Gymivorbereitungskurs

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

insomnia
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von insomnia »

F. Scarpi hat geschrieben:insomnia, doch ich halte meine Einwände für berechtigt. Und zwar weil es scheinbar viele Eltern gibt, die einer Gymnasiumshysterie verfallen sind.
Offensichtlich kennst du mehr von diesen Eltern als ich. In unserem Bekanntenkreis ist das nicht der Fall. Da merkt man relativ früh, ob sich ein Kind fürs Gymnasium eignet oder nicht und somit zur Prüfung antreten soll. Eltern, die ihr Kind quasi ins Gymi "helikoptern" kenne ich nicht. Wozu auch? Sollten sie die Prüfung wider Erwarten bestehen, faulen sie spätestens im ersten Semester raus.


Ihre Kinder sollen in's Gymnasium. Sie werten eben, ganz klar. Du schreibst von Kindern, die lernen wollen. Das ist zu vereinfacht ausgedrückt, aber ja, wenn ein Kind (das Kind selber!) ein grosses Interesse an akademischem Wissen und Lernen hat und/oder sich bereits einen Beruf vorstellt, der ein Hochschulstudium voraussetzt oder in die Forschung will oder sich ein bestimmtes Hochschulstudium wünscht, dann soll es an's Gymnasium gehen können, und wenn das schon in der 6. Klasse der Fall ist oder vorher, dann soll es an ein Langgymnasium gehen können, falls eines angeboten wird. Da bin ich einverstanden.

So weit so gut in der Theorie. In einem gewissen Alter ist es bei Kindern nicht immer ersichtlich, wohin ihr Weg sie führen wird. Kommt dann noch die Pubertät hinzu, wird es oft ganz schwierig. Entscheidungen, die das Kind getroffen hat, werden Knall auf Fall über den Haufen geworfen, weil vielleicht ein neuer Freundeskreis die vorherigen Entscheidungen nicht toleriert. Als Eltern kann man das Potenzial des eigenen Kindes beurteilen und liegt meist gar nicht so weit daneben.


Und für dieses Kind ist es sehr schade, wenn es das nicht schafft und schlimm, wenn es durch die Prüfung fällt. Nicht eine Katastrophe, denn das Kind kann immer noch alles erreichen.
Und da bin ich eben jetzt der Meinung, das Kind kann nicht mehr alles erreichen (oder um welchen Preis), wenn es diese für sie "Notlösung" nehmen muss. Siehe Studienmöglichkeiten oben.

Aber schade, und es kann darunter leiden, ich will das nicht kleinreden.

Aber ich finde es total unberechtigt und falsch, wenn man sich als Eltern grundsätzlich präventiv Sorgen macht oder grundsätzlich einen gymnasialen Weg für die Kinder anstrebt.
Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Unsere Kinder stehen vor dieser Entscheidung oder haben sie bereits hinter sich, deine sind noch etwas kleiner, da kann ich gewisse Einwände noch nachvollziehen. Wenn man sich jedoch mitten im Entscheidungsprozess - wie weiter? - befindet, setzt man sich zwangsläufig mit den vorhandenen Möglichkeiten auseinander. Und nach Rücksprache mit Beteiligten und Erfahrungsberichten anderer, die das bereits hinter sich haben, ist eine vorausschauende Unterstützung durchaus sinnvoll.

Bei Eule scheint beides der Fall zu sein, jedenfalls ersteres, wobei ich in ihrem bestimmten Fall eine gewisse Besorgnis verstehe, weil es in ihrer Gegend offenbar seltsamen Widerstand gegen weiterführende Schulen und das Gymnasium gibt (wenn ich sie recht verstehe).
Und dieser Widerstand ist öfters vorhanden, als man glaubt. Speziell auf dem Land höre ich Einwände wie deine tagtäglich.

