Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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svyama
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Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von svyama »

Liebe Frauen, meine Frage richtet sich einerseits an die Pädagoginnen unter euch, jedoch würde ich mich auch gerne mit jemanden austauschen, welcher ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Unser Sohn wird im Sommer eingeschult. Die "schulischen" Anforderungen (mathematisch, sprachlich...) erfüllt er problemlos, jedoch ist er ein ängstliches und zurückhaltendes Kind und hat Defizite in den Bereichen Selbstvertrauen und Selbständigkeit. Er war schon immer ein "Mami-Kind" und hat Mühe loszulassen, er läuft z.B. den KiGa Weg nicht komplett alleine (kurzer & ungefährlicher Weg), hat Mühe mit neuen Situationen und wir haben öfters die Situation, dass ich ihn weinend in den KiGa bringen muss, weil er nicht gehen möchte, obwohl er im KiGa gemäss Lehrpersonen fröhlich und aufgestellt sei...und er ist allg. noch sehr unsicher und unselbständig.

Gäbe es im Kt. Solothurn noch eine Einführungsklasse, wäre dies gemäss KiGa für ihn die optimale Lösung, damit er noch ein Jahr Zeit hätte, um quasi die "seelische Reife" zu erlangen, welche für den Start in die Schule optimal wäre. Ein 3. KiGa Jahr sei ebenfalls nicht möglich. Nun wird er ganz normal eingeschult mit der Unterstützung der Förderstufe A, in welche er schon seit einem halben Jahr integriert ist bezüglich seinen oben genannten Defiziten.

Nun möchten wir ihn natürlich irgendwie unterstützen, damit er so gut wie möglich in die Schule starten kann. Kinesiologie, Bachblüten usw. sind wir dran.

Gibt es tatsächlich keine weitere Möglichkeit, also bleibt uns nur zu hoffen, dass er den "Chnopf bis dann noch aufmachen wird" und es schon irgendwie klappen wird?

Hoffe, ich habe nicht allzu verwirrend geschrieben.

Danke für eure Erfahrungen

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Phase 1
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Phase 1 »

Junior ist so, er würde regulär mit sechs eingeschult im letzten Sommer.
Es war happig aber er hat im Winter den chnopf aufgemacht und jetzt geht es sehr sehr gut.

Walle
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Walle »

Mit einer guten förderpädagogin/ pädagogen und der förderstufe a ist leider alles gemacht was man als lehrerin tun kann. Und so wie du schreibst tut auch ihr zu hause alles dafür. Wichtig ist, dass die zukünftige lehrerin ihn gut auffängt und bei verschlimmerung sofort mit der fp und euch das gespräch sucht. dann kommt alles gut.

Barbara Windisch
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Barbara Windisch »

Habt Euer Sohn schon therapeutische Unterstützung wie Psychomotorik oder Ergotherapie? Grad in den Bereichen "Selbsbtbewusstsein" und "Reife" kann erstaunlich viel bewirkt werden.

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Nuuneli
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Nuuneli »

Ich hätte da auch an eine Psychomotorik-Therapie gedacht. Finde ich super und hat uns sehr viel gebracht!
200120042007

buntschatten
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von buntschatten »

@ Svyama
Du, warum ist ein 3. Kiga-Jahr nicht möglich? Das verstehe ich nicht - fände es aber auch nur dann gut, wenn ein Reifethema, das in einem Jahr dann "behoben" ist quasi. Ich kann dir nur sagen, dass Mütter mit Kids bitz das Autismus-Spektrum tangierend oft Kinder einschulen, die kognitiv total schulreif sind aber sozial-emotional (vereinfacht) noch nicht. Und da ist das grosse Thema, dass wenige Stunden IF in der Woche eigentlich nicht die Lösung sind, da "sozial-emotional" wie durchgehend stattfindet und andere Ideen gefunden werden müssen (z.B. Klassenassistenz). Ich nehme an, dein Kind hat keinen kleinen Spritzer Autismus mitbekommen. Aber seelische Reife/Selbständigkeit und Co fehlend bedeutet schon, dass zumindest eine LP durchgehend helfen muss und das geplant werden sollte (kleinere Klasse, ein guter Zivi immer präsent, Klassenassistenz etc.). Dann kann das durchaus ein guter Weg sein :-) .

