Regeln im Kindergarten

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Susanne39
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von Susanne39 »

Grundsätzlich gehört der Schulweg in die Verantwortung der Eltern.
Das ist hier auch so und ich werde es im Leben nicht verstehen. Die Schule nennt sich gerne Lebensraum, aber der hört offenbar nach Schulschluss an der Schulhaustüre auf.

Lehrerinnen (Lehrer mitgemeint) lehnen sich gerne zurück bei z. B. Scherereien auf dem Schulweg etc.
Aber einen Klassengeist hätten sie dann doch gerne.
Geht für mich nicht auf.

Was den Hort angeht, ist es so, wie stella schreibt: schicke ich ein Kind in den Hort, KANN ich ja per definitionem die Verantwortung für den Weg nicht übernehmen, ich bin ja nicht da.
Der Hort MUSS sie übernehmen.

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danci
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von danci »

Susanne39 hat geschrieben:
Grundsätzlich gehört der Schulweg in die Verantwortung der Eltern.
Das ist hier auch so und ich werde es im Leben nicht verstehen. Die Schule nennt sich gerne Lebensraum, aber der hört offenbar nach Schulschluss an der Schulhaustüre auf.

Lehrerinnen (Lehrer mitgemeint) lehnen sich gerne zurück bei z. B. Scherereien auf dem Schulweg etc.
Aber einen Klassengeist hätten sie dann doch gerne.
Geht für mich nicht auf.

Was den Hort angeht, ist es so, wie stella schreibt: schicke ich ein Kind in den Hort, KANN ich ja per definitionem die Verantwortung für den Weg nicht übernehmen, ich bin ja nicht da.
Der Hort MUSS sie übernehmen.
Ich weiss, was Du meinst und ich hatte ähnliche Gedanken. Ohne eine LP zu sein, wenn ich z. Bsp. als Mutter mein Kind vom Kiga abhole und da steht ein Kind alleine und verloren da, weil etwas mit dem abholen nicht geklappt hat oder aber ich sehe zwei Kinder auf dem Schulweg sich angreifen, dann habe ich zwar Null rechtliche Verpflichtungen einzugreifen oder zu helfen, aber dass ich es trotzdem tue, nennt man Empathie und gewisse moralische Verpflichtungen. Wenn ein Mandant nach einer Gerichtsverhandlung zusammenbricht, dann habe ich als Anwältin auch keine Verpflichtungen und es wird nicht einmal bezahlt, aber ich bleibe doch da, bis er sich gefangen hat. Und gerade bei Menschen, die sich entschieden haben, mit Kindern zu arbeiten, erwarte ich einfach eine gewisse Empathie gegenüber Kindern und frage mich schon ein bisschen, ob ich mein Kind mit gutem Gewissen zu jemanden in die Schule schicken kann, den ein weinendes Kind kalt lässt und der dann einfach heimgeht. Privat würde ich eine solche Person nämlich mein Kind nicht betreuen lassen. Ich bin daher froh, ticken unsere LPs, zumindest die, die wir bisher hatten, da anders.

@ Stella
"No News are good News" sehe ich auch so, aber ich bin einfach manchmal überrascht, wenn dann an einem Elterngespräch plötzlich etwas als grosses Problem dargestellt wird, was wir schon lange hätte beheben können, oftmals auf eine ganz einfach Art, wenn jemand mit uns gesprochen hätte. Ich hatte da bereits 1-2 Mal das Gefühl, dass sich mein Vertrauen darauf, dass die Lehrer schon kommen, wenn es notwendig ist, gerächt hat und bin darum übergegangen früher mal nachzufragen, als ich es früher getan hätte.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

ausländerin
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von ausländerin »

Ich finde es achon speziell wie hier manche meinen dass arme Kiga kein zeit hat 20 kinder bei anziehen zu helfen und kind lernen muss damit zu leben. Das sind nicht 20 kinder die es nicht können, hier geht es um nur einen kind die hilfe brauchte bei schuhe anziehen und Kiga hat a) diese hilfe bewusst verweigert und b) kind dafür bestrafft dass er es nicht konnte. Das ist für mich einfach herzlos. Falls ein Kind wirklich inmer langsam ist und immer mühe hat, kann sie doch mit kind und eltern sprechen, zusammen ein erreichbares ziel setzten und an dieser ziel arbeiten. Die bestrafungen a la du darfst nicht draussen spielen wenn du schuhe nicht anziehen kannst helfen überhaupt nicht und führen nur zu frust. Das soll doch einer Kiga klar sein, oder? Es gibt doch unterschied ob ein kind was nicht will oder nicht kann und meisten weiss man schon ob es nicht kann oder nicht will ist. Und bei "nicht kann" bestrafen?? Wenn ich solche Geschichten lese/höre wird mir klar was für tolle Kiga wir haben. Bei uns schaut immer ein Person zwischendurch ins garderobe ob ein Kind hilfe braucht, trödelt oder stört. Und das sind knapp 50 kinder, mehrere Kinder reden kaum Deutsch und 2 kindergartnerinen.

