Lehrer droht mit Schlägen

[Lisa]

Hallo zusammen

Unser Sohn geht in die zweite Klasse. In der Klasse hat es eine Lehrerin (Haupt-Klassenlehrerin) und einen Zweitlehrer für ca. 8 Lektionen pro Woche. Von Anfang an hatte unser Sohn uns Zuhause erzählt, dass dieser Lehrer zu ihm immer "gemein" sei. Er erzählte, dass der Lehrer ihn immer anschreie (nur ihn), zu ihm immer hässig und genervt sei. Unser Sohn wisse aber nicht warum das so sei. Ich habe ihm geraten, halt mal nachzufragen, was er denn falsch gemacht habe, darauf folge aber meistens nur die Antwort, er wisse sicher was gemeint sei.... tut er aber nicht.

Heute hat unser Sohn mir erzählt, dass der Lehrer schon 2 Mal gesagt habe, am liebsten würde er ihm mal eine hauen. Ein Mal habe er ihn bereits am Kopf "gezwickt" (weil er ein Heft verloren hatte). Was genau mit "gezwickt" gemeint ist, kann man im Nachhinein halt auch nicht genau nachvollziehen. Der Punkt ist aber der, dass unser Sohn mittlerweile nur sehr ungerne in die Schule geht, wenn der besagte Lehrer da ist, dass der Lehrer zu ihm immer sehr gehässig ist und dass er ihm 2 x gesagt hat, er wolle ihm am liebsten eine hauen. Die Hauptlehrerin ist aber genial, die liebt er sehr, er vertraut ihr, nimmt sie ernst und geht sehr freudig zur Schule wenn sie da ist.

Das mit der Androhung von Schlägen seitens Lehrpersonen ist ein heisses Pflaster. Ich will ja keine Furore machen da, von mir aus kann das auch ohne Einbezug der Schulleitung geregelt werden. Ich will dem ja nichts böses, will dem Lehrer keinen Ärger machen, aber ich will, dass sowas nicht mehr vorkommt und auch sein Verhalten unserem Sohn gegenüber nicht mehr so gehässig ist oder zumindest klar kommuniziert wird, was er denn falsch gemacht hat.

Unser Sohn ist sicherlich nicht immer einfach, stört sicher gerne mal den Unterricht (macht aber Fortschritte, weil er sich selbst bessern will, es gelingt ihm aber nicht immer, aber er/wir sind da konsequent dran). Ich kann mir vorstellen, dass der Lehrer halt unseren Sohn deswegen nicht leiden kann. Aber er hat bis heute noch nie das Gespräch mit uns gesucht. Wahrscheinlich hat er in einem ... nein zwei schwachen Momenten in seiner Überforderung so reagiert.

Ich habe heute der Hauptklassenlehrerin eine Email geschrieben. Ich habe weder gedroht, noch von irgendwelchen Konsequenzen geredet. Ich war sehr sachlich, blieb freundlich, erklärte, dass wir solche Aussagen unserem Sohn gegenüber nicht akzeptieren können und bat um eine Klärung der Situation (von dem "zum Kopf zwicken" habe ich jetzt nichts erwähnt).

Ich habe auch das Gefühl, dass unser Sohn in dem Punkt nichts erfindet. Ich kenne sein Gesicht, wenn er mal Schauermärchen erfindet, aber ich denke wirklich, dass er das zumindest so verstanden hat. Er selbst ist sich da zu 100% sicher. Die anderen Kinder waren auch im Raum, könnten das also auch bestätigen (laut unserem Sohn jedenfalls). Ich habe diesbezüglich aber nichts unternommen.

Jetzt im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob der schriftliche Gang zur Hauptlehrerin ein Fehler war. Findet ihr, ich bin da gleich eine Stufe zu hoch gegangen und hätte das mit besagtem Lehrer alleine regeln sollen? Die Hauptlehrerin ist aber die zuständige Ansprechsperson und sie erscheint mir sehr gerecht, professionell und korrekt, darum habe ich mich automatisch an sie gewendet, da ich das Gefühl hatte, von ihr ernstgenommen zu werden.

Schlagen ist ja eh klar verboten, wir schlagen übrigens auch nicht und unsere Kinder auch nicht. Ich weiss jetzt gar nicht, ob schon nur das Androhen von Schlägen seitens eines Lehrers verboten ist? Ich hoffe es zwar (!). Und wie ist das mit "zwicken"?

Und wie geht das jetzt weiter?

