Abklärung Hochbegabung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Hausdrache
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

Also, ich finde eigentlich HB-Kinder oft die einfachsten. In der Regel verstehen sie genug schnell und wenn sie wissen, dass sie nach einer kleinen Sequenz Routine deutlich spannender Dinge machen dürfen, schaffe sie die Routine auch. So zumindest habe ich das bisher erlebt. Was eigentlich viel wichtiger ist, sind klare Anforderungen. Am liebsten mit einem Wettbewerb, vor allem bei Jungs. Wenn du so viele Rechnungen in der und der Zeit schaffst, oder schau, ob du gegen dich selber schneller werden kannst.
Auch gut sind Routineübungen verpackt in Knobeleien. Habe gerade zwei Drittklässler, die sich selber übertreffen, was die Aufgaben lösen, nur weils Knobelaufgaben sind. Dass sie dabei das Einmaleins immer auch können müssen, merken die gar nicht.

Ariadne
was für eine Schule besucht deine Tochter? Wir überlegen eine Lösung für unsere Jüngste. Abklärungen haben wir mehrfach gemacht, es kann uns niemand einen Grund nennen für ihr schulisches Versagen. Sie konnte mit fünf lesen, hat lautgetreu richtig geschrieben, Nomen gross geschrieben, Wortabstände richtig und Punkt am Ende eines Satzes. Sie konnte mit fünf bis Tausend, plus, minus, mal und geteilt rechnen, kannte die Zahlen bis zur Million. Sie kannte alle Kantonsschilder, ganz viele biblischer Geschichten, sie wusste alles über Bienen, war sehr musikalisch und irgendwie ist mit dem Schuleintritt ihre Welt stehen geblieben. Sie ist nur mässig über dieses Stadium hinaus gekommen in den Sprachen, auch bei Sachthemen weiss sie von der Schule so gut wie nichts und einzig in Mathe kam sie voran, aber auch da habe ich das Gefühl nicht so, wie sie eigentlich sein könnte, wenn man bedenkt, wie hoch ihr IQ ist und dass sie Mathe liebt und mit vier schon gerne mit Zahlen jonglierte. Auch wirkt sie mal Himmelhochjauchzend und dann schlägt es innert Minuten um in zu tode betrübt und weint. Sie ist extrem schnell überfordert, oder eher gestresst und hat durch mehrere Mobbinggeschichten null Vertrauen in Schüler und Lehrer. Bin echt am überlegen, wo ein guter Platz für sie sein könnte. Klar, nun kommt noch die Pubertät obendrauf, aber so extrem, waren die grossen drei nicht. Sie selber sagt, Schule sei langweilig, sie könne sich nicht auf das konzentrieren, was vorne erklärt werde, irgendwie hat sie einfach abgehängt. Sie würde sich eine Projektartige Arbeit wünschen, wo man länger an etwas dranbleiben kann, nicht ständig ein neues Fach hätte, andererseits hasst sie Doppellektionen, das sie sooo lange das gleiche, da hänge sie in der hälfte ab. Auch zu Hause kann ich sie nicht zum Lernen motivieren, sie hat null biss, keine Ahnung. Bin also für Ideen zu haben.
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Papa68
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Papa68 »

Käfermutti, wenn er fertig ist, sollte er etwas lesen. Da er aber kaum Eigenantrieb hat, macht er das nicht. Man muss ihm immer in den Hintern treten, damit er etwas macht. Also wartet er und langweilt sich.
Bin gespannt auf das Elterngespräch. Dauert leider noch eine Weile bis dahin.
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ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÄCHTIG!

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Käfermutti
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Käfermutti »

Papa, könnt das Elterngespräch nicht vorziehen. Was sagt den dein Sohn dazu, wie er sich den Unterricht vorstellt, was er selbst dazu beitragen kann, dass ihm nicht so langweilig ist - natürlich im Rahmen einer normalen Schulstunde. Vielleicht könnt ihr die Förderlehrer oder der Sozialarbeiter beiziehen um euch Unterstützung zu holen. Der LP wird es doch bestimmt auch dienen, wenn deinem Sohn die Schule freude bereitet und er nicht auf Grund der Langeweile Unsinn macht (wenn er das überhaupt tun würde).
Ich habe hier ja schon vermehrt vom LPs gelesen, die sich quer stellen, aber ich weiss nicht wie eure LP dazu steht
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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Papa68
Ich würde auch versuchen das Elterngespräch vorzuziehen. Wir hatten mit den neuen LP von unserem Jüngsten kurz nach den Sommerferien das erste Gespräch. Die Schulpsychologin war auch mit dabei und wir haben gemeinsam einen guten Förderplan für unseren Sohn ausgearbeitet. So etwas haben wir in den letzten 8 Schuljahren in diesem Schulhaus noch nie erlebt.
Ich rate dir einfach: setzt euch für euren Sohn ein! Die Schule darf ihm nicht schon in der 1. Klasse verleiden. Mit Lesen wenn die Aufgaben gelöst sind ist es nicht getan. Dein Sohn braucht Herausforderungen!