ausländerin
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von ausländerin »

Und wegen nicht abholen: es ist doch egal wer verantwortung offiziel trägt. Wenn ich ein Kind auf die strasse alleine stehen sehe und es verloren aussieht, lasse ich es doch nicht alleine? Ich versuche zu helfen. Es ist verantwortung dass jeder Mensch in der Geselschaft hat. Das Kind ist 4 jahre alt, man lässt ein kleines kind nicht einfach alleine egal ob mittagspause oder sonst was? Ihr alle würdet doch einem alleine gelassenem Kind helfen in euren Mittagspausen? Was für komische logik das ist? Und was wenn was passiert hätte? Würde es eine Kiga glücklich machen dass sie was verhindern konnte aber 10 min mittagspause sei ihr wichtiger gewesen? Gesetzlich hat Kiga nichts falsched gemacht, aber Menschlich ist es für mich einfach unverständlich. Es wäre doch so einfach Ins Hort anzurufen und zu fragen wenn jemand kommt das Kind zu holen. Brauchts 30 sek...

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stella
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von stella »

ausländerin
Ich erleb die meisten Kigä und Unterstufenlehrpersonen als sehr kümmernd. Ich kann mir nur vorstellen, dass in diesem Fall etwas schief gegangen ist. Vielleicht kam die Begleitung des Mittagstisches zu spät und ein Mami hat das Kind angesprochen und schon war es allenfalls "falsch" gepolt.

Jedenfalls kenne ich nur Kigä und Us-LP, die oft viel mehr machen, als dass sie müssten.

Susanne
Ich erlebe es auch hier anders. Die Situationen, die ich kenne, da kümmern sich die LP sehr um den Schulweg und wenn die Eltern sich melden, dann wird oft mit den Kindern Regeln abgemacht.
Ich kenne es eher umgekehrt, dass wenn LP mit den Kindern über den Schulweg reden, die Eltern sich dann einschalten, nach dem Motto, es geht die LP nichts an.

danci
Ui, das ist nicht gut. Na, dann weisst du, dass du bei dieser LP in Kontakt sein musst, wenn du keine Überraschungen erleben willst.

Schnittstelle Tagesbetreuung
Erstens muss geklärt werden, WER die Verantwortung hat. Meist ist es nach Gesetzt die "Schule, Gemeinde, Tagesschule, Hort". Es kann aber auch sein, dass die Verantwortung bei den Eltern liegt. Dann müsste man als Eltern eine Art Auffanglinie haben und vor allem die Tagesbetreuung anweisen, dass man sofort kontaktiert wird, wenn das Kind nicht erscheint.

Dort, wo die Verantwortung bei der "Schule,..." ist, müssen die beteiligten klar abgrenzen, welche Aufgabe wer übernimmt. Ich hatte das sogar von Standort zu Standort geregelt. An einem Standort hat mir die Kigä die Kinder zur Tagesschule begleitet. Das war am einfachsten. An einem wurden sie transportiert. Dort musste die Kigä am Anfang mit ihnen zum Büssli gehen, mit der Zeit musste sie einfach schauen und solang da sein, bis die Kids abtransportiert wurden. An einem dritten Ort wurden sie von einer Betreuerin abgeholt. Da musste die Kigä analog Transport am Anfang die Kinder der Betreuerin übergeben. Nach den Herbstferien wurden die Kinder beim Tschüsssagen erinnert und die Kigä blieb, bis alle Kinder weg waren.

Wichtig ist einfach, DASS es geklärt wird.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Schwups
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von Schwups »

Tagesbetreuung
Es wird bei uns auch angerufen, wenn ein Kind nicht auftaucht. Zuerst zuhause, dann Geschäftsnummern und Natels von Mutter und Vater. Der Sohn hat auch einmal vergessen zu gehen und hat dann zuhause das Telefon abgenommen. Er ist dann schnurrstraks rübergerannt. Ich habe es erst abends von ihm erfahren. Ehrlich gesagt, war ich froh, dass ich nichts davon um 12 Uhr erfuhr. Mit einer Stunde Arbeitsweg hätte ich ihn eh nicht suchen gehen können.

Ich habe auch schon die Kinder abgemeldet, da ich frei hatte und irgendwie ging es vergessen. Dazumal hatte ich zuhause das Telefon abgenommen.

