tukki hat geschrieben:minka hat geschrieben:
@tukki
Eigentlich ziele ich nicht drauf ab, dass mein Kind die Masern kriegt. Ich hoffe vielmehr, der Kelch geht an uns vorüber oder es gibt in den nächsten 10 Jahren vielleicht doch mal einen Impfstoff, den ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
Das finde ich so ziemlich die schlechteste Einstellung, wenn man nicht gegen Masern impft...
Denn was sicher ist: in den nächsten 10 Jahren wird es keinen deutlich anderen Masernimpfstoff geben. Die im Umlauf schützen nämlich sehr gut und haben wenig Nebenwirkungen, somit sind sie sicher nicht im Fokus, um neu "erfunden" zu werden.
Wenn ich darauf abZIELEN würde, dass mein Kind sich mit Masern infiziert, dann würde ich eine kleine Masernparty veranstalten und ein paar infizierte Kids zu uns einladen, sofern sich welche finden lassen. So wie meine Mutter mich mit 2 Jahren zu meinem grossen Bruder ins Bett gesteckt hat als er die Windpocken hatte. Aber Ironie beiseite - da sprechen wir von ganz anderen Dimensionen!
Klar hoffe ich, dass mein Kind NICHT krank wird! Wer wünscht seinem Kind schon eine ernstzunehmende Infektionskrankheit? Aber ja, ich nehme in Kauf, dass sie ein signifikant höheres Risiko hat, daran zu erkranken als Geimpfte (was nicht bedeutet, dass ich glaube, dass Geimpfte KEIN Risiko haben). Ich habe mich ausführlich über Verlauf und Risiken der Krankheit informiert. Und ich schätze die Risiken von Folgeschäden durch die Krankheit geringer ein als ich den Einfluss einer Impfung auf ein blutjunges Immunsystem einschätze.
Meiner Meinung nach stören Impfungen die natürliche Entwicklung des kindlichen Immunsystems, weil sie veränderte, teils genmanipulierte Erreger sowie hochtoxische Hilfsstoffe enthalten, die beispielsweise europaweit in Putzmitteln(!) verboten sind, aber täglich tausendfach ohne mit der Wimper zu zucken in die Blutbahn von 8 Wochen alten Babys injiziert werden. Ja, ich weiss, die Masernimpfung soll besonders gut verträglich sein und sie wird auch (aus gutem Grund!) "erst" ab 13 Monaten empfohlen. Und finde ich es ungeheuerlich, wie da mit bestem Wissen und Gewissen in natürliche biologische Prozesse eingegriffen wird - und das in so zartem Alter.
Ich sträube mich jedoch nicht prinzipiell und unter jeden Umständen gegen eine Impfung. Sondern ich betrachte die Situation immer wieder neu. Einmal als die Grosse 13 Monate alt war und es drum ging MMR nach Impfplan ja oder nein. Dann wieder vor ein paar Wochen als ich vielfach auf die Masernwelle in Deutschland angesprochen wurde. Und jetzt wieder, weil der KiGA mich mit der Entscheidung von damals konfrontiert. Irgendwann in der Pubertät kommt das Thema Röteln auf den Tisch und dann wird auch die MMR wieder auf der Waagschale liegen. Wir werden dann aber in jedem Fall zuvor den Titer bestimmen lassen und vielleicht erübrigt sich dann die ein oder andere Überlegung. Da eine Masernerkrankung im Erwachsenenalter meist wesentlich schwerer verläuft als in der Kindheit könnte hier Nutzen der Impfung vor Risiko gelten. Aber wie gesagt, vielleicht liegen in 10 Jahren wieder neue Foschungsergebnisse vor, die unsere Entscheidung beeinflussen werden.
tukki hat geschrieben:Devils Advocate hat geschrieben:
warum ich sie also nicht hatte, kann ich dir so nicht sagen.
Ich kann es Dir schon sagen:
Weil die meisten Deines Alters (nehm ich mal an, dass Du in dem Alter bist
) dagegen geimpft waren. Die Impfung schützt gut und darum grassierten die Masern selten in jenen Jahren.
