Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Fragen zur Ernährung und Gesundheit

Moderator: stella

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annegretli74
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Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von annegretli74 »

Hallo die Damen

Mein mittlerer Sohn (mittlerweile 6) hat seit mittlerweile 1,5 Jahren Probleme mit dem Stuhlgang. Wir hatten anfangs einen missglückten Behandlungsversuch mit Movicol Junior und nach allen möglichen Behandlungsansätzen haben wir seit gestern die Gewissheit, dass er unter einer chronischen Verstopfung mit erweitertem Enddarm und daraus resultierender Enkopresis leidet.

Leider ist er etwas "therapiemüde" und ich mache mir Gedanken, wie ich die anfangs hochdosierten Mengen Macrogol in ihn hereinbekommen soll.

- wieviel Gramm kann ich pro Getränk (ca. 1,5 dl) beimengen, ohne dass Junior zuviel merkt und es verweigert?
- gibt es Getränke oder Nahrungsmittel, die sich besonders eignen und von euren Kindern gut genommen wurden
- auf welche Menge musstet ihr hochfahren, um die Anfangsverstopfung zu lösen?

Ich wäre froh um ein paar Erfahrungsberichte.

Gruss und frohe Weihnachten

Chäferli2
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von Chäferli2 »

Also mini Chli nimmt das jetzt scho es Johr! Si hets no im Schoppe was d Sach natürlech chli vereifacht! E ha das aber sehr lang au selber gnoh und ha gfonde es goht am beste i chli „dickere“ Flüssigkeite wie Orangesaft, Milch etc! Chasches aber au guet zum bispiel is Joghurt due das merksch au ned! Viel Erfolg!

Yara263
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von Yara263 »

Das Movicol hat ja einen Zitronengeschmack und das reine Macrogol ist neutral. Hast du das schon versucht?

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lunita
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von lunita »

Movicol gibt es auch ohne geschmack, als pulver im sachet. mein sohn musste es auch während 6 monaten nehmen. er fand diesen sogenannten "neutralen" geschmack ganz gruusig und musse sich die nase zuhalten, um es irgendwie runterzubringen. der versuch mit movicol flüssig und geschmack ist beim ersten versuch gänzlich gescheitert.

anfangs musste meiner morgens und abends je ein sachet nehmen.
maturand + musiker

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Allegra85
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von Allegra85 »

Unbedingt das ganz neutrale Pulver nehmen. Ich denke es heisst Macrogol. Ein paar Minuten bevor das Kind an den Tisch kommt einrühren, damit es unsichbar ist. Wenn man es sehr hochdosiert hat das Wasser oder der Sirup einen seifige Konsistenz, aber noch immer keinen Geschmack. Habe es selbst ausprobiert.

Noch eine Frage: bei meinem Sohn wird auch imemr wieder vermutet, dass er einen erweiterten Enddarm hat. Was ich aber nicht denke. Wie seid ihr sicher, dass er das hat?
Allegra85 with boys 2009 & 2011

annegretli74
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von annegretli74 »

Wir haben eine Büchse geschmacksneutrales Macrogol vom Kinderspital direkt in die Hand gedrückt bekommen. Mit Messlöffel zum dosieren.

@Allegra: mein Sohn wurde ausgiebig ge-ultraschallt und offenbar sieht man anhand vom Grössenverhältnis Blase / Enddarm die Erweiterung. Zudem waren übermässige Stuhlmengen im Darm/Enddarm zu sehen und die Blase sah etwas "zerdrückt" aus, da der gefüllte Darm diese etwas zusammendrückt. Wurde dein Sohn denn auch schon mit Ultraschall untersucht?