Ich habe unseren Sohn am Besuchstag erlebt. Er darf viel abkürzen, dennoch muss er viel warten und ich kann mir vorstellen, dass es ihm trotz dem angepassten Förderplan noch viel langweilig ist. Er würde so gerne schneller arbeiten. Im Moment geht es ihm aber gut und er ist vorallem auch in der Freizeit gut ausgelastet. Anfangs Schuljahr durften alle SuS einen Wunsch auf ein Blatt notieren, welches dann am Elternabend aufgelegt wurde und wir das Blatt von unserem Kind suchen mussten. Unser Sohn hat notiert: "Ich wünsche mir, dass wir schnell vorwärts kommen" ... in diese Klasse wohl ein utopischer Wunsch.

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Ariadne
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

Käfermutti hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 14:18 Gleichzeitig kann ich mitfühlen, wie schwierig es für die LPs sein muss, ungenügend geschult und neben anderen Herausforderungen, einem HB-Kind gerecht zu werden.
Ja natürlich ist das total schwierig! Ich glaube, das sehen wir alle ja auch. Es ist wirklich nicht so, dass ich denke, eine Lehrperson in der Volksschule sollte das locker hinkriegen. Im Gegenteil, in diesem System ist es eben sehr schwierig, weil alles so standardisiert ist. Aber die Volksschule hat sich nunmal auf die Fahne geschrieben, integrativ zu arbeiten. Und bei vielen Ausprägungen von SchülerInnen wird ja auch sehr geschaut (aber auch da kommen viele Lehrpersonen an ihre Grenzen, weil der Staat zu viel von ihnen verlangt und dafür aber keine Finanzen bereitstellt!). Da finde ich es eben himmeltraurig, wenn bei HB eben nicht geschaut wird und von diesen Kindern verlangt wird, dass sie normal mitmachen. Ich finde es völlig normal, wenn die Lehrpersonen erstmal überrascht sind und es längere Gespräche dafür braucht. Aber wenn dann mal ganz deutlich ist, dass das Kind hb ist, dann immer noch auf diesen Repetitionsaufgaben zu bestehen und sich ganz offensichtlich nicht mit der Materie auseinanderzusetzen, nein, das finde ich sehr unprofessionell.
Aber auch dann, wenn das sehr wohl geschieht, kann es aber natürlich noch sein, dass es einfach nicht geht. Die 1. Klasse-Lehrerin meiner Tochter war einfach wirklich unfähig, wollte sich nicht damit auseinandersetzen und ist in meinen Augen dadurch einfach eine schlechte Lehrerin, Punkt. Die 2. Klasse-Lehrerin hingegen wollte sehr wohl helfen, hat vieles vorgeschlagen und getan, was für sie möglich war, und das finde ich dann ganz 'was anderes. Leider hat es aber auch da nicht gereicht, und das hing eben mit dem Schulsystem zusammen (und auch damit, dass bei meiner Tochter schon zu viel kaputtgegangen war). Da verstehe ich völlig, dass die Lehrperson an ihre Grenze kommt. Die Schulleitung hat dann selber gesagt, dass sie ein Kind wie meine Tochter in diesem System nicht unterrichten können. Das finde ich an sich prima, wenn eine Schule halt zugibt, an ihre Grenzen zu stossen.
Allerdings gibt es ja auch Schulen, wo das sehr wohl geht. Ich kenne jemanden, bei der der Sohn in der Klasse tatsächlich einen individuellen Stundenplan bekommen hat. Leider ist das halt sehr Lehrpersonen-abhängig. Und bei Annamama funktioniert es ja auch sehr individuell.
Ich denke schon, dass das möglich wäre, aber dazu braucht es halt sehr viel Einsicht und Einsatz. Dass gewisse Lehrpersonen und SchulleiterInnen das nicht können, weil sie sonst schon so viel haben, verstehe ich. Aber in dem Fall müsste man halt auch zugeben, dass es nicht geht, und dann dem Kind eine andere Schullösung ermöglichen. So wie man das bei anderen Kindern ja auch macht, bei denen es nicht geht.

