Schwangerschaftsdiabetes

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Chantal Ribery
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Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Chantal Ribery »

Hallo zusammen

Am 26. August 2016 hatte ich den Zuckerbelastungstest bei meinem Frauenarzt. Mein Nüchternblutzuckerwert lag bei 4.7, eine Stunde nach dem Trinken der Glucoselösung bei 10.4 :o

Ich war total überrascht, da ich keines der gängigen Kriterien erfülle: Ältere Frauen, in der Verwandtschaft Fälle von Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Übergewicht, mehrere Fehlgeburten, usw.

Auf jeden Fall wurde ich dann an einen Spezialisten überwiesen und in die Ernährungsberatung geschickt. Da ich mich sehr ausgewogen und gesund ernähre, konnte mir die Ernährungsberaterin keine Tipps geben. Ich bekam ein Messgerät, mit dem ich nun viermal täglich meinen Blutzuckerwert messen soll.

In der ersten Woche hatte ich lediglich einen erhöhten Wert (9.8), dafür habe ich ein Kilo abgenommen, was ja im 7. Monat nicht unbedingt erstrebenswert ist... In der zweiten Woche habe ich dann wieder mehr gegessen, dafür hatte ich fünf erhöhte Werte (zwischen 8.1 und 8.9). In der dritten Woche habe ich es dann wieder geschafft, nur einen erhöhten Wert zu haben (8.9), aber ich habe kaum zugenommen...

Sowohl das Messen meines Blutzuckers als auch das auf die Waage Stehen, stressen mich in der Zwischenzeit ziemlich :?

Nun habe ich dieses Dilemma dem Spezialisten geschildert und er meint, ich könne entweder morgens ein kurzwirksames Insulin spritzen oder es nochmals ohne Insulin versuchen.

Ich habe keine Ahnung, welches das kleinere Übel für unser Baby ist: Insulin spritzen und dafür satt werden oder kein Insulin spritzen und dafür entweder zwischendurch einen erhöhten Wert haben oder einfach nicht genügend zunehmen...

Könnt ihr mir bei der Entscheidung helfen, ob ich Insulin spritzen soll oder wenn möglich nicht?

Vielen Dank und liebe Grüsse

Chantal

Leni84
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Leni84 »

Also bei einem erhöhten wert in der Woche oder auch bei zwei drei braucht es denke ich kein Insulin. Ich hatte jeden morgen zu hohe werte und spritzte mir am Abend ein langzeitinsulin. Dies schadet dem Baby absolut nicht, es hilft ihm sogar. Sonst würde es für dich isulin mitproduzieren was schlechter ist. Die wichtigste frage ist, wie entwickelt sich dein Baby. Nimmt es gut zu und ist nicht überdurchschnittlich gross? Wenn das alles i. O. Ist würde ich nichts machen und weiter messen. Ich habe ende ss +5 kg gehabt und die kleine 2860. gr. bei ssw 37+5. leider sagt auch jeder etwas anderes was für einem nicht gerade hilfreich ist. Viel Glück

Sarenz
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Sarenz »

Bei mir sehr ähnlich, ich nahm nichts mehr zu ab diagnose und lediglich mein nüchternwert war zu hoch.. Für mich ganz klar geldmacherei! Jeder muss das aber für sich entscheiden! Ich würde bei einer weiteren ss den test garnicht mehr machen!
Euse chli Sunneschin und s gröste Wunder isch am 7.12.15 ufd Wält cho..

anababy
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von anababy »

Uuund Stress wirkt sich auch negativ auf den Zuckerwert aus

Sunshinemom
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Sunshinemom »

Da dich die ganze Sache so stresst würde ich an deiner Stelle Insulin spritzen, denn der Stress ist sicher nicht gut für das Baby.