[Zaryna]

Hi Lisa, das erste was mir in den Sinn gekommen ist.... ich hätte dem Lehrer den Kopf abgerissen... nein... nicht wörtlich gemeint....
Es war völlig korrekt was du gemacht hast und als nächster Schritt gibt es einem Gespräch mit der Hauptlehrerin, dem besagten Lehrer und dich. Würde da nicht klein beigeben. Egal was das Kind anstellt, er hat kein Recht so mit dem kleinen umzugehen und wenn er überfordert ist mit deinem Sohn, hätte er das Gespräch zu den Eltern oder zu einer anderen Lehrperson suchen müssen...
dir viel Kraft

[Phase 1]

Da bist du wirklich eine Instanz zu hoch gegangen!
Also der Haupt Lehrerin nochmals eine Mail schreiben das du zuerst mit dem Lehrer sprechen willst und erst wenn das nicht fruchtet du ihr nochmal Bescheid gibst.
Also sie soll noch nichts machen sondern abwarten!
Dann bittest du bei besagtem Lehrer um ein Gespräch das subito stattfinden sollte da dein Kind ein Problem hat und du das dringend mit ihm besprechen musst.

Beim Gespräch selbst verwende nie den Begriff " sie haben gesagt..." ect.
Sondern immer, mein Sohn hat offenbar etwas gehört und ich würde gerne wissen ob das seiner Fantasie entsprungen ist.
Du sagst er hätte das Gefühl das er angeschrien werde und ungerecht behandelt, du würdest gerne wissen wie das ganze sich tatsächlich zugetragen habe und ob dein Sohn wirklich am Kopf gezupft wurde oder ob er das etwas übertreibt.

Du wirst dann recht schnell sehen ob und wie das ganze geht und danach wirst du auch sehen was weiter passiert.
Sollte der Lehrer wirklich handgreiflich werden, sag ich nur, anzeigen bei der Polizei!

Musste leider feststellen das auch bei Handgreiflichkeiten nur eine Anzeige weiter hilft!

Alles gute deinem Sohn!

Übrigens selbst wenn dein Kind sich ab und an unmöglich verhält, es hat niemand das Recht ein Kind deswegen zu strafen!!!

[Lisa]

Danke schonmal für eure Antworten, sehr hilfreich, danke.
Die Lehrerin hat mir nun bereits eine Email zurückgeschrieben, sie werde sich Morgen telefonisch bei mir melden.... ich kann euch dann also gerne erzählen, wie es weitergeht...

[Annika]

Du hast absolut richtig gehandelt. Auch wenn das beim Zweitlehrer passiert ist. Es geht nicht nur um eine banale Sache.
So ist die Hauptlehrerin zuständig.
Zudem ist so jemand dabei der ohne Anschuldigungen klären kann was denn vorgefallen ist.

[Amaryllis]

Kommentar am Rande: Unter "Lehrer droht mit Schlägen" verstehe ich dass der Lehrer sagt "Wenn du xx, dann schlage ich dich". Im Text steht dann aber er hätte gesagt "ich würde dich am liebsten schlagen". Das ist für mich nicht dasselbe.

[Simoneniall]

Als mitglied einer schulkommission rate isch dir, dich vertrauensvoll bei der schulleitung zu melden und ein gespräch mit ihr/ihm zu führen. Alles gute dir und setzt dich ein für deinen sohn[-]

[Christa]

Ich würde da auch vorallem mal den Lehrer selber fragen was der Sohn falsch macht.Denn wenn dein Sohn nicht weiss warum ist
sowas doch ganz schwierig.Denke da muss dringend mal ein Gespräch her mit euch Eltern, evtl. auch dem Sohn und dem Lehrer.
Wenn ihr dann wisst warum könnt ihr auch zusammen Lösungen suchen.
So scheint mir ist der Lehrer überfordert und der Sohn auch.

[stella]

Als mitglied einer schulkommission rate isch dir, dich vertrauensvoll bei der schulleitung zu melden und ein gespräch mit ihr/ihm zu führen. Alles gute dir und setzt dich ein für deinen sohn[-]

Der Dienstweg ist in jeden Fall einzuhalten. Also zuerst Lehrer, ev. dann Hauptlehrperson (die ist hierarchisch aber auf der gleichen Stufe...) und wenn das nix bringt, dann zur Schulleitung.

Als TP-Lehrerin würde ich meinem Kollegen hurti d'Chuttle putze, wenn er so etwas entgegen nehmen würde, ohne zuerst an mich zu verweisen. Das geht gar nicht.

Als Mutter würde ich früher handeln und relativ früh informellen Kontakt mit dem Lehrer aufnehmen und nachfragen, ob er sich erklären könne, warum mein Kind nicht mehr gerne zu ihm in die Schule geht.

