Hungersignale

Rat bei Stillproblemen und Säuglingsernährungsfragen

Moderator: Züri Mami

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Nien2020
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Hungersignale

Beitrag von Nien2020 »

Hallo zusammen

Ich verzweifle langsam :cry:
Mein Baby ist nun 12 Wochen alt und er zeigt mir immer noch keine eindeutigen Hungersignale :roll:
(Er bekommt die Flasche, hatte zu wenig Muttermilch)


Ich habe einfach angst, dass er kein Hungergefühl mehr hat :cry: ( ist das überhaupt möglich, bei so kleinen Babys?) und er es sozusagen „verlernt“ was hunger ist :?

Er ist ein sehr anhängliches Baby und ist die meiste Zeit im Tragetuch... dann wacht er auf, wir spielen zusammen und dann fängt er plötzlich an zu weinen... wenn die 3h noch nicht um sind, weiss ich genau, dass es noch kein hunger sein kann und dan geht er zurück ins Tragetuch. Aber wenn so ca.3h rum sind, gibts eine Flasche... (er trinkt 170ml)

Was würdet ihr machen? Will einfach nicht, dass er kein Hungergefühl mehr kennt...

Mialania
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Re: Hungersignale

Beitrag von Mialania »

Also, ich habe die Signale manchmal nicht genau deuten können und habe als erstes einfach die Brust angeboten. Hast du ihm denn mal die Flasche angeboten, obwohl du sicher warst, dass er keinen Hunger hat? Kannst ja auch nur eine kleine zum Test machen.

Ich denke nicht, dass er das Hungergefühl verlernt bzw. kann es mir nicht vorstellen.

Labskaus
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Re: Hungersignale

Beitrag von Labskaus »

Schliesse mich Mialania an. Woher weisst du denn, dass es noch kein Hunger sein kann? Hast du es schonmal probiert? Gerade bei so kleinen Babies ändert sich das Essverhalten noch andauernd. Etwa in der 12. Woche gibt es doch auch einen Entwicklungssprung, da kann es durchaus sein, dass er mehr Hunger hat als sonst und öfter was will. Ich würde nicht unbedingt auf die Uhr schauen, sondern anbieten, wenn er sich meldet. Ich habe tagsüber öfter als alle 3 Stunden gestillt, dafür hat unsere Tochter seit Anfang an durchgeschlafen. Da ist jedes Kind anders.

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ChrisBern
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Re: Hungersignale

Beitrag von ChrisBern »

Ich hab x Beiträge über "wie lese ich mein kind" gelesen, sogar noch Bücher gekauft- ich hab es bei beiden nicht gecheckt...ehrlich. im Zweifelsfall war es hunger oder müde, aber den unterschied hab ich oft nicht gecheckt. Habe einfach die brust gegeben, habe bis heute Kinder, die rasch satt sind und eher wenig wiegen. So lange du die Flasche nicht mit Vehemenz unbedingt "reinbringen" willst, sondern sie zur Seite stellst, wenn das Kind den Kopf wegdreht, ist doch alles gut.

Saheeda
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Re: Hungersignale

Beitrag von Saheeda »

Ich hab meiner Tochter anfangs den kleinen Finger angeboten und konnte an der Art, wie sie saugt, Hunger erkennen.
Wir füttern aber bis heute nach Bedarf, und wenn das 10 mal am Tag ist.
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Libli
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Re: Hungersignale

Beitrag von Libli »

Mich hat beim ersten Kind dieses "es kann kein Hunger sein wenn nicht drei Stunden vergangen sind" wahnsinnig gemacht. Ab dem Moment wo ich einfach nach Bedarf gestillt habe waren wir beide viel entspannter. Ich denke das kannst du auch mit dem Schoppen so machen. Und richtig deuten konnte ich erst mein 3. Kind, ob die deutlicher war oder ich geübter weiss ich nicht ;)

ausländerin
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Re: Hungersignale

Beitrag von ausländerin »

