Abklärung Hochbegabung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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mamily
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von mamily »

danke für die antwort, malaga.
ja, der unterricht ist einfach nicht packend. aber damit könnte unser sohn sogar leben, zumindest scheint es ihn jetzt nicht mega zu stören (Ok, er kennt auch keinen vergleich in der mittelstufe. er hatte aber noch nie wirklich glück mit den lps - von daher ist er auch sehr abgehärtet und nicht wirklich emotional diesbezüglich). die schludri-fehler nerven ihn schon, ich hoffe es wird noch mehr mit dem nerven. können tut er es ja absolut, das wissen auch die lehrer. die fleissarbeiten nerven ihn sicherlich auch, allerdings denke ich sind das auch einfach "trainingseinheiten", sachen "abzuarbeiten" lernen, und auch bei langweiligeren dingen konzentriert bei der sache zu bleiben. ehrlich gesagt denke ich, müssen wir da jetzt irgendwo einen mittelweg finden. ich kenne einige clevere kids, die dann in den weiterführenden schulen schier verzweifeln, weill sie weder die routine haben, dinge einfach speditiv machen, noch den dazugehörigen "biss" dafür entwickelt haben / bzw entwicklen konnten. ist natürlich schon eine gradwanderung zwischen "durchbeissen" und "ablöschen", aber ganz ohne "durchbeissen" wird's halt auch schwer, befürchte ich :?
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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kinder den nötigen " Biss" nur entwickeln können wenn sie wirklich gefordert sind. Bei zu einfachen Aufgaben passiert das Gegenteil ... durch die langweiligen Aufgaben schwindet die Motivation und sie können sich nicht mehr auf diese Aufgaben fokussieren.
Unser Ältester wurde in der Primarschule nicht seinem Können entsprechend gefördert. Seine Lust und der Spass an der Schule schwand von Jahr zu Jahr. Am Ende der 6. Klasse war er richtig abgelöscht und fand den Einstieg zum wirksamen Lernen bis heute nicht (er ist im dritten Gymi). Sie können sich die Lerntechniken nur aneignen wenn sie auch wirklich lernen müssen. Kinder, die schneller denken und auffassen kommen in der Primarschule häufig nicht an diesen Punkt.
Bei unserem Jüngsten ist es ähnlich. Wir haben aber bei ihm zum Glück rechtzeitig reagiert und ihn Ende 4. Klasse abklären lassen. Er beklagte sich immer öfter, dass ihn die Routineaufgaben sehr langweilen ... "Biss" konnte er nur bei fordernden Aufgaben entwickeln. Wenn er wirklich sein Hirn einschalten muss kann er sehr konzentriert arbeiten. Er darf nun ganz oft herausfordernde Aufgaben lösen und geht sehr motiviert in die Schule. Das war in der 4. Klasse noch ganz anders. Damals hatte die Lehrerin auch das Gefühl, dass er bei zu einfachen Aufgaben halt das Durchbeissen lernen müsse.
Ich habe gerade ein Beispiel von zwei Tests: in NMG lösten sie einen zum Thema Wald. Er hätte Blätter, Nadeln, Zapfen und Samen zuordnen müssen ... er machte in dieser Aufgabe sehr viele Fehler.
Im Enrichment schrieb er einen Test zum Thema Wetter. Er beantwortete alle Fragen auf einem sehr hohen Niveau. Schlussendlich fehlte ihm die Zeit und er konnte etwa 1 1/2 Fragen nicht beantworten.
Man kann nun sagen, dass er das NMG Thema besser hätte lernen müssen. Es ist aber oft so, dass die fitten Kinder bei Fragen die man auswendig lernen muss schlecht abschneiden.
Zuletzt geändert von AnnaMama am Fr 16. Nov 2018, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Ariadne
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

Vielen Dank für den tollen Beitrag, Annamama!
Das zeigt eben genau meine Ansicht: diese Vorstellung, dass Kinder unbedingt langweilige und routinemässige Arbeiten können müssen und diese schon in der Schule machen müssen, um zu lernen, durchzubeissen, hat einen Haken: diese Kinder wissen nicht, wozu sie das machen sollen, sie sehen keinen Sinn dahinter und gerade hb Kinder stresst das enorm. Wenn sie sich aber bei schwierigen Aufgaben durchbeissen müssen, dann haben sie wenigstens Freude daran. Am besten geht es, wenn es auch noch in ihrem Interessegebiet liegt.

