nicht trocken mit 5 Jahren

Fragen zur Ernährung und Gesundheit

Moderator: stella

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Colalight
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Re: nicht trocken mit 5 Jahren

Beitrag von Colalight »

Liebe Fläcki. Ich könnte dich grad umarmen und weinen. Du hast ja so sehr recht in dem was du sagst. Ich hab persönlich soviel mühe damit. Ich will nicht dass meine Tochter ‚anders‘ ist. Sie soll eine glückliche Kindheit haben. Ich brauche viel innerliche Überwindung sie so anzunehmen. Auch dass sie falsch spricht und wenig und keine Sätze machen kann, ist für mich unvorstellbar. Und ich muss es akzeptieren und damit leben? Ich werde dein text immer wieder lesen. Und versuche Kraft zu tanken. Lieben Dank

fläcki
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Re: nicht trocken mit 5 Jahren

Beitrag von fläcki »

Anders sein schliesst eine schöne Kindheit nicht aus. Es schliesst auch ein schönes Leben nicht aus. Nicht für dein Kind und nicht für dich, oder deine Familie. Es ist nur - anders. Nicht weniger und nicht mehr. Und ich kann dir versichern, auch wenn es Zeiten gibt, vielleicht sehr viele, in denen es unendlich anstrengend ist, oder auch einfach nur traurig macht, dann gibt es dennoch Dinge die toll sein werden. Dinge die du geniessen wirst und Momente in denen du erkennen wirst, dass dein Kind so wie es ist ein glückliches Kind ist.
Es gibt eine schöne Geschichte darüber https://www.autismus-nordbaden-pfalz.de/Holland.pdf Ich fand sie damals sehr treffend.
Eltern eines Kindes zu werden das anders ist, ist ein Prozess. Am Anfang versucht man wegzusehen, zu übersehen, vielleicht verleugnet man oder redet es sich zumindest schön. Das geht den meisten so. Auch wütend wird man. Über Dinge die nicht gehen, über die Welt und überhaupt... Und dann wird man traurig. Und das ist wichtig. Die Trauerarbeit um ein Kind, das man nicht bekommen hat. Das man vielleicht nie haben wird. Dieses Kind, das man erwartet hat muss man verabschieden um das annehmen zu können, das zu einem gekommen ist und sein Glück in diesem - seinem - Kind zu erkennen. Und irgendwann wird der Schmerz weniger und man kann annehmen und geniessen. Ab und zu kommt er wieder, das wird er wohl immer. Aber man kann geniessen und lieben und die positiven Seiten sehen. Man sieht eine Zukunft, auch wenn die vielleicht anders und unbeständiger ist als erwartet. Aber das Gute wird mehr.

bergzwerg
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Re: nicht trocken mit 5 Jahren

Beitrag von bergzwerg »

hallo zusammen
hier ein beitrag „mit anderen umständen“:
unser sohn hat keine entwicklungsstörung, zumindest keine m, die uns bekannt sind.
mit 5 jahren war er nachts auch noch nicht trocken, und ich habe den fehler gemacht, mich stressen zu lassen.
wir haben dann alles ausprobiert. wecken in der nacht, piepser, chinesische medizin.... alles begleitet von immer wieder bettwäsche wechseln, keine nerven mehr haben etc.
sohn wollte keine nachtwindeln, aber gross gestresst hat es ihn nie. was dann mich wieder genervt hat. 🙈
in ein paar tagen wird er 10.
wir sind jetzt soweit, dass „es“ noch ca 1x im monat passiert. völlig ok also. trotzdem bin ich bei übernachtingspartys etc immer auf nadeln. er nicht 😀
ich weiss jetzt, dass es gut kommt. er hat einfach länger zeit gebraucht für diesen schritt. und ich weiss auch, dass ich mir und uns viel hätte ersparen können, wenn ich diese erkenntnis schon früher gehabt hätte.
in den allermeisten fällen legt sich dieses „problem“ von alleine. und wie man den weg geht, muss wohl jede familie für sich entscheiden (wecken, windeln etc)
ich bin mir aber ziemlich sicher, dass zeit geben besser ist als stressen und therapien ausprobieren.
es braucht einfach geduld.
herzlich,
BergZwerg

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Allegra85
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Re: nicht trocken mit 5 Jahren

Beitrag von Allegra85 »

@bergzwerg
Also mit 5 Jahren sind etwa 20% der Kinder nachts nicht trocken. Ab 6 kann man mal mit einem Wecker probieren oder mit Hormonzugabe, damit der Urin in der Nacht nicht produziert wird. Wenn's nicht klappt 3-6 Monate Pause und dann wieder probieren. Also dem Kind Zeit geben und Unterstützung.

Mein älterer Sohn ist 9 Jahre alt und hat tag wie nachts Probleme rechtzeitig auf die Toilette zu gehen (für klein und gross). Akzeptieren hilft am meisten! Therapien ja, aber nicht dauernd und nicht mehrere miteinander. Im Moment nimmt er 30mg Minirin (normal wäre 120-180mg) pro Nacht. so konnte er sich eine WC-Bettroutine angewöhnen. Abends zur Toilette, Morgens zur Toilette. Bald können wir das Medikament ganz ausschleichen und nur beim auswärts schlafen wieder einsetzen. Vor 1-2 Wochen ist er sogar Nachts aufgestanden um zur Toilette zu gehen, das hätte ich noch vor ein paar Monaten für unmöglich gehalten.
Tagsüber sind wir jetzt mit Abführmittel dran, damit sich der Darm eine regelmässig Entleerung angewöhnt und nicht dauernd auf die Blase drückt und diese deshalb nicht gut gesteuert werden kann.
Allegra85 with boys 2009 & 2011

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