Abklärung Hochbegabung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Ariadne
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

Ich habe die Frage an dich und an andere als Lehrpersonen gestellt. Du hast ja jetzt schon einiges beantwortet, merci!

Echt, ist der Stoff für die Matura heute "höher" (oder wie man das nennen will)? Ich hatte den Eindruck, es wird eher immer weniger, also auch einfach anders, aber auf jeden Fall nicht höher im Niveau. Sie haben ja heutzutage auch weniger Jahre; ich hatte noch 7 Jahre Langzeitgymi, heute sind es fast überall nur noch 6 Jahre.
LG,
Ariadne

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aryu
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von aryu »

Ariadne hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 17:20 Ich habe die Frage an dich und an andere als Lehrpersonen gestellt. Du hast ja jetzt schon einiges beantwortet, merci!

Echt, ist der Stoff für die Matura heute "höher" (oder wie man das nennen will)? Ich hatte den Eindruck, es wird eher immer weniger, also auch einfach anders, aber auf jeden Fall nicht höher im Niveau. Sie haben ja heutzutage auch weniger Jahre; ich hatte noch 7 Jahre Langzeitgymi, heute sind es fast überall nur noch 6 Jahre.
Alles klar :-)

Mein Eindruck ist: Es ist breiter geworden auf Kosten der Tiefe. Und zwar quer durch alle Schulstufen hindurch. Und vielleicht ist ja die Tatsache, dass einiges "nach unten" geschwappt ist, auch ein Effekt davon, dass eben am Ende ein Jahr fehlt.

LGRU
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Nellino
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Nellino »

Schon verschieden, kantönligeist halt. Hier ist nach der 6.klasse Real/Sek/Bez. Bez ist an sich das, was früher der untergymer war.
Danach je nach Note kann man ans gymi, braucht den 4,7 um provisorisch aufgenommen zu werden. FAst alle fächer sind da relevant und manche zählen doppelt. HAt man den schnitt nicht, kann man ein Jahr drauf die Prüfung machen, vier Fächer, und wenn man eine vier hat im schnitt ist man def. aufgenommen.
Hier im moment merkt man es schon, dass an sich das sechste Schuljahr grad den bezlern fehlt. Bin gespannt wies in ein paar Jahren beim jüngeren sohni aussehen wird.
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paultoni
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von paultoni »

Beitrag gelöscht.
Enthält Werbung.
Tut nichts zur Sache.

outdoor-Kids
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von outdoor-Kids »

Hallo zusammen
ich hoffe, dass ich mich da zu Euch gesellen darf, denn ich weiss nicht genau wie mit der Situation umzugehen.
ich habe mich jetzt schon durchgelesen, da ich sehr verunsichert bin mit den Aussagen der KiGä und der Heilpädagogin die regelmässig im KiGa ist. Zwar war ich am Gespräch nicht dabei, aber das tut nichts zur Sache.
Meine Tochter, gut 5 Jahre alt im 1. KiGa war sehr früh reif, durfte aber wegen "knapp 4 Tage zu spät geboren" nicht schon 1 Jahr früher in den KiGa (wir hatten sie abgeklärt und für reif empfunden; jedoch hatte sie in keinem Bereich "über" der Norm, aber fast überall oben an der Normgrenze).
Nun wurde uns empfohlen sie in die Psychomotorik zu schicken (da haben wir die ersten Schritte schon eingeleitet, jetzt müssen sie vom KiGa das Formular ausfüllen) und da fiel im Gespräch das Wort Hochbegabt. GG will/kann es nicht richtig annehmen und hat mir gesagt, dass wir sie abklären sollten um HB auszuschliessen.
Ich habe das Gefühl (nachdem ich Eure Beiträge gelesen habe) dass schon was dran ist mit HB.
Wir werden sie abklären. Sollen wir das so schnell wie möglich machen, oder uns die Zeit lassen? (sie geht ja noch 1,5 Jahre in den KiGa)
Danke für Eure Anregugen
Gruss