Einmal war die Türe des ganzen Gebäudes aus Versehen um 16 Uhr abgeschlossen worden, Tochter kam nicht rein, obwohl die nachfolgende Türe von den Tagesstrukuren selber offen war. Die Tochter ging dann zu einem Gspänli nach Hause, deren Mutter telefonierte in die Tagesstrukturen und die Frau öffnete dann die Haupteingangstüre. Eine Woche später bekam die Tochter dann ein Geschenkli von der Frau. Wo gearbeitet wird, passieren Fehler.

Ich habe meinen Kindern eingetrichtert, nie mit fremden Leuten mitzugehen, ins Auto zu steigen. Ich glaube nicht, dass die die Hilfe von einer fremden Frau in Anspruch genommen hätte, wenn sie in den 3 Monaten anfangs kleinem Kindsgi, wo sie von der Tagesstrukturen Frau abgeholt wurden, vergessen worden wären.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

mamamia82
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von mamamia82 »

[quote="Caipi16"]Ich sehe das auch so: Die Mittagszeit bzw. wie ein Kind nach Hause kommt, liegt grundsätzlich nicht in der Verantwortung der Kindergärtnerin. Und schlussendlich ist ja auch das ein Job bzw. irgendwann hat auch eine Lehrperson Mittagspause und muss sich darauf verlassen können, dass sie dann nach Hause oder Mittag essen gehen darf - ohne dass sie noch noch bei 20 oder mehr Kindern darauf achten muss, ob und wie sie nach Hause kommen. Obwohl ich glaube, dass sich die Kindergärtnerin sicher gekümmert hätte, wenn sie gemerkt hätte, dass bei Euch an dem Tag offenbar alles schief gelaufen ist - aber eben: Ihre Pflicht ist das nicht... und vielleicht hat sie halt abgemacht und hatte auch keine Zeit, da noch darauf zu achten. War bei uns übrigens auch so: Kinder wurden um 11.50 Uhr aus dem Kindergarten gelassen - und dann hatte die Kindergartenlehrerin dann halt auch frei bzw. Pause. Da kann man nicht erwarten, dass sie sich jeden Mittag noch kümmert, wie und ob jedes Kind nach Hause kommt, weil das die Verantwortung der Eltern ist.

Das müsstet Ihr also in Zukunft einfacher besser organisieren. Jetzt ist es halt mal schief gelaufen, da geht die Welt nicht unter. Daraus lernen und darauf achten, dass es künftig besser läuft.

Betreffend Nachfragen/Gespräch: Die Kindergartenlehrerin Deines Sohnes wird wahrscheinlich rund 20 Kinder haben - stell Dir vor, dass da alle Mütter/Eltern wöchentlich anrufen oder vorbeigehen, um zu fragen, wie es geht... hey, nein... die arme Frau :lol: . Klar darfst Du mal anrufen oder sie beim Abholen darauf ansprechen und fragen, wenn Du unsicher bist oder ein Problem hast. Aber grundsätzlich: Wenn man nichts hört, darf man davon ausgehen, dass mehr oder weniger alles im grünen Bereich ist. Um die Situation zu besprechen sind die offiziellen Elterngespräche da. Und eben: Wenn es Probleme gibt, die nicht so lange warten können, meldet sich die Lehrperson bei den Eltern.

Ansonsten würde ich halt bei den Kleidern auch schauen, dass Du ihm Kleider/Schuhe anziehst, wo er möglich schnell und selbständig sein kann (Klettschuhe, Stiefel nur zum Reinschlüpfen, etc.). Habe ich damals auch so gemacht.[/quote]


Ich würde verstanden, wenn sie 20 Kinder hätte. Sie hat ungefähr 12 Kinder und meiner Meinung nach die Eltern sollten mehr wissen, wie alles im Kindi funktioniert, was sie dort machen, weil 2 mal pro Jahr oder 3 mal... das finde ich zu wenig wenn es um Gespräche geht. Das sind kleine Kinder. Was wissen sie mit 4? Zum Glück war am Emde alles in Ordnung aber dass eine Kindergärtnerin Kind allein lässt, weil ihre Arbeitszeit fertig ist... das finde ich ganz kalt und arrogant. Ich weiss es nicht was andere Eltern darüber denken. Als ich ihn für Mittagstisch eingemeldet habe, habe ich gefragt:"Wäre es möglich, dass jemand ihn abholt weil ich weit weg arbeite?" Und Betreuerin des Mittagstisches war einverstanden. Auch finde ich soe gar nicht arm, wenn die Eltern über Kinfer nachfragen. Das ist ihre Arbeit. Sie arbeitet viel weniger als die Leute in anderen Firmen, weil sie konzentriert sein muss. Es ist nicht leicht aber meine Mutter arbeitet als Lehrerin und sie hat 30 Kinder in der Klasse. Was sollte sie sagen?? Sie kümmert sich, dass alle gut angezogen sind, sie hilft und nicht wie mit meinem Sohn, einfach Ja es ist feierabend und tschüss. Und wenn Kinder draussen gehen, alle gehen. Kein bleibt in der Schule weil er sich nicht schnell anziehen kann.

