frage zu thomas gordon

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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fenna
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frage zu thomas gordon

Beitrag von fenna »

liebe swissmoms

kennt sich jemand mit der methode 3 von noah gorden aus, in der ein konflikt niederlaglos für alle beteiligten behandelt wird?

mein mann und ich haben uns in den letzten drei monaten intensiv damit befasst und sehen bei unserer neunjährigen tochter auch eine enorm positive entwicklung.
ihre vorher häufigen ausraster und trotzanfälle sind sehr selten geworden und falls doch, können wir sie meist innert sehr kurzer zeit gemeinsam beenden.
unsere gegenseitige zugewandtheit hat eine neue qualität erreicht und die kommunikation ist noch enger und näher geworden.

nun, mit dem sechjährigen gehts leider überhaupt nicht.
er hält sich an keine abmachungen, die seine bedürfnisse nicht sofort und vollumfänglich befriedigen, auch wenn die abmachung vorher von ihm "abgesegnet" wurde.

als wilder kerl mit sehr eigensinnigem kopf war er schon immer schwer zu bändigen, zeigte aber stets seine liebenswürdige seite, so dass man zwar genervt war, ihn aber trotz allem einfach gerne haben musste.

mittlerweile ists aber zum teil echt unerträglich geworden. wenns nicht so läuft, wie er will, eskaliert die situation (teils mehrmals täglich). er haut uns, zerstört mutwillig was ihm in die finger kommt, bzw schrammt meist haarscharf am kaputtmachen vorbei und betitelt uns mit wörtern, von denen ich gar nicht wusste, dass sie ein so junges kind überhaupt kennt.

sachliches reden mit ihm ist nur selten möglich. wir haben ihm nochmal die idee erklärt, dass nicht erwachsene oder kinder sieger, bzw unterlegene sein müssen, sondern dass wir lösungen finden wollen, zu denen alle ja sagen können.
die frage, ob er wieder zur alten methode des strafens und "eis, zweeeei, drü!!!"'(wie ich das und somit mich immer hasste!!!) zurück wolle, oder ob wir weiterhin die neue methode ausprobieren sollen, beantwortete er ohne zu zögern gegen das strafen, für gordon.

nun, in den büchern finde ich aber leider keine abhandlung drüber, was in so einem fall zu tun ist.
zurück zum strafen wollen wir nicht, leider ist es aber im moment so, dass es situationen gibt, wo er weiterhin der "sieger" ist und uns aushebelt. (wo früher die androhung einer strafe unseren "sieg"bedeutete)
es geht meist um banales, zb, dass er nicht mit den dreckigen schuhen auf den parkbänken rumturnen soll. oder dass er solange mit dem ipad spielen darf, bis die schwester mit den hausaufgaben fertig ist, dann ist sie dran. oder dass er nicht auf dem sofa in der ferienwohnung rumturnen soll. oder dass ich es nicht mag, wenn er von hinten an/auf mich raufspringt.
das gstürm zum duschen, zähneputzen und pischelen haben wir mit grosser not in einer schriftlichen abmachung lösen können, wo die kinder eine konsequenz bestimmten. (2 tage keine elektronischen geräte. ich finds doof, aber jänu, es funzt seit zehn tagen)

wer zeigt mir, was wir nicht sehen?
überfordern wir ihn?
wie mache ich ihm begreiflich, dass er viel von dem haben könnte, was er möchte, aber nicht SOFORT?
wie bringe ich ihn zur erkenntnis, dass alle menschen bedürfnisse haben, auch seine schwester und seine eltern?

wir sind fast sicher, dass die "verschlimmerung" eine reaktion ist, dass ihn etwas verunsichert und er dagegen rebelliert. nur was ist es, was ihm den boden nimmt?

gleichzeitig träumt er viel von monstern und sucht nachts unsere nähe. da ich aber sehr schlecht schlafe, eh, mit ihm noch übler, mag ich das nicht. mich tagsüber "mies" behandeln zu lassen (ich weiss mit dem verstand, dass das nicht persönlich gegen mich gerichtet ist), nachts als trösterin aber gut genug zu sein, nervt mich im moment wirklich sehr.