PS: Ergo ist super - ja :-) .
"Civil rights practise, after all, is fundamentally about who has to change." Kenji Yoshino (2001)

Manana
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Manana »

Gibt es keine Möglichkeit ihn integriert in die EK einzustufen ?
Bei uns (KT.SO) gibts das. Die betr. Kinder werden in die 1. Klasse geschickt und machen da erstmal ein paar Wochen mit. Danach wird das ganze Besprochen und je nach dem ab den Herbstferien die Verlangsamung begonnen. Diese Kinder machen dann die erste Klasse in zwei Jahren wie in einer EK. Nur müssen sie nach dem 1. Jahr die Gspänli wechseln, da sie dann mit den neuen 1. Klässlern weiterfahren (wie das Wiederholen einer Klasse).

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Fröhseli
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Fröhseli »

Wir waren vor rund einem Jahr an der gleichen Stelle. Meine Tochter auch sehr sehr schüchtern und ängstlich. Hat mit niemandem gesprochen, den sie nicht (gut/besser) kannte. Und ich habe mir grosse Gedanken gemacht, wie das in der Schule wird. Auch sie musste ich bis Ende Kiga immernoch begleiten, obwohl wir auch quasi neben dem Kiga wohnen. :oops:

Aber, der Knopf ist aufgegangen und unterdessen ist sie viel viel selbstsicherer und auch mutiger.

Wenn dein Sohn "schulisch" soweit ist, dann würde ich ihn auch in die Schule schicken.
Ich habe Vertrauen in die Lehrpersonen fassen können.
Grossi Muus - 2008 und es chliises Sterndli im Herze - 16.05.2011

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svyama
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von svyama »

Danke für eure Rückmeldungen. Vor ca. einem halben Jahr wurde vom Kinderarzt sowie der Förderlehrperson kein Therapiebedarf bez. Ergo, Logo & Physio festgestellt. Psychomotorik wurde damals so viel ich weiss nicht thematisiert, werde ich aber nochmals ansprechen.

@Manana
Nein, wir hatten dies auch gefragt, doch anscheinend gibt es diese Möglichkeit bei uns ebenfalls nicht :-/

Nisanauro
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Nisanauro »

Mein Sohn wurde ohne Empfehlung eingeschult. War im Kiga sehr schnell abgelenkt, übernahm stark die Stimmung aus der Klasse, hatte null Bock auf Schuleignungstest. Da er aber vom Jahrgang her eh schon zu den ältesten gehört, und ich gewusst habe, dass er zu tollen Unterstufenlehrern kommt, habe ich auf die normale Einschulung gedrängt. In den Sommerferien machte er den Knopf auf. Liebt die Schule und ist heute ein guter Schüler. Da er definitiv eher schüchtern ist die Schule für ihn einfacher als der Kiga. Der Lärmpegel ist tiefer, in ruhigen Sequenzen arbeitet er mit Pamir.
Fürs Selbstwertgefühl und Selbstständigkeit helfen ihm die Pfadi, aber auch das Unihockey. Heute er kommt im Sommer dann in die 2. Klasse macht er selbstständig seine Hausaufgaben, ist wissbegierig und liest bereits fliessend. Rechnen fällt ihm leicht. Aktuell freut er sich aufs Pfila, Unihockey spielt er in altersgemässer Gruppe im Goal und trainiert noch mit der höheren Stufe als Ersatzgoalie mit.

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Helena
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Helena »

@Selbstvertrauen und co: Könnt ihr euch Karate vorstellen?

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Phase 1
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Phase 1 »

Helena hat geschrieben:@Selbstvertrauen und co: Könnt ihr euch Karate vorstellen?
Das ging bei uns in die Hosen.
Er hat sich nach der sechsten Lektion geweigert und wäre nur mit Gewalt hingegangen.
Meine Söhne sind alle Einzel Kämpfer.
Hauptsache nicht anfassen.
Heute haben beide Max 2 Freunde und das auch nur welche mit gleicher Wellenlänge.

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Helena
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Helena »

@Phase: Karate ist absolut berührungsfrei, wenn du nicht die Kampfrichtung wählst...

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Phase 1
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Phase 1 »

Helena ist schon klar. Trotzdem wars Zuviel. Zuckele Kids ect und eben sie haben sich hier schon berühren müssen und das war ein enormes Problem.
Ich glaub aber in so 1-2 Jahren kann ich damit wieder kommen.

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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von mias mama »

Hallo

Wir standen vor dem gleichen problem. Junior ist sehr nahe am stichtag und mit abstand der jüngste. Wir haben uns entschlossen ein 3. Kiga jahr anzuhängen.



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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von mias mama »

Helena hat geschrieben:@Selbstvertrauen und co: Könnt ihr euch Karate vorstellen?
Kann ich nur unterschreiben. Junior geht seit einem knappen jahr ins karate und hat sehr sehr viel an selbstvertrauen und sicherheit dazugewonnen.

