Unfallgefahren im Haus

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Moderator: conny85

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Petite Souris
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Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Petite Souris »

Heute haben wir die BFU Post erhalten, und da sie in neuem Kleid daher kommt (kurz und übersichtlich), habe ich sie gleich gelesen. Jetzt komme ich mir vor, als ob wir unsere Tochter ständig bewusst Gefahren aussetzten würden.
Sie ist nun 18 Monate alt, und kann schon ziemlich viel, was sie aber eigentlich noch nicht dürfte, habe ich jetzt bemerkt.

Es wird auf Treppenschutzgitter hingewiesen, dass Klettern gefährlich ist, und dass keine Nüsse, Karotten, Würstchen, oder Cherrytomaten gegeben werden sollen.

Dies alles machen wir so nicht. Seit sie 8 Monate alt ist, geht sie Treppen hoch und runter, wir haben ihr eine Kletterwand mit Griffen, Leiter und Kletternetz gebaut, und sie isst alles, inklusive Nüsse. Diese viertle ich einfach. Ich hatte noch nie das Gefühl, sie hätte damit Mühe.

Mittlerweile kann sie mithilfe eines Stuhles auch schon überall rauf klettern, sie darf nicht, könnte es aber.

Wir haben das Gefühl, sie ist sehr sicher unterwegs, nun haben mich die BFU Hinweise aber verunsichert.

Trauen wir ihr zu viel zu?
Wie handhabt ihr das?

Danke für eure Antworten :D

Yoghurt
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Yoghurt »

Wir hatten die BFU-Post nie, und ich bin noch heute froh darum. Das Leben ist gefährlich, und wenn man sämtliche Gefahren aus dem Weg räumt, dann lernt das Kind auch nicht, damit umzugehen. Kinder sind sehr unterschiedlich und die Altersangaben Richtwerte, mehr nicht. Das eine Kind kann bereits mehr, das andere Kind kann weniger. Am besten orientiert man sich am Kind, nicht an Richtlinien, die uns einreden wollen, dass Tod und Verderben überall lauern.

Das heisst natürlich nicht, dass bei uns stromgeladene Drähte offen herumlagen oder ein Glas mit flüssigem Rattengift. Wir haben einfach gelebt und geschaut, was Junior kann und wo wir bei ihm aufpassen müssen. Mehr nicht. Man kann sich selbst das Leben schwermachen. Angst und Panik vor allen möglichen und unwahrscheinlichen Gefahren helfen niemandem, am wenigsten dem Kind. Klar kann das Kind von einem Mäuerchen stürzen und sich dabei tödlich verletzen. Aber wie viele Kinder laufen täglich auf einem Mäuerchen, ohne dass irgendetwas passiert?

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maple
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von maple »

Yoghurt hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 09:48 Das heisst natürlich nicht, dass bei uns stromgeladene Drähte offen herumlagen oder ein Glas mit flüssigem Rattengift. Wir haben einfach gelebt und geschaut, was Junior kann und wo wir bei ihm aufpassen müssen.
:D :lol:
Das bringt es gut auf den Punkt, wir haben es ähnlich gehandhabt. Es ist sicher gut sensibilisiert zu sein für all die möglichen Gefahren, aber welche im eigenen Haushalt mit dem eigenen Kind relevant sind, unterscheidet sich sicher von Familie zu Familie. Ich war immer vorsichtig mit Treppen, aber wir haben auch keine in unserer Wohnung, unsere Kids sind das nicht gewohnt. Wenn dein Kind das schon gut kann, ist ja gut. Ich kann mich noch erinnern, wie meine Mutter fast einen Herzinfarkt bekommen hat, als unsere Grosse mit ca. 4 mit dem Velo so schnell sie nur konnte einen Hügel runtergedüst ist, an dessen Ende eine Quartierstrasse kreuzt. Das ist tatsächlich eine potenziell gefährliche Situation, aber ich wusste in diesem Kontext genau, dass sie es kann und wir uns langsam an diese Situation rangetastet hatten.
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Petite Souris
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Petite Souris »

Danke für eure Antworten, das beruhigt mich etwas :)

Wir sind bis jetzt ja eigentlich sehr gut gefahren mit unserer Methode. Heute Morgen war ich dann wirklich verunsichert, da wir ziemlich nichts so machen, wie im Ratgeber empfohlen wird.