@ Hausdrache
Also, ich finde eigentlich HB-Kinder oft die einfachsten. In der Regel verstehen sie genug schnell und wenn sie wissen, dass sie nach einer kleinen Sequenz Routine deutlich spannender Dinge machen dürfen, schaffe sie die Routine auch.
Hast du schon viele abgeklärt hochbegabte Kinder unterrichtet? Das erstaunt mich jetzt nämlich ein bisschen, dass diese ohne Probleme die Repetitionsaufgaben lösen. Das ist bei sehr schlauen Kids sicher so, aber bei HB ist es eher so, dass die Repetitionen sie stressen. Aber du schreibst ja von einer kleinen Sequenz Routine; das ist vielleicht etwas anderes als seitenlange Arbeitsblätter ausfüllen. Ich denke, wenn hb Kinder genau das Gleiche machen müssen wie die anderen, sind Probleme vorprogrammiert. Und das verlangen eben viele Lehrpersonen, weil sie denken, es sei sonst nicht fair. Aber wenn diese Sequenz für hb Kinder abgekürzt wird, dann geht das ja schon in Richtung Individualisierung, und das klingt gut.

Das klingt sehr traurig mit deiner Tochter, und genau an dem Punkt standen wir mit unserer Tochter auch: Mit 3,5 Jahren konnte sie lesen, ohne dass wir es gemerkt hätten (sie hat mich gefragt, warum es denn beim Logo MIGROS am Ende noch ein S habe, ohne dass ich ihr dieses Logo je gezeigt oder vorgelesen hätte - erst da habe ich überhaupt gemerkt, dass sie lesen kann), sie hat sich alles selber beigebracht, war extrem neu- und wissbegierig, hatte viele Projekte. Im KiGa ging es zum Glück gut, aber in der Schule stockte es dann gewaltig. Sie konnte z.B. schon Plus-Rechnen, interessierte sich aber nicht für Minus. Sie wollte Geteilt-Durch rechnen; zuhause hat sie mal mit 6 Jahren 165:3 ausgerechnet. Die Lehrerin beharrte aber stur auf dem Minus-Rechnen. Auch schrieb meine Tochter alles in Grossbuchstaben und das "N" bewusst falsch herum, weil sie das schöner fand. Die Lehrerin interpretierte das als Dummheit, denn sie habe es ihr so oft gesagt und sie mache es immer noch falsch! Meine Tochter blockiert bei so einem Umgang vollkommen.
Tja, und seitdem rechnet sie also gar nicht mehr, tut so, als könne sie es gar nicht, und sie hat sich bis vor Kurzem (sie ist jetzt 9 Jahre) geweigert, Kleinbuchstaben zu schreiben. Auf einmal war's vorbei mit der Neugier, Wissbegierde, den Projekten und der Freude am Lernen :(
Wenn sie weiterhin in die Volksschule gegangen wäre, wäre es sicher auch so gekommen wie bei deiner Tochter. Bei uns kam aber noch dazu, dass sie sich weigerte, in die Schule zu gehen, wir hätten sie dahin prügeln müssen, und das haben wir natürlich nicht getan. Also haben wir eine andere Lösung für sie gesucht. Die erste Privatschule, in die sie ging, erwies sich als nicht so gut; für unsere Tochter war v.a. schlecht, dass sie dort irgendwann auch Druck aufsetzten (nicht bei Schulischem, sondern sonst beim "Folgen").

In der jetzigen Privatschule (in Aarau) ist sie mega happy. Das System dort ist so, dass sie den Stoff so lernen kann, wie sie es will. Sie darf selber wählen, an welchen Themen sie arbeiten will, darf sich Projekte ausdenken etc., und die Lehrpersonen sorgen dann dafür, dass sie innerhalb dieser Projekte das lernt, was auf dem Lehrplan steht. Rechnen ist immer noch ein Problem, da wird es wohl noch Zeit brauchen. Bei den Kleinbuchstaben ist es so, dass es durch einen simplen Vorschlag von mir auf einmal Klick gemacht hat, und seitdem schreibt sie Kleinbuchstaben. Und zwar völlig fehlerfrei. Und das, ohne dass sie das je mit langen Übungsblättern geübt hätte. Auch die Rechtschreibung ist top; sie liest sehr viel und eignet sich das so an. Viele hb Kinder brauchen überhaupt nicht diese Repetitionen und Übungen, und es ist so schade, dass ihnen das Lernen verleidet, weil sie dazu gezwungen werden. Ich bin sicher, dass meine Tochter schon sehr gut rechnen könnte und Spass daran hätte, wenn sie nicht diesen Ablöscher gehabt hätte. An ihrer extremen Verweigerungshaltung merke ich eben auch, wie schlimm das für sie war: Normalerweise würde man ja denken, ach, jetzt wird sie ja nicht mehr gezwungen, jetzt sollte es doch wieder gehen! Aber hb Kinder ticken halt anders, und bei ihnen kann sowas wirklich zu einer Störung führen.
Wir sind jetzt mit der Psychologin dran, das aufzuarbeiten, aber zum Glück gibt es ja keinen Druck. Wenn sie am Ende des Schuljahres die Lernziele im Rechnen noch nicht erreicht hat, ist das nicht tragisch.
LG,
Ariadne