Es wird dann immer vorgebracht, später müssten sie als Erwachsene ja auch mal Durchbeissen können bei unliebsamen Aufgaben. Ja, aber der grosse Unterschied ist: da sehen sie den Sinn! Das müssen sie z.b. tun, um einen Abschluss zu bekommen, den sie für ihren Traumjob benötigen. Oder innerhalb einer Arbeitsstelle, die ihnen gefällt und die sie selber ausgesucht haben, die aber halt auch manchmal langweilige Arbeiten enthält. Weil man da aber selber den Sinn dahinter sieht, ist das etwas ganz anderes und wird das auch ein hb Mensch ganz bestimmt können - wenn denn nicht schon im Kindsalter schon zu vieles kaputtgegangen ist.

Wenn hb Kinder später als Erwachsene Mühe haben, durchzubeissen, liegt das m.M. nach nicht daran, dass sie in der Schulzeit die langweiligen Routineaufgaben nicht gelöst haben und nicht "durchgebissen" haben. Im Gegenteil: die, die im Erwachsenenalter Mühe haben, sind ja die, die in der Schule zu all diesem gezwungen wurden! Oder kennt jemand einen hb Erwachsenen, der von diesen Aufgaben befreit wurde, sich Schwierigerem zuwenden durfte, dessen Veranlagung gesehen und respektiert wurde, und der dann im Erwachsenenalter Mühe hatte, sich durchzubeissen? Das glaube ich kaum.
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Netterl
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Netterl »

Ich denke, dass auch übersehen wird, wieviel Zeit die Kinder ohnehin schon mit langweiligem Durchbeissen verbringen.
Es geht auch nicht immer um die SInnhaftigkeit.

Ich habe durchaus erlebt, dass mein Sohn bei leichten Aufgaben schier verzweifelt ist: Er hat dann zuviel nachgedacht, statt "einfach" abzuarbeiten. Das erlebe ich immer wieder bei ihm. Dadurch, dass die Kids gerne tiefer schauen, suchen sie auch immer nach dem tieferen und können wirklich stolpern, wenn nichts vorhanden ist.

Ich weiß nicht, ob das bei Euren Kids ähnlich ist, aber er ist auch extrem genau. Zum Glück hat sich das mit dem Alter um einiges entspannt.
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mamily
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von mamily »

danke für all eure antworten.
bei den tests werden schon ausschliesslich und in rauen mengen routine-aufgaben abgefragt, es gibt keine "weiterdenkaufgaben" die zusatzpunkte oder so bringen würden, es geht wirklich nur um die basis. vielleicht ist das ein problem. heute mittag meinte unser sohn, XY hätte eine bessere note als er, dabei kapiert er gar nicht um was es geht, er hat das nur auswendig gelernt. das hat ihn glaube ich mehr gefrustet als die tatsache, dass er halt die note "verhudelt" hat.

eventuell sollten wir mal das gespräch mit der LP suchen. ob es an dem schulhaus, in dem er jetzt ist, ein förderprogramm gibt oder gäbe, weiss ich nicht. ob es das richtige wäre, weiss ich auch nicht, ehrlich gesagt. er lernt einfach (deutlich) schneller als die anderen, würde sich aber von sich aus eher nicht in ein eigenes projekt vertiefen (zuminest nicht in seiner freizeit).
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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Ariadne
Danke auch für Deinen tollen Beitrag.

Wie Netterl schon geschrieben hat müssen die HB-Kinder in der Schule ohnehin viel durchbeissen, auch wenn sie gut gefördert werden. Ich war letzthin beim Jüngsten auf Schulbesuch. Er verbrachte sehr viel Zeit einfach mit warten. Das Tempo in der Klasse ist für ihn viel zu langsam. Er könnte diese "Müllzeit", die beim Warten entsteht eigentlich viel sinnvoller nutzen. Zu Hause lernt er viel speditiver und kann länger an einem Thema verweilen. Es kommt immer wieder vor, dass er die Zeit völlig vergisst und sich stundenlang mit einem Thema beschäftigt. Er hat vor drei Jahren (da war er gerade mal 7 Jahre alt) etwa 7 Stunden lang fotografiert und anschliessend aus den Fotos Stop-Motion Filme gemacht. Das ist für mich "Biss entwickeln". Wir würden ja auch keinen Job wählen, bei dem wir völlig unterfordert wären.