Es wird in den trainings NICHT geschlagen, delbst mit den bos findet KEIN körperkontakt statt und es müssen regeln eingehalten werden. Wie bsp. Zu hause die geschwister nicht vermöbeln ;-)
Wollen die kids ihre "schlagkraft" mal testen dürfen sies beim sensai ausprobieren oder an einer matte.

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svyama
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von svyama »

@Helena & mias mama
Karate interessiert ihn überhaupt nicht.

@Nisanauro
Er geht seit kurzem in die Pfadi, da wir neu eine Biber-Stufe haben. Es gefällt ihm total gut, daher hoffe ich, dass ihm dies bezüglich Selbständigkeit & Selbstvertrauen ebenfalls hilft.

@mias mama
Ein 3. Jahr würden wir ja auch gerne anhängen, ist aber nicht möglich!

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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Hausdrache »

Was meint denn der KIA? Wo liegt es? Abkärung SPD?
Andererseits, lass es auf dich zukommen. Schule ist für viele Kinder eine grosse Entlastung, weil es viel geordneter, strukturierter und geführter ist als der KIGA. Ein Jahr länger KIGA kann viel bringen, aber nicht immer.
Wenn es in der Schule nicht klappt, muss man dann wieder Lösungen suchen. Aber manchmal ist nur schon ein Lehrerwechsel die Lösung des Problems ;) Auch wenn er es jetzt gut hat, oder KIGÄ findet, es gehe doch gut, er komme gerne, es kann sein, dass irgendwas halt doch nicht stimmig ist und dann in der Schule stimmig wird.

Auch kann soooo viel noch passieren. Gerade die Sommerferien machen manchmal noch einen grossen Schritt möglich.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

ausländerin
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von ausländerin »

Ich kann nur über meine eigene erfahrungen berichten und in einem anderen Land, aber vielleicht ist es trotzdem relevant. Ich war auch so ein kind in kiga - sehr zurückhaltend, fast mit niemandem in kiga gesprochen, keine freunde in kiga und nur alleine gespielt. Bei gemeinsamen altivitäten wie basteln immer aber voll mit dabei. Und jedes morgen vor dem kiga habe ich geweint das ich nicht gehen möchte. Meine Eltern haben dann ein schritt gewagt für der ich sie sehr dankbar bin - sie haben mich ein jahr früher eingeschult aus gedanke dass es kann nur besser werden, und sicher nicht so weiter machen. Wie die das bei schulbehörden durchgezogen haben weiss ich immer noch nicht ... Und es war die Lösung - mir hat das geregelte ablauf und hirnfutter viel mehr entsprochen als freies spiel, ich habe 2 freundinen gefunden mit denen ich auch nach der schule was gemacht habe und ich wurde immer selbstsicherer. Ab dann habe ich dazugehört und 1jahr alterunterschied hat niemand bemerkt. Ich war aber nie gerne in mittelpunkt und immer zufrieden mit 2-3 enge freunden. Und jetzt geniesse ich sogar ein Vortrag für 100 leute zu halten. Ich hoffe sehr dass ihr ein weg findet und falls er in der schule muss eine tolle lehrerin die ihm hilft bekommt.

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Hausdrache
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Re: Schuleintritt trotz fehlender "seelischer Reife"?!

Beitrag von Hausdrache »

Kann Ausländerin nur zustimmen. Wenn er kognitiv schon sehr weit ist, kann es auch sein, dass er einfach nicht in den KIGA passt. Unsere Grosse wurde auch immer als unreif abgetan, sie hatte zwar keine Mühe zu gehen, aber sonst so einige Dinge, die im KIGA auffielen. Erst nach Überspringen und deutlich mehr Hirnfutter wurde sie ruhiger. Sie kam mit der Schule viel besser klar. Schwieriger ist es, wenn sie kognitiv Mühe haben. Aber wenn das kein Problem ist, wäre eine drittes KIGA-Jahr verlohrene Zeit.

Unsere Jüngste war auch so ein Kind, das wollten sie eigentlich in die EK tun, weil sie für den KIGA zu weit war, aber noch zu Jung für die Schule. Der SPD fand dann, sie könne eingeschult werden, regulär. Sie hat sich nun drei Jahre in der Schule gelangweilt und keine nennenswerten Probleme. Nun in der vierten Klasse muss sie ab und an mal was tun ;)

Hab Vertrauen, versuche, das locker anzugehen, er schafft das.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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