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*asterisca*
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von *asterisca* »

Ein Punkt wäre für mich klar auch die Qualität der Gymnasien. Nicht alle Gymis sind gut. Unter Umständen ist in gewissen Regionen eine Lehre mit Berufsmatura die bessere Wahl.
Es gibt leider Gymnasien, an denen Minimalismus und Klassenschnitte knapp über dem Vierer salonfähig sind. In einer Lehre mit Berufsmatura lernen die Teenies früh schon Verantwortung zu übernehmen, sie sehen, dass sich ihr Einsatz im Geschäftsalltag lohnt, sie erleben Selbstwirksamkeit. Dank der Berufsmatura und einer Passerelle ist die Durchlässigkeit zu allen Hochschulen gegeben.
Ich hoffe, ich bin dann genauso gelassen, wenn unsere Kinder vor diesen Entscheidungen stehen. :wink:

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F. Scarpi
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von F. Scarpi »

insomnia hat geschrieben:
F. Scarpi hat geschrieben:insomnia, doch ich halte meine Einwände für berechtigt. Und zwar weil es scheinbar viele Eltern gibt, die einer Gymnasiumshysterie verfallen sind.
Offensichtlich kennst du mehr von diesen Eltern als ich. In unserem Bekanntenkreis ist das nicht der Fall. Da merkt man relativ früh, ob sich ein Kind fürs Gymnasium eignet oder nicht und somit zur Prüfung antreten soll. Eltern, die ihr Kind quasi ins Gymi "helikoptern" kenne ich nicht. Wozu auch? Sollten sie die Prüfung wider Erwarten bestehen, faulen sie spätestens im ersten Semester raus.


Ihre Kinder sollen in's Gymnasium. Sie werten eben, ganz klar. Du schreibst von Kindern, die lernen wollen. Das ist zu vereinfacht ausgedrückt, aber ja, wenn ein Kind (das Kind selber!) ein grosses Interesse an akademischem Wissen und Lernen hat und/oder sich bereits einen Beruf vorstellt, der ein Hochschulstudium voraussetzt oder in die Forschung will oder sich ein bestimmtes Hochschulstudium wünscht, dann soll es an's Gymnasium gehen können, und wenn das schon in der 6. Klasse der Fall ist oder vorher, dann soll es an ein Langgymnasium gehen können, falls eines angeboten wird. Da bin ich einverstanden.

So weit so gut in der Theorie. In einem gewissen Alter ist es bei Kindern nicht immer ersichtlich, wohin ihr Weg sie führen wird. Kommt dann noch die Pubertät hinzu, wird es oft ganz schwierig. Entscheidungen, die das Kind getroffen hat, werden Knall auf Fall über den Haufen geworfen, weil vielleicht ein neuer Freundeskreis die vorherigen Entscheidungen nicht toleriert. Als Eltern kann man das Potenzial des eigenen Kindes beurteilen und liegt meist gar nicht so weit daneben.


Und für dieses Kind ist es sehr schade, wenn es das nicht schafft und schlimm, wenn es durch die Prüfung fällt. Nicht eine Katastrophe, denn das Kind kann immer noch alles erreichen.
Und da bin ich eben jetzt der Meinung, das Kind kann nicht mehr alles erreichen (oder um welchen Preis), wenn es diese für sie "Notlösung" nehmen muss. Siehe Studienmöglichkeiten oben.

Aber schade, und es kann darunter leiden, ich will das nicht kleinreden.

Aber ich finde es total unberechtigt und falsch, wenn man sich als Eltern grundsätzlich präventiv Sorgen macht oder grundsätzlich einen gymnasialen Weg für die Kinder anstrebt.
Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Unsere Kinder stehen vor dieser Entscheidung oder haben sie bereits hinter sich, deine sind noch etwas kleiner, da kann ich gewisse Einwände noch nachvollziehen. Wenn man sich jedoch mitten im Entscheidungsprozess - wie weiter? - befindet, setzt man sich zwangsläufig mit den vorhandenen Möglichkeiten auseinander. Und nach Rücksprache mit Beteiligten und Erfahrungsberichten anderer, die das bereits hinter sich haben, ist eine vorausschauende Unterstützung durchaus sinnvoll.

Bei Eule scheint beides der Fall zu sein, jedenfalls ersteres, wobei ich in ihrem bestimmten Fall eine gewisse Besorgnis verstehe, weil es in ihrer Gegend offenbar seltsamen Widerstand gegen weiterführende Schulen und das Gymnasium gibt (wenn ich sie recht verstehe).
Und dieser Widerstand ist öfters vorhanden, als man glaubt. Speziell auf dem Land höre ich Einwände wie deine tagtäglich.
.