ich habe in den letzten wochen oft gedacht, dass er genau so ein kind geworden ist, wie ich sie schon immer so doof gefunden habe :oops: :shock: :oops:
nun, er muss ja nicht ein gewisses verhalten an den tag legen, das es mir erlaubt, mich nicht mit ihm zu schämen, aber wenn ich mir seine liebenswürdigkeit mit mühe bewusst machen muss, dann läutets meiner meinung nach schon sehr schrill alarm.
zu meiner beschämung muss ich zugeben, dass ich diese gefühle zum teil nicht verbergen kann... :oops:

sorry, ist lang geworden.
ich hoffe sehr auf anregungen, fragen die mir weiterhelfen, erfahrungsberichten von euch.

schon mal ein danke im voraus
fenna
Zuletzt geändert von fenna am Do 21. Aug 2014, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
zwei schulkinder

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huckepack
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Re: frage zu noah gordon

Beitrag von huckepack »

.
Zuletzt geändert von huckepack am Mo 28. Sep 2020, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Barbabella
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Re: frage zu noah gordon

Beitrag von Barbabella »

Ich war erst letztens in einem Gordon-Kurs. Methode 3 geht nur wenn beide Seiten dem andern Gegenüber "Respekt" entgegenbringt. Wenn sich ein Kind nicht an die Abmachungen hält, ist Methode 3 nicht möglich.
Dann lieber autoritär durchgreifen, sonst hat man längerfristig ein Problem.
Ich habe aber etwas die Vermutung, dass es sich bei euch evt nicht um richtige Abmachungen/Vereinbarungen/Lösungswege im Sinne von Gordon handelt. Sondern eher so, dass man mit dem Kind was "aushandelt" bzw eher befiehlt was wie laufen sollte und dann sagt : abgemacht, gäll!!
Verstehst du was ich meine?
Bei Dingen, die du sowieso haben willst wie Zähne putzen nach dem Essen oder Duschen zweimal pro Woche oder was auch immer, dann sind das doch sowieso Wertkonflikte, wo Methode 3 nicht angewendet wird.

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Ariadne
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Re: frage zu noah gordon

Beitrag von Ariadne »

Ich kann dir kurz zwei Tipps geben; der erste schliesst an das an, was huckepack dir schon geraten hat: Möglichst wenige Gebote/Verbote. Ist nämlich wirklich nicht immer nötig. Überleg dir immer genau, ob ein Gebot/Verbot jetzt wirklich so wichtig ist. Unsere Jüngste scheint ähnlich zu sein wie dein Sohn, und auch bei ihr funktioniert es am besten, wenn sie ganz vieles selber entscheiden darf und Eigenverantwortung bekommt.
Zweitens, da du gerne liest: Das Buch "So sag ich's meinem Kind" von Faber/Mazlish. Da gibt es ganz praktische Tipps, wie man (respektvoll) mit dem Kind umgehen kann, so dass es sich verstanden fühlt und kooperiert. Manchmal nur einfach eine andere Art, etwas zu sagen oder auf etwas zu reagieren. Bei meiner Tochter hat eine etwas andere Herangehensweise in der Kommunikation sehr viel gebracht.
Alles Gute!

PS: Ja, ändere doch noch schnell den Titel, es ist Thomas Gordon, nicht Noah :wink:
LG,
Ariadne

There is a crack in everything - that's how the light gets in.
Leonard Cohen

fenna
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Re: frage zu thomas gordon

Beitrag von fenna »

hihi, jedesmal stolpere ich über den namen, habs geändert! danke für den hinweis.
und auch danke für eure meinungen und anregungen.

huckepack
ja, ich finds auch krass, dass man mit einem sechsjährigen über diese dinge stürmen muss! ist aber so, und wurde ja nun auch gelöst.
gordon empfiehlt durchaus, festzulegen, was bei nichteinhalten von abmachungen zu tun ist. die vorschläge von mir und meinem mann wurden abgelehnt. (zb bei nicht zähneputzen am nächsten tag nix süsses, bzw kariesförderndes.)

das mit dem verantwortung übergeben seh ich schon auch so. aber es einfach auf löcher draufankommen lassen und wir müssen das dann bezahlen, ich weiss nicht. zudem putzt die grosse nicht verantwortlicher, obwohl sie schon bohren musste.
aber eben, das ist ja gar nicht mehr so das thema.

parkbänkli nachputzen
meine spontan reaktion: ja gehts noch? aber jetzt mit etwas abstand: ja, warum nicht. es darf durchaus etwas dreckig werden, wenn mans nachher wieder putzt.
das ist ein wirklich guter tipp und lässt sich bestimmt auf andere situationen ummünzen (meine denke ist noch nicht ganz auf dem weg, aber ich arbeite dran)

ja, wenn etwas gut klappte, dann reden wir drüber. ich versuche ihm zu zeigen, wie entspannter es für alle ist, wenn wir allen gerecht werden.

