Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

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Ariadne
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

@ danci
Ich bin nämlich einerseits sicher sehr froh um das Vertrauen, selber entscheiden zu können, andererseits finde ich es wirklich nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.
Oh ja, das ist unglaublich schwierig. Ich habe entschieden und bin jetzt sehr froh um meine Entscheidung, aber damals habe ich mich soooo schwer getan. Es war wirklich nicht einfach. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich das tun durfte und mir die Entscheidung nicht aufgezwungen wurde.
Für mich waren rein die Interessen des Kindes wichtig (für mich selber wäre es viel praktischer gewesen, wenn sie schon früher in den KiGa gegangen wäre :wink: ). Ich habe die emotionale, soziale und kognitive Reife angeschaut (und auch, welche dieser "Reifen" für den KiGa-Eintritt wichtiger sind). Habe viele Studien dazu gelesen und geschaut, welche für mein Kind und unsere Situation relevant sind. Habe das Gespräch mit der Schulleitung gesucht und verabredet, dass wir uns zum spätestmöglichen Zeitpunkt entscheiden können, weil es ja, wie hier richtig geschrieben wurde, immer noch Entwicklungssprünge geben kann. [EDIT: Und wir haben natürlich auch mit den Spielgruppenleiterinnen regelmässig Rücksprache gehalten.]
Und so sind wir halt zu der Entscheidung gekommen, ganz individuell auf unsere Situation zum entsprechenden Zeitpunkt zugeschnitten.
Zuletzt geändert von Ariadne am Mi 19. Nov 2014, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
LG,
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stella
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von stella »

https://www.stadt-zuerich.ch/.../2.../I ... nreife.pdf

edit
Der Link funzt nicht und ich schaffe es nicht, das pdf zu verlinken. Im google "Kriterien Eintritt Kindergarten" eingeben und den obersten Treffer anwählen... Sorry...
ende edit

Das finde ich noch eine gute Zusammenfassung. Ist zwar nicht vom Kanton Bern, aber trotzdem...

Ich finde es halt als Mutter sehr schwierig, gewisse Kriterien zu beurteilen. Gerade, ob es einen Morgen durchhalten kann und solche Dinge, die kann ich als Mutter ja kaum simulieren.

Die Rückmeldung der Kitabetreuerinnen ist sicher sehr, sehr hilfreich. Ich würde mir diese, als Entscheidungsgrundlagenteil, schriftlich geben lassen.

Und falls du unsicher bist, würde ich mit der Schulleitung Kontakt aufnehmen und z.B. vereinbaren, dass ihr das Kind provisorisch anmeldet, dass ihr diese aber zurück nehmen würdet, wenn sich euer Kind nicht wie erwartet entwickeln würde.
Zuletzt geändert von stella am Mi 19. Nov 2014, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Ariadne
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

stella hat geschrieben:https://www.stadt-zuerich.ch/.../2.../I ... nreife.pdf

Das finde ich noch eine gute Zusammenfassung. Ist zwar nicht vom Kanton Bern, aber trotzdem...

Ich finde es halt als Mutter sehr schwierig, gewisse Kriterien zu beurteilen. Gerade, ob es einen Morgen durchhalten kann und solche Dinge, die kann ich als Mutter ja kaum simulieren.

Die Rückmeldung der Kitabetreuerinnen ist sicher sehr, sehr hilfreich. Ich würde mir diese, als Entscheidungsgrundlagenteil, schriftlich geben lassen.

Und falls du unsicher bist, würde ich mit der Schulleitung Kontakt aufnehmen und z.B. vereinbaren, dass ihr das Kind provisorisch anmeldet, dass ihr diese aber zurück nehmen würdet, wenn sich euer Kind nicht wie erwartet entwickeln würde.
Ja, wir haben natürlich auch mit den Spielgurppenleiterinnen gesprochen. Nach den Namen der Spielgruppenleiterinnen/Krippenleiterinnen, wo das Kind vorher war, wird beim Einschreibeformular der Schule sogar gefragt. Die Schulleitung findet es wichtig, da nachfragen zu können, falls es nötig ist. Das finde ich sehr gut, da diese das Kind eben in so einem Gruppenzusammenhang beurteilen können. Für uns war das Feed-back der Speilgruppenleiterinnen zu unserer Tochter auch sehr wichtig.
LG,
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jp3077
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von jp3077 »

@Stella
Die objektiven Kriterien wären sehr interessant zu wissen.
In einem Kanton mit Stichtag 1. November wäre Deine Tochter bereits in der zweiten Klasse, so absolut Objektiv kann das ganze also auch nicht sein.

