Musikinstrument / Üben

[Schwups]

aryu
Die Tochter ist bald 9 Jahre alt und spielt Klavier. Auch geht sie noch in den Gruppen-Blockflötenunterricht. Leider übt sie mehr Flöte als Klavier. Erstens weil sie dort schon weiter ist und zweitens weil sie in einer Gruppe unterrichtet wird und sie mit der noch mithalten möchte. Gibt es bei Deinem Sohn auch Gruppen-Geigenunterricht? Die Tochter muss in den Klavierstunden, wenn sie ein Lied zu wenig gut kann, es nochmals auf nächste Wochen üben. Es stört sie schon dass sie durch das wenige Üben bedingt nicht zackig vorwärts kommt. Sie nimmt sich vor, mehr zu üben, damit sie bald das Buch durch hat und dann interessantere Stücke spielen darf. Ich habe ihr auch schon erklärt, dass sie in die Klavierstunden gehe und nicht ich. Der Lehrer es nicht toll findet, wenn er merkt, dass sie nicht geübt hat. Sie müsse es ihm dann erklären und nicht ihn. Was bei ihr nützt ist, wenn man beim Üben daneben sitzt oder wenn GG sogar mit ihr zusammen übt. Er spielt vor und sie nach. Ich habe als Kind auch Klavier gespielt und meine Mutter kontrollierte mit der Uhr, ob ich die 30 Min. täglich übte. Ich bin alles andere als musikalisch und kam trotz Üben nicht vom Fleck. Ich durfte erst nach 5 Jahren Klavierstunden-Einzelunterricht aufhören, weil sie das Klavier extra wegen mir gekauft hatten. Solange müsste meine Tochter nicht gegen ihren Willen in die Stunden gehen. Die Phase muss schon mind. 3 Monate lang gehen und dann wird auch noch das Semester, welches man bereits bezahlt hat, fertig gemacht. Bei uns konnte man Ende Nov. auf Mitte Feb. künden. Ich habe sie gefragt, ob sie weiterhin in die Klavierstunden gehen möchte und sie hat bejaht. Dass dazu auch Üben gehört, ist ihr klar.

[marianela]

Ich glaube, dass es Kindern, denen in der Schule alles sehr leicht fällt, sehr gut tut zu lernen, dass manchmal auch Disziplin nötig ist. Ich war selber so ein Kind und musste 6x pro Woche 30min üben. Das war die Bedingung meiner Eltern, damit sie den Unterricht finanzierten. Ich glaube das war ungefähr ab 10 Jahren so, vorher waren es 10/15/20min je nach Alter (ich fing mit 5 Jahren das Instrument an). Ich denke, dass mir das Erlernen von Dranbleiben, Durchhaltewillen auch in unmotivierten Phasen, etwas durchziehen und nur durch stetiges Üben zu Erfolg zu kommen sehr geholfen hat später in der Ausbildung und im Beruf. Abgesehen davon denke ich, dass es für meinen Charakter nicht so schlecht war, dass ich mal irgendwo nicht die beste war. Ich weiss ja nicht, wie es ohne Instrument gewesen wäre, klar. Aber alles in allem sehe ich die 15 Jahre Geigenspiel retrospektiv als sehr nützlich, auch wenn ich lange nicht immer gern geübt habe. Abgesehen davon hat es auch immer wieder Phasen gegeben, in denen ich die Geige sehr genossen habe, auch gerade nach unmotivierten Phasen.

[aryu]

Danke für die vielen Hinweise und Meinungen.

Wir haben ihn jetzt drin gelassen. Mein Mann war ursprünglich der Ansicht, wir sollte ihn abmelden, wenn er nicht üben will, um das Geld zu sparen. Ich denke aber, dass das Geld trotzdem gut investiert ist, wenn er phasenweise mal nicht üben mag. Das Instrument gehört so halt trotzdem einfach "dazu", wenn auch manchmal vielleicht nur einmal pro Woche. Ich führe jetzt einfach mal die iPad-Regel wieder ein, und ansonsten überlassen wir die Verantwortung einfach mal ihm. Dran erinnern, und wenn er nicht reagiert, locker nehmen...

lg, aryu