im kiga läuft alles super! er wird über den grünen klee gelobt. auch. bei grosseltern, nachbarn etc ist immer alles toll.

vermutlich sieht er wirklich den sinn noch nicht. wir eltern haben schon diskutiert, was ihn, oder beide, an meinem mann und mir stören könnte, was wir zusammen ändern könnten. so dass die kinder sehen, dass es nicht nur um sie, sondern um alle in der familie geht.
bis jetzt fehlt uns die idee, wie wir das nicht zu gekünstelt anstellen könnten.

meine ablehnung kam erst deutlich später, das kann nicht die ursache sein. ist klar eine folge. was mich natürlich aber keineswegs von der verantwortung entbindet.
(und ist jetzt nicht so, dass das ein dauerhaftes gefühl ist. aber wenn er die jacke extra durch den dreck schleift, auf meinen netten hinweis hin, dass sie am boden ankommt extra weitermacht, dann kommt schon so ein schwall. dann muss ich ihm sagen, dass ich nun mit ihm lange auf dem spielplatz war, im coop auf seinen wunsch hin diverse sachen gekauft habe (nix wahnsinniges, bestimmte früchte, teigwaren und so) und das jetzt nicht ok finde.
bin impulsiv, leider. zu schweigen fällt mir schwer.
wie würdet ihr reagieren? korrekt wäre wohl:"du kommst mit der jacke am boden an, sie wird dreckig, ich mag das nicht, weil sie so heute schon wieder in die wäsche muss und ich nicht sooo gern wasche"
einmal. dann nix mehr.
ich finds so schwierig, bei "es ist ein geben und nehmen" zu bleiben und nicht zu kippen in:"ich bi lieb gsi zue dir, jetzt muesch du au lieb si"

finds ja auch nicht ok, meine gefühle, aber soll ich das wegdrücken und verdrängen? ich bin froh, dass ich mit meinem mann darüber reden kannn. in den ferien konnte ich auch eher ausweichen und an den liebsten übergeben, so, dass es gar nicht so auffiel)
wir haben durchaus auch viele gute zeiten :wink:

barbarella
danke für den hinweis, du hast natürlich recht, duschen ist ein wertkonflikt. hab ich verdrängt. darüber muss ich nachdenken.
doch, unsere aushandlungen sind keine versteckten befehle. ausser eben die wertkonflikte. das ist wohl wirklich ein sehr wichtiger punkt.
in den ferien haben wir zum beispiel die wünsche für den tag so koordiniert. alle vier sagten, was sie gerne machen würden bis zb zum mittagessen. dann haben wir zusammen abgemacht, welche reihenfolge sinn macht.
mein mann und ich haben uns bewusst mit vorschlägen zurückgehalten um den kindern zu zeigen, dass sie so erfolgreich sein können und ihre bedürfnisse gedeckt werden. aber auch unsere.
wir warteten bei konflikten auch sehr auf ihre lösungsvorschläge und konnten vor allem dank der kurzen zu sehr kreativen lösungen kommen.
aber ich werde mich noch mehr drauf konzentrieren, ob sich nicht versteckte befehle einschleichen.

aktuelles beispiel:
er will jetzt grad ins lädeli was kaufen gehn (nix bestimmtes). ich kann aber nicht weg, weil die kurze demnächst heimkommt. ausnahmsweise plärrt er nur rum, könnte aber auch sein, dass er sachen rumschmeisst.
eine lösung zu finden hilft er nicht, vorschläge für einen späteren zeitpunkt schmettert er ab.
nachtrag: ich hab ihn nun nach ca 15 minuten alleine gehen lassen. kostet mich überwindung, aber ok, reelle gefahren gibts dabei kaum. ganz im sinne der eigenverantwortung.

zu autoritär zu wechseln lehnen wir beide strikt ab, ausser er würde das ausdrücklich wünschen. aber auch dann nur mit sehr schlechtem gefühl.
mit den erpressungen und dem druck werden wir in wenigen jahren eh nix mehr erreichen, ausser dass wir den kontakt zueinander verlieren.
so schnell geb ich nicht auf!

ich muss ihm irgendwie aufzeigen können, dass er massiv profitieren würde und sich methode drei nicht gegen ihn richtet.
ideen?