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Bonsai 73
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von Bonsai 73 »

annegretli74 hat geschrieben: - wieviel Gramm kann ich pro Getränk (ca. 1,5 dl) beimengen, ohne dass Junior zuviel merkt und es verweigert?
- gibt es Getränke oder Nahrungsmittel, die sich besonders eignen und von euren Kindern gut genommen wurden
- auf welche Menge musstet ihr hochfahren, um die Anfangsverstopfung zu lösen?
Wir haben jeweils einen Teelöffel Macrogol 4000 in eine 33cl Evianflasche gefüllt, die Flasche geschüttelt und unsere Tochter hat sie jeweils über den Tag leer getrunken. Das Magrocol ist geschmacksneutral und ich glaube kaum, dass das Kind es bemerkt, sofern man es nicht kiloweise beigfügt. Wir hatten in etwas das gleiche Problem. Das Macrogol 4000 war für uns perfekt. Vom Movicol hat unsere Tochter einen Blähbauch bekommen. Nach ca. 1 Jahr konnten wie die Dosierung runterschrauben und nach 1 weiteren Jahr hat der Darm wieder tiptop von alleine funktioniert.
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lani79
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von lani79 »

Wir haben auch das geschmacksneutrale Macrogol. Das wird problemlos getrunken im Wasser. Ansonsten im Saft, Joghurt, Apfelmus untermischen.
Ganz am Anfang mussten wir 9 Teelöffel :shock: geben um die Verstopfung erstmal zu lösen. Als alles mal raus war haben wir reduziert auf 3 Löffel morgens, 3 abends. Jetzt nach 1 Jahr sind wir bei 1 Löffel angelangt. Kaum zu glauben! Wenn alles gut läuft sind wir das Macrogol im 2018 irgendwann los!

Gruss lani

Webele84
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von Webele84 »

Ich habe ebenfalls ein Kind mit chronischer Verstopfung.
Nach Jahren herumdökterlen haben wir Kinderarzt gewechselt. Movicol war ch... gruusig und gab nur Bauchweh.
Haben Heftig abgeführt mit Macrogol 6EL/Tag&Tablettli. Da kam heftig viel raus mengenmässig von rund 7 Tagen...
Dann 3Monate jeweils 1EL Morgends & Abends. Jetzt sind wir bei 1EL pro Tag. Da zusätzlich noch Eisenmangel besteht ist es eine Gratwanderung mit der Dosierung Eisen vs. Macrocol.
Bei uns am Morgen in ca 2dl Milch. Wird aber sofort dick/flockig. Unbemerkt ginge hier nicht.
Dazu wichtig: Mind 1Glas Wasser dazu trinken.
Sowieso viel trinken bei chron. Verstopfung. Uns wurde mind 8dl pro Tag empfohlen (wir hatten vorher vielleicht 4dl)
Hat jmd von euch Erfahrung mit Gaggi noch in die Windel machen mit 6 Jahren??? Ich habe vieles probiert & genützt hat nichts :-(
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Webele84
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von Webele84 »

Ah und noch was... Unbemerkt v.a am Anfang die hohe Dosis ist kaum möglich. Da kommt soooo viel raus, bei uns wars verbunden mit Krämpfen (wohl eher vom Abführmittel als vom Macrocol) Das hätte ich nicht heimlich machen können sondern abgesprochen und begleitet zu Beginn der Ferien.
Gehts deinem Mittleren denn jetzt besser??
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annegretli74
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von annegretli74 »

Hallo zusammen!
Danke für eure Meldungen. Wir hatten ganz am Anfang auch Movicol - aber aufgrund fehlender Informationen falsch dosiert (zu wenig) und ebenfalls mit Bauchschmerzen. Wir sind daraufhin zum Arzt und die anwesende Vertretung meinte, da sei keine Verstopfung, eher zuviel Flüssigkeit im Darm. Woraufhin wir die Behandlung mit Movicol abgebrochen hatten und unser Sohn plötzlich auf die Schiene "der will ja nur nicht" abgeschoben wurde.... Darum finde ich es besonders interessant, dass doch einige dieselbe Erfahrung mit Movicol gemacht haben!

Mit dem zweiten Anlauf jetzt (mit Macrogol) geht es wirklich gut. Bereits nach 4 Messlöffeln pro Tag ging tüchtig die Post ab (zwar auch in die Hose, aber er nimmt es recht gelassen hin) und wir versuchen jetzt, die optimale Dosis zu finden. Bei 2 Löffeln war die Sache schon wieder zu fest.
Er beginnt es aber wieder zu spüren, wenn er muss und das Schmieren ist auch schon weniger geworden.