Und wieso ist das schlimm wenn das Kind zu früh in den Kindergarten geht? Das wird dann doch hoffentlich erkannt und das Kind macht dann halt 3 Kindergartenjahre?
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stella
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von stella »

Ach, aus meiner Sicht als Mutter und auch als Pädagogin, die solche Kinder begleitet, sind vor allem folgende Dinge wichtig:

* Das Kind muss körperlich in der Lage sein, das Programm zu meistern. Sprich, es hat dort seine Entwicklungsschritte wie Trockenwerden, allenfalls kein Mittagsschlaf mehr, gut zu Fuss,... gemacht.
* Das Kind kann sich selber altersgerecht organisieren. Es weiss, was es wie anziehen muss und kann sich Hilfe erfragen. Es traut sich zu, sich selber zu managen.
* Das Kind muss ich von der Mutter, dem Vater loslösen können und es sollte sich in einer grossen Gruppe Gleichaltriger bewegen können. Gibt es in der Kita oder in der Spielgruppe da schon Schwierigkeiten, kann dies ein Hinweis sein, dass es eben noch zu früh ist.

Die sozialen Fertigkeiten finde ich nicht so zentral. Sie entwickeln sich u.U. im Kiga sehr schnell.

Für mich muss das Kind vor dem Kigaeintritt eine Art Entwicklungssprung vom Kleinkind weg gemacht haben. Oft merken das Eltern, in dem sie das Gefühl haben, das Kind sei jetzt mühsam, der Kigaeintritt wäre nun gut, das Kind "sucht" andere Kinder zum Spielen und Interagieren.

Ein Kind, welches eher noch kleinkindlich agiert, kann die ganze Gruppe stören und trägt viel zu sehr auf. Da ist niemandem gedient, weder der LP, dem Kind noch den Eltern oder den anderen Mitkindergärteler.

jp
Mein Kind sollte vom kognitiven und von der Selbst- und Sozialkompetenz bereits in der 2. Klasse sein. Schade, dass dies hier nicht so einfach geht!
Nichts desto trotz müssen Eltern entscheiden, ob ihr Kind reif für den Kiga ist oder nicht. Und da gibt es schon Kriterien... Du kannst sie ergoogeln...

Als LP finde ich die Einteilung in Jahrgangsklassen sowieso einen Witz. Ich träume von einer klassenfreien Schule... Das System ist aber leider nun mal so und wir müssen alle damit leben.
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Phase 1 »

Ariadne und so ich meine nicht das ihr eine schlechte Entscheidung gefällt habt.
Ich bin mir sicher das ihr genau wisst was ihr getan habt und das es gut für euer Kind war oder ist ist sicher richtig, ich sehe es halt etwas aus anderer sicht.
Wie schon von einigen anderen angemerkt wurden hängt oft ( leider zu oft) der satz " das Kind soll noch ein Jahr spielen" drinne und das stört extrem.
Gerade in diesen jungen Jahren ist der entwicklungs unterschied enorm zwischen den kindern.
Ich sehe es ja hier im Dorf.
Der junge der zurück gestellt wurde ist sowohl körperlich als auch psychisch den anderen beiden schülern dann um welten überlegen.
Was soll die Lehrerin jetzt machen?
Sie hat hier ihr Programm den vier jährigen sehr gut angepasst, was man von den primarlehrern übrigens nicht behaupten kann!
Der junge der jetzt schon weit ist kann mit diesem Programm kaum was anfangen und wird sich wohl oder übel auf lange Sicht nicht wohl fühlen.
Andererseits ist der unterschied der drei so gross das die beiden jüngeren ihn wohl oder übel ausschliessen.
Das tun sie bereits jetzt indem sie nicht mit so jemanden spielen gehen und alle kennen sich ist ja ein kleines Dorf mit wenigen kindern.