@Netterl
Unsere beiden Jungs arbeiten nicht so genau. Der Jüngere hat teilweise eine fürchterliche Handschrift. Dieser Punkt wurde bei ihm auch schon öfter kritisiert. Wir haben festgestellt, dass er noch fürchterlicher schreibt wenn es ihm langweilig ist. Dazu kommt wahrscheinlich noch, dass er viel schneller denkt als er schreiben kann. Ich habe ihm schon oft gesagt, dass er doch mehr auf die Schrift achten könne, wenn ihm die Aufgaben schon zu einfach seien. Er sagt dann aber immer wieder, dass er nicht schön schreibe KÖNNE, wenn ihm die Aufgaben zu einfach sind.
Unsere Tochter arbeitet viel genauer, aber noch in einem gesunden Rahmen.

@Mamily
Ich bin unterdessen so weit, dass ich sagen muss, dass die Noten nicht viel aussagen. Es ist immer nur eine Momentaufnahme und widerspiegelt nicht immer das Können der Kinder. Ich wäre klar für eine ganzheitlichere Beurteilung ohne Noten.

Ich würde auch mal das Gespräch mit der LP suchen. Dein Sohn muss ja nicht gerade ein Projekt durchführen. Es gibt auch sonst fordernde Aufgaben, die er anstelle der Wiederholungsaufgaben lösen könnte.

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Netterl
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Netterl »

@ Annamama: :lol: auf die Handschrift bezog ich mich nicht :lol: Die gehört bei meinem Sohn zur Kategorie „lesbar, gerade noch“
Aber wie ist es beim Wissen? Da merke ich eben schon, dass er genau hinschaut, Worte sehr genau nimmt.

Früher waren es Uhrzeiten. 10 vor 8 war 7:50 ( und nicht 7:49 oder 7:51.
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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Ah so meinst du das :lol: .
Ja, das kenne ich vorallem von unserem Jüngsten. Schon im Kindergarten sagte er mir die Zeit auf die Sekunde genau ... und wehe ich sagte ihm die Zeit nur ungefähr wenn er fragte. ... und dann kommt er in die Schule und muss die Stunden lernen...
Auch sonst muss immer alles genau stimmen ... ich weiss doch nicht so viel :? . Ich stosse da ab und zu wirklich an meine Grenzen.

Der Älteste hat alle verbal korrigiert ... manchmal seeeeeehr pedantisch, das hat aber zum Glück auch nachgelassen.

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Netterl
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Netterl »

Annamama: wiki und Büchereien sind guuuuute Freunde, gell?. :lol

Gestern wollte er wissen, aus welcher Pflanze Ibuprofen stamme... Jetzt wissen wir, dass es künstlich synthetisiert wird und ein bisschen Chemie haben wir noch dazu gelernt .

Ich hab schon ein ziemlich großes Allgmeinwissen, aber bei manchen Themen kapituliere ich.

Oja, das pedantische bei Wörtern, das kenne ich nur zu gut.
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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Ja zum Glück gibt es das Internet und Bibliotheken ... ohne diese wäre ich bei gewissen Themen sehr aufgeschmissen. Ich habe aber durch ihn schon seeeeehr viel dazugelernt. Er war gestern erstaunt als ich ihm gesagt habe, dass wir in der Schule die Planeten nie durchgenommen haben. Er hat mir vom grossen runden Fleck auf dem Jupiter erzählt ... ich wusste nicht mal, dass es einen solchen gibt, geschweige denn wie viel mal die Erde darin Platz hätte.

Das ist ja eine ganz spannende Frage, die dein Sohn gestellt hat.

Feriechind79
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Feriechind79 »

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von aryu »

@Routine / Verstehen / Langeweile
Ich finde es als LP eine recht schwierige Gratwanderung zwischen "anspruchsvolle Aufgaben lösen lassen" und "zu langweiligen Routineaufgaben verknurren". Mit meinen Kids, die "abhängen", wenn sie ständig mit der Klasse arbeiten müssen und deshalb oft selbständig arbeiten, rede ich hin und wieder und sage ihnen, dass ich ab und zu auch von ihnen mal sehen muss, dass sie den Prüfungsstoff in angemessenem Tempo erledigen können. "Es reicht ja, wenn sie es verstanden haben" ist eben nicht ganz richtig. Es hilft den Kids nicht, wenn sie wissen, dass sie 323 faktorisieren müssen, wenn sie das Einmaleins nicht geübt haben und deshalb nicht wissen, dass 323 17 mal 19 ist. Dann bekommen sie das nicht schnell genug gebacken. Solange sie mit einer 5 in Mathe zufrieden sind, ist das total easy. Wenn sie aber finden, hey, ich bin mega begabt in Mathe, ich will eine 6, und gleichzeitig weigern sie sich aber, den Krempel zu absolvieren, der an der Prüfung kommt, dann wird's einfach uuuh schwierig. Ich mache drei Niveaus in den Prüfungen, es ist also nicht so, dass ich die Guten nicht fordere, aber einfach nur "Das finde ich langweilig" geht halt auch nicht. Ich versuche dann sie mit irgend einer "Challenge" abzuholen, eben mega auf Tempo oder so. Klappt aber nicht immer...