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Meieli
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Meieli »

Es tut gut von euch zu lesen. Es zeigt mir immer wieder, dass wir nicht allein sind und das Junior in seiner Besonderheit doch ganz normal ist :)
Wir haben diese Woche endlich das Standortgespräch mit Lehrern, Schulleitung und unserem Psychologen. Da die Schulpsychologin uns bisher keine Hilfe war, hoffen wir alle, dass der neue Psycholog uns etwas mehr Hilfestellung geben kann.
Bisher musste Junior sich einfach in den Klassenalltag integrieren. Wir merken aber alle immer mehr, dass wir so nicht mehr weiterfahren können. Er verweigert sich in der Schule immer öfter, Hausaufgaben sind ein einziger Kampf (den ich übrigens ab dieser Woche so nicht mehr mitmache).
Er selber sagt, dass es immer nur Wiederholungen gibt. Es geht also nicht nur um ein paar Routineaufgaben, welche mal schnell eben gemacht sind, sondern mehr oder weniger um ganze Tage voller Wiederholungen.
Die Zusatzaufgaben die ihm neben dem normalen Stoff zur Verfügung stehen, sind mehr oder weniger auch Wiederholungen und sind daher auch überhaupt nicht interessant. Der Fremdsprachenunterricht ist noch schlimmer, da Junior zweisprachig ist.
Die Lehrerinnen von Junior geben sich da wirklich Mühe, geben aber beide zu, noch nie ein HB Kind unterrichtet zu haben und somit auch keinerlei Erfahrung zu haben. Beiden ist noch nicht klar, wieviel Anpassungen Junior tatsächlich braucht.
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Ariadne
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

@ Meieli
Das klingt gar nicht gut, wie es eurem Sohn in der Schule ergeht, aber das mit dem Gespräch klingt sehr gut! Auch, dass die Lehrerinnen zugeben, darüber nicht viel zu wissen, ist viel Wert; oft sind diese ja ganz beratungsresistent, weil sie persönlich beleidigt sind, dass das extra Arbeitsblättli, das sie mitbringen, nicht DIE Lösung ist... :roll: :wink: Bin da ein bisschen gemein, weil ich es so erlebt habe. Also ich bin gespannt, was das Gespräch bei euch ergibt!
LG,
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Hausdrache
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

Ariadne
ich glaube heute nicht mehr, dass Routinen per se die Kinder stressen. Das machen sie. Was stresst ist, dass nicht erkannt und anerkannt wird, was sie können. Es ist das Gefühl "falsch" zu sein. So jedenfalls sagen es unsere Kinder und unsere Grosse ist definitiv sehr gut begabt, wenn man zwei Schuljahre nicht gebraucht hat und die Schule ohne zu lernen geschafft hat, kann man sicher mitreden.

Was mir auffällt, ist was du auch schreibst, dass Lehrer denken, wenn die Kinder genug Blätter gelöst haben, dann ist man auf der sicheren Seite. Ich arbeite mit Lernzielen und Übungen dazu. Die Kinder können den Test holen, wenn sie denken, dass sie es können. Dann prüfen wir kurz, ob sie den nächsten Schritt anpacken können. Das spornt an. Und so machen sie auch Routineaufgaben oder lassen sich überzeugen nochmal zu üben, weil sie sehen, dass sie noch zu langsam sind, oder dass sie zu viele Fehler machen. Es gibt eine Einsicht und sie sie sehen auch den Lernzuwachs. Auch müssen sie so nicht warten. Und ja, ich den höchsten IQ in einer Klasse bis jetzt war 148, also ziemlich klar hoch.
Wobei ich nur selten abklären lassen, nur wenn die Eltern das wünschen. Sonst suche ich den Weg mit Eltern und Kindern. Ich halte nämlich auch nicht viel von Pullouts oder sonstigen Programmen. Ich finde Begabtenförderung muss im Klassenzimmer passieren und Alltag sein. Es geht ja auch um die Haltung dem Kind gegenüber. Unsere Grosse war zwar im Pullout, dort war es super, aber in der Klasse wars dann halt wieder Alltag, Langeweile und Frust. So bringt es nicht wirklich etwas fürs Kind.

