Abklärung Hochbegabung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Drag-Ulj
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Drag-Ulj »

Fördern zu Hause finde ich je nach Kind/Situation auch eher kritisch... Mein Kind kam mit 5 Jahren in den KiGa mit dem Wissensstand eines Erstklässlers. Es war ihm aber ziemlich peinlich, dass er das alles konnte und gewisse 1.Klässler die er kannte noch nicht ... im KiGa wollte er nichts davon zeigen, er hats für sich behalten.

Was hätten wir noch fördern sollen? Instrument hat ihn zu diesem Zeitpunkt keins interessiert und er war oft auch so müde, dass er am Nachmittag/Abend gar nicht mehr was tun mochte. Mehr Schulstoff fördern hätte keinen Sinn mehr gemacht... klar haben wir zu Hause auch anderen Stoff geliefert, aber das Kind war trotzdem oft sehr unausgeglichen, nervös und tw. auch unausstehlich... gut, ihm hat zusätzlich auch der Rahmen des KiGas nicht dringend gefallen: singen, Händli halten und eben die "langweiligen" Themen!
Erst seit er in der 1. Klasse ist, ist er ausgeglichen und glücklich, auch wenn er in diesem Jahr nicht wirklich viel gelernt hat. Wir finden es in seinem Fall sehr schade, dass wir ihn nicht direkt aus dem 1. KiGa in die 1. Klasse geschickt haben (einer der ältesten und mit Abstand der Grösste) - aber er war so schüchtern und auch das, was man als "sozial auffällig" nennt! Seit der Schule ist ers wirklich nicht mehr...

Es gibt 1000 Wege und nie weiss man, welcher der richtige ist/sein wird.

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aryu
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von aryu »

@Förderung zuhause
Ja, also, das darf man sich jetzt nicht als "Unterrichtssituation" vorstellen. Aber wenn unsere Kinder etwas wissen wollen, haben wir meistens eine Antwort parat bzw. oft auch Zeit und das Know-How, der Frage mit dem Kind zusammen nachzugehen. Und das dürfte auch noch eine Weile so bleiben. Es wäre mir aber nie in den Sinn gekommen, zu sagen "so, jetzt beschäftigen wir uns eine Stunde lang mit dem Zahlenraum bis 100..."

Ich glaube, man muss einfach so gut wie möglich aufs jeweilige Kind eingehen, es gibt sicher kein Patentrezept, das bei allen funktioniert.

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Drag-Ulj »

So habe ich es auch nicht gemeint... wobei das Kind es eigentlich vor dem KiGa in dieser Art gewollt hätte :/
Aber irgendjemand schrieb es auch schon, das Kind war tw. so nervös und aufgewühlt, dass es dann meine Aufgabe war, die Ruhe im Kind zu fördern.
Und dann jeden Morgen vor dem KiGa: schon wieder das gleiche Thema?! Mami, können wir nicht etwas Anderes lernen?!

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aryu
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von aryu »

Ja, eben, es passt sicher nicht für jedes Kind. Hochbegabte (wenn sie es denn wirklich sind...) brauchen eben oft nicht "anderes zusätzlich", sondern sie brauchen "anderes anstatt". Deshalb bin ich ein grosser Fan vom Teildispensationsmodell.

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Drag-Ulj »

Jedes Kind hat seine Begabung und natürlich kann keine speziell und besonders und vor allem ständig gefördert werden.
Wer super zeichnet, kommt im KiGa sicherlich auf seine kosten und kann sich auch zu Hause selbst fördern... auch soziale Begabungen können im KiGa und im Alltag gut gelebt werden... wer hingegen einfach wie du es sagst "anderen Stoff" als den gegebenen braucht, da wird's schwieriger.
Die Beispiele sind sehr banal, wohlbemerkt.

mamily
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von mamily »

viele kinder bringen vielleicht das natürliche potential mit und werden zu hause ergänzend noch (sehr) gut gefödert (eben wie aryu sagt, die fragen werden / können / wollen zu hause beantwortet werden - für solche kinder ist der kindergarten oft sehr langweilig, weil sie eben anders denken / erforschen / lernen (stichwort home learning environment).