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Ariadne
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

aryu hat geschrieben: So 18. Nov 2018, 21:05 @Routine / Verstehen / Langeweile
Ich finde es als LP eine recht schwierige Gratwanderung zwischen "anspruchsvolle Aufgaben lösen lassen" und "zu langweiligen Routineaufgaben verknurren". Mit meinen Kids, die "abhängen", wenn sie ständig mit der Klasse arbeiten müssen und deshalb oft selbständig arbeiten, rede ich hin und wieder und sage ihnen, dass ich ab und zu auch von ihnen mal sehen muss, dass sie den Prüfungsstoff in angemessenem Tempo erledigen können. "Es reicht ja, wenn sie es verstanden haben" ist eben nicht ganz richtig. Es hilft den Kids nicht, wenn sie wissen, dass sie 323 faktorisieren müssen, wenn sie das Einmaleins nicht geübt haben und deshalb nicht wissen, dass 323 17 mal 19 ist. Dann bekommen sie das nicht schnell genug gebacken. Solange sie mit einer 5 in Mathe zufrieden sind, ist das total easy. Wenn sie aber finden, hey, ich bin mega begabt in Mathe, ich will eine 6, und gleichzeitig weigern sie sich aber, den Krempel zu absolvieren, der an der Prüfung kommt, dann wird's einfach uuuh schwierig. Ich mache drei Niveaus in den Prüfungen, es ist also nicht so, dass ich die Guten nicht fordere, aber einfach nur "Das finde ich langweilig" geht halt auch nicht. Ich versuche dann sie mit irgend einer "Challenge" abzuholen, eben mega auf Tempo oder so. Klappt aber nicht immer...

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Hast du denn schon hb Kinder erlebt, die sagten, dass sie mega begabt sind in Mathe und dann finden, dass sie eine 6 haben wollen? Und das dann nicht schafften, weil sie den Routinekrempel nicht absolvieren wollten? Das kann ich mir nämlich schwer vorstellen. Denn diese Kinder wissen ja dann, wozu sie lernen sollten, weil sie selber eine 6 wollen, weil sie das offenbar wichtig finden. Mein hb Kind haben Noten wirklich null interessiert, das war für sie absolut kein sinnvolles Ziel.
Mal eine generelle Frage, die mich wirklich interessiert: Könnt ihr denn das Einmaleins so weit auswendig, dass ihr bei 323 automatisch, auswendig wisst, dass es 17 mal 19 ist? Ich also nicht. Ich kann das Einmaleins nur bis 10 so richtig vollständig auswendig, ohne nachzudenken. Ist das allgemein so, dass das Schulstoff ist? Dann habe ich das wohl völlig verpasst. Und ich habe trotzdem die Matura gemacht, studiert und promoviert... :wink: Ich frage es eben auch, weil wir bei unserer Tochter jetzt genau an dem Punkt sind: Sie kann das kleine Einmaleins (so nennt man es, oder?) noch nicht und sieht den Sinn nicht, das zu lernen. Da denke ich, dass du völlig recht hast, aryu, DAS muss man einfach auswendig können. Deshalb interessiert es mich aber; muss das beim grossen Einmaleins wirklich auch sein?

Und eine andere Frage: Gibt es wirklich so viele andere Beispiele, wo man sagen kann, das muss das Kind auswendig können und immer wieder Repetitionsaufgaben lösen, da es nicht reicht, wenn es das Prinzip verstanden hat? Ich denke nicht, dass es da so viele Gebiete gibt, dass man damit rechtfertigen kann, dass auch hb Kinder ständig Routineaufgaben machen müssen.
LG,
Ariadne

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von enjel »

