Abstillen wegen Reflux

[Tröpfli83]

Meine Maus (3 Monate) hat starken Reflux und leidet inzwischen so darunter, dass sie kaum noch getrunken hat und gerade mal 200g in 3 Wochen zugenommen. Nun meinte der Kinderarzt, dass ich auf Aptamil Anti Reflux umsteigen soll. Aber mir widerstrebt es, einfach so abzustillen..habe oft gelesen, dass es mit künstlicjer Milch das Problem fast verschlimmert. Ich versuchs jetzt mal mit 1-2 schoppen pro Tag. Hat jemand ähnliche Probleme erlebt? Was habt ihr gemacht?

[Adshira]

Ich würde dir unbedingt eine Stillberatung empfehlen. Du hast drei Termine von der KK bezahlt und die können dir in Stillfragen besser helfen. Zum Beispiel über http://lalecheleague.ch
So viel ich weiss, gibt es ein Pulver, dass man normalerweise in die PuMi mischt zum andicken, bei Stillkindern aber direkt in den Mund gibt. Bin mir aber nicht ganz sicher.

[Sungila]

Wollte grad das selbe vorschlagen[-]

[Phase 1]

Es gibt nestargel. Das kannst du mit Muttermilch anrühren und direkt dem Baby geben.
Ruf die LLLiga an die wissen wie es genau wie du das verwenden musst.
Deswegen abstillen musst du aber sicherlich nicht!

[Opti]

Hoi Tröpfli
Es ist sicher gut, mit LLL oder einer Stillberatung Kontakt aufzunehmen. Grundsätzlich wird SEHR abgeraten wegen Reflux mit Stillen aufzuhören. Es gibt sicher die Möglichkeit mit Nestargel wie Phase 1 sagt. Ausprobieren schadet wohl nicht. Oft hilft auch einfach ein selbstbewusster zweiter Arztbesuch mit klarer Ansage:
Kind trinkt nicht mehr weil Trinken schmerzt.
Schoppen geht nicht .
Es gibt Medikamente gegen Reflux (Nexium (würde ich bevorzugen, da einfacher zu verabreichen) oder Antramups) und damit wird üblicherweise quasi getestet ob ein behandlungsbedürftiger Reflux besteht. Wenn nach ein paar Tagen oder einer Woche das Problem gelöst ist, dann weiterfahren mit den Medis und wenn nicht, dann muss man weitersuchen.
Weitere Infos allgemein zu Reflux findet man auf der inzwischen neu gestalteten Homepage der Refluxkinder:
http://www.refluxkinder.de/
Viel Erfolg!
Lg
Opti

[mysun]

Mein Grosser hat auch viel geközelt, hatte aber gsd nie Schmerzen deswegen und immer gut getrunken. Trotzdem hatte ich mich ein wenig damit auseinandergesetzt. Mit den speziellen Milchen kenne ich micht nicht aus. Ich habe gestillt.

Zu den Medis:
Würde ich unbedingt versuchen mit Nexium o.ä. wie Opti schreibt. Dazu nur: die sind nicht gegen den Reflux. Also falls die Kleine oft kötzelt wird das davon nicht behoben. ABER es blockiert die Säureproduktion im Magen und damit macht es keine Schmerzen mehr. Dann wird sie auch wieder mehr trinken.

Was du sonst noch machen kannst ist: viel tragen im TT. Möglichst wenig flach hin legen. Bettchen am Kopfende etwas unterlegen, damit der Kopfteil höher ist. Dann hilft die Schwerkraft ein wenig, dass weniger hoch kommt. Ich habe dann immer eine Rolle unter die Beine gelegt, damit er nicht runter gerutscht ist.

Der Reflux verschwindet meist, wenn die Babys grösser werden. Es ist einfach der Schliessmuskel vom Magen, der noch nicht so gut funktionniert.

Alles Gute!

[Tröpfli83]

Danke schon mal für die Tipps. Stillberatung habe ich grad als erstes angerufen. Sie meinte sei sicher gut einfach mal zuzufüttern. Wegen dem andicken von Muttermilch, das würde halt ein grosser Aufwand bedeuten mit abpumpen und so, da es sich nicht gut im Körper verdicken lässt. Das mit den Medis muss ich demfall malnachfragen nächste Woche. Das kötzeln selber wäre mir egal, aber eben inzwischen scheint es ihr Schmerzen zu bereiten. Aber ich glaub wir kriegen das hin. Heute morgen hat sie tip top getrunken. Teagen tue ich sie sowieso sehr viel, ich bin eine tragemama. Ich werd jetzt auch versuchen, sie jeweils in der Trage zu stillen, damit sie schön aufrecht ist und da schon nicht mehr so viel zurückfliesst.