Aber der Hinweis: "Am besten sind weiche Snacks geeignet, zum Beispiel Babybisquits." ist ja wirklich in diesem Alter (18-24 Monate) irgendwie nicht mehr nötig.

Auf jedenfall freue ich mich noch auf weitere Antworten :D

Barfüesslerin
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Barfüesslerin »

Petite Souris hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 13:00

Aber der Hinweis: "Am besten sind weiche Snacks geeignet, zum Beispiel Babybisquits." ist ja wirklich in diesem Alter (18-24 Monate) irgendwie nicht mehr nötig.

Auf jedenfall freue ich mich noch auf weitere Antworten :D
Und dann bekommst du Post von einer Ernährungsberatungsstelle, in der steht, dass Babybiskuits zu viel Zucker drin haben. :lol:
Alle Gefahrenquellen wird man nie aus dem Weg räumen können.

Ich schliesse mich dem an, was die Vorschreiberinnen sagten.
Ich denke auch, gerade Nüsse und andere Lebensmittel, bei denen Erstickungsgefahr besteht, ist es einfach wichtig, das Kind dabei im Auge zu behalten. Und was wir gemerkt haben: nicht erschrecken oder zum Lachen bringen, wenn mal etwas "gefährliches" im Mund ist.
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ChrisBern
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von ChrisBern »

Wir haben da auch nicht eine grosse Sache draus gemacht. Mein Sohn isst übrigens von klein auf Nüsse, ist aber schon paar mal fast an Wurst oder Gummibärchen erstickt (bin jetzt Experte mit dem heimlich-Griff, es ist wirklich sehr eindrücklich...). Da achten wir jetzt sehr drauf. Ansonsten ist meine Erfahrung, dass sich Kinder meist bei eher harmlosen Sachen verletzten, die man nicht antizipiert hat...Mein Sohn hat inzwischen im Lippenbereich diverse Narben, wegen wirklich doofer Sachen.

Ich habe allerdings eine Kollegin, die bricht nur in Panik aus, wenn das Kind rennt. Das ist sehr anstrengend, weil sie auf dem Spielplatz immer am Rufen oder voller Panik ist. Sie haben auch ganz viele Regeln, bezüglich Kaugummi, rennen, hopsen etc. (Die kinder sind ab 5 aufwärts).

jupi2000
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von jupi2000 »

Ich kannte von früher eine Familie deren Sohn an einem Cippolata erstickt ist :cry: da nützte auch der Heimlichgriff nix mehr und die Ambulanz konnte nur noch den Tod feststellen. Das gibts also schon. Drum habe ich meinen Kleinkindern die Trauben, Oliven und Cherrytomätli immer geviertelt und zerschnitten. Auch Mandarinenschnitze. Würstli habe ich eh nie gekocht.
Beim Kochen habe ich auch immer gut aufgepasst und auch den Pfannenstil nach hinten getan. Heissen Tee getrunken und Baby auf dem Schoss war ein nogo. Schon eine Tasse heisses Getränk kann ein Baby so stark verbrühen, dass es sterben kann.