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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von mamamia82 »

Ja, er ist im Kindergarten geblieben. Andere Kinder waren schneller und ich finde es so wie im Gefängnis dass du einem Kind nicht hilfst und er wollte auch rausgehen und war seehr glücklich und am Ende Ja, liebes Kind, wenn du lernst schneller zu sein, dann kannst du draussen spielen. Wenn ich nicht anständig wäre, würde ich ganz anders reagiren weil dass ist keine Armee das sind nur 4-järige Kinder.
Wie ich gesagt habe, meine Mutter arbeiter in der Schule mit kleinen Kindern und sie würde sich so etwas nie erlauben. Das finde ich eiskalt und fefühllos.
Wenn es um Schulweg geht, das habe ich sehr gut organisiert. Er kommt allein nach hause weil wir in der nähe wohnen. Und er kommt immer punktlich aber ich beobachte ihn sowieso weil man weiss nie was passieren kann. Wenn die Eltern darüber nicht rechtzeitig denken, dann kann zu spät sein.

Caipi16
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von Caipi16 »

Also jetzt passiert meines Erachtens genau das, was bei solchen Diskussionen öfters passiert: Es wird einfach interpretiert und eine Situation hochgeschaukelt - niemand war dabei, aber jede hier drin weiss anscheinend, wie genau es gelaufen ist, was passiert ist und es wird be- und verurteilt... :roll: .

@mamamia82
Ich habe NICHT geschrieben, dass die Kindergärtnerin absolut gefühlslos und kalt Dein Kind einfach hat stehen lassen, weil sie etwas anderes abgemacht hatte :!: Ich habe nur geschrieben, dass das vielleicht der Grund war, warum sie sich an dem Tag nicht geachtet hat. ABER: Ich habe keine Ahnung - weil ich nicht dabei war... genau so wenig wie Du oder jemand anders hier drin! Es war nur so ein Gedanke von mir. Ich versuche halt in jeder Situation immer beide Seiten zu verstehen bzw. Möglichkeiten aufzuzeigen, warum - ohne böse Absicht - irgendwelche Geschichten nicht gut gelaufen sind. Aber wenn Du Dich derart darüber aufregst: Sprich lieber mit der Kindergärtnerin, anstelle Dich jetzt da in ein Szenario rein zu steigern und immer wütender und empörter zu werden - das bringt nichts. Anständig fragen und versuchen, ihr Deine Situation aufzuzeigen. Vielleicht findet ihr gemeinsam künftig einen besseren Weg. Aber eben: Es kommt halt schon darauf an, wie bei Euch das mit dem Weg in den Hort oder an den Mittagstisch geregelt ist. Bei uns kamen damals MIttagstisch-Mitarbeiterinnen die Kinder vom Kiga abholen und sie begleiteten sie dann an den Mittagstisch - das war ganz klar die Verantwortung dieser Mitarbeiterinnen und nicht der Kindergärtnerin! Aber eben: Das war bei UNS so! Wichtig ist, dass man weiss, wie es ist und sich dann halt damit arrangiert. Ab der 1. Klasse war es bei uns dann auch so, dass die Eltern bzw. das Kind für den Weg von der Schule an den Mittagstisch verantwortlich waren. Aber es war dort auch klar kommuniziert: Wenn ein Kind mehr als 10-15 Minuten Verspätung hat, ruft man die Eltern an, was bei mir damals auch geklappt hat, als mein Sohn den Mittagstisch mal vergessen hat und aus Versehen nach Hause gelaufen ist. Aber eben: Ich wusste, wer für was verantwortlich ist, es funktionierte alles so wie vorgängig kommuniziert und so gab es auch kein böses Blut.

Wie gesagt: Wichtig ist, dass Du weisst, wie es bei Euch gehandhabt wird. Und wenn es bei Euch so ist, dass die Kindergärtnerin nicht zuständig ist und es auch sonst keinen "Abholservice" hat, dann ist das so und dann musst DU das so organisieren, dass es klappt.