Snoopy2014
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Snoopy2014 »

ich finde der ganze Stress viel schlimmer als eine mögliche SS-Diabetis die nur bei 10-15% aller Schwangeren eintritt.
Ich würde es lassen, essen was du möchtest, relaxen und einfach den nüchtern Wert kontrollieren. Der darf nicht innert kürzester Zeit plötzlich immer erhöht sein oder steigen. Finde es auch eine geldmacherei, und zum Teil auch sehr widersprüchlich. Zum Beispiel, Insulin ist bis zum ET nicht schädlich, aber ab dann kann kein einziger Tag länger abgewartet werden und es muss sofort eingeleitet werden, da es dann plötzlich schädlich sein soll?!
Solange bei den US alles ok ist, du dich wohl fühlst würde ich mich nicht länger stressen. Hab ich in der ersten SS auch so gemacht und mein Sohn kam bei 40+4 spontan zur Welt mit 4030g und 50cm, innert 7.5h im Geburtshaus.

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Mira
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Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Mira »

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Beraterin dir nicht Ernährungstipps geben konnte. Denn "gesund und ausgewogen essen" ist definitiv nicht das Gleiche wie "so essen, dass der Zuckerwert nicht in die Höhe schnellt". Ein Glas frisch gepresster Orangensaft dürfte als gesund gelten, ist aber nüchtern übelst für den Blutzucker. Die Tatsache, dass du erwähnst, dass du nicht/kaum zunimmst, deutet für mich darauf hin, dass du nicht oder schlecht beraten wurdest.

Haben sie dir erklärt, dass du unbedingt Eiweiss, Fett und/oder Ballaststoffe zu den Mahlzeiten/Kohlenhydraten essen musst (zB auf keinen Fall Orangensaft auf nüchternen Magen). Wenn du zB einen Apfel pur ist, steigt der Wert stärker an, als wenn du erst noch ein Stück Käse (Fett und Eiweiss) isst oder Nüsse (ebenfalls Fett und Eiweiss). Wenn du das isst, kommst du auch zu Kalorien und musst nicht fürchten, dass du nicht mehr zunimmst. Wenig essen ist nicht die Idee, sondern eben so essen, dass der Blutzucker nicht in die Höhe schnellt.

Was hast du denn genau gegessen und getrunken, als du deine paar erhöhten Werte hattest?

Ich hatte eine ähnliche Konstellation wie du. Nüchternwert um 5 und der Wert nach 1h beim Glucosetest bei 11,irgendwas. Bei mir war also auch der 1h-Wert das Problem. Mit der Umstellung hatte ich keine erhöhten 1h-Werte mehr und die Nüchternwerte sind auf 4-4.4 gesunken. Beim ersten Kind hatte ich unentdecktem SwS-Diabetes und mein Sohn war 4.6kg bei der Geburt. Bei der 2. SwS war ich bei der Ernährungsberaterin und bin mit der Ernährung sehr gut zurecht gekommen und hatte so sehr gute Werte. Meine Tochter war dann nur 3.9kg (ich selber bin 1.77m gross). Die Geburt war ein Schoggijob im Gegensatz zur ersten.

Viel Erfolg beim Optimieren! Das schaffst du sicher!


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Cleo2016
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Cleo2016 »

Liebe Chantal
Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen. Auch ich tat mich sehr schwer mit der Diagnose "Schwangerschaftsdiabetes". Habe mich trotzdrm entschlossen auf die Spezialisten zu hören und die Kohlenhydtratzufuhr zu reduzieren. Da ich sehr gerne Fleisch, Käse und Gemüse habe, fällt es mir nicht so schwer. Zugenommen habe ich auch seitcder Diagnose nichts mehr. Aber das Kleine entwickelt sich dennoch optimal, was mich sehr beruhigt. Zudem ist die Schwangerschaft auch leichter zu ertragen, wenn man weniger Kilos mit sich schleppt.
Seit gut drei Wochen muss ich nun abends Insulin spritzen, was mir zu Beginn sehr zuwider war. Nun habe ich mich damit arrangiert. Meine Zuckerwerte sind meistens gut und ich lasse mich viel weniger stressen. Es ist ja absehbar.
Zuallerletzt musst du jedoch den Weg finden, der dir passt. Hoffe für dich, dass du diesen bald finden wirst.