Alles klar, insomnia. Aber schreibe nicht "Einwände wie deine" im Zusammhang mit Widerständen gegen das Gymnasium. Wenn du denkst, ich hätte diese, dann hast du mich falsch verstanden.
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Tullia
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von Tullia »

Asterisca, was für Gymnasien sind das denn? Ein Gymnasium ist stets leistungsorientiert. Wenn sich Minimalismus und ein Klassenschnitt von 4 breit macht, dann hat das eher mit der Entwicklung und Zusammensetzung der Klasse zu tun.

Meine Meinung und Erfahrung zu Vorbereitung: ohne Vorbereitung geht es nicht, das ist klar. Die Anforderungen sind hoch. Aber man muss sich eigentlich auf jede Prüfung in irgendeiner Form vorbereiten. Eigentlich sollte das Kind allein durch die Vorbereitung an der Schule, in der Lage sein, sich für die Prüfung vorzubereiten. Das ist aber leider nicht immer der Fall, dies aus verschiedenen Gründen. Diejenigen, die es sich leisten können, buchen dann einen Vorbereitungskurs. Die anderen bestehen nicht die Prüfung oder gehen gar nicht erst. Das führt dazu, dass wir in den Gymnasien wenig SuS aus niederen Schichten oder Migrationshintergrund haben. Das ist sehr schade und wir an den Gymnasien bereuen das.
Doch wie ist das Problem zu lösen? Wir können nicht "nettere" Bedingungen schaffen, denn sonst sinkt das Niveau, das eh schon gesunken ist.

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*asterisca*
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von *asterisca* »

Tullia hat geschrieben:Asterisca, was für Gymnasien sind das denn? Ein Gymnasium ist stets leistungsorientiert. Wenn sich Minimalismus und ein Klassenschnitt von 4 breit macht, dann hat das eher mit der Entwicklung und Zusammensetzung der Klasse zu tun.
Ich möchte da nicht negativ Werbung machen. Es gibt auch sehr gute Gymnasien. Es lohnt sich einfach, genau hinzuschauen. Probleme gibt es wohl überall, wo SchülerInnen aufgenommen werden, die sich nicht fürs Gymi eignen. Und das ist von Kanton zu Kanton verschieden, die kantonalen Unterschiede bzgl. Maturitätsrate sind ja gewaltig. Wenn 15% eines Jahrgangs das Gymi besuchen, so finde ich das in etwa angemessen. Für mich ist das Gymi einfach keine ganzheitliche Ausbildung, die FMS schon eher. Und deshalb finde ich, gehören nicht einfach alle intellektuell begabten Jugendlichen ins Gymi, sondern nur diese, die auf direktem Weg ein Uni- oder ETH-Studium anpeilen. Für alle anderen gibt es individuellere und passendere Lösungen. Das ist so meine Erfahrung und momentan mein Standpunkt. Kann sich natürlich wieder ändern. :wink:

Tullia
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von Tullia »

Ich denke, da hast du Recht. Als Klassenlehrerin frage ich meine SuS immer wieder, warum sie hier seien. Wenn sie sagen, dass sie keine Lehre machen wollten oder überhaupt keine Ahnung haben, warum, dann sage ich ihnen anz klar, dass das Gymnasium eine Vorbereitung auf die Hochschule darstellt, nicht mehr und nicht weniger. Wenn sie sich selber nicht an der Hochschule sehen, sind sie am Gymnasium sicher fehl am Platz.

Christa
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von Christa »

Bin aus einem Kanton da gibt es das Gymi nicht.Bei uns kann aber der Oberstufe eine Prüfung für die
Kantomsschule oder FMS/WMS gemacht werden und dann dort die Matura gemacht werden.

Eine Frage an euch wissen den eure Kinder schon was sie werden wollen in der 5.Klasse und was ist wenn
das Gymi gar nicht ihren Berufswünschen entspricht.Und ist das Gymi wenn ihr so schreibt da braucht es
ein teurer Vorbereitungskurs nicht dann so eine Art Privatschule für die die es Vermögen ihre Kinder in den
Vorbereitungskurs zu schicken ?

