Allergie- oraler Provokationstest

Fragen zur Ernährung und Gesundheit

Moderator: stella

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kiaora
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Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von kiaora »

Liebe ForümlerInnen

hat jemand von Euch Erfahrung mit dem oralen Provokationstest bei einer Nahrungsmittelallergie bei Kleinkindern?
Unser Jüngster hat eine schwere Ei- Allergie, Notfall- Set pflichtig. Er ist 3jährig und in einem halben Jahr ist in der Kinderklinik ein oraler Provokationstest geplant. Wie das abläuft wurde uns schon in etwa erläutert. Gerne würde ich von Euren Erfahrungen lesen, zB. wie lange die Kinder hospitalisiert waren, bis zu welchen Symptomen das Allergen gegeben wurde etc.
Unser Sohn hatte bis anhin eine Allergie vom Sofort Typ, scheint nun langsam auch Spätreaktionen zu zeigen bei Kontakt mit Spuren von Ei. Daher wurde uns gesagt, dass er länger zur Beobachtung bleiben muss, was immer das heisst.

Ich weiss, es dauert noch bis März, aber ich habe Respekt davor, wie es unserem Sohn nach der Provokation bei einer wohl zu erwartenden Reaktion geht. Ich sehe ihn leider immer noch vor mir, wie er als 9-monatiges Baby einen anaphylaktischen Schock erlitten hat, und daher wohl meine Ängste, obwohl mir bewusst ist, dass er während des Provokationstests unter ärztlicher Aufsicht stehen wird.
Wie ging es Euren Kindern danach, insbes. bei erfolgter Reaktion und Medigabe? Meine grösste Sorge ist, dass er nach der "Medi- Bombe" wieder wochenlang nicht richtig isst und wieder ein Wachstumsstopp hat :( .

Der Test wird im Hinblick auf den Kindergarten Eintritt durchgeführt und damit wir Eltern sehen, wie seine Reaktion abläuft- er ist ja nun ein ganzes Stück älter und wir blieben bis jetzt zum Glück vor einer weiteren schlimmen Reaktion mit Herz- Kreislauf Beteiligung verschont (Ernährungsberatung etc).

lg Kiaora

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Nuuneli
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von Nuuneli »

Ich habe früher (nicht mit grosser Liebe) Provokationstestungen durchgeführt. Das Narkoseteam war informiert, der Arzt einsatzbereir auf Station, Notfall-Wagen im Zimmer, das Kind steht unter 1:1 Betreuung. Abgebrochen haben wir bei der ersten Reaktion - waren meistens Ödeme. Ich habe nie mehr erleben müssen.
200120042007

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kiaora
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von kiaora »

Nuuneli, das kann ich mir vorstellen, dass diese Tests nicht immer gerne gemacht werden von der Pflege/ Ärztinnen...
bleiben die Kinder hospitalisiert bei Verdacht auf Spätreaktionen?
was ich mir überlege: was sage ich meinem Kind, weshalb er das machen muss?

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Nuuneli
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von Nuuneli »

Da ich keine akute Situation erlebt habe, kann ich Dir nichts Genaues sagen. In meinen Fällen wurde sofort abgebrochen und Antiallergika gegeben. Es geht auch nicht darum, einen Schock zu provozieren. Bei uns blieben die Kinder im Anschluss immer noch einige Stunden im Spital. Bei mir durften alle nach Hause - der Arzt entscheidet das. Wie es bei euch sein wird, weiss ich nicht. Da würde ich direkt auf der Station nachfragen, sobald ihr das Aufgebot bekommt.

