Umzug - und Kind hat Mühe mit einleben, will "zurück"?

[shiva75]

Liebe Mamis

Ist hier jemand auch umgezogen und die Kinder hatten Mühe?

Wir sind vor rund 4 Mt. in einen anderen Kanton gezogen, haben hier jetzt viel mehr Platz, Garten - alles was wir uns gewünscht haben. Leider hatte dies zur Folge, dass ich und meine Tochter ganz viele gute Freunde am alten Ort zurück lassen musste. Wir besuchen einander oft aber sie ist oft sehr traurig und sagt mir immer wieder, dass sie "zurück" will.

Sie ist in den Kiga am neuen Ort gestartet, aber hat auch hier Mühe Freunde zu finden.

Ich weiss, es braucht sicherlich auch noch mehr Zeit aber mir tut es halt einfach sehr weh zu sehen, wie unglücklich sie hier tagtäglich ist.

Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht?

Danke...

[Hausdrache]

shiva
aus Erfahrung mit Schülern kann ich dir sagen, dass es manchmal viel Zeit braucht, bis Kinder ankommen. Wichtig ist, dass sie Freundschaften schliessen können. Dazu brauchen sie aber oft die Hilfe Erwachsener, gerade wenn sie noch so jung sind. Gibt es irgend eine Möglichkeit, wie ihr mit anderen Müttern und deren Kindern in Kontakt kommen könnt? Verein, Kaffeenachmittag, Mütter-Kind-Treff, was weiss ich.
Ich mache die Erfahrung, dass sobald es zwischen Müttern gut läuft und die sich treffen, nähern sich auch die Kinder schnell an. Zumindest in dem Alter. Wenn sie älter werden, können das die Kinder auch sehr gut selber.

[Snoopy2014]

Hallo Shiva,
Ich möchte Dir gerne von meinen Erfahrungen berichten die ich als Kind bei unserem Umzug gemacht habe, ich war damals 10Jahre alt, musste alle meine Freundinnen hinter mir lassen, musste in eine neue Schule und gleich in die 5.Klasse also bei uns das Jahr der Einstufung, und kannte niemand. Ja ich habe schnell neue Freunde gefunden, aber meine Schulischen Leistungen nahmen sehr stark ab. So dass ich auch nach einem Jahr immer nur gerade genügende Noten schrieb. Dann wieder ein Wechsel an die Kreisschule, ich hatte die Möglichkeit falls meine Noten bessern würden in eine höhere Stufe zu gelangen, Sie wurden besser, reichten aber knapp nicht, also versetzen mich meine Eltern in eine Privatschule in Basel, 45min mit der ÖV von Zuhause entfernt. Ich war dort 13. An dieser Schule konnte ich endlich wieder von vorne Anfangen, auch dank eines super Klassenlehrers. Ich hab tolle neue Freunde gefunden und im laufe der Jahre auch meinen jetzigen Mann kennen gelernt. Ich hatte innert 3Jahren 3Schulwechsel, aber der schlimmste für mich war der Umzug. Meine Eltern waren aber fast nie Zuhause, wir hatten eine Nanny und an Mutter-Kind treffen gingen wir auch nicht. Auch heute noch kenn ich nur sehr wenige aus dem Dorf. Meine Geschwister haben den Umzug besser verkraftet waren aber auch jünger. Meine Schwester 7 Jahre mein Bruder 4Jahre. Er ist auch derjenige der jetzt wieder Kontakt mit ehemaligen Schulkollegen aus dem Dorf sucht, nachdem er auch ein paar Jahre in Basel zur Schule ging.
Ich denke meine Geschwister haben den Umzug besser und schneller verarbeitet weil sie jünger waren, darum wird Deine Tochter auch schnell anschluss finden. Ich hätte es glaube ich geschätzt wenn meine Mutter mit uns an Treffen gegangen wäre um andere Kinder kennen zu lernen. Ich wollte Dir einfach zeigen, dass es normal ist, dass Deine Tochter ihren Freundinnen nachtrauert und dass es Zeit braucht, bei mir sehr viel Zeit um weiter machen zu können. Höhr ihr zu, versuch Ihr zu helfen neuen Anschluss zu finden, mach Dir aber kein schlechtes Gewissen. Ich hab meine ehemaligen Schulkameraden aus der alten Schule nach dem Unzug nur noch ein Mal besucht. Dannach nicht mehr. Mit meiner besten Freundin hab ich ab und zu noch Kontakt, wir haben uns aber auseinander gelebt. Einerseits war es gut meine alten Freundinnen nicht mehr gesehen zu haben, andererseits ging der Kontakt so verloren. Nur dank Facebook haben wir uns wieder gefunden. Ich hoffe Dir etwas gehofen zu haben auch wenn kein direkter Rat dabei war. Wünsche Euch alles Gute im neuen Eigenheim.

[Fröhseli]

Wir sind vor fast 3 Jahren, vor dem Kiga-Start umgezogen. Wir dachten es sei das beste, wenn wir das noch vorher machen würden. Das war auch sicher gut so. Aber unsere Tochter hatte auch sehr mühe. Als der Kiga dann gestartet ist, hat sie zwar schnell Freundinnen gefunden. Aber heute noch spricht sie davon, dass sie eigentlich lieber am alten Ort wohnen würde. Nochmals zügeln möchte sie zwar nicht. Aber sie vermisst die alte Wohnung, den alten Ort und auch ihre Freundinnen von damals noch immer.

Ich selber bin als Kind oft umgezogen. Klar hatte ich auch keine Freude daran. Aber durch die Öfteren Ortswechseln wohl daran gewöhnt.