ariadne
ver -und gebote
ja, das versuch ich. aber es sind wohl doch noch zuviele (siehe parkbänke). ich muss mich sehr bemühen, das unbewusste "was dänke ächt die andere?" abzugewöhnen.
dabei bin ich sonst eine, die sich nicht so am aussen orientiert. fällt mir schwerer, als mir klar war.
ich werd mir mal die situationen einige tage notieren und mir bewusst machen, ob sie häufig sind oder nicht.

danke für den buchtipp bezüglich kommunikation, ist notiert und quasi gekauft.

nochmal barbarella
praktiziert ihr schon länger methode drei? gings von anfang an gut? wo hast du dennkurs gemacht? ist der empfehlenswert?

merci an euch
fenna

ps: sorry wenn das etwas wirr ist. beschäftigt mich grad so sehr, dass tausend gedanken durch den kopf fliegen...
zwei schulkinder

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Barbabella
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Re: frage zu thomas gordon

Beitrag von Barbabella »

@fenna: ich habe den kurs bei der elternbildung winterthur gemacht, das gehört zu meiner ausbildung zur spielgruppenleiterin dazu (ist aber ein öffentlicher kurs).
Ich brauche die methode 3 nicht allzu oft, weil im alltag sind bei mir schon viele dinge von meiner seite aus nicht verhandelbar oder es sind halt seeeeehr oft Wertkonflikte ( Duschen, Zähneputzen, danke oder bitte sagen, etc)
Wenn wir methode 3 anwenden, dann nur beim älteren (knapp 8jährigen), da klappts recht gut und er freut sich über sein mitbestimmungsrecht! Die kleinen zwei ( 4 1/2 ) versprechen einem das Blaue vom Himmel und dann ist dann doch wieder Drama angesagt ;-)
Was bei den kleinen aber meistens gut funktioniert sind 2 Vorschläge, und sie dürfen dann auswählen.
Und seit dem Kurs habe ich mir halt auch vermehrt Gedanken gemacht, wo ich die Kinder selbst bestimmen lassen kann (zb hat töchterlein die freie Wahl bei den Kleidern, ich sag nur ob kurz oder lang, sie sieht jetz des öfteren aus wie Pippi Langstrumpf :-)) und was für mich wirklich unumstösslich wichtig ist (Zähneputzen 3x tgl).

fenna
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Re: frage zu thomas gordon

Beitrag von fenna »

barbarella
dann machst du ja ähnliche erfahrungen wie wir :wink:

der kleine ist auch im voraus immer total einverstanden...

ich mag keine durchmischung der methoden machen, das erscheint mir als heuchlerisch und zu untransparent gegenüber den kindern. bei unwichtigem dürfen sie mitreden, sonst aber nicht. find ich nicht ok.

mit kleider auswählen und ähnlichem hab ich mich eigentlich nie aufgehalten. das ist mir total egal. ich bestimm nicht mal ob lang oder kurz, geb nur eine empfehlung ab.
und weise darauf hin, dass ich wegen husten in der nacht nach t-shirt-exzess als krankenschwester nicht zur verfügung stehe :roll:

das mit den zwei vorschlägen haben wir auch sehr oft gemacht. auch die reihenfolge, wann etwas gemacht werden soll.
aber eben, das ist eigentlich auch nicht gordon.

ja, die wertkonflikte, das sind knacknüsse. aber genau die können in der pubertät zur spaltung führen. wie willst du das dann handhaben? kannst ja einem 14-jährigem schlecht befehlen, er soll duschen.
drum dachte ich, wenn es für sie nun normal wird, haben wir das thema dann durch.
aber ich bin wohl auf dem holzweg und muss ihnen das jetzt schon langsam übergeben.

auch danke und bitte sagen. war oft thema bei uns bei der kurzen. bis ich zugeben musste, dass ich mich für sie geniere und es zudem scheinbar auf mich zurück fällt.
mittlerweile versuche ich mich da sehr abzugrenzen. die leute werden schon wissen, dass wir ihr das beigebracht haben.
wieso es nicht klappt liegt nun aber in ihr, nicht in uns.
oft schwierig für mich, aber jänu. sollen die leute sie unfreundlich finden. am liebsten wäre mir, es würde ihr das jemand mal sagen. ein fremder, natürlich.

ich hoffe sehr, dass andere das auch noch lesen und dazusenfen. mir ists nämlich total ernst damit. und ich werd das buch, abgesehen davon, dass ich immer wieder reinsehe, auch noch ein drittes und viertes mal von A bis Z lesen....
zwei schulkinder