Bei meiner Tochter sehe ich es auch. Allerdings andersrum!
Alle Kinder haben in der ersten Hälfte geburi. Das Heisst jetzt sind alle ihre gspändli bereits acht Jahre alt.
Sie wird aber erst juli nächsten Jahres acht!
Die Lehrerin arbeitet in starkem tempo so wie die anderen schüler halt arbeiten und meine tochter sitzt auf verlorenem posten.
So sehr das ich beantrage sie die zweite klasse wiederholen zu lassen.
Ist doch krass oder?!
Hier sieht man was nur acht Monate unterschied bewirken wie ist es dann bei einem ganzen Jahr und mehr?

Ich will nicht sagen das jetzt jeder auf bigen und brechen sein Kind mit vier in den kiga schocken soll,
Aber nur weil man der Meinung ist das Kind solle noch die Kindheit Geniessen ect, ist meiner Meinung nach egoistisch und überhaupt nicht förderlich fürs Kind.

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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Phase 1 »

Stella hier wurde der lernplan 21 eingeführt.
Betrachtet der nicht in einer art und weise das ganze.
Was hälst du von diesem System?

Marianna
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Marianna »

Also nur kurz zu unserer Situation

- 1. werden bei uns in der Regel keine Kinder zurückgestellt. Wenn wir uns dafür entscheiden, wäre dies eine grosse Ausnahme. Es kommt hingegen vermehrt wieder zu einem dritten Kiga Jahr.
- 2. Wäre es für mich persönlich "einfacher", wenn unsere Tochter in den Kiga gehen würde

Bei uns in der Gemeinde treffen also keine der Befürchtungen zu, die hier ausgesprochen werden. Ich halte es trotzdem für meine Pflicht die Reife meiner Tochter zu bedenken und entsprechend zu handeln. Egal, was die anderen tun.

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Ariadne
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

Als LP finde ich die Einteilung in Jahrgangsklassen sowieso einen Witz. Ich träume von einer klassenfreien Schule... Das System ist aber leider nun mal so und wir müssen alle damit leben.
Ja, finde ich auch. Aber: Für mich ist es nicht die Lösung, mich möglichst in allem dem jetzigen System anzupassen, nur weil es nunmal so ist. Sondern, innerhalb dieses Systems so weit wie möglich das zu verwirklichen, was ich ideal fände. Also: Individuell je nach Kind schauen, wo das geht.
LG,
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

Bei uns in der Gemeinde treffen also keine der Befürchtungen zu, die hier ausgesprochen werden. Ich halte es trotzdem für meine Pflicht die Reife meiner Tochter zu bedenken und entsprechend zu handeln. Egal, was die anderen tun.
Yep, genau meine Meinung.
Bei uns in der Gemeinde ist es anders als bei euch, aber auch nicht so, wie einige das hier schildern. Bei uns ist es so, dass die Schulleitung sehr offen ist für Rückstellungen und bei Rückfragen auch gerne das Gespräch sucht. Aber es werden nicht viele Rückstellungen gemacht. Meine Tochter ist in ihrem Jahrgang in ihrem KiGa die einzige, die im Juli 5 wurde und in den ersten KiGa kam. Es gibt bei ihr noch fünf andere Juli-Kinder: Zwei im älteren KiGa, die auch dieses Jahr 5 wurden, und drei im jüngeren KiGa, die dieses Jahr 4 wurden. Also alle regulär eingeschult. Und meine Tochter passt vom sozialen und emotionalen her prima in den ersten KiGa hinein. Wenn es so gelöst werden kann, finde ich es prima. Und ich sehe nicht, warum andere Gemeinden das nicht auch schaffen sollten, es so offen und kommunikativ zu handhaben.
LG,
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von stella »

jp
Noch...
Ein Kind, welches noch im Kleinkindstadium steckt, braucht oft eine 1:1 Betreuung. Und das kann das System nicht leisten.

Wenn das Kind nicht aufträgt, dann ist es nicht schlimm, wenn es noch nicht reif ist. Dafür gibt es ja das 3. Kigajahr... Die Frage ist einfach, was das mit dem Kind macht, wenn es zwei Jahre immer am Schwanz einer Gruppe ist.

Phase
Der LP 21 kenne ich (noch) nicht... Hier wird der frühestens auf 2018 eingeführt...