Ich finde die idee mit der teil-dispensation auch super, nur wird das bei uns an der schule nicht gemacht - daher meine frage an diejenigen, die eine teildispenasation bekommen haben: in welchen kantonen wohnt ihr und wie habt ihr das beantragt? Das "beste" was bei uns passieren könnte ist ein 1-2 h pull out ab der 4. klasse (wenn es das bis dahin noch gibt, in den unteren stufen haben sie es bereits seit 2 jahren gestrichen da die Ressourcen anderwertig eingesetzt werden mussten)...
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Phase 1
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Wir haben die Abklärung nicht beim KJPD sondern beim SPD (Schulpsychologischen Dienst) gemacht. Ich würde sie aber wohl nicht mehr dort, sondern bei einer Fachperson für HB machen lassen. Nur den IQ zu bestimmen (das machte die Psychologin damals) bringt nicht so viel, eine Potentialanalyse wäre sinnvoller.

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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AnnaMama
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Ich kann mir vorstellen, dass du beim KJPD gut aufgehoben bist. Wenn eine Fachperson für HB in eurer Nähe ist würde ich mir wohl trotzdem überlegen, die Abklärung bei dieser Person zu machen.
Ob eine Therapie sinnvoll ist kommt wohl sehr auf die Probleme an. Warum möchtest du eine Abklärung machen? Hat dein Kind Probleme wegen der allfälligen HB?

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

Wir haben unseren Sohn soeben abklären lassen - auf privater Basis, da es im KiGa zwei Jahre geheissen hat, er sei völlig in der Norm. Das haben wir gegen Ende KiGa aber immer weniger geglaubt. Insbesondere war uns auch nicht klar, was er ein Jahr in der ersten Klasse soll. Das Ergebnis ist, dass unser Sohn so weit von der Norm weg ist, dass uns die Psychologin geraten hat, Alternativen zur Volksschule zu prüfen. Für uns ist aber klar, dass das zurzeit noch zu früh ist. Mit dem offiziellen Bericht der Abklärung ging es auf einmal schnell: Er kann die erste Klasse überspringen, bekommt IF, kann in die Begabtenförderung und noch einiges mehr. Für uns hat sich die Abklärung gelohnt. Nicht zuletzt verstehe ich meinen Sohn jetzt viel besser wie früher und weiss auch, warum er zu Hause immer unerträglicher wurde. Allerdings hat uns der ganze Spass 2000 Franken gekostet für eine Dienstleistung, die auch der schulpsychologische Dienst hätte erbringen können. Im Nachhinein würde ich eine solche Abklärung ausdrücklich verlangen.
sie 2009
er 2010

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Malaga
Schön, dass ihr für euren Sohn eine so gute Lösung gefunden habt. Unser Jüngster hat auch die 1. Klasse übersprungen und es war die beste Entscheidung. Wir mussten ihn damals nicht mal abklären lassen. Die Kindergärtnerin hat alles eingefädelt und der Wechsel ist gut verlaufen. Er ist jetzt in der 4. Klasse und ist glücklich in der Schule. Leider gibt es in unserem Schulhaus keine Begabtenförderung. Aber im Moment ist ein Zusatzprogramm für ihn auch nicht nötig. Er holt sich viel Hirnfutter in der Freizeit.

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Käfermutti »