Leider kann ich dir nicht wirklich einen Tipp geben. Oder dich aufmuntern, dass es schnell besser wird.
Meine Tochter ist seit dem Umzug sehr viel schüchterner geworden. Im ersten Kiga-Jahr hat sie im Kreis nicht gesprochen. Aber jetzt in der 1. Klasse taut sie doch langsam etwas auf und ich habe langsam aber sicher das Gefühl, dass sie "angekommen" ist.

Vielleicht wäre eine Begrüssungsparty eine Idee.

Drücke Dir die Daumen, dass ihr euch schnellst möglich einleben könnt und "zuhause seid".

[gast]

Guten Morgen

wir sind auch umgezogen, aber im Quartier geblieben (sehen aber die alten Nachbarn leider nicht mehr). Der Umzug zog einen Schulwechsel nach sich, damals waren sie aber erst 6 Jahre alt. Kind 1 hatte in der alten Schulklasse keine Freunde, fand aber in der neuen Klasse schnell welche. Kind 2 hatte es gut in der alten Klasse und hatte dementsprechend mehr Mühe mit dem Umzug. Hat aber auch schnell Anschluss gefunden.

Im alten Quartier hatten sie keine Gspänli in ihrem Alter, zum Abmachen mit den Schuelgspänli der alten Klasse mussten wir immer mehrerer Kilometer fahren, im neuen Quartier haben sie ganz viele Schuelgspänli rundherum, mit denen sie nun selber abmachen können und spielen.

Manchmal trauern sie noch der alten Wohnung nach, die war für sie gemütlicher (für mich nicht, die Wohnung war eine Katastrophe). Aber ansonsten haben sie den Umzug gut überstanden. Macht aber auch sicher noch was aus, dass einige unsere frühreren Nachbarn verstorben sind oder auch weggezogen sind und der Konktakt von daher gar nicht mehr so gegeben wäre wie vor dem Umzug.

[Nuuneli]

Sie braucht bestimmt noch Zeit. Mein Patenkind ist nie im neuen Ort angekommen, weil sie a) keine Unterstützung von der Mutter bekommen hat und b) ans "Ende der Welt" gezogen sind (sie war in der 4. Klasse).

Die Besuche am alten Ort würde ich etwas reduzieren und mit ihr zusammen, wie Hausdrache geschrieben hat, verschiedene Treffpunkte besuchen. Kinder, die ihr gefallen, einladen zum spielen. In einer Jugendgruppe (Biber, Blauring, Cevi oder was es sonst noch gibt) finden Kinder relativ schnell Anschluss, weil sie sich nicht behaupten müssen. Gibt's sowas?

Viel Erfolg und Geduld!

[shiva75]

vielen dank schon mal für eure antwort.

@fröhseli: habe genau das gleiche bemerkt, unsere bisher eher selbstbewusste tochter ist auf einmal sehr schüchtern und vor allem extrem weinerlich geworden.

ich lade die mädchen von ihrem kindsgi immer wieder ein (sind nur 4) und gehe auch in mütter-kind-treffen... ich denke daran liegt es nicht, aber es braucht wohl einfach wirklich noch zeit.

[beluga]

Ich kann dir grad sehr nachfühlen!!

Wir sind auch umgezogen - vor 6 Monaten. Meine Zwillinge waren im alten Quartier recht gut integriert, viele waren die Schulkameraden. Es war für das Mädel auch schlimmer als für den Jungen. Beide wurden im August 8. Mit der Tochter hatte ich ein paar ganz schlimme Momente und Krisen. Es ist sehr hart diese durchzustehen! Sie werden zum Glück immer etwas seltener, aber kaum glaube ich, es sei überstanden, kommt wieder eine daher....

Bei uns kommt erschwerend dazu, dass wir nur ein Dorf weiter gezogen sind. Sie wollen also nach wie vor noch abmachen, werden ja auch noch eingeladen zum Geburi. Das gibt manchmal schon Krisen wenn sie wieder ans neue Ort zurück kommen, halt auch, weil hier alles noch im Bau ist und es erst nächsten Sommer noch mehr Kinder in der Überbauung gibt. Tja, eine Zeitlang dachte ich fast, es wäre wohl besser, wenn sie die alten Freunde nicht mehr sehen, aber das kann ich irgendwie auch nicht, denn ich glaube, dass es irgendwann ihrer Sozialkompetenz zugute kommt, wenn sie FReunde von beiden Dörfern haben, und diese Freunde werden in 5 Jahren eh zu uns in die Oberstufe ins Dorf kommen.... ist also noch nicht alles verloren ;-/ Gleichzeitig habe ich aber trotzdem etwas Angst, dass vorallem das Mädel sich vielleicht zuwenig mit den neuen Schulkamerädli einlässt... Kommt Zeit kommt gut!

Aber im Moment heisst es durchhalten! Denn so easy und unkomplizert, wie alle immer gepredigt hatten im Voraus ist es absolut nicht! Ich wünsche euch alles Gute am neuen Ort!

[Züri Mami]

Ich fühl mit Euch...

..wir sind vor 4 Jahren umgezogen...von einer Stadt aufs Land....meine 2 grösseren Kindern hatten sich sehr gefreut ...wurden aber nicht von den neuen Kindern angenommen....wurden extrem gehänselt sehr lange....ich hab mir dann auch lange überlegt wieder zurück zu zügeln....mit der Zeit dann ging es aber zum Glück besser es kamen dann nochmals andere neue Schüler dazu.....heute würde ich ganz ehrlich keinen Umzug mehr riskieren mit meinen 3 Kindern.....