Ich erlebe es bei uns so das es viele Möglichkeiten gibt zu Studieren.Wenn dann überhaupt die Kinder wollen.
Ich finde es zuerst mal wichtig das das Kind sich mit der Berufswahl auseinandersetzt.
Hab schon erlebt das ein Kind die Maturaarbeit machte übers Tortenbacken und danach weil sie immer
schon gerne backte die Lehre als Bäck- Konditorin machte anstelle zu Studieren.Da frag ich mich auch warum
macht so jemand die Matur.

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lunita
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von lunita »

Christa hat geschrieben:Bin aus einem Kanton da gibt es das Gymi nicht.Bei uns kann aber der Oberstufe eine Prüfung für die
Kantomsschule oder FMS/WMS gemacht werden und dann dort die Matura gemacht werden.

Eine Frage an euch wissen den eure Kinder schon was sie werden wollen in der 5.Klasse und was ist wenn
das Gymi gar nicht ihren Berufswünschen entspricht.Und ist das Gymi wenn ihr so schreibt da braucht es
ein teurer Vorbereitungskurs nicht dann so eine Art Privatschule für die die es Vermögen ihre Kinder in den
Vorbereitungskurs zu schicken ?

Ich erlebe es bei uns so das es viele Möglichkeiten gibt zu Studieren.Wenn dann überhaupt die Kinder wollen.
Ich finde es zuerst mal wichtig das das Kind sich mit der Berufswahl auseinandersetzt.
Hab schon erlebt das ein Kind die Maturaarbeit machte übers Tortenbacken und danach weil sie immer
schon gerne backte die Lehre als Bäck- Konditorin machte anstelle zu Studieren.Da frag ich mich auch warum
macht so jemand die Matur.
mein grosser wusste, dass er musik studieren will und ist da bereits am hochschulstudium (während gleichzeitig am gym).

mein kleiner, 10, weiss noch nicht was er machen will später. er ist sehr wissbegierig und interessiert, denkt vernetzt und lernt unheimlich schnell bzw. hat eine unglaubliche merkfähigkeit. dies zeigt sich in seinen leistungen und noten, welche absolut für ein gymi sprechen. wir gehen davon aus, dass er sich dort wohl fühlen wird, weil er endlich mal intellektuell gefordert wird, was bis anhin kaum der fall war. ich finde nicht, dass man vor gymieintritt schon wissen muss, was man werden will. das ist doch viel zu früh. ich denke, die wenigsten wissen das zu beginn des gyms. (viele machen die matura und wissen sogar noch nicht einmal, bei welcher fakultät sie sich anschliessend einschreiben wollen...). eventuell wissen das ältere schüler eher, welche ans kurzzeit gym gehen - da sind sie meistens bereits 15 oder 16 jahre alt. aber ab der 6. klasse ist das eine andere situation.
wenn ein kind kognitiv die voraussetzungen bringt und sich für wissen und lernen interessiert, dann kann es auch an ein gym ohne bereits zu wissen, was es anschliessend studieren will. es bleiben ihm da 6 jahre zeit, um verschiedene richtungen kennenzulernen. es wird merken, welche themen ihm besonders liegen oder interessieren.
auch wenn es herausfindet, dass es nach der matura lieber eine lehre macht, so what? ist doch gut. die matura bleibt zeitlebens erhalten und vielleicht wird mal später ein studium interessant... mit 30? mit 40?

genauso schwierig ist es für jugendliche, welche die berufslehre wählen. die müssen nämlich viel zu früh bereits wissen, in welche richtung sie gehen. mit 13 eine schnupperlehre suchen.... sich im erwachsenenleben zurechtfinden... usw. auch das sind grosse herausforderungen.
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Eule
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von Eule »

Hallo
Tukki und Lunita.. oh sorry.. hätte mal den eigenen link noch ienmal lesen sollen. Ausserdem habe ich das tatsächlich etwas Missverstanden, danke Lunita. Hoffentlich gilt das auch für TGler.. wenn es soweit ist, werde ich mich eingehend erkundigen.

