Abklärung Hochbegabung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Antworten
Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

Mein Sohn hat auch die erste Klasse übersprungen und das war auch die einzig richtige Entscheidung. Ich bin mittlerweile sogar der Meinung, dass ihm das zweite KiGa-Jahr mehr gebracht hat wie ihm die 1. Klasse gebracht hätte. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass es nicht nur Lernziele in Deutsch und Mathe gibt, sondern eben auch solche weiche Faktoren. Die Meinung, dass die 1. Klasse die schwierigste zum Überspringen sei, vertrat übrigens eine Expertin für hochbegabte Kinder an einer Veranstaltung des EHK.
sie 2009
er 2010

Benutzeravatar
AnnaMama
Vielschreiberin
Beiträge: 1630
Registriert: Di 10. Jan 2006, 14:35

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Interessant, dass diese Aussage von einer Expertin kommt. Wahrscheinlich muss man einfach in jedem Fall schauen was im Moment das Richtige für das entsprechende Kind ist. Die Beispiele hier zeigen ja, dass auch ein Sprung vom Kindergarten in die 2. Klasse Sinn machen kann.

Ich denke es ist wahrscheinlich sehr vom Kind abhängig. Unserem Sohn hat das zweite Kindergartenjahr auch mehr gebracht als der Besuch der 1. Klasse. Wir haben schon nach einem Jahr über eine mögliche Einschulung gesprochen. Die Kindergärtnerin wollte ihn aber wegen dem emotionalen Bereich gerne noch ein Jahr behalten. Er wurde bei ihr sehr gut gefördert und durfte viel eigene Ideen einbringen. Sie war sehr wachsam und ist dann selber mit der Idee, die erste Klasse zu überspringen, auf uns zu gekommen.

Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

Ob Überspringen gelingt, hängt definitiv vom Kind ab und leider ganz stark auch von der aufnehmenden Lehrperson. Ich habe mir das mit dem "Wie geht Schule" ehrlich gesagt nie so wirklich überlegt. Aber ich finde, es hat was. Stofflich gefordert war mein Sohn auch in der 2. Klasse nicht wirklich - am ehesten hat ihn das Schreiben herausgefordert. Er konnte dann aber seine Energie ins Soziale, ins "Wie geht Schule" etc. investieren, was gut war. Alles in allem war das Überspringen eine Herausforderung für ihn, was ja das Ziel der Sache war. Heute ist er in der 3., geht gerne in die Schule, hat einen super Lehrer, ist leistungsmässig an der Spitze dabei und macht gerne "Schluderi-Fehler". Das macht mir aber nicht so Bauchweh. Ich selber war ähnlich und wurde immer besser, je höher die Anforderungen wurden. Intellektuell könnte mein Sohn definitiv mehr leisten, aber solange er gerne in die Schule geht, ist für mich alles gut. Er hat viel Freizeit und weiss damit etwas Sinnvolles anzufangen.
sie 2009
er 2010

Benutzeravatar
Berlin
Vielschreiberin
Beiträge: 1066
Registriert: Fr 30. Jul 2004, 10:13
Wohnort: Region Zürich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Berlin »

ausländerin hat geschrieben: Do 21. Mär 2019, 19:28 Könnt ihr bitte mir kurz schreiben was genau ein Kind am Ende der Erste Klasse können muss? Oder ein Link zu Lernzielen? Irgendwie finde ich nichts für ZH und würde gerne besser einschätzen können wo genau meine Tochter jetzt steht. Danke!!
@Ausländerin: Wieso fragst Du nicht die Lehrperson? Die kann Dir einerseits die Lernziele genau darlegen und vor allem auch beantworten, wo in etwa Deine Tochter steht - auch im Vergleich zu ihren Mitschülerinnen.

Wieso interessiert Dich diese Frage so?
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

ausländerin
Stammgast
Beiträge: 2319
Registriert: Mi 28. Jan 2015, 15:09
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von ausländerin »