Malaga1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

Die Tests sind halt sicherer, je älter das Kind ist. Ich habe mal gelesen, dass man bis ca. 6 nicht wirklich unterscheiden kann zwischen gut gefördert und gut/hochbegabt. Auch meine ich, der HAWIK/WISC (Hamburg-Wechsler-Intelligenztest - DER Intelligenztest für Kinder im deutschsprachigen Raum) ist erst ab 6. Ich würde Noch warten. Ganz grundsätzlich frage ich mich, was du dir von so einem Test erhoffst. Einfach so würde ich das nicht machen. Was bringt dir das? Dass ein Kind nicht auf den Kopf gefallen ist merkt man auch ohne Test. Unser Sohn wurde im 2. KiGa zu Hause je länger je mehr untragbar und ich war je länger je sicherer, dass der in der 1. Klasse durchdreht. Es war ein echter Leidensdruck da. Darum haben wir ihn abgeklärt, was uns die Tür zu einem Klassensprung geöffnet hat, was das einzig richtige war. Ganz vieles, was uns die Psychologin vorgeschlagen hat, haben wir aber auch nicht umgesetzt, weil es nicht nötig war. Externe Beschulung zB ist ein totales No-Go für unseren Sohn. Kinder-Uni am Mittwochnachmittag findet er doof, da will er lieber abmachen, Fussball spielen, Lego technic bauen etc. Er sucht sich seine Herausforderungen nicht wirklich im intellektuellen Bereich. Er will das machen, was seine Kumpels auch tun was für uns mehr wie ok ist. Ein Kind einfach abklären damit es abgeklärt ist, würde ich ganz klar nicht.
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Hausdrache
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

out doorkids

ich sage immer, es kommt auf den Leidensdruck an. Wenn dein Kind gerne in den KIGA geht, wenn es da keine Schwierigkeiten vom Verhalten macht, so dass die Schule findet, es gehe nicht, wenn es zu Hause fröhlich, lebendig und zufrieden wirkt, dann spielt es keine Rolle ob es HB ist oder nicht.

Da du von Ergotherapie schreibst, frage ich mich, was euch dazu bewogen hat. Auch was für Bemerkungen vom KIGA kommen, die dich unsicher machen, müsste man wissen.

Grundsätzlich sage ich immer, dass HB-Kinder, die durchs Band ausgeglichen HB sind, von der Selbstregulation, über Organisation, intellektuell etc. die machen keine Probleme, oder nur wenig. In der Regel werden sie von der Schule als HB erkannt und gefördert, ohne dass man viel sagen oder tun muss, weil sie eben überall als sehr gut herausragen.

Schwierig sind Kinder, die unausgeglichen oder TeilHB sind. Unsere Kinder haben eine Sprachschwäche, sind aber mathematisch top und sonst überall sehr gewieft. Das führt dazu, dass ihre Schwäche nicht anerkannt wird, ihre Begabungen aber auch nicht gefördert werden, was sie sehr frustiert, weil dann zweifacher Frust entsteht. Einmal weil sie sich langweilen und zu viel Routine machen müssen, die sie nicht bräuchten und einmal, weil sie keine Förderung erhalten, die sie dringend nötig hätten.
Dasselbe bei Kinder mit Wahrnehmungsschwierigkeiten, für die zuhören zum Beispiel schwierig ist, oder die mit dem Verarbeiten von Gesehenem Mühe haben. Auch ADHS-Kinder, oder Kinder im Autismusspektrum werden oft nicht so verstanden, wenn sie aber sehr klever sind, sieht man manchmal ihre Schwierigkeiten nicht. Auch muss man wissen, dass HB-Kinder halt auch Schwierigkeiten machen, wenn sie sich sozial nicht gut aufgehoben fühlen, was dann der Fall ist, wenn Lehrer ihre Art zu denken zu Lernen nicht verstehen, oder wenn sie keine Kameraden finden, die ihre Interessen teilen.

Von daher würde ich in deinem Fall die Ergo mal machen und schauen, auf was ihr da kommt. Ich würde mich vom KIGA noch nicht zu fest irre machen lassen, sicher aufmerksam bleiben und das Kind beobachten. Wenn du beim KIA bist, kannst du es da sonst mal ansprechen. Bei uns war es der KIA, der dann die Potenzialabklärung veranlasst hat. Der HAWIK, der Test der am häufigsten gemacht wird, kannst du erst ab Schulalter machen, was auch durchaus sinnvoll ist.