Malaga1 hat geschrieben:Wir haben unseren Sohn soeben abklären lassen - auf privater Basis, da es im KiGa zwei Jahre geheissen hat, er sei völlig in der Norm. Das haben wir gegen Ende KiGa aber immer weniger geglaubt. Insbesondere war uns auch nicht klar, was er ein Jahr in der ersten Klasse soll. Das Ergebnis ist, dass unser Sohn so weit von der Norm weg ist, dass uns die Psychologin geraten hat, Alternativen zur Volksschule zu prüfen. Für uns ist aber klar, dass das zurzeit noch zu früh ist. Mit dem offiziellen Bericht der Abklärung ging es auf einmal schnell: Er kann die erste Klasse überspringen, bekommt IF, kann in die Begabtenförderung und noch einiges mehr. Für uns hat sich die Abklärung gelohnt. Nicht zuletzt verstehe ich meinen Sohn jetzt viel besser wie früher und weiss auch, warum er zu Hause immer unerträglicher wurde. Allerdings hat uns der ganze Spass 2000 Franken gekostet für eine Dienstleistung, die auch der schulpsychologische Dienst hätte erbringen können. Im Nachhinein würde ich eine solche Abklärung ausdrücklich verlangen.
Malaga: ist der schritt in die 2. Klasse nicht wahnsinnig gross? Ich meine, die erstklässler lernen jetzt erst lesen und schreiben, aber die 2. Klässler stehen doch schon ganz wo anders. Oder wird der fehlende stoff irgendwo sonst noch aufgearbeitet? Vielleich sieht es für mich als Aussenstehende nur so schwierig aus und dein sohn beherrscht schon einen grossteil des 2. Klässler-stoff.
Mich würde also sehr interessieren, wie diese eingliederung vonstatten geht
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von stella »

Käfermutti
Wenn ein Kind springen darf, beherrscht es in der Regel den Schulstoff der gesprungenen Klasse. Viele Kinder bringen sich das Lesen und Rechnen selber bei. Wenn Lücken bestehen, dann schliessen diese Kinder sie oftmals in einem hohen Tempo selber, bis sie wieder anstehen, weil es ihnen in der Schule erneut langweilig ist.
Wer nicht selber Erfahrung mit HB Kindern hat, der kann sich nicht vorstellen, wie fix diese Kinder im Lernen sein können und wie fest sie eine kognitive Herausforderung brauchen. Meist bessert sich die Situation erst im Gymer... (Mein Mann hat mit einem studiert, der NIE lernen muss. Der musste bis zur Doktorarbeit nur die Arbeiten schreiben und auch die hatte er viel schneller als die anderen... so was gibt es...)
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Käfermutti »

stella hat geschrieben:Käfermutti
Wenn ein Kind springen darf, beherrscht es in der Regel den Schulstoff der gesprungenen Klasse. Viele Kinder bringen sich das Lesen und Rechnen selber bei. Wenn Lücken bestehen, dann schliessen diese Kinder sie oftmals in einem hohen Tempo selber, bis sie wieder anstehen, weil es ihnen in der Schule erneut langweilig ist.
Wer nicht selber Erfahrung mit HB Kindern hat, der kann sich nicht vorstellen, wie fix diese Kinder im Lernen sein können und wie fest sie eine kognitive Herausforderung brauchen. Meist bessert sich die Situation erst im Gymer... (Mein Mann hat mit einem studiert, der NIE lernen muss. Der musste bis zur Doktorarbeit nur die Arbeiten schreiben und auch die hatte er viel schneller als die anderen... so was gibt es...)
Ja, bei hochbegabten kann ich mir das auch gut vorstellen. Mein man studierte an der FH BWL und ein klassenkollege hat nebenher an der uni auch noch medizin studiert. War für den kein ding.
Aber nicht alle springenden kinder sind hochbegabt, vielleicht auch einfach 'nur' etwas weiter und deshalb in der altersentsprechenden klasse unterfordert.
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Käfermutti »

So wie phase1 ihren sohn beschreibt kenne ich den beschrieb einer hochbegabung. In einem bereich derart weit, dass die eltern mühe haben stoff zu liefern. Aber in vermeintlich einfachen bereichen kriegen sies nicht auf die reihe. Ein kind, das in allen bereichen weiter ist, hat für mich noch keine zeichen einer hochbegabung - soll nicht heissen, dass man dort nicht nach gehen sollte. In dem moment ist ja ein klassensprung oft der richtige weg. Aber ein hochbegabtes kind, das in anderen bereichen defizite/mühe hat sollte doch dort unterstützt werden und nicht noch mehr überfordert durch einen klassensprung. Oder sehe ich das falsch?

Meine tochter hat sich das schreiben noch vor dem kiga selbst beigebracht, im 1. Jahr hat sie + und - rechnen gelernt. Aber ich würde nie von einer hochbegabung sprechen.
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Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Re: Abklärung Hochbegabung

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