Vielen Dank euch für Ideen und Feedback! Malaga -danke dir für der Punkt wegen "wie schule funktioniert". Ich glaube auch das ist ein wichtiger punkt, und ich hatte es nicht im kopf.
Meine Tochter ist in 2 Kiga und reagiert schon stark psychosomatisch auf Langweile (über die sie seit letzte Herbst beklagt). Sie ist momentan mitte in einer Abklärung und die Resultate werden erst in ein Paar Wochen bekannt. Die erste Reaktion der Psychologin aber war dass wir richtig bei ihr sind, und ehrlich - ich habe seit Monaten meine Tochter nicht so motiviert und glücklich erlebt wie nach dem ersten Test.
Meine Tochter ist eine Anpassungskünstlerin - die erste Kiga hat am Ende der letzten Jahr keine Ahnung gehabt dass das Kind schon seit Anfang Kiga lesen und schreiben kann - und die war sehr gute Kiga. Sie haltet auch an alle Regeln, macht grundsätzlich mit, obwohl nicht sehr aktiv - also ein unproblematisches Kind dass nicht gross auffällt. Mit Lerhperson von 1 Klasse können wir nicht reden da bei uns mehrere Parallelklassen gibt und Verteilung erst in Juni bekannt ist. Positiv ist dass es mehr Jahrgangsklassen sind - und meine Überlegung war nicht wirklich überspringen aber eine Bitte sie in teil der Fächer bei der 2 Klasse mitmachen zu lassen. So eine Art 1-2 klasse in einem Jahr. Ohne die Abklärungsresultaten ist alles noch rein hypothetisch, aber ich kann Unterforderung in der 1 klasse schon voraussehen (besonderes in Mathe, wenn der Ziel ist nur bis 20 plus minus rechnen und vermutlich Naturwissenschaftlichen Themen), und so wie meine Tochter tickt - wird kein Lehrer das je von sich aus merken können. Ich kenne mich aber mit Schweizer Schulsystem und auch Anforderungen nicht wirklich gut aus (erstes und einziges Kind). Für das hilft mir schon von euch zu wissen was mehr oder weniger die Kinder können sollen.
Die Tochter ist jetzt schon eine der Jüngsten (ist noch 5), und auch sehr klein, obwohl sportlich sehr stark und grobmotorisch begabt. Sozial hat sie wieder durch überanpassung ihre Probleme - sie kann sich gut verteidigen gegen die Kinder die ihr egal sind, aber bei Freundinnen passt sie sich an, macht alles mit und ist auch dafür beliebt - bis ihr zu viel wird und sie weg rennt und heult und in ihres Schneckenhäuschen verkriecht. Die besten Freundinnen von ihr sind aber schon lange in der Schule und ein paar Jahre älter. Mit denen ist sie immer zufrieden.

Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

Mein Sohn ging eigentlich immer gerne in den KiGa. Er hat sich nie über Langeweile beklagt. Er bastelt und werkt gerne. Er hatte zwei super Kindergärtnerinnen und am Werkbank die wildesten Sachen gebaut. Zu Hause war er im zweiten KiGa-Jahr ziemlich untragbar, aber nun gut - er hat hin und wieder seine mühsamen drei Monate. Die Ernüchterung kam in der 1. Klasse. Nach einer Woche meinte er: Und wann lerne ich jetzt endlich was? Von dem her ist es eine kluge Entscheidung, da etwas vorzuarbeiten um etwas in der Hand zu haben.

Interessant ist, was du über deine Tochter schreibst bzgl. Anpassung. Es werden viel weniger Mädchen als hochbegabt diagnostiziert als Buben - nicht weil Mädchen generell dümmer sind, sonder weil sie sich zurückziehrn und anpassen. Die Buben dagegen hauen auf den Putz und fallen auf - meistens nicht positiv, aber sie fallen immerhin auf..
sie 2009
er 2010

ausländerin
Stammgast
Beiträge: 2319
Registriert: Mi 28. Jan 2015, 15:09
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von ausländerin »

Liebe Malaga, schön dass dein Sohn gut in Kiga hatte. Werkeln würde meiner Tochter auch gefallen aber das gibt es nicht. Ich weiss eigentlich nicht so genau was sie machen. Sie langweilt sich im Kreis und wochenplan aufgaben. Nachmittag Kiga ist besser. Sie findet Ihre beide Kiga aber sehr nett - sie hat sie beide gern, aber trotzdem, sie würde am liebsten zu Hause bleiben oder mit mir ins Büro gehen.
Was Anpassung angeht - ich glaube es stimmt dass es typisch für Mädchen ist an Regeln zu halten und nicht anecken und dann erst zu Hause ausflippen oder dann wie bei ihr - ständige schmerzen ohne dass es Grund gibt und nur am Morgen, usw. Ich hoffe wissen wir mehr in ein Paar Wochen. Was wir dann wissen und was eir damit machen ist noch offen. Ich kann einfach nicht mehr tatenlos zusehen...