Ich verstehe dich nicht - du sagst dass Kind gibt keine Signale, aber wenn das Kind schreit steckst du es ins Tragetuch weil es sicher kein Hunger hat. Schreien ist ein Signal fürs Hunger. Und wenn das Baby von Hunger schreitet, aber nichts bekommt weil die drei Stunden noch nicht um sind, kann es tatsächlich verlernen sich zu melden. Meine Tochter hat höchstens 90 min Abstand zwischen Stillen. Mit Flasche kann es genauso sein. Wenn dein Kind dann tatsächlich kein Hunger hat, wird es nicht trinken, höchstens nukeln.
Übrigens, es gibt Kinder ohne Hungergefühl. Meine ist so - alles andere ist wichtiger und sie würde freiwillig verhungern ohne es zu merken. Aber als Baby hat sie schnell am Finger genuckelt wenn sie Hunger hatte.

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Nien2020
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Re: Hungersignale

Beitrag von Nien2020 »

Hallo zusammen :)

Danke für eure Antworten. Es ist nun mal so, das Stillen nicht das gleiche ist wie Schoppen geben.... Alle die ich bis jetzt gefragt habe meinten, dass ein Baby maximal 1000 ml Schoppennahrung pro Tag erhalten darf! max. 1500ml aber diese nur einmalig und nicht auf längere Zeit wegen der Wasservergiftung.... Deshalb bin ich auch ziemlich vorsichtig. Will ja meinem Baby nicht schaden.

Momentan ist es wieder besser. Und er zeigt mir nun wieder deutlichere Signale...wahrscheinlich hatte er einen Schub und wusste selber nicht, ob er jetzt lieber bei Mama schlafen oder doch lieber essen möchte :D

Ich werde in Zukunft einfach auf mein Bauchgefühl hören! :wink:

Bleistift79
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Re: Hungersignale

Beitrag von Bleistift79 »

Nien2020
Momol, ganz viele hier kennen stillen wie auch schöppelen.
Momol, ganz viele haben die Baby-Zeit hinter sich und haben teilweise 2-5Kinder oder so 😉.
Deshalb nehmen sie sich die Zeit und geben Antwort.

pre-Milch kann analog zu Muttermilch nach Bedarf gegeben werden. Sprich, die Menge die das Kind mag und so oft es will. Da ist nix mit Wasservergiftung und Co.
Zu deiner Frage wg. dem Hungergefühl:
In dem man den uralten Mythus 3Std. Takt einhält und das Kind seine Soll-Menge trinken muss, kann das Hungergefühl leiden.
Denn es ist ein Gefühl. Keine berechnete Formel.
Lg
Das wohl die unisono Antwort bis jetzt.-

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ChrisBern
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Re: Hungersignale

Beitrag von ChrisBern »

Wasservergiftung bei Schoppennahrung höre ich das erste Mal. Und Pre kann man immer geben, wie schon geschrieben.

Jamiro
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Re: Hungersignale

Beitrag von Jamiro »

Die 1000ml-Grenze hat nichts mit Wasservergiftung zu tun, sondern mit der Überforderung der Nieren. Ausserdem gilt sie nicht bei der Pre-Milch.
Indem du ihm nichts gibst, nur weil drei Stunden noch nicht um sind und „es noch kein Hunger sein kann“ (sagt wer??), förderst du eben gerade, dass er sein Hungergefühl verlernt.

5erpack
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Re: Hungersignale

Beitrag von 5erpack »

ChrisBern hat geschrieben: Di 28. Apr 2020, 10:53 Wasservergiftung bei Schoppennahrung höre ich das erste Mal. Und Pre kann man immer geben, wie schon geschrieben.
Wasservergiftung bei schoppennahrung entsteht nur, wenn man die Zubereitung ignoriert und die flasche mit Wasser streckt.
Passiert leider häufig in weniger gut entwickelten Ländern, wo wegen den immensen Kosten für Milchpulver, die Eltern die Milch verdünnen damit es reicht.
Ein weit bekanntes Problem, das gewisse Hersteller leider fördern...