Grundsätzlich finde ich, dass ein 10 jähriges Kind kaum alleine entscheiden kann.
Sehe es auch so wie Lunita :-)
Viele Grüsse
Eule

ms.white
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von ms.white »

meine kinder sind zwar noch zu klein für dieses thema, aber meine nichte war dieses jahr an der gymiprüfung fürs langzeitgymi (kanton zürich) und mein neffe vor 5 jahren. er wollte gar keine vorbereitung machen, auch nicht in der schule, und hat trotzdem bestanden. es geht also schon noch (zu meiner zeit gab es meines wissens noch gar keine vorbereitung und ich habe es auch geschafft, weiss aber nicht, obs damals noch einfacher war. :mrgreen: ).

meine nichte (und ihre interessierten gspändli) bekam vom lehrer alte gymiprüfungen, die sie als vorbereitung mehr oder eher weniger erfolgreich gelöst hat. sie ist dann nicht ganz so optimistisch an die prüfung und hat auch bestanden.

ich kann mir darum nicht vorstellen, dass man es nicht schaffen kann ohne vorbereitungskurs?!

zu den beiden "verlorenen" jahren an der sek: ist für mich eine ziemlich zynische aussage! ich bin allerdings kein fan vom langzeitgymi (habs selber gemacht) und finde vor allem in der heutigen zeit andere wege interessanter und je nachdem auch passender und besser vorbereitend auf die berufswelt. ich möchte zum beispiel nicht unbedingt von einem 25 jährigen anwalt (heute möglich bei einem direkten weg) ohne lebenerfahrung vertreten werden. :roll: :wink: aber egal. :D

was mich in der diskussion ein wenig erstaunt, ist das geringe gewicht der meinung des kindes. wenn das kind unbedingt ins gymi will, dann soll es das auch versuchen dürfen. wenn es dafür eine vorbereitung machen will, dann ok. die entscheidung liegt dabei aber doch beim kind, nicht? vielleicht mag es lieber in die sek (weil seine freunde in die sek gehen oder weil es schon einen berufswunsch hat), dann geht es halt mal in die sek und kann es entweder nach 2 oder 3 jahren noch probieren oder sonst den weg über eine fachhochschule etc. gehen. es ist vor allem - hier im kanton zürich - nicht so, dass sich die ersten beiden jahre in der sek vor allem um bewerbungen etc. drehen. mein anderer neffe ist jetzt ende zweites jahr und da fängt es langsam an. ausserdem ist das ja kein verlorenes wissen, im gegenteil, etwas mehr praxisbezug täte dem einen oder anderen gymischüler/ studenten nicht so schlecht.

ah und nochmals zur prüfung: wenn ein kind sogar aufsätze schreiben üben muss und mit dem richtigen stift zu schreiben, dann dünkt mich das schon extrem. :shock: ein bisschen flexibiliät und spontanes denken würde ich jetzt schon erwarten von angehenden akademikern. :D

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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von F. Scarpi »

ms.white hat geschrieben:meine kinder sind zwar noch zu klein für dieses thema, aber meine nichte war dieses jahr an der gymiprüfung fürs langzeitgymi (kanton zürich) und mein neffe vor 5 jahren. er wollte gar keine vorbereitung machen, auch nicht in der schule, und hat trotzdem bestanden. es geht also schon noch (zu meiner zeit gab es meines wissens noch gar keine vorbereitung und ich habe es auch geschafft, weiss aber nicht, obs damals noch einfacher war. :mrgreen: ).

meine nichte (und ihre interessierten gspändli) bekam vom lehrer alte gymiprüfungen, die sie als vorbereitung mehr oder eher weniger erfolgreich gelöst hat. sie ist dann nicht ganz so optimistisch an die prüfung und hat auch bestanden.

ich kann mir darum nicht vorstellen, dass man es nicht schaffen kann ohne vorbereitungskurs?!
Das klingt tatsächlich etwas relativierend. :) Ich finde einfach diese Entwicklung besorgniserregend, dass viele finden, es geht nicht mehr ohne Vorbereitungskurs.
Ich glaube aber, wenn es zu sehr in die Richtung geht, müssen die Volksschulen handeln und umfangreiche Vorbereitungen während der Schulzeit alle selber anbieten. Eine andere Möglichkeit gibt es wohl nicht, ausser die Abschaffung der Prüfung.
Wie gesagt, ich finde, wenn es tatsächlich immer schwieriger wird, es ohne Vorbereitungskurs oder intensives Engagement der Eltern zu schaffen, so ist das absolut unhaltbar.
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von F. Scarpi »