Was hilft ist, dass er sehr gut mitmacht und sogar fragt, ob ich brav das Pulver in sein Getränk gemixt habe... :)

Was das trinken anbelangt, läuft es jetzt auch wieder besser. Eine Weile lang dachte er, viel trinken mache ihm viel Gaggi in die Hose und hat deshalb fast gar nichts mehr getrunken. Das haben wir jetzt zum Glück geklärt.

@Webele84 Was die Windel-Thematik anbelangt, kann ich leider nicht weiterhelfen. Junior wollte zwar eine Weile noch die Windel fürs grosse Geschäft, als er trocken wurde. Trotz aller Probleme möchte er sie aber nicht zurück.

annegretli74
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von annegretli74 »

@lani79 Wie hast du denn gemerkt, dass du beginnen kannst mit reduzieren? Wie lange bist du dann jeweils auf der neuen Dosierung geblieben? Wir bleiben jetzt wohl eine Weile auf 3 Löffel. Es ist zwar sehr weicher Stuhl, aber immer noch fest genug damit er es selbst merkt (Juhui!!)
Viel Glück und gutes Gelingen für das endgültige Absetzen im 2018!

Jamiro
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von Jamiro »

Betreffend reduzieren: Gemäss unserer KiÄ soll man mind. 3 Monate bei der Dosis bleiben, mit der es gut klappt. Dann gaaaanz langsam ausschleichen. Als Faustregel gilt anscheinend : So lange das Problem schon besteht, so lange dauert es, bis es gelöst ist.

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lani79
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von lani79 »

Unser Kia hat auch gesagt, dass wir lieber länger auf der Dosis bleiben sollen, statt wieder in die Spirale zu geraten. Ich habe das Macrogol nach Gefühl reduziert. Die grossen Verstopfungsknackpunkte waren immer bei Krankheit/Fieber wenn zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird bzw sie wieder ausgeschwitzt wird und wenn zuviel spannendes los ist wie Ausflüge,Kindergartenstart,...
Wenn auch in solchen Ausnahmesituationen der Stuhlgang funktioniert hat haben wir wieder etwas reduziert.
Lieber langsam aber stetig reduzieren!
Letzte Woche haben wir mal ganz das Macrogol weg gelassen. Klappte super, aber es kam uns ein Fiebertag dazwischen...dann gebe ich sicherheitshalber wieder (und habe zur Sicherheit auch immer Vorrat da)
Aber der nächste Versuch wird bestimmt bald gestartet. Wir müssen aber trotzdem stark auf die Ernährung achten. Viel Apfelmus, viel Früchte/Gemüse, wenig Schokolade, viel Vollkorn und nur Wasser oder Apfelsaft.
Wenn ich das beachte kann ich auch mal gut 1 oder 2 Tage das Macrogol vergessen.
Ist wohl etwas Gefühlsache und dauerndes Beobachten. Zum Glück macht unser Sohn das so gut mit,denkt selber dran und isst Apfelmus liebend gerne! Aber so einen grossen Einlauf will wohl niemand 2x erleben!!!

Allen Geplagten viel Erfolg!!!!!!!
Gruss lani

annegretli74
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Re: Behandlung mit Macrogol bzw. Movicol

Beitrag von annegretli74 »

Hallo zusammen

Ich benötige nochmals Infos aus eurem reichen Erfahrungsschatz. Es hatte sich nach etwa 3 Wochen ganz gut eingependelt, schmieren noch etwa alle 1-2 Tage und dann auch nur noch Mikro-Mengen (ca. Erbsengrösse).
Ausnahme blieben die Tage, wo wir die Fremdbetreuung haben (aktuell eine Kollegin, bis die Tagesmutter nach ihrer Babypause wieder einsatzfähig ist) und einzelne andere für ihn herausfordernde Situationen.

Dieses Wochenende habe ich dann die Dosierung wieder auf 3 Löffel hochgefahren, da ich das Gefühl hatte, es gehe gar nichts mehr. Dann gestern 2x Durchfall. Nun bin ich sehr verunsichert.

Wie lange hat es bei euch gedauert, bis es sich wirklich eingependelt hat? Seid ihr eisern auf der Dosis geblieben oder habt ihr situativ auch mal rauf- oder runterdosiert? Wie sensibel habt eure Kids auf die Menge an Pulver reagiert (kann ein Löffel mehr so viel Unterschied bewirken)?

Grüsse

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