Ariadne hat geschrieben: Di 20. Nov 2018, 11:27 Mal eine generelle Frage, die mich wirklich interessiert: Könnt ihr denn das Einmaleins so weit auswendig, dass ihr bei 323 automatisch, auswendig wisst, dass es 17 mal 19 ist? Ich also nicht.
Nur kurz "reinschneiend": Nein, ich auch nicht. Und ich war immer sehr gut in Mathe und habe ein Nachdiplomstudium in angewandter Statistik :wink: Aber das kleine Einmaleins macht Sinn, das bis zu einem gewissen Grad zu automatisieren, nur wie schnell ist dann immer noch die Frage .... meine in der ganzen Schulkarriere schlechtesten Noten hatte ich im Kopfrechnen :mrgreen: Am Gymnasium hatten wir aber gar nie mehr solche Tests. Mir war das Verständnis immer wichtiger in Mathe als das Automatisieren/Auswendiglernen.
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

Aryu
ich sehe das auch wie du. Wobei ich sehr viele HB-Kinder erlebe, die der Ehrgeiz packt, wenn sie klare Vorgaben bekommen. Auf der Primar das Blitzrechnen, das klar vorgibt, wieviele Aufgaben in welcher Zeit. Habe noch kein Kind gehabt, das damit nicht auch Routine bewältigt hätte. In der Regel geht das ganz schnell und sie könnens. Meine eigenen Kinder eingeschlossen. Die waren nie zu langsam, wenn sie klare Ansagen bekamen, aber immer, wenn es hiess arbeitet daran so weit ihr kommt.
Und zu deiner Aufgabe, echt jetzt, das müssen sie können und das auf Zeit? Ich hab die Matura also geschafft ohne das, gut ich war in Mathe nur gerade genügend, aber sowas musste ich nie können. Mein Mann ist mathemtaisch top, hat an der ETH noch eine 6 geschafft, aber auch er kann sowas nicht schnell. Klar, wir sehen schon, was möglich sein könnte, aber müssten das ausprobieren. Unsere Grosse ist mathematisch ebenfalls top, aber sowas hat auch sie nie auf Zeit gelernt. Ich sehe einfach den Sinn bei solchen Aufgabe nicht. Einmaleins ja, Teilbarkeitsregeln auch klar, das mögen sie ja sogar und damit kann man schnell mal Faktoren bestimmen. Primfaktorzerlergung, auch da Teilbarkeitsregeln und Erfahrung mit Zahlen sind hilfreich.
Ich weiss, dass bei unserer Zweiten auch sehr auf dem Grossen Einmaleins rumgeritten wurde bis 20x20. Sie sagt heute, das hätte sie nie wieder gebraucht, hat uns aber einige Zeit und mich Nerven gekostet, bis sie das drin hatte. Trotz mathematischer Höchstbegabung. Hier an der Oberstufe war das aber lustigerweise nur für die Sekschüler ein Thema, die höhere Stufe hat das nur mal am Rande angeschaut.

Ich denke, HB-Menschen suchen eher nach Regeln, Strategien und finden es spannend, mit den Zahlen zu jonglieren. Ach ja und unsere Zweite wäre wegen Mathe nicht in die Sek. empfohlen worden, sie war in der Primar ungenügend. Grund: sie konnte nicht kopfrechnen und zwar dann nicht, wenn sie die Zahlen gesagt bekam. Sie hat sie im Kopf immer verdreht oder das Resultat verdreht aufgeschrieben. Da ihre Mathenote zu 2/3 aus Kopfrechnungsprüfungen bestanden, bei denen die Aufgaben gesagt wurden, hat sie da kläglich versagt. Sie hat dann in der Sek. mit 5.5 abgeschlossen und ihr war todlangweilig in Mathe. Jetzt in der Berufsschule versagt sie gerade kläglich, es ist soooo langweilig und wir müssen nun schauen, wie sie es hinbekommt, dass sie ihrer Begabung gemäss, ihr Potential ausschöpfen kann. Auch unsere Grosse hat in der Berufsschulmathe voll den Stress, weil sie sich kaum genug fokussieren konnte auf die für sie extremst langweiligen Aufgaben. Zum Glück hat der Lehrer ihr die Freiheit gelassen im Unterricht keine Mathe zu machen, weil er merkte, dass sie sonst zu viel Routine bekam und zu wenig konzentriert gewesen wäre. So war sie dann letztlich gut in Mathe, obwohl sie, als BMS_Schülerin sehr gut hätte sein müssen/können.
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ausländerin
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von ausländerin »

Ariadne, die Frage habe ich mir auch gestellt. Ich weiss auch nicht was 19*17 ist, obwohl ich ingenieurin bin. Und in Kopf rechnen können muss ich höchestens auf einem Markt in Osteuropa wenn ich verdacht habe dass hier eigene rechnungsregeln gelten. Ich wundere wirklich für was es noch gut sein kann auswenig 17*19 rechnen zu können (ausser meine Tochter will eine Lehrerin werden, dann muss sie es können :-))