Benutzeravatar
AnnaMama
Vielschreiberin
Beiträge: 1630
Registriert: Di 10. Jan 2006, 14:35

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Ausländerin, ich finde es gut, dass ihr Eure Tochter abklären lässt. Sobald ein Kind irgend in einem Bereich auffällig wird finde ich diesen Schritt sinnvoll.

@Anpassung
Unser Ältester hat sich stets angepasst und ist nicht auffällig geworden ... das kann auch bei Jungs passieren. Dadurch haben wir zu lange nicht gemerkt, dass er in der Schule unterfordert ist. Er ist vom Charakter her nicht einer, der Herausforderungen sucht und hat es genossen, dass er nicht viel tun musste. Irgendwann ging es dann aber mit der Anpassung nicht mehr und er entwickelte körperliche Beschwerden, hatte Schlafprobleme und war extrem unzufrieden. Wegen jeder Kleinigkeit motzte er. Wir hielten diese Situation fast nicht mehr aus und liessen ihn abklären. Leider änderte sich auch nachher nichts mehr. Seit er im Gymi ist geht es ihm wieder viel besser.

Benutzeravatar
Nellino
Posting Freak
Beiträge: 3699
Registriert: Mi 11. Okt 2006, 16:22
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Da wos am schönsten ist

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Nellino »

annaMama: unser sohni ist ähnlich..er hat nun nach seinem zwischenjahr die kantiprüfung gemacht und geschafft. Bin nun gespannt aufs gymi..denke aber auch dass es ihm da gefallen wird.
Bild

Benutzeravatar
Hausdrache
Vielschreiberin
Beiträge: 1093
Registriert: Mo 22. Aug 2005, 10:04
Wohnort: Zentralschweiz

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

Ausländerin
viel entscheidender als die Lernziele, sind ganz andere Dinge.
Wie gut und wie lange kann ein Kind still sitzen.
Wie gut kann es sich auf Vorgaben einlassen?
Wie gut kann es sich selber organisieren?
Gelingt im Zuhören auch bei längeren Sequenzen?
Hat es Freude am Schreiben, kann es den Stift unverkrampft halten, auch bei längerer Arbeit damit?
Kann es sich in eine Gruppe einfügen und auch mal warten.

Es gäbe noch diverse Dinge.

Springen
da hört man vieles, was gut sei, was eher nicht. Sicher immer schwierig zu überspringen, sind tendenziell die ungraden Jahre, weil da oft neuer Stoff kommt, der dann im geraden Jahr vertieft wird. Unsere Grosse hat aber die dritte Klasse übersprungen, da wurden wir sehr davor gewarnt, das war dann aber kein Problem. Sie hat dann nochmal die erste Oberstufe übersprungen, ist von der 5. Klasse direkt auf ende 1. Oberstufe gewechselt. Da habe ich verstanden, dass HB-Kinder stofflich alles aufholen können, wenn sie wollen. Unsere Grosse hatte nur sehr wenig Hilfe und in den Sprachen hat sich das auch etwas gerächt, das hat sie nie ganz aufholen können, dass sie da wirklich top geworden wäre. Sie hat sich aber auch nicht wirklich bemüht. Mathe, Physik, Geschichte, Bio, Geographie, war absolut kein Problem.

Was ich sagen will, wenn Kinder wirklich leicht lernen und HB sind, dann holen sie das ohne Nachhilfe, ohne viel Hilfe von Lehrpersonen und was weiss ich alles auf. Unsere Jüngste ist da gerade spannend. Letztes Semester war die erste Mathenote super, dann nur noch vier und darunter. Nun hat sie beschlossen, das können zu wollen und von einer Prüfung zur Nächsten ist sie deutlich über fünf. Ohne wirklich viel zu tun, einfach vor der Prüfung nochmal genau schauen, um was es ging. Das reicht am Vorabend. Das konnte unsere Grosse auch in der BMS noch. Ein Semester Mathe ungenügend, nächstes Semester Mathe 5, oder sogar 5.5. Den Abschluss dann mit 5.5 hingelegt. Die Lehrer denken aber immer, wenn sie ungenügend sind, dass sie nun Lücken hätten und das nicht mehr aufholen könnten. Das hat sich nie bestätigt. Sie wussten schon wie es geht, nahmen es einfach zu locker, oder haben sich vor der Prüfung nicht nochmal schlau gemacht, dazu noch Flüchtigkeitsfehler, weil sie denken ich kann das eh... In den Sprachen ist es deutlich schwieriger, aber auch da war ich erstaunt, was immer wieder möglich war. Eine Note mit wenig Aufwand, lag da schon drin.