Mila
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Re: frage zu thomas gordon

Beitrag von Mila »

Also das Beispiel mit der Parkbank- da verstehe ich dich sehr gut. Es gibt Dinge, die ein Kind durchaus begreifen kann in dem Alter- auch, dass man Allgemeingut nicht verdreckt. Dass du dann putzen sollst, geht in meinen Augen nicht. Ebenso das Beispiel mit den Zähnen- da kannte ich kein Pardon.
Duschen schon eher- das wird er spätestens wenn er 14 ist sowieso machen, wenn er den Mädchen imponieren möchte :mrgreen: .
Um beim Parkbänkchen zu bleiben: wie machst du, huckepack, deinem Kind dann klar, dass es im Zug nicht mit den dreckigen Schuhen auf den Sitzen rumturnen darf- oder darf dein Kind das? Und du putzt es nachher wieder :shock: ?

Ich kenne ehrlich gesagt diese Methode Gordon nicht, aber ich habe meinen Kindern auf jeden Fall Leitplanken gegeben. Wenige, diese aber konsequent. Zb. hab ich niemals über die Ordnung im Zimmer diskutiert, das war alleine ihre Sache. Zähneputzen jedoch war etwas von dem, wo es keine Diskussion gab. Ich meine, altersgerecht kann man die Kinder doch abholen.
Was willst du sonst in der Pubertät mit ihnen tun?

fenna, etwas noch: Kinder machen immer wieder so Phasen durch, wo sie mühsam sind. ich erinnere mich auch an mein Kind 2, welches kaum von den Computern wegzubringen war... das rumschrie und tobte.. ich war so oft an meinen Grenzen.
Was ich sagen möchte, es geht darum, wo man Kraft einsetzt, wo es sich lohnt, und wo nicht. Das kann man logisch überlegen für sich. Kaputte Zähne geht für mich nicht, tägliches duschen finde ich weniger wichtig, da er noch nicht riechen wird und va. da so nichts "kaputt" geht.

Es kommt gut, ganz sicher! Plötzlich wird er wieder eine neue Phase haben, und immer wieder ist man vor neue Herausforderungen gestellt. Hierfür wünsche ich dir viel Kraft!

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Barbabella
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Re: frage zu thomas gordon

Beitrag von Barbabella »

...ich wäre auch gespannt auf weitere Wortmeldungen :-)

Grundsätzlich erziehe ich absolut nicht nach einer Methode, aber ich erweitere meinen Horizont gerne immer wieder mal (wie jetzt mit Gordon oder zb J.Juul).

fenna
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Re: frage zu thomas gordon

Beitrag von fenna »

neinnein, nicht gordon macht mich schlaflos :lol:

mila
guter input, das mit dem kräfte einteilen.

barbarella
es geht mir nicht drum, einer methode anzuhängen. aber von allem was ich gelesen habe, und das ist viel, kreuz und quer, ist gordon meiner und auch jener persönlichkeit meines mannes am nächsten.
wenn ich strafen androhe (und dann durchsetze), dann bin ich gar nicht authentisch, entsprechend schlecht funktioniert das.

wenn ich aber die kinder wirklich gleichwertig betrachte, dann darf ich nicht hin und her switchen. sie würden sich ja verständlicherweise gar nicht mehr ernst genommen fühlen.

mir gefällt an gordon halt, dass die kinder lernen auf die bedürfnisse der andern rücksicht zu nehmen. und zwar, weil sie es wirklich sehen und nachvollziehen, und nicht, weil ihr handlungsspielraum oder ihre wünsche einfach beschränkt werden. echte einsicht.

noch vor drei monaten kam ich mit meiner tochter viel weniger gut klar, sie sagt selber, dass sich vieles zum positiven verändert hat. wir haben kaum zusammenstösse mehr. ihr tut es enorm gut, so sehr gesehen zu werden und selber gestaltungsmöglichkeit zu haben.
sie bringt zum teil lösungen, die zwar unspektakulär sind, uns aber nicht eingefallen wäre. und dann ist ruhe im karton, alle zufrieden.

das ermutigt mich ganz fest, diesen weg weiter zu gehen, auch wenns mit dem kleinen grad noch recht hapert.

nach seinem lädeli-ausflug war alles super, das ganze abend-gstürm, das er so gut beherrscht, liess er ausfallen.

so, nächster schlafversuch...
zwei schulkinder

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