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aryu
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von aryu »

Ariadne hat geschrieben: Di 20. Nov 2018, 11:27 Hast du denn schon hb Kinder erlebt, die sagten, dass sie mega begabt sind in Mathe und dann finden, dass sie eine 6 haben wollen? Und das dann nicht schafften, weil sie den Routinekrempel nicht absolvieren wollten? Das kann ich mir nämlich schwer vorstellen. Denn diese Kinder wissen ja dann, wozu sie lernen sollten, weil sie selber eine 6 wollen, weil sie das offenbar wichtig finden. Mein hb Kind haben Noten wirklich null interessiert, das war für sie absolut kein sinnvolles Ziel.
Ich habe z.B. aktuell einen hb-Schüler, der jetzt grad etwas enttäuscht ist, dass er eine abgerundete 5 im Schnitt hat. Ich habe mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass ich lieber einen Theo (so heisst er nicht...) habe, der sich im Unterricht nicht langweilt und für sich persönlich weiter kommt, als einen, der den Unterricht langweilig findet, auch wenn er dafür in den Prüfungen nicht ganz top abschneidet. Jeder, der später mit ihm zwei Worte über Mathe wechselt, wird sofort merken, dass er da was auf der Platte hat. Ich denke, wir haben uns da jetzt aber schon gefunden. Ich sage ja auch nicht, dass es unlösbar ist, ich sage nur, es kann echt knifflig sein.
Mal eine generelle Frage, die mich wirklich interessiert: Könnt ihr denn das Einmaleins so weit auswendig, dass ihr bei 323 automatisch, auswendig wisst, dass es 17 mal 19 ist? Ich also nicht. Ich kann das Einmaleins nur bis 10 so richtig vollständig auswendig, ohne nachzudenken. Ist das allgemein so, dass das Schulstoff ist? Dann habe ich das wohl völlig verpasst. Und ich habe trotzdem die Matura gemacht, studiert und promoviert... :wink: Ich frage es eben auch, weil wir bei unserer Tochter jetzt genau an dem Punkt sind: Sie kann das kleine Einmaleins (so nennt man es, oder?) noch nicht und sieht den Sinn nicht, das zu lernen. Da denke ich, dass du völlig recht hast, aryu, DAS muss man einfach auswendig können. Deshalb interessiert es mich aber; muss das beim grossen Einmaleins wirklich auch sein?
Für das Leben ist es total unwesentlich, ob man 17*19 auswendig kann. Aber Binome und faktorisieren sind bei uns z.B. Prüfungsstoff an der Gymi-Aufnahmeprüfung. "Faktorisiere (2x^2-15x-323)" könnte eine Prüfungsfrage sein. Und sie stehen an der Gymiprüfung unter Zeitdruck. Ich verteile meinen Kids in der Klasse auch nur selektiv bei bestimmten Themen einen Taschenrechner. Ja, er spart Zeit, und ja, er kann hilfreich sein, aber meine Erfahrung zeigt: Sobald sie das Gerät in der Hand haben, schalten viele den Kopf aus.
Gibt es wirklich so viele andere Beispiele, wo man sagen kann, das muss das Kind auswendig können und immer wieder Repetitionsaufgaben lösen, da es nicht reicht, wenn es das Prinzip verstanden hat? Ich denke nicht, dass es da so viele Gebiete gibt, dass man damit rechtfertigen kann, dass auch hb Kinder ständig Routineaufgaben machen müssen.