An welcher Schule ist deine Tochter'? Aarau wäre für uns auch noch machbar. Mal sehen.
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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Hausdrache
Ich finde deine Art zu unterrichten toll. Wir haben das in den letzten 8 Schuljahren leider nie so erlebt. Bei unserem Jüngsten blieb uns schlussendlich nur noch die Abklärung, damit er gut gefördert wird. Jetzt ist der Stein ins Rollen gekommen und ich darf sagen, dass er ganz tolle Lehrpersonen hat. Seine Lehrerin möchte auch einführen, dass die Kinder selber entscheiden können wann sie den Test schreiben möchten.
Das Pullout, welches er besucht tut ihm sehr gut, nur schon deswegen, dass er mit anderen HB-Kindern in Kontakt kommt.

Ich denke man muss immer schauen was in der Klasse möglich ist. Wenn nicht viel angeboten wird dann ist ein Pullout sicher sinnvoll.

Stress: die letztjährige Lehrerin von unserem Jüngsten hat erkannt und auch anerkannt was er alles kann. Sie hatte Freude an ihm und forderte ihn auch ab und zu heraus. Trotzdem war er am Ende der 4. Klasse gestresst, dass er so viele Routineaufgaben lösen musste. Sie kam ihm diesbezüglich nicht gross entgegen sondern meinte, dass er da halt durchbeissen müsse, sie könne ihm nicht immer andere Aufgaben geben. Bei ihr machten immer alle SuS das Selbe. Sie individualisierte nicht.

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Hausdrache
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

AnnaMama klar besser Pullout als nichts. Aber eigentlich muss sich die Haltung den Kindern gegenüber ändern. Es gibt bei mir schon Prüfungen, die alle zur gleichen Zeit lösen. Die schnellen und guten Kinder üben einfach weniger, können dafür in der freien Zeit an der grossen Geometriewerkstatt arbeiten, ein eigenes Projekt machen, experimentieren, lesen Känguruh oder Fermiaufgaben lösen, ein Buch schreiben, je nach Interesse oder Kind halt. Gibt mir nicht viel zu tun und die Kinder Lieben es😉
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Ingvale
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Ingvale »

Lese gerne mit. Meine Tochter ist gute Schülerin, aber kein HB.
Ich finde, bei den HB die HErausforderung ist, denen Fleis beizubringen. Oft sind sie gewohnt, dass alles easy und unbeschwert über die Bühne geht. Sobald sie sich in etwas einhängen müssen, finden sie das als langweilig. Ich kenne 50-60 jährige, die heute whs als HB Kinder durchgehen würden. Leider haben sie nicht sehr weit im Leben gebracht. ZB einer ist studierter Bauingineur, steht kurz vor der Pensionierung. Und sein Lebensunterhalt verdient er mit Erstellung von Kreuzworträtseln und ähnlichem, leider nicht sehr gut bezahlt.
Es ist auch sehr gut, wenn die HBKinder mal unter sich sind. Dann merken sie, dass sie einer von vielen sind. Das sehe ich bei einer Kollegin deren 2 von 4 Kindehrn HB sind. Einer ist rebellisch, kann aber Herausforderungen annehmen, insofern ihm welche angeboten werden. Dem Jüngerem ist wichtiger bei den Kollegen dabei zu sein, er passt sich an, rechnet 1x1, obwohl er schon mit 10000 im Kopf rechnen kann usw. Er muss anders gefördert werden.
Ich finde es schön wie Hausdrache es handhabt.
Gruss
I.