Euer Sohn wird einen venösen Zugang bekommen, damit im Notfall Medikamente direkt in die Vene gespritzt werden können. Das ist wohl das, was für ihn schlimm sein wird. Ich persönlich würde mein Kind darauf vorbereiten, das wird aber individuell gehandhabt. Ihr habt bestimmt ein paar "Zauberpflaster" (Emla) bekommen... Dann halt, dass er immer wieder etwas Ei in den Mund bekommt. Wegen dem Wieso: sag ihm, dass ihr wissen müsst, was passiert, wenn er versehentlich etwas mit Ei isst und damit ihr das der Kindergartenlehrperson sagen könnt, so weiss sie, was sie machen muss. Die Schwere einer Reaktion würde ich nicht ansprechen. Und mit ihm schauen, was er für diesen langen Tag mitnehmen möchte. Er wird primär im Bett bleiben müssen oder zumindest im Zimmer - also relativ langweilig. Zudem hat er wohl den Arm in der Schiene, womit er eingeschränkt ist. Ev habt ihr Glück und die Clowndoktoren sind an diesem Tag im Spital anwesend ;-) .
200120042007

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kiaora
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von kiaora »

Liebe Nuuneli
danke für Deine ausführliche Antwort! ja, diese ollen Zugänge 🙄 Dann heisst es wohl ablenken, ablenken....

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Nuuneli
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von Nuuneli »

Das stimmt: mit Ablenkung klappt es am besten. Ich stecke zwar keine Zugänge selber, bin aber immer dabei, wenn "meine" kleinen Patienten den Zugang für den Venflon für die Funktionstestungen bekommen und diene meiner Chefin zu. Wir sind dann "Plaudertaschen" sondergleichen. Ich mache die Erfahrung, dass die Ablenkung mit Gespräch (oder wenn Mami die Teenies chli föpplet ;-) ), allenfalls auf dem Schoss von Vater/Mutter, am besten hilft.

Was auch noch hilft: Wenn das Emla-Pflaster weg ist, kannst Du Deinem Kind sagen, dass es sich ganz fest dort kneifen soll - es wird so merken, dass die Stelle tatsächlich schläft und das Zauberpflaster gewirkt hat.
200120042007

Possum
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von Possum »

Mein Sohn hat leider auch eine schwere Ei-Allergie gehabt. Nun ist er bald 3 und er reagiert nur noch auf das rohe oder fast rohe Ei. Haben schon einige Provokationtest hinter uns, da er noch diverse andere Allergien hat oder hatte.
Waren immer im Kispi unter Aufsicht. Wir mussten nie vorher einen Zugang legen lassen, er bekam einfach immer schon mal die Emlapflaster. Muss ehrlich sagen, dass mühsamste fand ich immer ob er isst oder nicht. Danach die Wartezeit ob eine Reaktion auftritt oder nicht.
Leider hatte er auch schon allergisch reagiert, was aber mit Tropfen und Tbl. gut behandelt werden konnte.

Das wichtigste ist, geh locker an den Termin. Die Kleinen merken wenn man selber nervös ist.
Wir dürfen ca. im April auch wieder antreten.

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kiaora
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von kiaora »

hallo Possum
ohje, gleich mehrere Allergien 😕 danke für Deinen Erfahrungsbericht, das macht mir Mut. so kann ich sicher lockerer zum Termin gehen. Was hast Du Deinem Sohn gesagt, was er da zu schlecken/ essen bekommt?
lg kiaora

Possum
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Re: Allergie- oraler Provokationstest

Beitrag von Possum »

Die Ernährungsberatung vom Kinderspital hatte bis jetzt immer kurz vorher Kontakt mit uns aufgenommen was er gerne isst. Bei Weizenprovokation durften wir eine Konfitüre mitnehmen die er sehr gerne as. Das gekochte Ei mischten wir in Joghurt mit Banane (das liebte er zu dieser Zeit sehr). Aber nun ist er langsam so Alt, dass ich es ihm genau erklären kann weshalb er es essen muss. Mussten auch schon mal wieder nach Hause, da er sich total vergweigerte zu essen.
Dieses mal werde ich ihn mit einem kleinen Geschenk belohnen wenn er isst. Bin sonst nicht so, aber es sind schon betrachtliche Mengen die er essen muss. Und wenn man es nicht kennt und nicht gerne hat braucht es eine kleine Motivation 😊
Grüessli

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