Ariadne
Das ist die eine Seite, die andere ist die, dass ich mich wohl oder übel ans System halten möchte, wenn es geht. Denn wenn Kinder aus dem grossen Gros rausfallen, dann sind sie ständig im Fokus... Das empfinde ich an unserem System sehr anstrengend.
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Coccolina »

Wir haben auch ein Kind, welches Ende Juli 4 Jahre alt werden wird. Ich bin grundsätzlich eher der Typ "wir halten uns an Regeln und Systeme und machen das Beste draus". Nun tendieren wir aber dazu unser Kind ein Jahr zurückzustellen. Ich habe folgendes festgestellt:

- es gibt aktuell im KiGa offenbar ein Problem im Turnen, da zu viele Kinder beim Umziehen noch Hilfe benötigen. Für mich keine überraschende Tatsache bei Vierjährigen. Überraschend finde ich jedoch, dass dies bemängelt wird.

-offenbar wurden die Lehrmittel der Schulen bus dato nicht auf das jüngere Alter der Kinder angepasst ( Aussage Lehrkraft Basisstufe)

-Unser Kind braucht noch unbedingt einen Mittagsschlaf

-es kann sich nicht alleine anziehen

-es hat Mühe sich an Regeln zu halten und Warten zu können

-es ist sprachlich und motorisch gut entwickelt, vielseitig interessiert, fragt nach Buchstaben. Kann im Disneyalbum vom Coop die Kleber mit wenig Hilfe einkleben und das recht "schön". Hat keine Ablösungsprobleme und besucht mit Freude die Waldspielgruppe.

Ich denke wir gehen in unserem konkreten Fall das kleinere Risiko ein Schaden anzurichten, wenn das Kind ein Jahr länger zu Hause bleibt.
Sei realistisch. Plane ein Wunder.

jp3077
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von jp3077 »

Ariadne hat geschrieben:
Als LP finde ich die Einteilung in Jahrgangsklassen sowieso einen Witz. Ich träume von einer klassenfreien Schule... Das System ist aber leider nun mal so und wir müssen alle damit leben.
Ja, finde ich auch. Aber: Für mich ist es nicht die Lösung, mich möglichst in allem dem jetzigen System anzupassen, nur weil es nunmal so ist. Sondern, innerhalb dieses Systems so weit wie möglich das zu verwirklichen, was ich ideal fände. Also: Individuell je nach Kind schauen, wo das geht.
Gut vielleicht würde dann der Druck von den Eltern auf ihre Kinder noch grösser werden..
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Phase 1 »

Cocolina konnte mein junge auch alles nicht er konnte noch nicht mal ein Wort reden.
Drei Monate später hat er all das gekonnt!
Und der turnunterricht.
Hier kommen die Kids im turnzeugs bereits angezogen zur schule.
Nix da mit umziehen. Geht einfach und somit auch kein Problem.

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Ariadne
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

jp3077 hat geschrieben:
Ariadne hat geschrieben:
Als LP finde ich die Einteilung in Jahrgangsklassen sowieso einen Witz. Ich träume von einer klassenfreien Schule... Das System ist aber leider nun mal so und wir müssen alle damit leben.
Ja, finde ich auch. Aber: Für mich ist es nicht die Lösung, mich möglichst in allem dem jetzigen System anzupassen, nur weil es nunmal so ist. Sondern, innerhalb dieses Systems so weit wie möglich das zu verwirklichen, was ich ideal fände. Also: Individuell je nach Kind schauen, wo das geht.
Gut vielleicht würde dann der Druck von den Eltern auf ihre Kinder noch grösser werden..
Welcher Druck?

Für mich stellt sich die Frage: Glauben wir, dass Eltern kompetent über und mit ihre(n) Kinder(n) entscheiden können? Oder finden wir, dass das nur der Staat (Schule) kann? Ich finde ersteres. Nur weil es gewisse Eltern gibt, die das dann gegen die Interessen ihren Kindern ausnutzen würden, ist das für mich kein Grund, dem Staat alle "Macht" über meine Kinder zu geben, wenn ich eigentlich etwas anderes sehe. Da, wo mein Kind ins System hineinpasst - prima. Aber ein System ist relativ starr, und es kann niemals so sein, dass alle Kinder da von vornherein hineinpassen. Nein, sie werden halt einfach in der Schule systemkonform GEMACHT. Das ist nicht wirklich das, was ich mir für meine Kinder (und übrigens auch nicht für andere Kinder) wünsche.