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Lotus
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Lotus »

Ich glaube das ist sehr abhängig vom Kind. Meine älteste, hat sich nie verschluckt, nie irgendwo hinaufgeklettert, nichts (gar nie!) in den Mund genommen. Der Kleinste das ganze Spektrum, alles. Da ich aber immer Zuhause war, weil Vollzeitmama zu dieser Zeit, habe ich Dinge immer nur vorübergehend weggeräumt/gesperrt. Da ich diesbzgl ein Kontrollfreak bin, ich muss das extra unterdrücken, war das für mich kein Problem. Aber wenn man da gemütlicher unterwegs sein will und zB ein Sturzkind hat, sollte man sich selbst den Gefallen tun, und an dem einen oder anderen Ort ein Schutzgitter anbringen ;)

LG Lotus
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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lafourmi
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von lafourmi »

jupi2000 hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 15:59 Ich kannte von früher eine Familie deren Sohn an einem Cippolata erstickt ist :cry: da nützte auch der Heimlichgriff nix mehr und die Ambulanz konnte nur noch den Tod feststellen. Das gibts also schon. Drum habe ich meinen Kleinkindern die Trauben, Oliven und Cherrytomätli immer geviertelt und zerschnitten. Auch Mandarinenschnitze. Würstli habe ich eh nie gekocht.
Beim Kochen habe ich auch immer gut aufgepasst und auch den Pfannenstil nach hinten getan. Heissen Tee getrunken und Baby auf dem Schoss war ein nogo. Schon eine Tasse heisses Getränk kann ein Baby so stark verbrühen, dass es sterben kann.
Solche alltäglichen "kleine" Regeln und Gewohnheiten (klein schneiden, Pfannenstiel, heisse Getränke) finde ich sinnvoll. (In der Kindheit meiner Mutter hat ein Kind den Topf mit kochendem Wasser vom Herd über den Kopf geleert und ist daran gestorben. Diese Geschichte hat mich sehr vorsichtig gemacht.)

Bei uns gilt z. B. auch die Regel, dass man nie mit etwas zum Essen in der Hand herumläuft, wegen der Gefahr, etwas zu verschlucken (und auch - nebenbei - wegen der Sauerei :wink: ). Und es ist eben wichtig, die Leute dafür zu sensibilisieren und solche Inputs präventiv mitzugeben.

Ich finde es aber nicht gut zu schreiben, man solle nur "weiche" Snacks geben. Wieso nicht: "Geben Sie ihrem Kind alles vom Familientisch und achten sie auf die Grösse der Speisen." und dann vielleicht noch die Info mit der Grösse der Luftröhre und der Erdnuss, und dass man eher längs als quer schneiden soll (bei Würschtli z. B.).

Ich habe jetzt aber die Infobroschüre nicht gelesen, sondern antworte nur auf die Posts hier.

Und generell stimmt natürlich die Aussage, dass es am sichersten ist, die Kinder für etwas zu befähigen, anstatt es von ihnen fernzuhalten. Aber wie und wann das geschieht, ist natürlich oft individuell.

Schönen Abend
lafourmi
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sonrie
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von sonrie »

Ich finde da hilft der Hausverstand gut weiter, man sieht ja seine Kinder und kann einschätzen was sie können bzw. wie Sie drauf sind. Wir hatten auch ein Treppengitter, haben das aber aus Sicherheitsgründen abmontiert weil sie mit angefangen haben daran hoch / drüber zu klettern 😬

Was das verschlucken angeht: finde es noch eindrücklich wie der Würgereflex funktioniert... die können sachen von sehr weit unten wieder hoch würgen 😳
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Petite Souris
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Petite Souris »

Ich habe grossen Respekt davor, dass unsere Tochter etwas verschlucken könnte, oder blöd stürzen, nehme die Empfehlungen also schon auch ernst.

Aber irgendwann müssen sie ja lernen, Treppen hoch und runter zu gehen, und ehrlich gesagt bin ich froh, hat sie dies krabbelnd und nicht laufend gelernt.

Beim Essen achten wir vor allem darauf, dass sie gut beisst und kaut und nicht den "Löli" macht. Aber sie isst alles Essbare, das auf den Boden fällt und dann bin ich froh, wenn sie weiss, dass sie bei einer Erdnuss ganz gut kauen muss.