Ich würde mir definitiv keine Sorgen um den Stoff machen. Viel wichtiger ist das soziale Umfeld, die Motivation, Aufgaben die Spass machen und herausfordern und der Wille des Kindes. Aber, es ist auch wichtig, dass Eltern davon überzeugt sind, dass sie es schaffen. Dann liegt so viel mehr drin, als sonst.

Ich wünsche euch eine gute Entscheidung, Mehrjahrgangsklassen sind super, sofern die Lehrerinnen damit wirklich gut umzugehen verstehen. Ich hoffe für euch, dass ihr da gut unterstützt werdet.
Bild

Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

ausländerin
Stammgast
Beiträge: 2319
Registriert: Mi 28. Jan 2015, 15:09
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von ausländerin »

Liebe Hausdrache, vielen Dank für so viel infos. Wir warten noch erst ab was bei der Abklärung rauskommt. Du hast viele Punkte aufgelistet, und grundsätzlich kann meine Tochter fast alles, aber nur wenn es sie interessiert oder wenn sie sich bewusst anpasst. Zu Hause kann sie keine Sekunde still sitzen und wird es auch vermutlich nie können, in Kiga geht es problemlos (hab selber gesehen sonst würde ich es nie glauben), nur fingernägel leiden drunter. Grosse gruppen hasst sie - wegen Larm und zu viel Ablenkung - das wird vermutlich später auch nicht besser. Aber sie ist grundsätzlich beliebt und kommt mit älteren Kinder sehr gut klar. Stift konnte sie schon mit 10 monaten richtig und unverkrampft halten. Sie gibt aber sehr schnell auf wenn was nicht klappt und grundsätzlich gehört sie zu kinder die einfach zu faul sind sich anzustrengen. Diese faulheit ist aber seit Kiga zeiten da - früher hatte ich ein Kind das selbständig sein wollte und so viel wie möglich lernen wollte. Seit Kiga ist das vorbei ambesten sich bedienen lassen und einfach ohne Anstrengung was zu schnappen und das bleibt dann hängen (oft weiss ich gar nicht woher sie etwas weiss). Als Baby wollte sie immer Gross und selbständig sein, jetzt will sie wieder ein Baby sein.

Benutzeravatar
carmela
Newbie
Beiträge: 7
Registriert: Di 25. Jun 2013, 07:57
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von carmela »

hallo zusammen

wir haben uns jetzt auch für ein klassenüberspringen entschieden. unsere tochter ist zur zeit noch in der 1. klasse und wird im sommer in die 3. kommen. wir haben den grossen vorteil in einer kleinen gemeinde zu wohnen, wo es nicht so viele schüler hat und eine klasse aus 3 Jahrgängen besteht. sie hat jetzt während der 1. klasse fast den ganzen Stoff der 2. klasse mitgemacht und das dank ihrer super LP. unsere tochter ist voll motiviert und gut integriert bei den älteren Mädchen.
ich habe aber trotzdem meine bedenken bezüglich dieses überspringens... vielleicht wie andere mütter auch??? z.b. die Freizeit: unsere tochter wird ab nächstem Schuljahr jeden nachmittag (ausser mittwoch) schule haben, englisch wird dazu kommen, mehr Hausaufgaben etc . Wie haben das eure kinder gemeistert? und für jene, die das überspringen schon länger hinter sich haben: wie hat sich das später in der Pubertät geäussert? sind die kinder aufgefallen/abgefallen bezüglich der älteren Schulkameraden?

ob hochbegabt oder nicht - wir werden nichts abklären lassen und auch keinen IQ-Test machen lassen.

Benutzeravatar
aryu
Mod. im Ruhestand
Beiträge: 2258
Registriert: Di 8. Jun 2004, 18:39
Geschlecht: weiblich
Kontaktdaten:

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von aryu »

Carmela
Voraussagen sind schwierig. Ich kenne Kinder, die im Verlauf der Schulzeit noch eine zweite Klasse übersprungen haben, ohne dass es Reibungen gab, und andere, die später eine Klasse wiederholt haben. Ich denke, wichtig ist, dass dem Kind geholfen werden kann, wenn es wegen seiner schulischen Situation leidet.