Warum die Kindergärtnerin an dem betreffenden Tag nicht gesehen hat, dass Dein Sohn stehen gelassen wurde, sei dahingestellt - das wissen wir alle nicht und ich finde es unschön - und auch sehr unfair - ihr da nun Kälte, Arroganz oder fehlende Empathie unterzustellen!

Und: Du findest es zu wenig, dass es 2-3 Mal ein Gespräch gibt. Gut. Aber das ist nun mal hier in der Schweiz so. Punkt. Du darfst Deine Meinung haben, aber schlussendlich wird Dir nichts anders übrig bleiben, als es so zu akzeptieren, wie es nun mal hier gehandhabt wird. Sonst müsstest Du Dir halt evtl. überlegen, in Dein Heimatland zurückzukehren, wo ja offenbar in dieser Hinsicht alles viel besser ist ;-).

Und einer LP zu unterstellen, dass sie viel weniger arbeitet als andere Berufsgruppen.. ok, finde ich auch unschön und entspricht meines Wissens auch nicht per se der Wahrheit... aber wenn das Deine Meinung ist, dann ist das so. Ich würde aber evtl mit solchen Aussagen etwas vorsichtig bzw. etwas zurückhaltender sein, weil Du damit je nachdem recht ins Fettnäpfchen treten könntest (abgesehen davon, dass ein solch abschätziges Bild von LP vielleicht nicht grad förderlich ist, dass Du die künftigen Jahre, wo Du immer wieder mal mit LP zu tun haben wirst, im beidseitigen guten Einvernehmen verbringen kannst ;-)).

Ilse
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von Ilse »

In meinem Kindergarten werden die Kinder von der Tagesschule abgeholt, sie müssen oben bei der Strasse warten. Das klappte bis jetzt immer gut. Jeweils beim Tschüss sagen erinnere ich die entsprechenden Kinder, dass sie heute in die Tagesschule gehen.
Würde es aber mal nicht klappen und die Kinder/ein Kind würde nich abgeholt - ich würde es nicht bemerken. Ich bleibe über Mittag oft im Kindergarten um kurz zu essen, aufzuräumen und vorzubereiten für den Nachmittag. Von da aus sehe ich nicht dahin wo die Kinder warten.
Ich könnte dem Kind nur helfen, wenn es zurück in den Kindergarten käme - was es natürlich jederzeit möglich ist! Natürlich wird kein Kind hilflos stehen gelassen.
Aber manchmal bin ich Mittags auch nicht da, weil ich mit Kolleginnen essen gehen. Da würde ich ebensowenig von nicht-abgeholten Kindern bemerken.
Darum - ich weiss nicht, ob es richtig ist der Kindergärtnerin Kaltherzigkeit vorzuwerfen. Das können wir nicht beurteilen ohne die Situation genau zu kennen.

Und wegen dem Anziehen würde ich dringend das Gespräch suchen. Oft verstehen die Kinder etwas falsch oder interpretieren es ganz anders.
Vielleicht wollte er sich nicht helfen lassen oder die Kiga konnte gerade beim besten Willen nicht helfen (etwa weil sich ein anderes Kind in die Hose gepinkelt hat oder eines auf andere einschlug) und dein Kind war so langsam, dass sie dann gesagt hat, jetzt lohne es sich nicht mehr zum rausgehen.... Irgendsowas halt vielleicht.
Ich habe schon mit vielen Kidnergärtnerinnen gearbeitet. Und ich finde auch nicht alles gut wie und was andere machen. Aber dass einem Kind aus Böswilligkeit oder Ignoranz nicht geholfen wird oder Kinder in Not (Schulwegsituation) sich selbst überlassen werden kann ich mir bei keiner mir bekannten Kindergärtnerin vorstellen.

mamamia82
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von mamamia82 »

[quote="Ilse"]In meinem Kindergarten werden die Kinder von der Tagesschule abgeholt, sie müssen oben bei der Strasse warten. Das klappte bis jetzt immer gut. Jeweils beim Tschüss sagen erinnere ich die entsprechenden Kinder, dass sie heute in die Tagesschule gehen.
Würde es aber mal nicht klappen und die Kinder/ein Kind würde nich abgeholt - ich würde es nicht bemerken. Ich bleibe über Mittag oft im Kindergarten um kurz zu essen, aufzuräumen und vorzubereiten für den Nachmittag. Von da aus sehe ich nicht dahin wo die Kinder warten.
Ich könnte dem Kind nur helfen, wenn es zurück in den Kindergarten käme - was es natürlich jederzeit möglich ist! Natürlich wird kein Kind hilflos stehen gelassen.
Aber manchmal bin ich Mittags auch nicht da, weil ich mit Kolleginnen essen gehen. Da würde ich ebensowenig von nicht-abgeholten Kindern bemerken.
Darum - ich weiss nicht, ob es richtig ist der Kindergärtnerin Kaltherzigkeit vorzuwerfen. Das können wir nicht beurteilen ohne die Situation genau zu kennen.