Es kommt mir eifach so vor, als wären die Empfehlungen für viel kleinere Kinder, denn ich kämpfe momentan mit ganz anderen Sachen. Zum Beispiel klettert sie alleine auf den Tisch, aber alle Stühle zu entfernen macht ja auch keinen Sinn. Draussen klappt das Anweisungen befolgen noch nicht so gut und sie rennt öfters davon.
Deshalb war ich heute morgen einfach etwas irritiert ab den Empfehlungen.

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lafourmi
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von lafourmi »

sonrie hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 21:30 Ich finde da hilft der Hausverstand gut weiter, man sieht ja seine Kinder und kann einschätzen was sie können bzw. wie Sie drauf sind. Wir hatten auch ein Treppengitter, haben das aber aus Sicherheitsgründen abmontiert weil sie mit angefangen haben daran hoch / drüber zu klettern 😬

Was das verschlucken angeht: finde es noch eindrücklich wie der Würgereflex funktioniert... die können sachen von sehr weit unten wieder hoch würgen 😳
Also mit "Hausverstand" meinst Du sowas wie "guten Menschenverstand"? Den haben eben nicht alle. Ich bin in der Sozialen Arbeit tätig und mir hat es schon des öfteren die Nackenhaare aufgestellt wegen Situationen, die ich brandgefährlich fand und die dem Gegenüber kein müdes Lächeln abgenötigt haben... Ob diese Personen mit der BFU-Broschüre erreicht werden könne, ist die andere Frage. Aber immerhin hat man's probiert...
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Petite Souris
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Petite Souris »

lafourmi hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 22:27 Ich bin in der Sozialen Arbeit tätig und mir hat es schon des öfteren die Nackenhaare aufgestellt wegen Situationen, die ich brandgefährlich fand und die dem Gegenüber kein müdes Lächeln abgenötigt haben...
Hast du da ein paar Beispiele?
Unsere Kleine hat mit Jährig vor anderen Eltern mit Steinchen gespielt znd dann auch eins in den Mund genommen, und alle sind ziemlich erschrocken, bzw. haben uns darauf hingewiesen. Da wir auf unserem Vorplatz und im Garten überall Kies haben, hat sie dies jedoch schon mit 6 Monaten begonnen und ich habe es die erste Woche versucht, ihr zu verbieten, abzugewöhnen. Keine Chance, kaum war das eine Steinchen draussen, kam einfach das nächste rein. Und je mehr ich darauf achtete, desto versessener war sie auf die Steinchen. Irgendwann haben wir sie halt gelassen.

Ich finde es deshalb wirklich noch schwierig einzuschätzen, und ausser offene Kabel, Nadel und Steckdose, Höhen über 1m, Verkehr und kochendes Wasser kommt mir jetzt nicht vieles in den Sinn, was wirklich sehr gefährlich sein kann.

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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von sonrie »

@lafourmi: ja genau - das einfach als meine persönliche Meinung basierend auf meiner Erfahrung mit 3 Kindern . Nicht unbedingt gültig für den Rest der Welt ;-)

Ich finde es einfacher, den Kindern die Möglichkeit zu geben Dinge zu lernen als ständig neben ihnen zu stehen. das heisst nicht, dass sie total ungeschützt aufwachsen, aber Gefahren schätze ich anhand Situation, Kind und Gefühl ein, ungeachtet irgendwelcher Broschüren. Aber nochmal: gilt für mich/uns.
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5erpack
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von 5erpack »

Ich hab eine Weile die Stühle auf den Tisch gestellt.
Treppen hoch und runter müssen sie lernen. Keine Frage!
Sonst hast du dann kiga Kinder die das nicht können!

@ klettern. Muss da etwas lachen!
Schau mal die Spielplätze an. Einige haben noch ganz alte klettergerüste oder diese Spinnennetze. Meine Kinder liebten die und mein Herz rutschte in die Hose...
Mein Sohn ist im übrigen mit knapp 18 Monaten die Wand an der Ecke hoch geklettert!