Zum hungersignale. Ein Baby hat Hunger und nimmt die Flasche und trinkt!
Genauso wie beim stillen.
Hätte es kein Hunger schiebt es den nippel oder den Sauger wieder aus dem Mund!
Wenn man DIESE Signale ignoriert, das Kind entweder hungern lässt( blöde 3-4 Stunden Regel, meine Kinder haben im Stundentakt getrunken, Milch von der Brust oder Flasche!) oder dem Kind gegen seinen Willen mehr Nahrung aufzwingt als nötig ( Sprichwort das Kind muss Teller leer essen, weil ein anderes verhungert..🙄), ja DANN verlernt das Kind wann es wirklich Hunger hat!

Und ja bei entwicklungsschüben oder so, hingen meine Kinder dauernd an der Flasche oder Brust.
Paar Tage später wars dann wieder gegessen...
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Nien2020
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Re: Hungersignale

Beitrag von Nien2020 »

Najaaa... dann habe ich wohl ziemlich schlechte Quellen zu dem Thema erhalten: Kinderarzt, Hebamme und Mütterberatung haben mir das ganze so erklärt...

Najaa... aber wie schon geschrieben, werde ich nun auf mein Bauchgefühl hören ❤️

Danke euch

Labskaus
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Re: Hungersignale

Beitrag von Labskaus »

Nien2020 hat geschrieben: Di 28. Apr 2020, 08:18 Hallo zusammen :)

Danke für eure Antworten. Es ist nun mal so, das Stillen nicht das gleiche ist wie Schoppen geben.... Alle die ich bis jetzt gefragt habe meinten, dass ein Baby maximal 1000 ml Schoppennahrung pro Tag erhalten darf! max. 1500ml aber diese nur einmalig und nicht auf längere Zeit wegen der Wasservergiftung.... Deshalb bin ich auch ziemlich vorsichtig. Will ja meinem Baby nicht schaden.

Momentan ist es wieder besser. Und er zeigt mir nun wieder deutlichere Signale...wahrscheinlich hatte er einen Schub und wusste selber nicht, ob er jetzt lieber bei Mama schlafen oder doch lieber essen möchte :D

Ich werde in Zukunft einfach auf mein Bauchgefühl hören! :wink:
Man kann auch nach Bedarf Schoppen geben. Und öfter als 3 Stunden Schoppen geben bedeutet ja nicht, dass der Kleine jedes Mal 150ml trinken sollte, die Menge variiert dann natürlich auch.
Genauso wie Bleistift es geschrieben hat, mit der Formel alle 3 Stunden 150ml machst du das Hungergefühl eher kaputt als einfach nach Bedarf zu füttern. Du selbst stellst dir ja auch nicht den Wecker und wiegst dann alle 3 Stunden genau dein Essen ab. Ich versteh nicht, warum man das bei Babies tun sollte...
Und nach Bedarf füttern heisst auch nicht komplette Willkür. Ich habe immer nach Bedarf gestillt, aber wir hatten trotzdem eine gut eingespielte Routine, einfach nicht auf die Minute genau und bei Entwicklungssprüngen kam sie öfter.

Labskaus
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Re: Hungersignale

Beitrag von Labskaus »

Nien2020 hat geschrieben: Di 28. Apr 2020, 13:13 Najaaa... dann habe ich wohl ziemlich schlechte Quellen zu dem Thema erhalten: Kinderarzt, Hebamme und Mütterberatung haben mir das ganze so erklärt...

Najaa... aber wie schon geschrieben, werde ich nun auf mein Bauchgefühl hören ❤️

Danke euch
Du bist immernoch nicht auf die Frage eingegangen, warum dein Baby denn vor 3 Stunden noch keinen Hunger haben kann? Heisst auf dein Bauchgefühl hören, dass du jetzt nach Bedarf fütterst oder was?