Nun ist die Geschichte recht fortgeschritten und darum würde ich um ein Elterngespräch, allenfalls im Beisein der Hauptlehrerin, bitten, damit man gemeinsam nach Verbesserungen und Unterstützung für deinen Sohn schauen könne.

[Chäswürstli]

Ich frage mich gerade warum du nicht einfach das Gespräch mit dem betreffenden Lehrer gesucht hast?!
Das wäre für mich jetzt logischer gewesen so dass du auch seine Seite gehört hättest.

Ihn zu übergehen finde ich taktisch sehr ungeschickt und fördert das Verhältnis Kind/Lehrer ganz bestimmt nicht.

[swam]

Ich bin selbst Lehrerin. Bei mir ging auch mal eine Mutter direkt zum Schulleiter, ich wusste nicht mal, dass es ein Problem gab! Ich war stinksauer und fühlte mich extrem übergangen. Der Schulleiter tat dann das einzig richtige und verwies die Mutter an mich. Schlussendlich gan es ein Gespräch mit ihr, de SL und mir. Konnten alles klären, aber ein fahler Nachgeschmack blieb....

[aryu]

Also, ich finde schon, da ist ein Unterschied zwischen dem Gang zur Schulleitung und dem Gang zur Klassenlehrperson. Ich glaube jetzt nicht, dass da schon viel Geschirr zerbrochen ist bei dir, Lisa. Zur Schulleitung würde ich aber auf keinen Fall gehen, bevor das Gespräch mit dem betroffenen Lehrer gesucht wurde. Wenn der sich wenig kooperativ zeigt, kann man das immer noch machen.

lgRU

[Tschemeker]

Melde dich doch einmal für einen Schulbesuch in diesen 8 Lektionen mit diesem Lehrer an?
In unserer Gemeinde haben wir eine "offene Schule", man muss sich also nicht einmal anmelden.
Vielleicht ist das bei euch ja auch so?

[Motte]

Ich frage mich gerade warum du nicht einfach das Gespräch mit dem betreffenden Lehrer gesucht hast?!
Das wäre für mich jetzt logischer gewesen so dass du auch seine Seite gehört hättest.

Ihn zu übergehen finde ich taktisch sehr ungeschickt und fördert das Verhältnis Kind/Lehrer ganz bestimmt nicht.

Liebe TE
Das kann ich total unterschreiben!! Wir hatten gerade ein Problem mit einem Lehrer, er hat meinen Sohn an den Haaren gezogen. Wir haben (mein Mann und ich) das Gespräch mit dem Lehrer gesucht (am selben Tag) und es verlief sehr gut. Es ist für alle 4 erledigt und wird nicht mehr vorkommen. Ich fand es wichtig vom Lehrer zu hören, warum es passiert ist. Er hat sich bei unserem Sohn entschuldigt. Übergehen finde ich nicht gut.

liebe Grüsse, Motte

[Akiko]

Der Dienstweg ist in jeden Fall einzuhalten. Also zuerst Lehrer, ev. dann Hauptlehrperson (die ist hierarchisch aber auf der gleichen Stufe...) und wenn das nix bringt, dann zur Schulleitung.

Als TP-Lehrerin würde ich meinem Kollegen hurti d'Chuttle putze, wenn er so etwas entgegen nehmen würde, ohne zuerst an mich zu verweisen. Das geht gar nicht.

Als Mutter würde ich früher handeln und relativ früh informellen Kontakt mit dem Lehrer aufnehmen und nachfragen, ob er sich erklären könne, warum mein Kind nicht mehr gerne zu ihm in die Schule geht.

Nun ist die Geschichte recht fortgeschritten und darum würde ich um ein Elterngespräch, allenfalls im Beisein der Hauptlehrerin, bitten, damit man gemeinsam nach Verbesserungen und Unterstützung für deinen Sohn schauen könne.

Ganz genau!
Bei uns im Ort gibts aktuell grad so einen sehr ähnlich gelagerten Fall, GG ist als Schulratspräsident da jetzt mittlerweile involviert, weil eben dieser "Dienstweg" nicht korrekt eingehalten wurde. Jetzt hats recht grosse Ausmasse angenommen für etwas, das möglicherweise, wenns bilateral angegangen wäre worden, schon längstens gelöst hätte werden können.
Schaut unbedingt, dass ihr den Kontakt zum betroffenen Lehrer schnellstmöglich herstellen könnt, bevors dann überdimensionale Ausmasse annimmt. Oft sehen die Dinge dann ja tatsächlich ganz anders aus, als sie scheinen.