Nun ich sehe derzeit auf YouTube die Bucket List Family und wenn ich sehe das ein kleiner drei jähriger am surfen auf den Wellen in Hawai ist, dann setzt bei mir der gesunde Menschenverstand auch wieder ein.
Schau es dir mal an. Eine ganz tolle Familie.
Sonst auch mal Five too Love schauen. Die haben Fünflinge. Da siehst du das die kleinen schon ganz schnell die Treppe hoch sind.
Oder schaukeln mit zwei Jahren ohne die Sicherheitsgurte.
Da kommt man wieder auf den Boden.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von sonrie »

5erpack hat geschrieben: Sa 27. Feb 2021, 08:09 Oder schaukeln mit zwei Jahren ohne die Sicherheitsgurte. Da kommt man wieder auf den Boden.
welche Schaukeln haben denn Sicherheitsgurte? Ich hab keine Fünflinge, aber auch nie eine Schaukel mit Gurt...

Ich hab noch darüber nachgedacht, Dinge die ICH wichtig finde haben weniger mit klettern oder treppensteigen an sich zu tun, das sind mehr so Dinge wie Medikamente/Putzmittel nicht in Reichweite lagern, Gartenscheren und Messer ausser Reichweite aufbewahren, keine Töpfe (heiss) unbeaufsichtigt auf dem Herd stehen lassen und so...
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von 5erpack »

Sonrie in grösseren Spielplätzen gibt es so schaukeln für die kleineren.
Da setzt man die Kids rein.
Hab ich länger gemacht, weil meine das System festhalten beim schaukeln, nicht grad sofort kapiert hatten.

Medikamente kann man sichern. Ich hab die Erfahrung gemacht, das ein drei jähriger Kind das sogar knacken kann. Medikamente waren auf dem Küchenschrank in gut zwei Meter Höhe. Kind hat Stuhl, Schublade, Schrank und Backofen als Leiter benutzt, und dann mal meine ss Vitamine genampft....ich dachte das wäre sicher.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von ChrisBern »

Wie schon gesagt, mein Sohn hat sich die dümmsten Sachen (also Narben und ausgeschlagene Zähne) sich ganz doof geholt, zb Mit Nuggi aus dem Bett gestiegen und ganz doof gestolpert und auf den Mund gefallen oder bei einer wippe falsche Kopfbewegung gemacht. Wenn er von unseren 1.5 m hohen Tischen im Park sehr klein gesprungen ist, ist nichts passiert...
Ich finde wichtig, dass Medikamente und Co ausser Reichweite lagern, mein Herzinfarkt war mal, als meine Tochter "smarties" rief und sich die Ibu Tabletten aus meiner Handtasche in den Mund steckte. Zum Glück waren sie nicht fein und kamen sofort wieder raus. Und Pools/Wasser finde ich noch wichtig. Wobei mein Handling ist: es muss immer jemand draussen sein, sonst ist die Tür zur Terrasse zu (Ferienhaus), war meine Kollegin der Meinung, dass sie sicher kein Ferienhaus mit Pool nimmt. So unterschiedlich sind die Herangehensweisen.

Dazu kommt, dass jedes Kind unterschiedlich geschickt ist...Da muss man anpassen, bei meiner Tochter musste ich mehr schauen, sie war sehr ungeschickt, allerdings probierte sie weniger aus.

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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Miss_Piggy »

lafourmi hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 21:23
jupi2000 hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 15:59 Ich kannte von früher eine Familie deren Sohn an einem Cippolata erstickt ist :cry: da nützte auch der Heimlichgriff nix mehr und die Ambulanz konnte nur noch den Tod feststellen. Das gibts also schon. Drum habe ich meinen Kleinkindern die Trauben, Oliven und Cherrytomätli immer geviertelt und zerschnitten. Auch Mandarinenschnitze. Würstli habe ich eh nie gekocht.
Beim Kochen habe ich auch immer gut aufgepasst und auch den Pfannenstil nach hinten getan. Heissen Tee getrunken und Baby auf dem Schoss war ein nogo. Schon eine Tasse heisses Getränk kann ein Baby so stark verbrühen, dass es sterben kann.
Solche alltäglichen "kleine" Regeln und Gewohnheiten (klein schneiden, Pfannenstiel, heisse Getränke) finde ich sinnvoll. (In der Kindheit meiner Mutter hat ein Kind den Topf mit kochendem Wasser vom Herd über den Kopf geleert und ist daran gestorben. Diese Geschichte hat mich sehr vorsichtig gemacht.)