Müssen sie ja auch nicht "ständig", habe ich ja geschrieben? Worauf möchtest du jetzt von mir eine Antwort? Wie geschrieben, es gibt einfach ein paar Aufgabentypen, bei denen ich das verlange. Wenn ich jeweils die Mathe-Gymiprüfungen meiner Kids anschaue, dann kann ich bei rund 80% der Fehler, die sie gemacht haben, sagen: "Fehlende Routine". Beim Umwandeln von Masseinheiten zum Beispiel. Vorzeichenfehler bei Termvereinfachungen, oder Fehler bei Doppelbrüchen undundund. Manches auch, was man nach der Gymiprüfung getrost vergessen kann, zum Beispiel - meinetwegen - was 17*19 gibt. Aber ich muss sie ja zu diesem Punkt bringen, und die vom Gymi fragen nicht nach einem Status. Und da neigen viele meiner Kids dazu, mir einfach nicht zu glauben, dass manche Sachen mittelfristig notwendig sind.
Hausdrache hat geschrieben: Di 20. Nov 2018, 13:01Und zu deiner Aufgabe, echt jetzt, das müssen sie können und das auf Zeit? Ich hab die Matura also geschafft ohne das, gut ich war in Mathe nur gerade genügend, aber sowas musste ich nie können. Mein Mann ist mathemtaisch top, hat an der ETH noch eine 6 geschafft, aber auch er kann sowas nicht schnell. Klar, wir sehen schon, was möglich sein könnte, aber müssten das ausprobieren. Unsere Grosse ist mathematisch ebenfalls top, aber sowas hat auch sie nie auf Zeit gelernt. Ich sehe einfach den Sinn bei solchen Aufgabe nicht. Einmaleins ja, Teilbarkeitsregeln auch klar, das mögen sie ja sogar und damit kann man schnell mal Faktoren bestimmen. Primfaktorzerlergung, auch da Teilbarkeitsregeln und Erfahrung mit Zahlen sind hilfreich.
Siehe oben, ja, im Zusammenhang mit Binomen oder auch mit Kürzen müssen sie das in nützlicher Frist können. Beim Kürzen von 221/323 sind wir ja schon bei der Primfaktorzerlegung, und die Teilbarkeitsregeln für 13, 17 und 19 sind nun mal für Dreistellige Zahlen nicht wirklich praktikabel.
Ich weiss, dass bei unserer Zweiten auch sehr auf dem Grossen Einmaleins rumgeritten wurde bis 20x20. Sie sagt heute, das hätte sie nie wieder gebraucht, hat uns aber einige Zeit und mich Nerven gekostet, bis sie das drin hatte. Trotz mathematischer Höchstbegabung. Hier an der Oberstufe war das aber lustigerweise nur für die Sekschüler ein Thema, die höhere Stufe hat das nur mal am Rande angeschaut.
Ja, dieses konkrete Thema ist hier auch nur in der Sek ein Thema, den Grund habe ich oben genannt: Gymiprüfung. Wobei mein Mann am Gymi von seinen Schülerinnen und Schülern dann auch erwartet, dass sie sämtliche Potenzen bis 1024 auswendig können.
ausländerin hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 09:46Ich wundere wirklich für was es noch gut sein kann auswenig 17*19 rechnen zu können
Dazu nur der Satz eines Referenten aus der Hirnforschung, der kürzlich an der benachbarten Primarschule zum Thema Lernen auf die Zuschauerfrage: "Sie, ich verstehe wirklich nicht, wozu mein Kind alle Hauptstädte der afrikanischer Staaten (nur ein Beispiel, ich weiss nicht mehr, worüber genau er sich geärgert hat...) auswendig lernen muss?!" antwortete mit: "Wissen Sie, es kommt gar nicht so drauf an, WAS ihr Kind auswendig lernt. Wichtig ist, DASS es etwas auswendig lernt, das ist exzellentes Gehirntraining."