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NISTA
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von NISTA »

Hallo Zusammen

Ich habe am 18.8.16 meine Tochter gesund zur Welt gebracht und hatte ss-Diabetes, ab der 27 ssw war ich auf Diät.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nichts zugenommen und bis zum Schluss meiner Ss blieb das fast so. Im ganzen habe ich 700 g zugenommen. Dies war bei meiner FÄ nie ein Problem. Warum 'müsst' ihr zunehmen?
Solang das Baby wächst und gesund ist kann es doch nicht sein das ihr zunehmen müsst. Sehe ich das falsch?

Wenn ich wusste weshalb mein Wert mal erhöht war, sagte mir meine Diabetisberatung ist es ok wenn 1 Wert mal etwas höher ist.

Ich hoffe es pendelt sich bei dir ein und du kannst deine Ss wieder geniessen ohne die ganze Zeit den Diabetis im Kopf zu haben.

Bitte iss bis du satt bist.
Meine Ernährungsberatung hat mir gesagt 1/4 vom Teller darf Kohlenhydrate beinhalten.
Nicht jeder ist gleich, ich vertrug Volkornprodukte super und konnte auch mal ein Teller Nudeln mit selbstgemachter Sauce essen.
Versuch es, wenn mal ein Wert zu hoch ist weisst du was du nicht essen darfst.
Salat,Gemüse und Fleisch kannst du ja essen bis du Platz...

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Entli
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Entli »

Auch ich hatte die SS-Diabetes-Diagnose in der 1. SS.
Ernährungsberatung, BZ-Messungen nüchtern und 1h nach den Mahlzeiten über Monate.
Unsere Tochter kam gesund bei 39+2 zur Welt.

Ich ernährte mich schon vorher ausgewogen und bin normalgewichtig, dennoch habe ich von der Ernährungsberatung profitieren können und habe viel lernen können wie mein Körper verschiedene Nahrungsmittel/ Mahlzeiten verwertet. Ich wurde auch ermutigt, mit der Blutzuckermessung ein bisschen zu experimentieren und für mich herauszufinden, was drinliegt bis der Zucker zu hoch wird. Asiatisches Essen ist beispielsweise bei mir problematisch trotz viel Gemüse in so einer Mahlzeit. Regel für Kohlenhydrate war 1/4 bis 1/3 der Mahlzeit. Auch etwas Süsses lag drin, aber wenn dann im Rahmen einer Mahlzeit und immer die kleinste verfügbare Portion und verbunden mit Fett (also Schoggiglace und nicht Sorbet, ein Reiheli Schoggi) Keine Süssgetränke und keine Fruchtsäfte. (ich habe dann für mich Gemüsesäfte entdeckt als Aperitif.) Möglichst Vollkorn. Mit diesen Regeln kam ich gut über die Runden und habe nichts vermisst. Nebeneffekt war, dass ich nach der Stillzeit mein Ausgangsgewicht sehr bald wieder hatte ohne Anstrengung. Von Mengenbeschränkung hat bei mir nie jemand gesprochen, ich sollte mich satt essen, aber eben mit den oberstehenden Regeln. Denke hier kommt es darauf an, wie die betreffende Schwangere konstituiert ist: Ist sie schon vorher übergewichtig gewesen oder nicht spielt vermutlich eine Rolle.
Snoopy2014 hat geschrieben:ich finde der ganze Stress viel schlimmer als eine mögliche SS-Diabetis die nur bei 10-15% aller Schwangeren eintritt.
Ich würde es lassen, essen was du möchtest, relaxen und einfach den nüchtern Wert kontrollieren.
Das ist deine persönliche Meinung dazu aber als Ratschlag an andere ziemlich unqualifiziert. Gibt es viele Zuckerschwankungen, so ist das für das Baby nicht förderlich. Der Nüchternblutzucker reicht diesbezüglich also nicht aus. Ich bin einverstanden dass es wenn es einigermassen im Rahmen verläuft nicht täglich 4 Messungen braucht, aber man sollte schon einigermassen sehen und einschätzen können, was Blutzuckermässig abgeht. Das liefert dann je nachdem auch gute Argumente, sollte es bei 40+0 ums Einleiten gehen. Kann man belegen dass der BZ trotz allem einigermassen stabil war so wird das Einleiten vielerorts auch flexibler gehandhabt. (War für mich mit ein Grund sehr seriös zu messen über längere Zeit.)
Snoopy2014 hat geschrieben:Zum Beispiel, Insulin ist bis zum ET nicht schädlich, aber ab dann kann kein einziger Tag länger abgewartet werden und es muss sofort eingeleitet werden, da es dann plötzlich schädlich sein soll?!
40+0 ist ein medizinischer Richtwert. Es geht dabei nicht um Insulin das schädlich sein soll... Es geht darum, dass die Plazenta (auch ohne Diabetes!) um die Geburt herum von ihrer Kapazität her nachlässt, das Baby also irgendwann nicht mehr optimal versorgen kann. Unter Diabetes altert die Plazenta eher schneller und wenn das Baby dann noch eher schwer ist noch mehr, weshalb die Medizin einen Grenzwert gesetzt hat, wo sie möglicherweise die Gefahr für das Baby sieht. Natürlich ist das Verhalten der Plazenta individuell, aber an irgendetwas müssen sich die Mediziner ja halten. Individuell wird es sicher möglich sein, hier ein paar Tage weiter zuzuwarten bei guten Werten/ US usw. Es hat dann aber mit dem Übernehmen von Verantwortung zu tun. Ein Arzt macht wenn es hart auf hart kommt immer weniger falsch wenn er einleitet oder einen KS empfiehlt als wenn er zuwartet und es dann zu Schädigungen oder gar dem Tod des Babies kommt um den ET herum.
Ich war sehr froh, dass uns die Entscheidung "zuwarten oder einleiten" erspart blieb dadurch dass Töchterchen 5 Tage vor ET zur Welt kam.