Ich habe jetzt mal schnell recherchiert. Dieser Artikel nimmt viele Punkte auf, die hier schon besprochen wurden.
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/du ... 1.15284726
Offenbar hatten auch meine "Idee" schon andere:
Mittlerweile haben die Volksschulen ihre eigene Gymi-Vorbereitung ausgebaut. Einige Gemeinden bieten bereits umfassende Kurse an. Die Zürcher Bildungsdirektion will nun alle Gemeinden zu standardisierten Gymi-Vorbereitungskursen verpflichten. Ein Entscheid wird im Frühling erwartet.
Das war ein Artikel von 2012.
Der Entscheid war abschlägig :evil: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... 4666?track
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von F. Scarpi »

dreimäderl, danke für den Bericht :) Ich denke, dass es die weit überdurchschnittlich intelligenten SchülerInnen schon schaffen ohne, zumindest diejenigen aus bildungsnahen Familien. (Alles andere wäre auch kaum erklärbar. Ohne dass wirklich etwas ganz arg faul wäre am System.)

Man kann halt nun einfach nicht sagen, nur diejenigen gehören auch an ein Gymnasium. Wie wäre sonst die Quote? Wer würde noch studieren? :shock: :wink:
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lunita
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von lunita »

F. Scarpi hat geschrieben:Ich habe jetzt mal schnell recherchiert. Dieser Artikel nimmt viele Punkte auf, die hier schon besprochen wurden.
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/du ... 1.15284726
Offenbar hatten auch meine "Idee" schon andere:
Mittlerweile haben die Volksschulen ihre eigene Gymi-Vorbereitung ausgebaut. Einige Gemeinden bieten bereits umfassende Kurse an. Die Zürcher Bildungsdirektion will nun alle Gemeinden zu standardisierten Gymi-Vorbereitungskursen verpflichten. Ein Entscheid wird im Frühling erwartet.
Das war ein Artikel von 2012.
Der Entscheid war abschlägig :evil: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... 4666?track
interessanter artikel.... interessant daher, weil es nicht so klar ist, wie hier einige meinen, dass man die gymiprüfung einfach so "mirnichtsdirnichts" schafft. hier wird sogar davon gesprochen, dass entweder der lehrplan oder die prüfung angepasst werden müsste...

also?
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von Christa »

Wenn ich, aus einem anderen Kanton das so mitlese, muss ich sagen es ist doch besser das Gymi
ab der 6.Klasse
abzuschaffen und die Kinder dann ab der Oberstufe entschieden lassen wohin ihre Reise geht.
Bei uns ist die Sekundarschule auf keinen Fall vegessene Zeit und sich nur um Lehrstellen kümmern stimmt
ganz und gar nicht.Meine Tochter musste Schnuppern in den Ferien, Bewerbungen werden in der Freizeit
geschrieben etc. Und der Schulbetrieb mit Prüfungen ist in der 3.Sekundarschule bis zur letzen Woche volles
Programm.
Finde es gibt in der Klasse immer 2-3 Supergute Schüler und diese ja diese können gefördert werden, damit es
ihnen nicht langweilig ist,aber diese brauchen auch nicht ein Vorbereitungskurs.

Wisst ihr auch das heute auch ein Realschüler eine Matura machen kann ??
Ja genau zuerst eine Lehre und dann die BMS und die Passarelle und dann weiter an die Uni.
Vielleicht noch erfolgreicher als ein Gymischüler der immer gezwungen wurde zu lernen und ihm die Schule
dann plötzlich total verleidet, bricht dann kurz vor der Matura ab und macht eine Lehre.

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lunita
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von lunita »

Christa hat geschrieben:Wenn ich, aus einem anderen Kanton das so mitlese, muss ich sagen es ist doch besser das Gymi ab der 6.Klasse abzuschaffen und die Kinder dann ab der Oberstufe entschieden lassen wohin ihre Reise geht.
Bei uns ist die Sekundarschule auf keinen Fall vegessene Zeit und sich nur um Lehrstellen kümmern stimmt
ganz und gar nicht.Meine Tochter musste Schnuppern in den Ferien, Bewerbungen werden in der Freizeit
geschrieben etc. Und der Schulbetrieb mit Prüfungen ist in der 3.Sekundarschule bis zur letzen Woche volles
Programm.
Finde es gibt in der Klasse immer 2-3 Supergute Schüler und diese ja diese können gefördert werden, damit es
ihnen nicht langweilig ist,aber diese brauchen auch nicht ein Vorbereitungskurs.

