Schüchternheit

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Che
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Schüchternheit

Beitrag von Che »

Liebe Moms

Ich habe folgendes Thema, das mich seit längerem beschäftigt. Vermutlich kennen dieses Problem einige von euch auch.
Mein Sohn (6 Jahre alt) ist nach aussen sehr schüchtern. Im Kindergarten macht er mündlich äusserst selten mit. Er ist teilweise so gehemmt, dass er die Anforderungen im KIGA nicht erfüllt. Nun schlägt die Lehrerin vor, ihn aufgrund seiner Zurückgezogenheit noch ein Jahr länger im KIGA zu behalten, da die Lernziele noch nicht erreicht sind. Sie macht sich vor allem über seine Schüchternheit Gedanken.
Zuhause jedoch ist mein Sohn anders. Er ist nicht schüchtern, plappert zwar nicht ununterbrochen, aber er scheint da nicht zurückhaltend zu sein. Kognitiv habe ich auch nicht das Gefühl, dass er Probleme hat. Allerdings hasst er zu basteln und zu zeichnen.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht. Habt ihr eure Kinder dann trotzdem einen Schulstart zugemutet? Oder habt ihr da zusätzliche Hilfe beigezogen? Ich möchte ja meinem Kind nicht das Gefühl geben, irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Irgendwie ist es eine Typfrage bei ihm. Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Eine etwas verzweifelte Mom

schlumpfmuus
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Re: Schüchternheit

Beitrag von schlumpfmuus »

Liebe Che
Was sagt den dein Junge, möchte er gerne in die Schule gehen? (es wird ja dann dort auch nicht mehr so viel gebastelt & gemalt - das was er nicht so mag....) Welche "lernziele" hat er denn gemäss Kigä nicht erreicht ??
Ich kann dir leider nicht aus Erfahrung berichten - mein Ältester ist auch noch im Kindsgi. Jedoch finde ich bei solchen Sachen immer das dies halt eine Typsache ist - nach einem Jahr mehr Kindsgi wird er vermutliche immer noch schüchtern sein denke ich mal.
Pfusmus 2012 & Musmeite 2016

Lusmeitli
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Re: Schüchternheit

Beitrag von Lusmeitli »

Hallo Che
Ich hatte das gleiche Problem- soll ich meine sehr schüchterne Tochter mit 4 und ein paar Monaten schon in den KG gehen oder sie noch ein Jahr zu Hause behalten. Und ich denke eben auch, das das wirklich eine Typfrage ist, darum habe ich sie dann geschickt. Ein Jahr später ist sie immer noch schüchtern. Sie ist kognitiv recht weit und malt und bastelt sehr gern. Ich würde die Entscheidung davon abhängig machen, welche Ziele nicht erreicht wurden. Wenn der Hauptgrund das nicht mitmachen ist, würde ich ihn trotzdem schicken!

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Ursi71
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Re: Schüchternheit

Beitrag von Ursi71 »

Meine Tochter war auch extrem schüchtern. Wir haben vorallem deswegen ein drittes KiGa Jahr angehängt und es nie bereut (sie wird im April zehn uns ist jetzt in der dritten Klasse). Das Zusatzjahr hat ihr extrem gutgetan und sie passt von ihrem Entwicklungsstand sehr gut in die Klasse, wo sie jetzt ist. Klar merkt man manchmal, dass sie eine der ältesten ist, aber nur im positiven Sinn. Auch gegenüber Freunden und Gspänli war das dritte Jahr nie ein Problem.
Wir haben sie vor dem Entscheid, ob sie ein drittes Jahr machen sollte, gefragt, was sie davon halten würde. Ihre Antwort war: "dann gehe ich halt in die Schule wenn ich sieben bin". Damit war das Thema für sie erledigt.
Ich würde dir raten: Im Zweifelsfall lieber ein drittes Jahr. Wenn der Schulstart in die Hose geht, dann kann das Auswirkungen haben auf die gesamte Schulzeit, aber nur wenige Jahre nach Schuleintritt fragt niemand mehr danach, ob ein Zusatzjahr im Kindergarten gemacht wurde.

