kann man es wahrlich nennen) immer wieder betont, dass sich die Anzahl der Maserntoten seit Einführung der Massenimpfungen um ein Vielfaches verringert hätten. Der Witz an der Sache ist, dass die Zahl der Maserntoten schon vor der ersten Impfung massiv zurückgegangen war! Hier die Zahlen (Statistik nennt Zahlen für Deutschland):

Jahr 1900: 23 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 1901: 31 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 1972: 0.06 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 1973: 0.06 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 2001: 0.001 Maserntote pro 100.000 Einwohner
(Quellen: u.a. http://www.cdc.gov/nchs/data/vsushistor ... 0-1904.pdf)

Die ersten Masernimpfungen wurden aber erst 1973 vorgenommen!
Der deutliche Rückgang der Maserntoten hat also nichts damit zu tun, dass mehr Menschen geimpft waren, sondern dass sich die Krankheit durch die Verbesserung der hygienischen Umstände (v.a. Trennung von Trink- und Abwasser), die allgemein verbesserten Lebensumstände (beheizte, saubere Wohnungen), gesündere Ernährung, sowie schnellere und adäquatere medizinische Versorgung (u.a. Quarantäne bei Epidemien) weniger stark verbreitete und besser ausheilte. Oftmals sterben Patienten ja nicht an den Masern selbst, sondern an damit verbundenen Komplikationen wie Lungen- oder Hirnhautentzündungen. Diese können heutzutage natürlich viel besser behandelt werden als noch vor mehr als 100 Jahren.

Deshalb sind Folgeschäden oder sogar Todesfälle bei Masern sehr, sehr, sehr selten. Meist liegt eine Vorerkrankung oder ein bereits geschwächtes Immunsystem vor, wenn es heutzutage doch zu einem schwerwiegenden Verlauf kommen sollte (wie in dem Beispiel des verstorbenen Buben aus Berlin, der an einer Herzerkrankung litt).

Ja, ich glaube dir, dass Masern eine eklige Krankheit sind. Du hast in einem anderen Thread einmal ausführlich beschrieben, wie schlimm das damals für dich und deine Familie war. Auch das glaube ich dir. Verständlich, dass du in dieser Hinsicht ein "gebranntes Kind" bist. Und doch berichten sehr viele ältere Leute, dass das eine "ganz normale Kinderkrankheit" sei. Der Verlauf ist je nach Individuum verschieden. Ich kenne deine damaligen Lebensumstände nicht, weiss nicht welche gesundheitlichen Vorraussetzungen du hattest und wie du behandelt wurdest.
Aber bei meiner Tochter bin ich mir ganz sicher: sie würde das überstehen und ich würde das mit ihr überstehen. Ich könnte freinehmen und ich hätte Hilfe. Ich könnte abschätzen, was auf mich zukommt und ich übernehme die Verantwortung dafür. Kein Zuckerschlecken. Aber meine Wahl. Maximal drei Wochen Leiden im Vergleich zu einem durch Impfungen aus dem Gleichgewicht geratenen Immunsystem, dank dem sie sich möglicherweise lebenslang mit chronischer Anfälligkeit für Infektionskrankheiten oder mit Allergien rumschlagen darf.

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