elanor88
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Re: Hungersignale

Beitrag von elanor88 »

https://www.swissmom.ch/baby/praktische ... pre-milch/

Lies doch bitte das hier mal. Da steht es auch- PRE-Milch kann und soll nach Bedarf gegeben werden, d.h. dann, wenn das Kind Hunger zeigt, und nicht nach einem fixen Takt. Und Swissmom ist durchaus eine grosse, seriöse Quelle.
Die Ansicht von wegen alle 3 oder 4h füttern ist einfach veraltet und stammt ursprünglich aus den Nazizeiten! - auch wenn sie leider von KiÄ, MüBes und Co. noch viel zu häufig verbreitet wird. Das führt übrigens auch beim Stilen meist zu dem "zu wenig Milch-Phänomen". Von "Fachleuten" wird dazu gerate, frühestens alle 2, eher alle 3h oder gar 4h wieder zu stillen. Dadurch produziert die Brust dann insgesamt zu wenig Milch für den Bedarf des Babies und dann heisst es, ja, man hätte einfach zu wenig Milch und es führt dazu, dass das Kind zum Flaschenkind wird. Das Angebot in der Brust der Mutter wird von der Nachfrage des Babies geregelt. Wenn ein Baby nur alle xy Stunden an die Brust gelassen wird und nicht dann, wenn es Hunger hat (und das kann sehr oft sein), pendelt sich die Produktion der Milch in der Brust auf einem zu tiefen Niveau ein und das Kind bekommt zu wenig, nimmt schlecht zu.

Ich kann gut verstehen, dass du an das glaubst, was dein KiA sagt oder auch die MüBe, gerade beim ersten Kind ist man noch sehr unsicher. Aber bitte, denke daran, dass auch diese Fachleute nicht immer "up to date" sind und in Sachen Babyernährung einfach nicht die Fachpersonen! Versuche, dich auch aus anderen Quellen zu informieren.

Du fragst hier, weil du Angst hast, dein Kind könnte das Hungergefühl verlieren. Wenn du es nach Takt und nicht nach Bedarf fütterst, wie leider bei so vielen Flaschenkindern üblich, dann kann es gar kein natürliches Hungergefühl entwickeln. Denk einmal darüber nach.

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Nien2020
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Re: Hungersignale

Beitrag von Nien2020 »

@Labskaus
Naja es wurde mir so von allen Seiten her gesagt(Mütterberatung/Kinderarzt) , dass wenn er 170ml trinkt (was angeblich viel für ein 12W Baby sei)nach 3h effektiv noch keinen Hunger haben könne.... :roll:

Ich habe Ihn eigentlich von Anfang an nach Bedarf gefüttert und als ich das letzte mal bei der Beratung war und ich Ihr erzählt habe wie viel er trinkt war sie ziemlich schockiert... Und als ich den Kinderarzt darauf ansprach meinte dieser das selbe... Es ist mein erstes Kind und wenn einem eine Fachperson so etwas erzählt, glaubt man diesem halt :roll:
Aber wie Ihr schon geschrieben habt, war es wahrscheinlich einfach ein Schub. :!:

@elanor88
Danke, du sprichts mir aus der Seele! Ich habe einfach dem Fachpersonal vertraut... :roll:

Man sollte halt immer auf das Mama-Herz hören :D

Mialania
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Re: Hungersignale

Beitrag von Mialania »

Also, anstatt auf Kinderarzt, Hebamme und Mütterberatung würde ich eher auf eine Stillberatung hören... Flasche hin oder her.
Hatte auch eine Sillberaterin, die ihre Kinder nicht lange gestillt hat.

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ChrisBern
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Re: Hungersignale

Beitrag von ChrisBern »

Meine Erfahrung ist leider, dass weder mübe noch KiA mega kompetent sind, was Essen und Schlafen bei Kindern angeht - natürlich mit Ausnahmen! Ich habe bei beiden selten hilfreiche Tipps zum Thema Essen und Schlafen bekommen (bei Krankheiten alles tiptop), ich habe mir angewöhnt, Kolleginnen mit Kindern zu fragen.

ausländerin
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Re: Hungersignale

Beitrag von ausländerin »

So viel Blödsinn über Babys und wie sie richtig sein sollen habe ich von niemandem gehört wie von Mütterberaterrinen bei uns. Wirklich schlimm. Ich hatte aber ein Baby dass sich vor durchschnittlichen werten und Vorstellungen wie ein Baby sein soll nichts halten wollte - das haben die gute Frauen sich nicht vorstellen können. Mir haben übrigens Bücher von Herbert Renz-Polster sehr geholfen auf mein eigenes Gefühl zu hören was richtig und falsch ist. Und zu Mübe bin ich nicht mehr gegangen.

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