Wisst ihr auch das heute auch ein Realschüler eine Matura machen kann ??
Ja genau zuerst eine Lehre und dann die BMS und die Passarelle und dann weiter an die Uni.
Vielleicht noch erfolgreicher als ein Gymischüler der immer gezwungen wurde zu lernen und ihm die Schule
dann plötzlich total verleidet, bricht dann kurz vor der Matura ab und macht eine Lehre.
ich finde es weiterhin gut, dass es beide möglichkeiten gibt. intellektuell starke schüler sollen die möglichkeit haben nach der 6. ins gym zu gehen, wenn sie wollen.

wir haben den weg ins gymi über die sek bereits einmal gemacht. es war eine gute zeit und ganz sicher für meinen sohn der richtige weg. nur war die berufswahl bei uns nicht so wie du es beschreibst. schnuppern ist während der schulzeit und die, welche sich auf gym vorbereiten, haben eigentlich für sowas gar keine zeit gleichzeitig. das fand ich sehr ungünstig. zudem: wenn du dich für eine schnupperlehre bewirbst und sagst, dass dein plan gymnasium heisst, dann nimmt dich keiner. verständlicherweise wollen sie ihre schnupperplätze an wirkliche berufslehr-interessierte vergeben. mein sohn wollte aber nie lügen und hat somit immer mit offenen karten gespielt. das passt dann eben einfach nicht zusammen.
uns aus der berufswahl herausnehmen durften wir nicht, wir waren von der schule gezwungen, den gesamten prozess bis ende 2. sek mitzumachen. dies ist ein punkt, der uns nicht gepasst hat.

dann in der 3. sek müssen alle schüler bei der stange gehalten werden. ich weiss es aus erster hand hier aus der gegend, dass das eine ganz schwierige sache ist, weil keiner mehr was tun will. einige schulen bauen im letzten quartal sprachaufenthalte ein, sodass die schüler zb. 3 wochen nach england oder frankreich gehen, um die letzte zeit irgendwie rumzubringen.
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Christa
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von Christa »

Lunita
Sehr intressant bei uns viel anders.Kann dich jetzt aber besser verstehen.
Unsere hatten das Thema Berufswahl mehr so nebenbei und wer die Kantiprüfung machen wollte wurde von der Schule unterstützt.D.H die ganze Klasse musste auch für die Kanti Prüfung lernen (hat mich doch erstaunt).Dann hiess es es es müssen alle für die Multicheck-Prüfung lernen für die die das KV machen wollte brauchten dies.Meine wollte beides nicht und musste trotzdem mit lernen.
Zum Berufsberater etc. musste mann in der Freizeit.
Ach ja und dann gab es noch die Stellwerk-Test ,die sie für die Bewerbungen brauchen ,auch da musste
gelernt werden.
Durfte nichtgross fehlen in der Schule, sonst ist mann gerade weg vom Fenster bei so vielen Test.Also
musste die, die noch nicht wussten was in den Ferien Schnuppern.Aber schnuppern da war bei den
meisten Berufen kein Problem, sie wollen ja zuerst mal reinschnuppern ob der Beruf zusagt,noch nicht
bewerben.
Dann wurde bis zuletzt gelernt war sehr erstaunt, am Schluss sind alle Schüler bei uns am Ende ihrer
Kräfte soviel musste gelernt werden.Der ganze Schulstoff von drei Jahren wurde abgefragt, alle Fremdsprachen
Wörter nochmals abgefragt und nochmals die Stellwerkes und dreimal im Jahr gibt es die Kantonalen Test
wo alle Schüler die gleichen Prüfungen haben auch mit Noten.Dazwischen noch die Konfirmation.
Ach ja und dann noch der Sporttag und der OL Tag und die Woche drauf der Wandertag.
Die Kinder waren nur noch am lernen Schule und lernen und sind alle froh wenn die Schule zu ende ist.
Schlecht sein nicht lernen dürfen sich die Kinder hier bis zum Schluss nicht erlauben

Frag mich jetzt gerade was ist da mit Harmos, muss ja zwingen mal eine Anpassung her.Bei uns etwas weniger
und bei euch etwas mehr.
Ach ja gibt es bei euch auch noch die Realschule ?? oder ist die Sek die Realschule und das Gymi wie bei
uns die Sekundar ??