Ich hoffe, ihr findet einen guten Weg.
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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Ich schliesse mich Malaga an. Wir haben unseren Sohn im Kindergarten auch nicht abklären lassen. Abgesehen vom emotionalen Bereich wäre er schon nach einem Kindergartenjahr schulreif gewesen. Da er im Kindergarten sehr gut gefördert wurde blieb er das zweite Jahr auch noch dort. Die Kindergärtnerin kam im Frühling auf uns zu und schlug uns vor, dass unser Sohn die erste Klasse überspringen könnte. Er schnupperte im Mai in der 1. Klasse und wechselte etwa 2 Wochen später in die Schule. Dies war ohne Abklärung möglich.
Wir haben ihn erst Ende der 4. Klasse abklären lassen. Es wurde ihm in der Schule zusehends langweiliger und seine Motivation für die Schule schwand. Durch die Abklärung bekommt er nun mehr individuelle Förderung. Er holt sich seine Herausforderungen auch in der Freizeit beim Schach spielen, Werken im Tüftelwerk und bei eigenen Projekten zu Hause.

Malaga1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

AnnaMama bringt noch etwas ganz Wichtiges auf den Punkt: Du kannst immer nur schauen, dass es für dein Kind JETZT stimmt. Wenn es nicht mehr stimmt, musst du weiter sehen. In Abklärungen und Massnahmen „auf Vorrat“ sehe ich keinen Nutzen. In einem Buch über hochbegabte Kinder las ich den klugen Satz „Mach nichts ganz was nicht kaputt ist“.
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outdoor-Kids
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von outdoor-Kids »

Hallo zusammen
Besten Dank für Eure Anregungen. Zum besseren Verständnis:
Ja, sie ist auffällig. Sowohl zu Hause wie im KiGa. Für uns Zuhause ist es sehr anstrengend, da sie immer alles dem älteren Bruder und uns weg nimmt. Sie bekommt übrigens "alles" was sie braucht und wir haben wenn es geht (zB Filtstifte bekommt sie nur unter Aufsicht, da sie sonst Möbel und Wände anmalen würde) für mich ein auffälliges Verhalten. Ihre Bücher zB darf sie nur unter Aufsicht haben und auch die Minimania von der Migros musste ich ihr wieder wegnehmen (zumindest diejenige die noch ganz waren) denn sie macht alles kaputt. Ich weiss dass sie es nicht böswillig macht und ich möchte verstehen warum sie das alles macht. Als Antwort bekommen wir immer "ich weiss es nicht". Es besteht eben der Leidensdruck auf dieser Ebene für alle.
Vom KiGa aus lasse ich mich nicht verrückt machen (sie haben übrigens nur gute Absichten und wollen das beste für meine Tochter) denn dort ist sie insofern auffällig dass sie vom Stuhl fällt ohne dass irgendjemand es ahnen könnte. Also nichts schlimmes aber eben, sie wollen ihr helfen.
Als Faszit: wir werden die Paychomotorik machen und schauen was rauskommt.
Wir fördern unsere Kinder eh dort wo sie Interesse haben (die Kleine fragt sehr vieles, auch nach dem Fragen-Alter . . .)
@Hausdrache:
was mich verunsichert hat ist die Aussage (eben ich war ja nicht dabei, aber mein Mann hat es mir so gesagt) es könnte sein dass sie HB ist und da müssten wir abklären ob dies die "Usrache" für ihr Verhalten sei. . .
als ich nachgefragt habe meinte die KiGä das wegen dem Stuhl . . .
Wir haben sie bei der Psychomotorik (was ist eigentlich den Unterschied zu Ergo?) angemeldet weil mein Mann von der KiGä einen Fragebogen in die Hände gedrückt bekommen hat und weil wenn wir das nicht machen, werden wir "morgen oder übermorgen" dann von der Schule an den Pranger gestellt wenn dann etwas nicht gut ist. Die Therapie schadet meiner Tochter sicher auch auf keine Weise. Falls es ihr dort nicht gut geht, gehe ich davon aus, dass wir auch wieder abbrechen könnten.
Vielen Dank für Eure Beiträge

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Hausdrache
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

Outdoorkids
ich denke auch, Psychomotorik ist schonmal eine gute Sache. Sie wird schnell merken, ob es an der Wahrnehmung liegt, oder an Unterforderung ;)
Unterschied Ergo-Psychomotorik: Ist schwierig zu sagen, zumal es immer mit der Therapeutin zusammenhängt. Aber grundsätzlich ist Ergo eher einfach an der Motorik an sich interessiert und bearbeitet das, wo die Psychomotorik immer auch sehr der Leidensdruck und damit die Psyche des Kindes ansieht. Sie schaut die Motorik als Ausdruck von Emotionen an, oder als das, was man sieht, was aber auf tieferer Ebenen angesiedelt sein könnte, die Ergotherapeuten gehen eher davon aus, dass die Motorik und die Wahrnehmung nicht altersgemäss entwickelt sind und beachtet weniger den Zusammenhang zur emotionalen Reife. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch sie sehr viele Zusammenhänge sehen und das Kind ebenfalls ganzheitlich sehen.
Bei uns ist es so, dass Ergo vom Arzt verschrieben wird und von der Krankenkasse bezahlt werden muss, Psychomotorik läuft über die Schule und wird vom Kanton finanziert.
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Meieli »