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Nuuneli
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Re: Schüchternheit

Beitrag von Nuuneli »

KiGä können die Kinder mit guten Argumenten trotz Schulanmeldung im Kindergarten belassen.

Deshalb würde ich folgendes machen: a), wie oben geschrieben, abklären, welche Ziele er nicht erreicht und b) versuchen, ihn bei einer Psychomotorik-Therapie anzumelden.

Unser Ältester war auch auf der Kippe wegen dem. Er war nie in der Paychomotorik (aber wenn ich sehe, wie gut das unserer Jüngsten getan hat, bereue ich, dass ich nicht wusste, für was das überhaupt ist und das es die Gelgenheit gegeben hätte). Er hatte all die Jahre in der Primar und jetzt auch im Gymnasium immer wieder das Ziel "im Unterricht mitreden", "sich melden", etc. Ich glaube deshalb nicht, dass betreffend nur Schüchternheit ein Jahr KiGa mehr hilft...
200120042007

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Helena
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Re: Schüchternheit

Beitrag von Helena »

Also mitmachen tun doch viele nicht? Ich war die ganze Schulzeit durch, bis zur Matur, in allen Fächern, bis auf mein Lieblingsfach, seeeehr schweigsam. Und hab zeichnen abgewählt, sobald ich konnte;-)

Und ich hab einen Neffen, der nie freiwillig mitmachte im Kiga und jetzt in der Schule richtig aufblüht. Der Kiga war ihm schlicht und einfach zu chaotisch und zu blöd.

Wenn er kognitiv so weit ist, würd ich ihn nicht zurückbehalten, zumal er ja auch bereits sechs ist und sonst sehr alt wöre, wenn er in die Schule kommt. (Ursi, deine Tochter war mit April auch jung, ein Kind, das bereits jetzt sechs ist, ist nicht sehr jung)

Und ja, was sagt denn dein Sohn zum Thema Schule?

Che
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Re: Schüchternheit

Beitrag von Che »

Liebe Moms

Vielen Dank für die hilfreichen Statements. Mein Sohn wäre nicht unglücklich noch ein Jahr länger im Kindergarten zu gehen. Sein Gspönli ist eben auch im Kindsgi und noch ein Jahr jünger als er. Aber ob ihm da geholfen wäre?
Wir werden nächste Woche das Zeugnisgespräch haben. Mein Mann und ich werden hingehen, um mit der Kindergärtnerin die Situation zu bereden. Die Psychomotorik wird ebenfalls demnächst eingeleitet. Da die Plätze überbelegt sind, hat mein Sohn noch keinen Platz gefunden bis jetzt.
Ich bin eben auch nicht so sicher, ob ein Jahr KIGA mehr hilft. Schüchternheit streift man ja nicht einfach so ab.

Mutter einer Tochter
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Re: Schüchternheit

Beitrag von Mutter einer Tochter »

Welche Anforderungen erfüllt Dein Sohn nicht?
Ist es "nur", dass er schüchtern ist oder gibt es noch andere Faktoren?
Ich weiss, von einem Kind, dass nur am Anfang im Kindergarten ab und zu ein paar Worte gesagt hat.
Dann hat es über eineinhalb Jahre kein einziges Wort gesagt. Es wurde trotzdem eingeschult.

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Peppino
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Re: Schüchternheit

Beitrag von Peppino »

Schüchternheit alleine wäre für mich sicher kein Grund für eine Rückstellung, vor allem, wenn er kognitiv altersentsprechend ist und ansonsten gut mitmacht, aufpasst und selbständig ist. Wenn da aber noch der eine oder andere Faktor dazukommt (Feinmotorik, kleinkindliches Verhalten etc.), dann würde ich ein drittes KiGa-Jahr in Betracht ziehen.
Würde bei Unsicherheit/Uneinigkeit eine Anmeldung beim Schulpsychologen machen und ihn bzgl. Schulreife abklären lassen. Dann geht es ja auch um die Frage, wie ihr ihm helfen könnt, seine Hemmungen abzubauen. Evt. wäre auch Psychomotorik etwas, das ihm gut täte und sein Selbstbewusstsein stärken könnte.

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