Bei uns gilt z. B. auch die Regel, dass man nie mit etwas zum Essen in der Hand herumläuft, wegen der Gefahr, etwas zu verschlucken (und auch - nebenbei - wegen der Sauerei :wink: ). Und es ist eben wichtig, die Leute dafür zu sensibilisieren und solche Inputs präventiv mitzugeben.

Ich finde es aber nicht gut zu schreiben, man solle nur "weiche" Snacks geben. Wieso nicht: "Geben Sie ihrem Kind alles vom Familientisch und achten sie auf die Grösse der Speisen." und dann vielleicht noch die Info mit der Grösse der Luftröhre und der Erdnuss, und dass man eher längs als quer schneiden soll (bei Würschtli z. B.).

Ich habe jetzt aber die Infobroschüre nicht gelesen, sondern antworte nur auf die Posts hier.

Und generell stimmt natürlich die Aussage, dass es am sichersten ist, die Kinder für etwas zu befähigen, anstatt es von ihnen fernzuhalten. Aber wie und wann das geschieht, ist natürlich oft individuell.

Schönen Abend
lafourmi
ganz genau so handhaben wir das auch. :-)
ich halte einfach gewisse "grundrichtlinien" ein z.b. habe ich im ganzen haus steckdosensicherungen montiert, wo kleinkinder rankommen können ect. dafür kann sich unser sohn in diesem rahmen total frei bewegen und ausprobieren. gefahren welche nicht lebensgefährlich sind z.b. sich das knie aufschlagen, wenn er einen kleinen hang herunterlaufen möchte, nehme ich in kauf wenn er dabei viel entdecken und sich ausprobieren kann.

Mialania
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Re: Unfallgefahren im Haus

Beitrag von Mialania »

Wir waren mal in einem Restaurant, letzten Sommer. Junior gute zwei Jahre alt, macht auf dem Tripptrapp ähnlichen Stuhl so Tanz-Klatsch-Gehopse. Die Bedienung hat so geschrien, dass ich ihn fast vor Schreck vom Stuhl gehauen gehauen hätte. Er macht das schon seit - immer? Er konnte mit zehn Monaten laufen und schob alles mögliche an etwas ran und kletterte hoch. Auch heute mit bald 3 Jahren, Drehstuhl auf Rollen und er steht drauf rum und klatscht und stampft. Komischerweise hat's ihn noch nie wirklich runter geworfen und mich lässt es mittlerweile so kalt, dass ich wohl als Rabenmutter angeschaut werde.

Auch beim Essen, im Krabbelalter "was, du gibst ihm Lebkuchen?" (war aber kein Honig drin) ersticken, verschlucken etc. Ja, kann er an den überzuckerten Babykeksen auch. Wenn ich daran denke, was er alles abgeleckt und im Mund hatte 🙈 war aber auch selten bis nie so richtig krank.

Steckdosen waren hier nie spannend, höchstens, wenn ein Kabel drin war. Fenster sind teilweise neu abgeschlossen, auch die Schublade mit den scharfen Messern. Türschutzgitter mussten an der Treppe demontiert werden, weil man drüber kletterte und seit dem geht er teilweise freihändig die Ecktreppe hoch und runter.

Ich denke, jedes Kind entwickelt sich in seinem Tempo und als Eltern weiss man in etwa, was man dem Kind zutrauen kann - oder eben nicht. Und irgendwann muss das Kind ja lernen, was auch immer zu machen und ich finde es gut/wichtig, wenn man sich in einem gewissen Rahmen frei bewegen kann.

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