Und wegen dem Anziehen würde ich dringend das Gespräch suchen. Oft verstehen die Kinder etwas falsch oder interpretieren es ganz anders.
Vielleicht wollte er sich nicht helfen lassen oder die Kiga konnte gerade beim besten Willen nicht helfen (etwa weil sich ein anderes Kind in die Hose gepinkelt hat oder eines auf andere einschlug) und dein Kind war so langsam, dass sie dann gesagt hat, jetzt lohne es sich nicht mehr zum rausgehen.... Irgendsowas halt vielleicht.
Ich habe schon mit vielen Kidnergärtnerinnen gearbeitet. Und ich finde auch nicht alles gut wie und was andere machen. Aber dass einem Kind aus Böswilligkeit oder Ignoranz nicht geholfen wird oder Kinder in Not (Schulwegsituation) sich selbst überlassen werden kann ich mir bei keiner mir bekannten Kindergärtnerin vorstellen.[/quote]
Es tut mir sehr leid aber wirklich leid, dass du nichts besseres kennst... 2-3 mal pro Jahr ist für ein Gespräch ZU wenig, wenn es um so kleine Kinder geht.. Ich rede NICHT über Kindergärtnerinnen. Ich rede über das ganzen System. ICH KOMME ZU MITTAGSTISCHBETREUERIN, WEIL MEIN SOHN EINFACH WEG IST, SO HAT SIE GESAGT.. EINFACH WEG.. UND SIE SITZT, ISST UND REAGIERT ÜBERHAUPT NICHT! Sag mir nur, dass es nicht kalt ist... Ich hab per Handy mit ihr gesprochen, weil sie hat Verantwortung genommen, und ich sage ICH KOMME GLEICH BITTE FINDEN SIE MEINEN SOHN. WAS SAGT SIE? NEIN, LEIDER KANN ICH NICHT. Und das ist ein Schulsystem? Ja definitiv kennst du nichts besseres. Ich jane nicht gesagt, dass in meinem Heimat nur besser ist, sondern denke ich dass in Skandinawischen Ländern und überall in Europa kennt man die Regeln. Was ist das? Banane Republik? Ich würde sehr gern nach hause gehen wenn ich KÖNNTE und wenn ich du wäre, würde ich nicht so sprechen, weil die Ausländer überall sind. Ich bin gar nicht böse geworden und dich habe ich nicht falsch verstanden. Manchmal hast du keine Ahnung was steckt hinten den Buchstaben... Ich wollte nur eine Lösung finden umd schau mal jetzt was Du geschrieben hast. Ist es böse oder zärtlich oder??? Mein Kind ist sehr und meega lieb, er hilft älteren Leuten, spielt gern mit Kindern, hilft mir in der Küche...und so weiter und so fort... Und wenn es um verdammten Schuhen geht, sie odt auf eine Weise ERZIEHERIN und sie sollte auch beim lehren und helfen teilnehmen.
By the way Bodensee ist 3 minuten weitweg von uns. Sag mir bitte, WAS WENN er dorthin gegangen ist? Was wäre wenn ich ohne kind geblieben wäre? Bitte probier mall sich einzuschalten und nachzudenken, wass wäre wenn NIEMAND dein Kind finden konnte... aber ja.. du hast recht.. das ist schweiz und punkt.

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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von mamamia82 »

[quote="Ilse"]In meinem Kindergarten werden die Kinder von der Tagesschule abgeholt, sie müssen oben bei der Strasse warten. Das klappte bis jetzt immer gut. Jeweils beim Tschüss sagen erinnere ich die entsprechenden Kinder, dass sie heute in die Tagesschule gehen.
Würde es aber mal nicht klappen und die Kinder/ein Kind würde nich abgeholt - ich würde es nicht bemerken. Ich bleibe über Mittag oft im Kindergarten um kurz zu essen, aufzuräumen und vorzubereiten für den Nachmittag. Von da aus sehe ich nicht dahin wo die Kinder warten.
Ich könnte dem Kind nur helfen, wenn es zurück in den Kindergarten käme - was es natürlich jederzeit möglich ist! Natürlich wird kein Kind hilflos stehen gelassen.
Aber manchmal bin ich Mittags auch nicht da, weil ich mit Kolleginnen essen gehen. Da würde ich ebensowenig von nicht-abgeholten Kindern bemerken.
Darum - ich weiss nicht, ob es richtig ist der Kindergärtnerin Kaltherzigkeit vorzuwerfen. Das können wir nicht beurteilen ohne die Situation genau zu kennen.