Ach ja die ganz guten Schüler die können schon in der zweiten Sekundar die Prüfung für die Kanti ablegen und haben so ein Jahr gewonnen.Besteht aber jemand die Probezeit nicht in der Kanti, musste er zurück in die 3.Sekundar.
So sind bei uns auch die ganz guten Schüler gefordert.

Ach ja und da taucht mir gerade noch die Fragezeichen auf.Es gibt bei uns Berufe da ist die Berufsschule in der Lehre in Zürich.Da gibt es ja auch vom Wissensstand totale Unterschiede.

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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von F. Scarpi »

lunita hat geschrieben:
F. Scarpi hat geschrieben:Ich habe jetzt mal schnell recherchiert. Dieser Artikel nimmt viele Punkte auf, die hier schon besprochen wurden.
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/du ... 1.15284726
Offenbar hatten auch meine "Idee" schon andere:
Mittlerweile haben die Volksschulen ihre eigene Gymi-Vorbereitung ausgebaut. Einige Gemeinden bieten bereits umfassende Kurse an. Die Zürcher Bildungsdirektion will nun alle Gemeinden zu standardisierten Gymi-Vorbereitungskursen verpflichten. Ein Entscheid wird im Frühling erwartet.
Das war ein Artikel von 2012.
Der Entscheid war abschlägig :evil: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... 4666?track
interessanter artikel.... interessant daher, weil es nicht so klar ist, wie hier einige meinen, dass man die gymiprüfung einfach so "mirnichtsdirnichts" schafft. hier wird sogar davon gesprochen, dass entweder der lehrplan oder die prüfung angepasst werden müsste...

also?
Wo siehst du das im Artikel genau? (Meinst du den Artikel aus der NZZ?)
lunita hat geschrieben:ich finde es weiterhin gut, dass es beide möglichkeiten gibt. intellektuell starke schüler sollen die möglichkeit haben nach der 6. ins gym zu gehen, wenn sie wollen.
Das finde ich im Prinzip auch. Aber wenn die Sek immer mehr abgewertet wird - und dass sie es wird, das zeigt auch die Diskussion hier -, dann bin ich für die Abschaffung des Untergymnasiums/Langgymnasiums - obwohl ich es schade finde!
lunita hat geschrieben:dann in der 3. sek müssen alle schüler bei der stange gehalten werden. ich weiss es aus erster hand hier aus der gegend, dass das eine ganz schwierige sache ist, weil keiner mehr was tun will. einige schulen bauen im letzten quartal sprachaufenthalte ein, sodass die schüler zb. 3 wochen nach england oder frankreich gehen, um die letzte zeit irgendwie rumzubringen.
Man kann doch nach der 2. Sek in's Kurzgymnasium?
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von lunita »

@F.s.

ja, bei uns kann man nach der 2. sek ins gym wechseln oder auch nach der 3.

das mit der 3. sek meinte ich in bezug auf einen kommentar, wo es hiess, dass sie dort in der 3. noch sehr viel machen und lernen würden. das ist bestimmt nicht überall so. daher meine ausführung darüber, dass es oftmals sehr schwierig sei die motivation zu behalten und die schüler nichts mehr tun wollen.

@christa
bei uns ist es so eingeteilt:

- Gym
- Sek A --> Lehre oder Gym
- Sek B (früher Real) --> Lehre oder Gym (neu)
- Sek C (früher Oberschule)
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Re: Gymivorbereitungskurs

Beitrag von F. Scarpi »

lunita, ach so, ja.
Ja, viele haben in der 9. Klasse (spätestens :wink:) genug von der Schule.
Aber eben, es gibt die Möglichkeit auf's Gymnasium zu gehen nach der 8. Klasse, also kein Grund zur Verzweiflung für die Streber :wink: . Es gibt sooo viele Möglichkeiten!
Das muss man schon sagen.
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