Malaga1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

@Ingvale: Ich weiss, das sagt man. Uns wurde deswegen auch geraten, unseren Sohn in eine spezielle Schule zu geben. Er wollte und will das unter keinen Umständen. Ihm sind seine Kollegen und die Schule im Dorf sehr wichtig. Ich akzeptiere das. Er ist auch fleissig und vor allem ehrgeizig. Er sitzt gerade neben mir und macht seit 45 Minuten (ziemlich langweilige) Deutsch-Aufgaben, obwohl er nach 30 Minuten hätte aufhören können. Er ist halt sehr gerne der beste und der weiteste. Was ihm eher fehlt, ist Arbeitstechnik. Auch ist er ein Schluderi. Aber ich glaube, das ist bei 3. Klässlern noch ganz normal. Mein Fazit: Es kommt eher auf den Charakter an. Ich musste auch erst im Gymi wirklich etwas für die Schule tun und habe die Kurve gekriegt (gehöre auch zur ehrgeizigen Sorte). Und zur Förderung: Auch da ist jedes Kind anders. Mein Sohn hat auch speziellen Mathestoff und drei Pullout-Lektionen. Das ist sicher wichtig für ihn. Aber er will gar nicht immer eine Extrawurst. In der Freizeit noch mehr "Schulförderung" findet er doof. Für ihn ist Mannschaftssport sehr wichtig - da fördert er sich sehr selber, gibt alles im Training, muss auch mit Niederlagen umgehen (er ist nicht der beste, schiesst wenig Tore, was ihn hin und wieder sehr mag). Auch da: Man soll und muss sich als Eltern Expertenmeinungen anhören, entscheiden sollte man aber selber mit Blick auf das eigene Kind. Jeder Mensch - egal wie begabt - braucht etwas anderes.
sie 2009
er 2010

dromedar
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von dromedar »

@Hausdrache: Für unseren Sohn sind die Känguru Aufgaben auch ganz toll. Und vermutlich würden ihn Fermi Aufgaben auch sehr begeistern. Danke für den Hinweis. Kannst du mir einen Tipp geben für ein Heft oder Buch mit Fermi Aufgaben? Oder im Netz?

Es wurden ihm einmal von der LP Sudoku Aufgaben angeboten. Aber meiner Meinung nach braucht es dazu eher die exekutiven Funktionen (Konzentration, Planung, bei der Sache bleiben...) als die Intelligenz, wie so oft in der Primarschule. Und da ist er gar nicht gut (ADHS).

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Hausdrache
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

dromedar
Du kannst googeln, wenn du Fermibox eingibst, vom Klettverlag, findest du sie. Da hats viele Aufgaben, ideal ab etwas 5. Klasse, für gut begabte Kinder gut auch früher schon einsetzbar. Aber viel vor der 4. Klasse ist das nichts.
Für jüngere Kinder gibt es die Matheknobelkartei, die gibt es für verschiedene Stufen, auch da sind so Fermiaufgaben drin, die die Kinder gerne bearbeiten.

Wir haben auch schon welche selber erfunden, wenn man das Prinzip verstanden hat, geht das recht gut. So zum Beispiel auch zu Sachthemen. Thema FussballWM, dann gab es Aufgaben zu Fussball. Ein Junge mit sehr hoher Begabgung (Nicht abgeklärt) und ADHS konnte sich stundenlang vertiefen und hat gerechnet, es war eine Freude.

Auch bei den Fermiaufgaben braucht es halt die Exektuvien Funktionen. Man muss auch sogrfältig lesen, dann Überlegungen anstellen und dann einen Plan mache, was für Infos man besorgen muss, oder was man herausfinden kann, was man berechnen kann etc. Für viele HB-Kinder ist die Schwierigkeit, dass es keine eindeutige Lösung gibt, auch das ist oft ein schwieriger Lernprozess, den sie durchlaufen. Ich kann nur Annahmen treffen und aus Wissen und Annahme dann in etwa herausfinden, wie es sein könnte. Das gibt aber auch wieder Diskussionsstoff, der immer sehr spannend ist. Meine Jetzige Klasse ist eine sehr schwarz-weiss-denkertruppe. Da will ich mit solchen Aufgaben erreichen, dass sie merken, dass man nicht immer alles in richtig oder falsch einordnen kann, sondern es verschiedene Möglichkeiten gibt. Das mögen aber nicht alle und schon gar nicht die HB-Kinder, die perfektionistisch und Erfolgsorientiert sind.

Sudoku
sind toll, machen meine Kinder und mein Mann sehr gerne, sind aber halt sehr spezifisch und sicher nicht für alle ideal.
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dromedar
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von dromedar »

Danke, Hausdrache. Genau lesen geht gut und wenn es ihn packt, kann er sich auch gut konzentrieren. Vielleicht könnte ich ihn mit diesen Fermi Aufgaben begeistern oder es als Idee an die Schule weitergeben. Das Prinzip kenne ich, ich wusste aber nicht, dass es das schon für 5. Klässler gibt.
Sie hatten mal ein für seine Schulstufe viel zu schwieriges Blatt mit Zahlenfolgen. Das hat ihn richtig gepackt und er wollte nicht mehr aufhören zu knobeln.
Oder auch der Känguru Test, wo er ein tolles Resultat hatte.