[Glücksfee]

Wir hatten auch ein vollgestilltes Reflux-Kind, allerdings haben wir erst spät realisiert, warum sie ständig weinen musste. Für sie waren alle Haltungen mit Anhocke, kompakt sein, runder Rücken die Hölle, weil dann der Druck auf den Magen erhöht wurde. Dh. TT, Tragehilfe am Bauch, Dondolo, Maxicosi etc. Erst als sie grösser war, war der Ergo auf dem Rücken getragen eine gute Lösung.
Wir haben auch mir Nexium behandelt, relativ lange. Nun sind wir ohne Medis, es gibt aber immer wieder fälle, wo ich merke, dass es nicht 100% ok ist, wir kommen aber über die Runden.

[Glücksfee]

Wir hatten auch ein vollgestilltes Reflux-Kind, allerdings haben wir erst spät realisiert, warum sie ständig weinen musste. Für sie waren alle Haltungen mit Anhocke, kompakt sein, runder Rücken die Hölle, weil dann der Druck auf den Magen erhöht wurde. Dh. TT, Tragehilfe am Bauch, Dondolo, Maxicosi etc. Erst als sie grösser war, war der Ergo auf dem Rücken getragen eine gute Lösung.
Wir haben auch mir Nexium behandelt, relativ lange. Nun sind wir ohne Medis, es gibt aber immer wieder fälle, wo ich merke, dass es nicht 100% ok ist, wir kommen aber über die Runden.

[Opti]

Mysun
Von Reflux spricht man, wenn der Rückfluss Beschwerden macht. ALLE MENSCHEN haben einen Rückfluss, das ganze Leben lang. Das ist kein Problem. Ein Problem oder eben im medizinischen Sinn einen Reflux hat man, wenn es Beschwerden macht wie Schmerzen, Sodbrennen, Mühe beim Essen (d.h. kaum mehr Gewichtszunahme bei einem 3monatigem Baby) etc.

Tröpfli
Nestargel kann man auch VOR dem Stillen geben, dann muss man nicht abpumpen. Es kann aber auch mühsam sein.

Glücksfee
Mit 3 Monaten kann man auch auf dem Rücken tragen wenn dem Tragling vorne unbequem ist. Rein vom Gewicht kann es für den Träger auch bequem sein, auf den Rücken zu wechseln.

[mysun]

@opti
Ich würde behaupten, dass normale Menschen keinen Rückfluss haben, denn ein Rückfluss von Mageninhalt/-säure muss ja Probleme machen eben da sehr sauer. Aber ich lasse mich auch belehren. Muss dem mal bei Zeit und Gelegenheit mal nachgehen. Bei Babys ist das wieder was anderes, da denke ich stimmt deine Aussage. Nur weil ein Baby kötzelt hat es noch keinen Reflux, da muss sich der Schliessmuskel oft zuerst noch entwickeln. Mir ging es einfach darum, der TE zu sagen, dass ich sehr wohl behandeln würde, wenn ich das Gefühl hätte mein Kind hat Schmerzen, dass sie aber nicht erwarten kann, dass das Kind deshalb weniger kötzelt (was es ja bei Reflux nicht mal zwingend muss). Weil eben mein Grosser so viel kötzelte kam ich irgendwann auch auf das Thema Reflux, konnte das bei uns aber ausschliessen.

[mysun]

@ opti
So gegoogelt. Deine Aussage stimmt. Jedenfalls die im 2. Post.
Dass die Medis gegen den Reflux sind würde ich aber so nicht schreiben. Es kommt ja immer noch was retour, macht aber keine Probleme mehr da durch die Medis nicht mehr sauer.
So... will dich nicht stressen gell aber hat mich nun wunder genommen.

[Normier]

Unser kleiner wurde mit 6 wochen abgestillt wegen reflux und wir gaben ihm recht lange antramups.

Es war für uns die beste entscheidung, die wir treffen konnten.

Am abend nach der ersten antramups dosis war der kleine so entspannt wie schon lang nicht mehr. Und auch die eingedickte milch hat er super vertragen. Er musste nicht mehr unter schmerzen leiden, was mir persönlich wichtiger war als dass er gestillt wird.. da sah ich den nutzen nicht mehr im stillen.

Du kannst auch abpumpen und deine milch eindicken. War mir zu stressig.

Alles gute für euch

[kikaninchen]

Auch ich empfehle die www.lalecheleague.ch
Die können super helfen

[Opti]

@ opti
So gegoogelt. Deine Aussage stimmt. Jedenfalls die im 2. Post.
Dass die Medis gegen den Reflux sind würde ich aber so nicht schreiben. Es kommt ja immer noch was retour, macht aber keine Probleme mehr da durch die Medis nicht mehr sauer.
So... will dich nicht stressen gell aber hat mich nun wunder genommen.

Auch die Aussage dass die Medis gegen Reflux sind, stimmt. Beschwerdeloses Kötzeln ist (im medizinischen Sinn) kein Reflux. Wenn die Medis also machen, dass die Beschwerden weniger sind oder weg sind, dann sind die Medis gegen Reflux.
Weisst du, wenn du gerne mit mir über Reflux streiten willst, dann sollten wir ein anderes Thema aufmachen und nicht das Thema von Tröpfli missbrauchen.