LGR
Gutmensch - no one likes us, we don't care.

Benutzeravatar
AnnaMama
Vielschreiberin
Beiträge: 1630
Registriert: Di 10. Jan 2006, 14:35

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

Ich finde es wichtig, dass für den jeweiligen Moment geschaut wird. Was die Zukunft bringt kann man nicht voraussagen. Wenn später wieder mal Probleme auftauchen sollten kann dann wieder eine gute Lösung gesucht werden.

Bei unserem Jüngsten gab es bis jetzt keine Probleme in der Schule, die mit dem Klassensprung zusammenhängen. Er ist aber auch nicht so viel jünger als das zweitjüngste Kind in seiner Klasse. Was die Pubertät bringt werden wir dann sehen. Wenn es so weiterläuft wie bis jetzt kommt es gut. Er ist vom Charakter her ein Kind, das nicht aneckt oder gemieden wird, auch wenn er sein grosses Wissen weitergibt.

Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

carmela hat geschrieben: Sa 18. Mai 2019, 11:59 ich habe aber trotzdem meine bedenken bezüglich dieses überspringens... vielleicht wie andere mütter auch??? z.b. die Freizeit: unsere tochter wird ab nächstem Schuljahr jeden nachmittag (ausser mittwoch) schule haben, englisch wird dazu kommen, mehr Hausaufgaben etc . Wie haben das eure kinder gemeistert? und für jene, die das überspringen schon länger hinter sich haben: wie hat sich das später in der Pubertät geäussert? sind die kinder aufgefallen/abgefallen bezüglich der älteren Schulkameraden?
Ich glaube, es ist völlig normal, dass man als Eltern etwas Bammel hat, ob das Kind das Überspringen packt. Das ist ja auch eine ziemlich grosse Sache und nichts, dass man mal kurz zwischen Tür und Angel entscheidet. Wie es bei uns war, kannst du einige Beiträge weiter oben lesen. Kurz zusammengefasst: Es war die einzige richtige Lösung. Das mit der weniger Freizeit war übrigens nie ein Problem. Schulisch fliegt meinem Sohn alles zu. Er hat also sehr wenig Aufwand neben der Schule und immer noch sehr viel Freizeit. Er geht auch sehr gerne zur Schule. Mein Sohn ist jetzt Ende 3. Klasse und wird in zwei Monaten 9. Wie es in der Pubertät sein wird, weiss niemand. Die Entscheidung muss für JETZT richtig sein. Wenn es in einigen Jahren nicht mehr stimmt, muss man die Situation neu beurteilen. Alles Gute dir und deiner Tochter!
sie 2009
er 2010

ausländerin
Stammgast
Beiträge: 2319
Registriert: Mi 28. Jan 2015, 15:09
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von ausländerin »

Noch ein kurzes Bericht von mir: meine Tochter ist nach der Frühlingsferien von zweite Kuga direkt ins 1 Klasse gewechselt. Nach der 1 Woche wurde einstimmig die Entscheidung getroffen dass sie bleiben soll. Sie ist mehr als nur happy und geht sehr gerne hin. Sie muss noch was kleinbuchstaben schreiben angeht aufholen, aber sonst macht sie alles gut mit, auch sport, schwimmen usw. Bauchweh und kopfweh sind schlagartig verschwunden, einnässen aber nicht.
Sie wurde von Lehrerinen sehr gut und offen aufgenommen in eine mehrjahrgangsklase (1/2), und sie stehen gut dahinten. Also - die Abklärung die sehr eindeutig war hat uns wirklich sehr geholfen. Ich möchte noch Malaga Danken für der Tip mit der Abklärungsstelle - es war sehr viel Wert so eine gute Psychologin zu finden!

Benutzeravatar
Hausdrache
Vielschreiberin
Beiträge: 1093
Registriert: Mo 22. Aug 2005, 10:04
Wohnort: Zentralschweiz

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Hausdrache »