Von daher: Wenn es Eltern gibt, die nicht im Interesse ihrer Kinder entscheiden, dann ist für mich nicht die Lösung: Ok, der Staat soll halt über ALLE Kinder entscheiden. Sondern: Es wird versucht, durch Aufklärungsarbeit und Gespräche die Eltern zu erreichen.

Ausserdem: Der Staat/die Schule handelt ja keineswegs primär im Interesse der Kinder.
LG,
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stella
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von stella »

Ariadne
Damit wird aber den Stimmen Schub gegeben, die eben die Entscheidungs"macht" wieder beim Staat sehen wollen. Zumindest hier wird das diskutiert.

Und ich denke, ein Miteinander wäre supi. Mich stört aktuell, dass die Schule immer der Buhmann sein soll mit nichtangepassten Lehrplänen und so. Egal, ob der Lehrplan angepasst ist oder nicht: Ich bekomme die Kinder, die ich bekomme und mache das beste daraus. Für mich ist der Lehrplan nur eine Orientierungshilfe (ömu der aktuelle im Kanton Bern... und so, wie ich den LP 21 einschätze, genauso, weil zu überladen...)

Es braucht halt manchmal ganz kreative Ideen und meist wissen die Kinder genau, was sie brauchen! Ich frage ame die Kinder, was sie sich wünschen und wovon sie denken, dass es ihnen besser gehen würde. Das klappt eigentlich immer. Und ich selber würde NIE auf eine solche Idee kommen. Z.B. hat sich ein Kind gewünscht, dass es beim Essen neben mir sitzen darf. So was Kleines... Und schon ging es ihm besser. Eines hat sich gewünscht, dass es bei der Ankunft noch e Bitz Ruhe haben darf. Gut, Ruheecke eingerichtet mit Büechli... Kind ging dahin und schon war sein Problem verschwunden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die kleinen Kidies wissen, was sie möchten und brauchen!
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

@ stella
Denn wenn Kinder aus dem grossen Gros rausfallen, dann sind sie ständig im Fokus... Das empfinde ich an unserem System sehr anstrengend.
Ja sicher, für die Schule ist es anstrengend :wink: . Es ist viel bequemer, wenn alle Kinder systemkonform und möglichst einheitlich sind, das ist klar. Ist aber nicht unbedingt das, was ich mir für unsere Gesellschaft wünsche :wink: .
Und mal ehrlich: Wenn alle Kinder systemgerecht eingestuft werden, dann gibt es ja auch Probleme! Denn es ist ganz klar, dass gewisse Kinder noch unreif sind und gewisse zu reif. Es wäre allgemein viel besser, wenn individuelle geschaut würde. Wenn es nun so wäre, dass es mit systematischer Einschulung keine Probleme gäbe, wäre das ja noch etwas anders. Aber das ist ja auch eine Illusion :wink: .
LG,
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von stella »

Ariadne
Nein, ich meine nicht für die Schule, sondern für mich als Mutter... Denn gerade diese Kinder werden dann oft übergenaustes angeschaut...
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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

@ stella
Damit wird aber den Stimmen Schub gegeben, die eben die Entscheidungs"macht" wieder beim Staat sehen wollen. Zumindest hier wird das diskutiert.
Womit? Weiss grad nicht, worauf du dich beziehst.
Und ich denke, ein Miteinander wäre supi.
Yep, genau meine Meinung.
LG,
Ariadne

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Re: Juni/Juli-Kinder - Kindergarten mit gerade mal 4

Beitrag von Ariadne »

@ stella
Nein, ich meine nicht für die Schule, sondern für mich als Mutter... Denn gerade diese Kinder werden dann oft übergenaustes angeschaut...
Ach so. Nö, diese Erfahrung habe ich bis jetzt nicht gemacht. Bzw., doch, das spätere Einschulen wurde natürlich registriert und im Gespräch mit den KiGäs wurde das angesprochen. Aber das fand ich eben gerade positiv. Es wird dann sehr individuell auf das Kind und seine individuelle Reife geschaut, was ich ja gerade gut finde.
LG,
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