Und wegen dem Anziehen würde ich dringend das Gespräch suchen. Oft verstehen die Kinder etwas falsch oder interpretieren es ganz anders.
Vielleicht wollte er sich nicht helfen lassen oder die Kiga konnte gerade beim besten Willen nicht helfen (etwa weil sich ein anderes Kind in die Hose gepinkelt hat oder eines auf andere einschlug) und dein Kind war so langsam, dass sie dann gesagt hat, jetzt lohne es sich nicht mehr zum rausgehen.... Irgendsowas halt vielleicht.
Ich habe schon mit vielen Kidnergärtnerinnen gearbeitet. Und ich finde auch nicht alles gut wie und was andere machen. Aber dass einem Kind aus Böswilligkeit oder Ignoranz nicht geholfen wird oder Kinder in Not (Schulwegsituation) sich selbst überlassen werden kann ich mir bei keiner mir bekannten Kindergärtnerin vorstellen.[/quote]
Ja, er akzeptiert Hilfe. Ich habe mit Kindergärtnerin gesprochen. Mit ihm konnte ich nicht reden, weil er so geweint hat, dass ich kein Wort verstanden habe. Also.. das war kein problem. Er ist immer um 7:00 wach und jetzt jedes mal wenn er aufsteht sagt er Mami ich möchte nicht mehr ins Kindergarten gehen. Das ist mir ganz unvorstellbar... bis jetzt. Deswegen denke ich dass 2 mal elterngespräch zu haben ist zu wenig. Aber jetzt wenn ich manche Meinungen weiss (nicht deins), diskutiere ich hier nicht mehr... ich wollte mir nur bedanken noch an euch mütter die mir sehr gute Tipps gegeben haben. Danke nochmals.

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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von fisch »

Mit Harmos haben wir nun Kinder, die mit 4 Jahren in den Kindergarten kommen. Ja, es gibt Unterschiede in den Fähigkeiten sich anziehen zu können. Und ja, das ist ein Teil meiner Arbeit als Kindergartenlehrerin. Die Kinder sind zwei Jahre bei mir im Kindergarten und müssen noch nicht alles können. Ich fordere in kleinen Schritten mehr Selbstständigkeit. Aber die Aussage, dies sei mit 20 Kindern nicht möglich, stimmt nicht. Dann ist halt warten angesagt. Auch eine Fähigkeit, die geübt werden muss. Selbstständigkeit gibt Selbstvertrauen. Aber es ist nicht förderlich für das Selbstvertrauen, wenn das Kind in diesem Alter das Gefühl bekommt, es sei nicht richtig, weil es das noch nicht selber könne. Kinder, die die Helferrolle spontan übernehmen, haben bereits die hohe Fähigkeit, von sich wegzudenken und anderes um sich herum wahrzunehen. Schade, dass es Kindergärtnerinnen gibt, die dies unterbinden.
Gute Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonal und Eltern heisst für mich, dass ich bereit bin, Eltern zu empfangen. Ich verstehe die Fragen/Ängste der Eltern in der Frage: wir geht es x im Kindergarten? Wir sind doch (ausser Spielgruppe, Kita) die erste „Aussensicht“ aufs Kind. Das muss Platz haben. Dies ist meine Meinung, mein Verständnis von meiner Arbeit mit Kindern zwischen 4 und 6 Jahren.

Caipi16
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von Caipi16 »

@Ilse
Genau das meinte ich. Man schildert hier den Bruchteil einer Situation: Kindergärtnerin hat das Kind nicht rausgelassen... Kind stand draussen, wurde nicht abgeholt, Kindergärtnerin hat nichts gemacht... also: Kindergärtnerin ist kalt und arrogant oder hat keine Empathie...! Ich finde, so eine Verurteilung, ohne wirklich die ganze Situation zu kennen bzw. ohne überhaupt mal die Kindergärtnerin gefragt zu haben, ist unverschämt - sorry!