Carmela
ich kann nur Mut machen. Bei unserer Grossen haben sie immer wieder gewagt, es würde sich später rächen, sie würde das Jahr bestimmt mal noch brauchen. Dem war nicht so. Obwohl sie am Schluss wirklich mit Abstand die Jüngste war, die meisten waren drei Jahre älter, zum Teil vier und einige sogar noch mehr.
Einzig, was bei Jungs sicher eher schwieriger ist als bei Mädchen ist das Thema Ausgang, Autofahren und Freund. Wenn ein Mädchen mit 15 mit 18 Jährigen in der Klasse ist und sich da eine Beziehung anbahnt ist das halt rechtlich so eine Sache. Oder an eine Fest, wo man erst mit 16 reinkommt, wenn da erst 14 ist, die Kameraden aber 16 und älter. Oder Englischaufenthalt, sie wurde im Aufenthalt 18, durfte also die erste Zeit nicht mit den Anderen ins Pub. Auch Autofahren war so ein Thema. Die Schwierigkeit war da, einen Weg zu finden. Eine 14 Jährige gehört an sich früher ins Bett als ein 17Jähriger. Aber wenn sie dasselbe leistet, darf sie dann nicht auch Privilegien haben? Wir haben sie immer so behandelt, wie wir das für ihre Schulstufe für richtig hielten und nicht wie für ihr Alter. Das sind halt so die Herausforderungen gewesen. Es ging aber erstaunlich gut, sie wusste ja, dass sie jünger ist und kannte das Gesetzt, von daher war auch klar, dass sie halt lange nicht in den Ausgang ging. Sie hat dann mit 18 ein Jahr lang heftig nachgeholt ;) Jänu, sie lebt noch und ich auch.

Bei meiner Schwester war es anders. Sie wurde zu früh eingeschult. Irgendwann im Gymnasium hatte sie nicht mehr die gleichen Themen. Sie fühlte sich fehl am Platz. Sie hat dann freiweillig ein Schuljahr wiederholt, danach wars wieder o.k.

Wichtig ist, immer für den Moment entscheiden. Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Es gibt auch keinen Rat. Was bei einem Kind geht, muss beim nächsten nicht funktionieren. Unsere Zweite ist intelligenter als die Grosse. Sie hat aber mehr Zeit gebraucht und dann nach der obligatorischen Schule erstmal ein Zwischenjahr gemacht. Das war ein tolles Jahr für sie und sie würde es wieder machen.
Bild

Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von Malaga1 »

@ausländerin: Das freut mich sehr für deine Tochter und euch als Familie!
sie 2009
er 2010

Benutzeravatar
AnnaMama
Vielschreiberin
Beiträge: 1630
Registriert: Di 10. Jan 2006, 14:35

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von AnnaMama »

@Ausländerin
Es freut mich sehr, dass der Wechsel in die 1. Klasse so positiv verlaufen ist und die Beschwerden Deiner Tochter mehrheitlich weg sind.

Benutzeravatar
carmela
Newbie
Beiträge: 7
Registriert: Di 25. Jun 2013, 07:57
Geschlecht: weiblich

Re: Abklärung Hochbegabung

Beitrag von carmela »

Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten.

Aryu: zum Glück "leidet" unsere Tochter nicht. Sie durfte sehr schnell mit dem 2. Klasse Stoff beginnen. Aber sie würde definitiv leiden, wenn wir nichts unternehmen würden. Die Schulpsy hat uns auch gesagt, dass ein eventuelles Wiederholen immer wieder möglich wäre, sollten Probleme auftauchen. Auch ein weiteres Überspringen... davon will ich aber noch nichts hören.

Malaga1: Vielen Dank! Ja, das hier und jetzt ist wichtig. Unsere Tochter wird mit 7 Jahren die 3. Klasse starten (sie wird dann im Dezember 8). Ich habe sie gefragt, ob es denn ok ist, wenn sie nur noch am Mittwochnachmittag frei habe. Sie meinte: klar, Mami, wieso auch nicht?! :lol:

Hausdrache: An Ausgang, Freund und Autofahren mag ich noch gar nicht denken! :shock: :lol: Aber die Altersgrenze kann dann wohl schon zu einem Problem werden. Zum Glück ist unsere Tochter verhältnismässig gross und "entwickelt" (Zähne, Aussehen, etc.) und verglichen mit den älteren Gspändli fällt sie gar nicht auf. Unsere Tochter konnten wir schon von Anfang an (Baby) nicht altersgerecht behandeln. Sie war schon immer auf einem Schnellzug bezüglich Entwicklung (motorisch wie intellektuell). Aber sie ist auch sehr emotional und empfindsam, hat einen super sturen Schädel...Hat die Pubertät etwa schon begonnen?!? :lol:

Unser zweites, jüngeres Kind ist ganz normal und ihrem Alter entsprechend weit. Das ist auch eine gute Erfahrung.

Ich wünsche euch allen auch alles Gute!

Antworten