Normier
Antramups ist eine Erleichterung für jedes Refluxkind. Darum macht man ja nicht invasive Untersuchungen zur eindeutigen Diagnosestellung sondern probiert die Therapie aus und stellt die Diagnose so. Oder seit es Nexium gibt auch oft auch mit Nexium anstatt mit Antramups. Das hat aber gar nichts mit dem Abstillen zu tun. Es ist nicht nötig wegen des Reflux abzustillen. Natürlich kann man abstillen wenn man möchte. Aber der Reflux bedingt kein Abstillen.

[Normier]

Opti: kommt auf die stärke des refluxes an. Die eingedickte milch hat unserem jungen sehr geholfen, dass weniger retour kam.
Es muss jeder so machen wie es für ihnstimmt. Ich kenne auch einige, die ihre milch abgepumpt und eingedickt haben nachdem die erste massnahme mit nestargel vor demstillen nicht funktioniert hat. Aber auch da kenne ich einige bei denen dies bereits geholfen hat.

Bei uns war der reflux leider zu ausgeprägt und es brauchte einfedickte milch und antramups. Und für mich persönlich war es zu stressig, abpumpen, eindicken und dann schöppeln. Bewundere alle die das machen für mich ist es nichts.

Hauptsache ist doch die kleinen leiden nicht mehr und für die eltern stimmt die massnahmen dazu..

[mysun]

@opti
Der Fachbegriff ist einfach blöd gewählt, da können wir ja nix dafür. So... ich höre nun auf. Streiten will ich nicht. In erster Linie ging es mir darum, der TE zu sagen, dass das Baby trotz Medis weiter kötzeln wird/kann.

[Opti]

Abstillen
Ich finde es einfach unglaublich schade, dass auch heute bei Reflux noch sehr oft zum abstillen geraten wird. Ich kenne keinen Fall, in dem Abstillen dann wirklich die Lösung war. Entweder hat es dann doch die Medikamente gebraucht, dann wäre es in meinen Augen sinnvoller erst die Medis auszuprobieren und erst in zweiter Linie abzustillen (äusserst selten nötig, wenn die Medis richtig eingestellt sind). Oder wenn die Refluxbeschwerden nur leicht sind die Begleitmassnahmen (kann man gut bei Refluxkinder nachlesen oder wurden teilweise schon hier erwähnt) anwenden und es geht wieder besser. Abstillen kann man nicht rückgängig machen bzw. nur in wenigen Fällen und mit so viel Aufwand dass es kaum jemand schafft. Es geht mir nicht darum, dass man stillen soll/muss, aber wenn jemand eigentlich gerne stillt, dann ist es schade, wenn als erstes eine zu 99,9% nicht erfolgreiche Massnahme empfohlen wird. Und gerade wenn ein Kind nicht wohl ist, ist das Vertraute Stillen ja etwas was beruhigt (sofern die Mutter immer noch wohl ist mit stillen).

[Normier]

Es kommt halt wircklich darauf an wie stark ausgeprägt der reflux ist. Bei uns haben die medis die schmerzen genommen und somit wäre ein weiterstillen möglich gewesen. Hätte der kleine nicht so starken reflux gehabt, dass er sich immer wieder so stark verschluckt hat, dass er blau wurde.. an ruhigen schlaf ist da nicht zu denken,wenn du nie sicher bist ob der kleine nicht erstickt. Deshalb dann die eingedickte milch und von da an hat er nur noch im normalen rahmen gespuckt und das verschlucken war auch vorbei..
Ich bin froh konnte ich ihn wenigstens 6 wochen stillen und habe dann halt das positive gesehen: auch papa kann mal nachts auf zum füttern.

Würde beim zweiten kind wieder versuchen zu stillen und hoffe es wird diesmal klappen.

Tröpfchen: wie geht es deiner tochter mittlerweilen?

[Tröpfli83]

Streit muss wirklich nicht sein.

Also abgestillt habe ich nicht, ich habe jetzt 1-2 schoppen Aptamil AR am Tag gegeben und sonst gestillt. Funktioniert bisher gut und sie trinkt an der Brust weiter. Ich habs auch heute mit Aptamil eindickungspaste probiert, indem ich es ihr vorher gefüttert habe resp. In die Backen gestrichen habe. Das hat allerdings nicht gut funktioniert, sie fands nicht so toll. Ich werds dann nochmal versuchen. Aber sie hat jetzt wieder etwas zugenommen und es scheint ihr gut zu gehen.

Abpumpen und eindicken kommt für mich aufwandtechnisch nicht in Frage. Ich stille seit 3 Monaten voll und alles was darüber geht ist gut und wenn dann halt nicht mehr, warens wenigstens 3 monate.