@ Chantal
Wenn der Nüchterblutzucker gut ist und "nur" nach den Mahlzeiten erhöhte Werte zu sehen sind dann ist über die Ernährung vieles möglich.
Da würde ich ganz genau nachfragen warum und wieso Insulin gespritzt werden soll und es vorher doch nochmals über die Ernährung versuchen. Du sollst dich satt essen, das ist wichtig wegen der Nährstoffversorgung. Aber eben weniger mit Nudeln, Reis, Brot usw. sondern mehr mit Gemüse, Eiweiss, Milchprodukten, Nüssen...
2010, 2012, 2016/2016

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Gutemine
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Gutemine »

Annabellaxxx hat geschrieben:Hallo!Der Schwangerschaftsdiabetes ist eine häufige Stoffwechselstörung während der Schwangerschaft.Nicht nur ein vorbestehender Diabetes, sondern bereits der Schwangerschaftsdiabetes kann zu den erwähnten Komplikationen beim Kind führen. Mütterliche Komplikationen eines Schwangerschaftsdiabetes sind Blutdruckerhöhung, Erbrechen, erhöhte Eiweissausscheidung im Urin sowie die Notwendigkeit der Entbindung durch Kaiserschnitt. Eine sorgfältige Beratung vor der Schwangerschaft ist sehr wichtig: sowohl die Ernährung als auch die Insulindosis sollten optimiert werden, um eine Euglykämie zu erreichen. Die Insulintherapie muß unbedingt individuell angepaßt sein. Eine Ketoazidose kommt nur noch bei 1% der Schwangerschaften diabetischer Frauen vor, sie ist aber eine sehr ernsthafte Komplikation. Schade...aber sie führt in 20% zu einer Fehlgeburt, sollte also schnell korrigiert werden.
Es stehen drei Behandlungsstrategien zur Verfügung Therapie des diabetes:Ernährung ,körperliche Aktivität,medikamentöse Therapie.
Wenn man schon Beiträge kopiert, wäre es gut, die Quellenangabe mitzuliefern.
http://www.d-journal.ch/archiv/diabetes ... aft-20510/

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Helena
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Re: Schwangerschaftsdiabetes

Beitrag von Helena »

Wieso steht der Beitrag überhaupt bei den Monatsforen?

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