@ Outdoorkids: Ich denke auch, das Psychomotorik ein guter Anfang ist. Junior war auch in der Psychomotorik und es hat ihm gut getan. Die Therapeutin konnte uns auch Ansätze für den Alltag mitgeben. Fand ich hilfreich.

@all: Gestern abend kam auf RTS eine Sendung: Dans la tête d'un surdoué. Es geht dabei um HB Kinder im vergleich zu anderen Kindern, wie sie ticken etc. Fands sehr gut gemacht. Die Sendung ist zwar auf französisch, aber vielleicht interessiert es trotzdem jemanden. Hier findet ihr die Sendung: https://www.rts.ch/play/tv/dans-la-tete ... d=10173134

@ uns: Es ist einiges passiert bei uns. Junior wurde nun ins HB Programm des Kantons aufgenommen und startet dort nun erstmals nächste Woche 😄 Er freut sich sehr.
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Papa68
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Papa68 »

Unser Sohn geht wieder in die selbe Richtung wie schon im Kiga. Nachdem es ihm ein halbes Jahr in der 1. Klasse gut ging, hat er jetzt wieder häufig Kopf - oder Bauchschmerzen und Einschlafschwierigkeiten. Wir wissen grad nicht, was er braucht. :(
Er sagt, die Schmerzen bekäme er nur beim Lesen und Rechnen. Ausgerechnet die Dinge, die er am liebsten tut.
Die LP meint, alles sei gut. Ist es aber nicht. Letzte Woche hat er sich geweigert, zur Schule zu gehen. Er hat Bauchschmerzen vorgeschoben, hat sich dann aber ganz normal verhalten. Am nächsten Tag wollte ich ihn zur Schule schicken, aber er hat getobt und geschrieben und sich geweigert, den Pyjama auszuziehen und zu frühstücken.
Bin grad am Ende meiner Weisheit angelangt.
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Käfermutti »

Oh nein, papa68, wie geht ihr nun vor? Da muss doch was gehen!
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huckepack
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von huckepack »

papa68, was macht ihr nun?
Bei uns war das nur eine ganz kurze Zeit so, als eine Aushilfslehrerin für 4 Wochen da war. Da wollte mein jüngeres Kind nicht mehr in die Schule, weil es so langweilig war. Wir fanden dann heraus, dass es die Zusatzsachen, die immer unter dem Pult liegen, bei der Hilfslehrerin nicht machen durfte. Sie wusste nichts davon und hielt mein Kind davon ab. Nach einem kurzen Telefon mit dieser Lehrerin war es denn gut... Aber ich hatte mal einen Vorgeschmack wie es ist, wenn das Kind nicht zur Schule will. Das war ganz schlimm.
Hattet ihr schon so richtig ein Gespräch mit der LP?

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Papa68
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Papa68 »

Ja, wir hatten ein Gespräch. Aber in der Schule scheint er sich ganz anders zu verhalten. Sie sieht kein Problem.
Er macht es sich aber auch selbst schwer: heute kam er jammernd nach Hause, weil sie als Hausaufgaben nur einen Text lesen mussten. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass er den Text ja auswendig lernen kann, wenn ihm das Lesen alleine zu wenig ist. Aber nein, macht er nicht. Weil die LP gesagt hat, er soll lesen. Also liest er. Und jammert. :roll:
Immerhin geht er wieder zur Schule.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÄCHTIG!