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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Hausdrache
So wie du mit deinen Schülern arbeitest arbeiten die jeztigen LP von unserm Sohn auch. Ich bin auch der Meinung, dass eine gute Förderung der HB-Kinder ohne grossen Aufwand möglich ist. Die LP müssen aber bereit sein dafür und sich auch mit dieser Thematik befassen. Mit ein paar "Zusatzblättern" ist es nicht getan.

@Ingvale
Das mit dem fehlenden Fleiss kann ich bestätigen. Ich denke das kommt aber auch stark auf den Charakter des Kindes ein. Unser Ältester ist weder ehrgeizig noch fleissig. In der Primarschule war das überhaupt kein Problem, aber jetzt im Gymi fehlen ihm diese beiden Eigenschaften. Er kann sich nicht aufraffen mehr für die Schule zu tun, da ihm einerseits die Lerntechniken fehlen und andererseits er auch viele Themen nicht spannend findet. Unterdessen ist er so weit, dass er sagt: "es reicht ja, warum soll ich mehr tun". Bessere Noten hätte er aber schon gerne. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es ihm in Zukunft geht.
Unsere Tochter tickt da ganz anders (wir wissen jedoch nicht ob sie HB ist). Sie packt die Aufgaben ganz anders an wie er und es ist ihr sehr wichtig, dass sie gut vorbereitet ist. Das war schon in der Primarschule so und jetzt im Gymi noch stärker.
Unser Jüngster ist auch ehrgeiziger als der Älteste, aber bis jetzt wurde er in der Schule noch zu wenig gefordert, daher können wir noch nicht beurteilen wie er sich verhält, wenn es anspruchsvoller wird und er an Grenzen stösst. Auf jeden Fall tut es ihm gut, im Pullout Themen auf einem höheren Niveau zu bearbeiten. Sie hatten letzte Woche auch einen Test über das Thema Wetter. Ich bin gespannt wie der ausgefallen ist ... er hat nämlich nichts gelernt und das Thema ist anspruchsvoll.

@Födermaterial
Die Fermiaufgaben darf unser Jüngster auch lösen. Er findet sie sehr spannend.
Die 4. Klasslehrerin hat ihm mal die Aufgaben "Was ist der kleine Gauss?" gegeben. Er musste selbständig herausfinden was es damit auf sich hat und dies nachher der Klasse vorstellen. Er war Feuer und Flamme für diese Aufgabe.
Jetzt arbeitet er ab und zu mit dem Buch "Rechnen mit dem Weltmeister" von Gert Mittring. Er hat ausgerechnet an welchem Wochentag seine IF-Lehrerin und er auf die Welt gekommen sind. Bei seinem Geburtstag kam er auf ein falsches Resultat und konnte sich das nicht erklären. Er liess nicht locker bis er die Lösung hatte (die stand auch im Buch;-), er hat wohl einfach zu wenig genau gelesen). Er liebt solche Aufgaben.

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Nellino
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Nellino »

Ich merke grad unserem Teenie tut das zwischenjahr mega gut. Noten sind klar super, gut niveau ist auch relativ tief. Aber es ist erkannt er ist besser. Er darf anderen in zb informatik sachen erklären, in gebiete einführen. Während dem lernstudio darf er prüfungsrelevante sachen für die kanti lernen. Endlich! Er hat also nun Lehrer die da einhängen, wo er steht. Sind also sehr froh drum.
Neuerdings ist es bei ihm auch so, 4er reicht an der kantiprüfung im märz, aber er will eine supernote erreichen. Neue Töne von ihm.
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

Nellino,
super, das freut mich für euch. Ich denke, wenn ein solches Jahr gut und gezielt genutzt wird, ist das eine super Sache. Manchmal schadet etwas mehr Zeit nicht. Denke, das immer wieder. Wenn wir eine gute Idee für unsere Jüngste hätten, würde ich ihr auch so ein Jahr schenken. Letztlich können sie ja noch lange arbeiten, warum also nicht sich Zeit lassen mit der Schule.
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mamily
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von mamily »

hallo, ich schleich auch mal kurz rein, wir haben nämlich das eine oder andere "grössere" problem seit dem übertritt in die 4.
vor allem in mathe hängt gerade der haussegen ziemlich schief.... kurz zur vorgeschichte: sohnemann lernt extrem schnell, war klassenbester in den ersten 3 jahren, und ist allgemein eben recht clever. zudem war die "alte" klasse auch sehr weit in mathe, was die sache aktuell sicher nicht einfacher macht:

in der 4. klasse sind die niveau-unterschiede in mathe sehr gross. das heisst, dass ein teil der kinder im lehrmittel nicht mal die "grundlagenübungen" fertig bekommt. die lehrpersonen haben auch nicht den anspruch da irgendwas gross zu ändern, die machen "dienst nach vorschrift", und somit war's das. unser sohn ist regelmässig mit den weiterdenk-aufgaben fertig, als einziger in der klasse. diese muss er sich auch selber "erarbeiten", hilfe oder so bekommt er keine (was ich jetzt nicht arg schlimm finde) - hilfestellung wird aber allgemein keine gegeben in der klasse, oder nur ganz wenig, ist also auf beide seiten hin "ausgeglichen".

das problem sind eigentlich die prüfungen: die sind relativ "einfach" gehalten, aktuell musste er zahlen in den zahlenstrahl eintragen. unseren sohn kackt sowas richtig an, aber gemacht werden muss es ja trotzdem - da er aber erst gar nicht sein hirn einschaltet, passiert es dann natürlich sehr schnell, dass halt die zahlen nur ungefähr da stehen wo sie sollen, aber nicht am strichchen für 345672 sondern eben bei 345673. einfach weil es ihn nicht interessiert. ist natürlich ein fehler, und wenn er das ein paar mal "aus desinteresse" so macht ist die note dann demendsprechend schlecht.

auf der einen seite verstehe ich ihn, das ist wirklich eine scheiss fleissarbeit da die strichchen zählen. aber er muss es ja machen. könnt ihr mir einen tip geben wie ich ihn da motivieren kann, sein hirn einzuschalten? ich würde es gerne schaffen, ihm ein tool in die hand zu geben, dass er auch halbwegs schadfrei durch routine-aufgaben kommt und einen gewissen "biss" entwickelt, auch wenn es in ank* ;)

danke schonmals ;)
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mit sternchen 01/2010

Malaga1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

Hallo Mamily, du hast ja bereits im Thema "Unterricht 4. Klasse" geschrieben, dass deinem Sohn der Unterricht nicht so zusagt. Ich habe es so gelesen, dass die Lehrperson ihr Programm runterrattert, aber nicht wirklich in Beziehung steht mit den Kindern. Und man kann es drehen und wenden wie man will: 9-, 10-jährige Kinder lernen nun halt mal für den Lehrer - wenn die Beziehung stimmt, sind die Kinder auch eher bereit, Sachen anzunehmen, die nicht so stimmen. Ich sehe das bei meinem Sohn: Die letztjährige Lehrerin war eine Katastrophe, die sich auf alles Negative konzentriert hat, jeden Pipifax auf einem "Sündenblatt" aufschrieb, das man als Eltern einmal monatlich unterschreiben musste (ein "Gute-Taten-Blatt" gab es interessanterweise nicht). Ihre (emotionalen) Reaktionen gegenüber Zweitklässlern fand ich viele Male sehr speziell. Mein Sohn hatte immer wieder ein bisschen "Lämpe", mal da, mal dort, arbeitete oftmals schludrig, das Sündenblatt war immer gut gefüllt (meistens mit Dingen, die 8jährige Jungs nun halt mal so tun). Nun hat er einen neuen Lehrer (sehr streng, aber auch sehr fair und klar) und diese Sachen sind alle passé. Er geht super gerne in die Schule, arbeitet gut mit, macht mehr als er muss. Am - sehr wertschätzenden - Eltern-Kind-Gespräch bekam er den Auftrag mit, sich auf Folgendes zu konzentrieren "Hirn einschalten, Aufgabe lesen, nachdenken was man machen muss, Lösung/Antwort hinschreiben" und nicht einfach kopflos drauflos stürmen. Auch sehr begabte Kinder müssen sich Arbeitstechnik zulegen oder vielleicht sogar noch mehr wie Kinder, denen nicht alles immer zufliegt. Ärgert es deinen Sohn nicht, wenn er wegen Schluderi-Fehler eine schlechte(re) Note hat? Da ist meiner glücklicherweise sehr empfindlich und ärgert sich sehr. Ansonsten: Kannst du mit der Lehrerin sprechen, dass er nicht mehr alle Fleissarbeiten machen muss?Gerade in der Mathe ist das ja völlig sinnlos. Wenn man es verstanden hat, hat man es verstanden.
sie 2009
er 2010

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