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lunita
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von lunita »

Ojaaaa, das grosse Einmaleins ist meiner Meinung nach unabdingbar für eine Gym-Aufnahmeprüfung, zumindest hier in ZH. Wenn man jeden Zusammenhang erst errechnen muss, ausprobieren, welche Faktoren wo enthalten sind.. jesses, das würde zeitlich nie reichen. Bei solchen Rechnungen muss es auf einen Blick klingeln. Und danach im Gym geht es noch eine lange Zeit so weiter (mehrere Jahre), bis der Taschenrechner das Hirn ablöst :oops:

Ich kann von mir behaupten, dass ich seit meiner Schulzeit z.B. diese vermaledeiten Quadratzahlen auswendig kann und sie auch nie mehr vergessen werde ;-) Das ist so etwas, das einfach auf der Festplatte bleibt, ob man will oder nicht.... 324....625.....196....225.. ich liebe es :mrgreen: :mrgreen:

Mein Grosser war in der Mittelstufe an einer Privatschule, welche solche Routineaufgaben nicht zu einem festgelegten Zeitpunkt von den Kids erwartete. Und er hatte echt Probleme nachher, weil er es NIE MEHR richtig gelernt, und dies WIRKLICH sehr beklagt hat. Dazu gehörte auch das Umwandeln von Masseinheiten. Er war dann in der Sek und anschliessend im Gym echt aufgeschmissen und es hat ihn unntötig Aufwand gekostet.
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

lunita hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 16:16 Und danach im Gym geht es noch eine lange Zeit so weiter (mehrere Jahre), bis der Taschenrechner das Hirn ablöst
Ich habe auch das Gymi absolviert, und bei uns war das nicht so. Kann mir nicht vorstellen, dass der Gymi- und Maturastoff so extrem abweicht pro Kanton.
Also ich rede nicht von der Gymi-Vorbereitungsprüfung, die in ZH ja sowieso jenseits ist.
@ aryu
Müssen sie ja auch nicht "ständig", habe ich ja geschrieben? Worauf möchtest du jetzt von mir eine Antwort?
Mir geht es darum: dass es einige wenige Gebiete gibt, wo SchülerInnen etwas auswendig können müssen, was einfach sitzen muss, und es dazu einfach repetiert und repetiert werden muss (wie z.b. das kleine Einmaleins), wird oft als Grund vorgebracht, um zu sagen, auch hb Kinder müssen halt lernen, Repetitionsaufgaben zu lösen. Und in der Folge gibt man ihnen diese fast täglich auf, weil sie diesen Mechanismus können müssen. Aber das steht für mich in keinem Verhältnis zu der Notwendigkeit, weil es eben gar nicht so viele solcher Gebiete gibt. Ich sehe das bei meiner Tochter: sie hat nie seitenweise Blätter ausgefüllt, auf denen sie Adjektive, Nomen etc. anstreichen musste, aber sie kann es einfach, weil sie das Prinzip begreift. In ganz vielen anderen Sachen ist das auch so. Im kleinen Einmaleins nützt das nichts, da sie jede Rechnung einzeln ausrechnet. Bisher ist das aber das einzige Gebiet. Ich denke also, dass hier einfach für diesen spezifischen Fall des kleinen Einmaleins eine Lösung gesucht werden muss, und dass diese nicht sein kann, dass sie überall Repetitionsaufgaben lösen muss, damit sie das Prinzip lernt... das habe ich jetzt viel zu umständlich erklärt, ich hoffe, es ist deutlich...:oops:

Also ich finde einfach, man macht es sich zu einfach, wenn man sagt, auch hb Kinder sollen wie alle anderen die Repetitionsaufgaben lösen, nur weil sie den Mechanismus des Auswendig-Könnens in einigen Gebieten draufhaben müssen. Deshalb wollte ich wissen, ob es wohl wirklich viele solcher Gebiete gibt, wo das Begreifen des Prinzips nicht ausreicht, und was die Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist.
LG,
Ariadne

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aryu
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von aryu »

Ariadne
Bei uns geht man ab der 2. Sek ins Gymi, Langzeitgymi gibt es nicht. Das ist vielleicht ein Unterschied zu dem, was du gemacht hast. Wenn du ab der 6. ins Gymi bist, hattest du logischerweise Binome etc. als du bereits im Gymi warst. Das ist hier halt anders. Und dann kommt hinzu, dass deine Schulzeit wie meine auch wohl schon eine Weile her ist. Ich habe Matura vor 22 Jahren gemacht. Von Wahrscheinlichkeitsrechnen habe ich das erste Mal etwa 3 Jahre vor der Matur gehört. Das ist bei uns jetzt bereits 1.Sek-Stoff. Es isch im Fall nüme s'Gliiche.

Ja, dann habe ich das schon richtig verstanden, aber dann verstehe ich einfach nicht, von wem du diese Frage beantwortet haben willst, ich habe den Eindruck, du stellst sie mir, sehe mich aber als total falsche Adressatin. Ich habe mich als Schülerin in den Sprachen oft genug über solchen Kram, den du da beschreibst, aufgeregt, weshalb ich jetzt in der Mathe versuche, hbs von genau solchen Aufgaben zu befreien. Also, während sich ein Grossteil der Klasse über mehrere Lektionen hinweg mit hoffentlich geeigneten Methoden die Eigenschaften der verschiedenen Vierecke aneignet ("Meine Diagonalen sind nicht gleich lang und ich habe vier gleich lange Seiten, was bin ich?"), lautet der Auftrag für den hb vielleicht, ebensolche Rätsel für die anderen zu erstellen, oder eine "Vierecksortiermaschine" in Form eines Flussdiagramms zu entwerfen. Ein paar wenige Aufgaben sind halt auch für ihn obligatorisch, aber weshalb deine Tochter diesen Scheiss machen muss, kann ich dir nicht erklären.

LGRU
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