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lunita
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von lunita »

Papa68 hat geschrieben: Di 12. Feb 2019, 20:44 Ja, wir hatten ein Gespräch. Aber in der Schule scheint er sich ganz anders zu verhalten. Sie sieht kein Problem.
Er macht es sich aber auch selbst schwer: heute kam er jammernd nach Hause, weil sie als Hausaufgaben nur einen Text lesen mussten. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass er den Text ja auswendig lernen kann, wenn ihm das Lesen alleine zu wenig ist. Aber nein, macht er nicht. Weil die LP gesagt hat, er soll lesen. Also liest er. Und jammert. :roll:
Immerhin geht er wieder zur Schule.
ich denke, dieses verhalten ist ganz normal, das kenne ich sehr gut von meinen kindern. nicht auffallen,sich in der schule anpassen und schon gar nicht etwas machen, was die lehrerin NICHT gesagt hat. die aussage: sie sähe kein problem finde ich sehr bescheiden. dies zeigt, dass sie eure beschreibung von zu hause nicht miteinbeziehen will, um die situation gesamthaft einzuschätzen. diese lehrerin möchte euch als eltern offenbar nicht mit im boot haben. es ist auch nicht in ordnung, dass sich ein kind selber um eine angepasste förderung kümmern muss, indem es proaktiv die gestellten aufgaben abändert oder zusätzlich selber was tut. ev. in einem höheren alter und in absprache mit der LP, kann das eine möglichkeit sein. aber bestimmt nicht in diesem alter. das ist die komplette überforderung und überlässt das kind einfach seinem schicksal. sich selbständig zu "wehren" für eine angepasste förderung ist allenfalls noch ganz lange nicht möglich. dafür muss sich das kind ja gefühlt gegen die lehrerin stellen und sich exponieren. das braucht unglaublich viel mut und auch wenn man den hätte, stimmt damit einfach die gesamtsituation nicht. nicht das kind sollte der LP sagen müssen, was sie doch bitte tun soll. sondern die LP sollte diese ZUSAMMEN MIT DEM KIND erarbeiten und dann einplanen.
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Unser Ältester war in der Schule auch sehr angepasst. Den Frust hat er immer nur zu Hause raus gelassen. Er bekam sogar NACH der HB-Abklärung kein forderndes Hirnfutter. Die LP haben ihn jeweils gefragt ob es ihm wohl sei und er hat immer mit Ja geantwortet. Er hätte selber kommen und anspruchsvollere Aufgaben verlangen müssen. Das hat er aber aus verschiedenen Gründen nicht gemacht. Da es sich nur noch um wenige Schulwochen handelte und das Verhältnis eh schon angespannt war, haben wir uns nicht mehr eingesetzt. Rückblickend würde ich aber viel früher reagieren!
Wir erleben jetzt bei unserem Jüngsten, wie gut die Förderung sein kann. Dafür brauchten wir aber die Abklärung und die Hilfe der Schulpsychologin.
Setzt euch für euren Sohn ein ... es ist wichtig, dass es ihm wohl ist in der Schule. Wir haben selber erlebt wie es ist, wenn es anders ist. Das beeinflusst das ganze Familienleben.
Wartet nicht zu lange ... das führt nur noch zu grösseren Schwierigkeiten.

Wart ihr schon Mal beim SPD? Ich weiss nicht mehr was ihr bereits alles unternommen habt.

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Netterl »

Hier auch ein angepasstes Kind. Die Lehrerin verstand nicht, dass er sich anpasste, so gut es ihm möglich war. Wir haben einiges damals auch nicht gecheckt. Vieles wurde uns erst hinterher klar.

Im Rückblick, es muss ihm teils unsagbar langweilig gewesen sein. Er war mit der Unterforderung schlicht überfordert.

Die Lehrerin hat ihm ein bisserl was angeboten, er hat sich verweigert. Er wollte nicht anders sein Man hätte das vermutlich ganz anders aufziehen müssen.

Und dann noch der Klassiker: Er solle an seinen Schwächen arbeiten.

Spannend bei uns war: Als er in der 5. ins Gym kam und nach einiger Zeit angekommen war, sich wohl fühlte etc, ab dem Zeitpunkt klappte dann anderes.
Abgesehen davon, dass er deutlich glücklicher und zufriedener war und ist.
Ich kann gar nicht sagen, wie froh und dankbar ich immer noch darüber bin.
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lunita
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von lunita »

@AnnaMama und @Netterl: euer "im nachhinein ist man schlauer" ist soooo wichtig, anderen mitzuteilen in der hoffnung, dass es vielleicht bei einem anderen kind besser läuft.

@papa68
bitte bleib aufmerksam! wenn die nächste krise kommt, würde ich dir sehr empfehlen, am thema dranzubleiben und dich nicht mit so lapidaren sätzen wie "ich sehe da kein problem, in der schule ist er ganz zufrieden...." abzuspeisen. aber auch nicht den ball dem kind zuschieben, bitte nicht! ihr als eltern müsst aktiv werden via SPD, falls die lehrerin nicht mitzieht, dann aus eigener initiative.
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