Ich finde es schon sehr interessant, dass eigentlich die meisten Menschen, die ich kenne oder frage, welche Masern durchmachen mussten, ihre Kinder ganz bewusst dagegen impfen.
Und andere, welche die Masern dank der Impfung nicht durchmachten wiederum ihre eigenen Kinder nicht dagegen impfen lassen.
Dass Geimpfte ein geringeres Risiko (nicht KEIN) haben als Ungeimpfte, an Masern zu ERKRANKEN (nicht diese zu übertragen), das bestreitet hier ja auch niemand. Jedoch hypt die Pharmaindustrie den Erfolg der Masernimpfung zu Unrecht in die Höhe. Es wird im Rahmen dieser Propaganda (so kann man es wahrlich nennen) immer wieder betont, dass sich die Anzahl der Maserntoten seit Einführung der Massenimpfungen um ein Vielfaches verringert hätten. Der Witz an der Sache ist, dass die Zahl der Maserntoten schon vor der ersten Impfung massiv zurückgegangen war! Hier die Zahlen (Statistik nennt Zahlen für Deutschland):
Jahr 1900: 23 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 1901: 31 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 1972: 0.06 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 1973: 0.06 Maserntote pro 100.000 Einwohner
Jahr 2001: 0.001 Maserntote pro 100.000 Einwohner
(Quellen: u.a.
http://www.cdc.gov/nchs/data/vsushistor ... 0-1904.pdf)
Die ersten Masernimpfungen wurden aber erst 1973 vorgenommen!
Der deutliche Rückgang der Maserntoten hat also nichts damit zu tun, dass mehr Menschen geimpft waren, sondern dass sich die Krankheit durch die Verbesserung der hygienischen Umstände (v.a. Trennung von Trink- und Abwasser), die allgemein verbesserten Lebensumstände (beheizte, saubere Wohnungen), gesündere Ernährung, sowie schnellere und adäquatere medizinische Versorgung (u.a. Quarantäne bei Epidemien) weniger stark verbreitete und besser ausheilte. Oftmals sterben Patienten ja nicht an den Masern selbst, sondern an damit verbundenen Komplikationen wie Lungen- oder Hirnhautentzündungen. Diese können heutzutage natürlich viel besser behandelt werden als noch vor mehr als 100 Jahren.
Deshalb sind Folgeschäden oder sogar Todesfälle bei Masern sehr, sehr, sehr selten. Meist liegt eine Vorerkrankung oder ein bereits geschwächtes Immunsystem vor, wenn es heutzutage doch zu einem schwerwiegenden Verlauf kommen sollte (wie in dem Beispiel des verstorbenen Buben aus Berlin, der an einer Herzerkrankung litt).
Ja, ich glaube dir, dass Masern eine eklige Krankheit sind. Du hast in einem anderen Thread einmal ausführlich beschrieben, wie schlimm das damals für dich und deine Familie war. Auch das glaube ich dir. Verständlich, dass du in dieser Hinsicht ein "gebranntes Kind" bist. Und doch berichten sehr viele ältere Leute, dass das eine "ganz normale Kinderkrankheit" sei. Der Verlauf ist je nach Individuum verschieden. Ich kenne deine damaligen Lebensumstände nicht, weiss nicht welche gesundheitlichen Vorraussetzungen du hattest und wie du behandelt wurdest.
Aber bei meiner Tochter bin ich mir ganz sicher: sie würde das überstehen und ich würde das mit ihr überstehen. Ich könnte freinehmen und ich hätte Hilfe. Ich könnte abschätzen, was auf mich zukommt und ich übernehme die Verantwortung dafür. Kein Zuckerschlecken. Aber meine Wahl. Maximal drei Wochen Leiden im Vergleich zu einem durch Impfungen aus dem Gleichgewicht geratenen Immunsystem, dank dem sie sich möglicherweise lebenslang mit chronischer Anfälligkeit für Infektionskrankheiten oder mit Allergien rumschlagen darf.