Ich gehe grundsätzlich mit Danci einig: Jeder, der seinen Job einigermassen gerne macht und es mit Menschen zu tun hat, sollte fähig sein, auch mal mehr zu machen, als nur grad das, was im Stellenbeschrieb steht. Ich mache in meiner Verantwortung als Personalleiterin auch einiges mehr, als dort drin steht... nehme mir häufiger Zeit, Mitarbeitenden auch mal bei privaten Problemen zu helfen/zu beraten... auch ausserhalb meiner Arbeitszeit... verzichte dafür auch gerne mal auf meinen Mittag... usw. Alles kein Thema. Nur: Wir alle haben auch ein Privatleben. Und: Wenn Du (Danci) nach einem Gerichtsverfahren sofort wegrennen musst, weil Du an diesem Tag einen Engpass mit Deinen Kindern hast und diese abholen musst und schon 10 Minuten zu spät dran bist, dann rennst Du vielleicht auch mal los, ohne zu sehen, dass Dein Mandant Tränen in den Augen hat und noch froh um ein 10-15minütiges Gespräch wäre... und Aussenstehende, die sehen, wie Du dann einfach wegrennst, finden dann vielleicht auch, dass Du kalt und ohne Empathie bist, weil Du das in dem Moment gar nicht siehst und halt vielleicht ausnahmsweise an dem Tag auch mal grad keine Zeit hast. Das sind blöde Situationen, die ohne bösen Willen und allen passieren können - und nichts damit zu tun haben, dass Du kalt oder ohne Empathie bist.

Ich weigere mich halt einfach, Menschen (die ich nicht kenne) aus einer Situation heraus - die mir einseitig geschildert wird und ich auch nicht persönlich erlebt habe - per se zu verurteilen. Sondern finde halt eben, dass man sich zuerst mal noch die andere Seite anhören und die ganze Situation kennen sollte, bevor man be- oder eben verurteilt.

Wir alle wissen nicht, warum die Kindergärtnerin dem Kind, das draussen stand und nicht abgeholt wurde, nicht geholfen hat. Für mich die unwahrscheinlichste Variante: SIe hat es gesehen und gedacht: "Ist mir scheissegal" - oder: "Das hat dieses Kind verdient". Aber irgendwie scheint das für gewisse Leute hier drin nun einfach mal die einzige Variante und Wahrheit zu sein :shock: . Sorry, Leute - in was für einer Welt lebt Ihr?? Für mich die wahrscheinlichste Variante: Sie hat es nicht gesehen - wieso auch immer (musste grad gehen... hat nicht mehr aus dem Fenster geschaut... war in ein Telefon vertieft... etc... die Gründe kennen wir ja nicht) - das diese Frau einfach kaltherzig, gleichgültig und arrogant ist, käme mir nun wirklich als letztes in den Sinn... bzw. würde ich erst glauben, wenn sie mir das auf Nachfragen hin so ins Gesicht sagen würde.

@Ausländerin
Woher willst Du wissen, dass nur EIN Kind in der Situation Hilfe brauchte - warst Du dabei? :shock: :roll: Vielleicht hatten grad 5 Kinder miteinander Probleme und brauchte Hilfe... das eine brachte seine Schuhe nicht zu... das andere hatte ein Puff mit der Jacke... das dritte fand die Kappe nicht mehr und das vierte hatte Nasenbluten... was weisst denn Du? Sorry, aber genau das meine ich: Keine Ahnung habe, aber munter verurteilen und alles wissen...! Sorry: Ich bewundere jede Betreuungsperson, die sich um mehrere kleine Kinder kümmern und allen gerecht werden muss. Egal, ob es 10 oder 20 sind. Das ist streng! Und nein, ich glaube nicht, dass man immer und jederzeit jedem Kind gerecht werden kann. Da geht manchmal mal eines "unter" - oder man muss etwas entscheiden, was vielleicht auf den ersten Blick unfair ist, aber wenn man noch 10 oder 15 andere Kinder hat, ist es vielleicht eine Entscheidung zugunsten der Mehrheit. Das ist so - und manchmal muss man solche Entscheidungen treffen. Und es kann mir niemand erzählen, dass eine Lehrperson, die alleine für 30 Kinder zuständig ist, allen gerecht werden kann. Sorry, egal wieviel Zeit man sich nimmt, wie engagiert man ist oder wie viel Empathie man hat - auch da geht mal ein Kind "unter" oder "vergessen"... weil es bei so vielen Kindern gar nicht anders geht. Aber eben: Das ist wohl auch das Undankbare am Job. Man bemüht sich... wird vielleicht 15 von 17 Kindern gerecht (was schon eine Leistung ist)... bei zweien kann man nur suboptimal reagieren oder erkennt vielleicht in einem Moment grad mal etwas nicht... und bumm: Die LP ist hart, arrogant und hat keine Empathie... :roll: . Also Leute, echt... in der heutigen Zeit möchte ich keine LP oder Kinderbetreuungsperson sein... wirklich nicht!

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F. Scarpi
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von F. Scarpi »

Wegen dem Helfen/Anziehen: (... und eigentlich auch was Schulwege etc. betrifft):
Was vielleicht noch wichtig ist zu verstehen für Einwanderinnen: in der Schweiz wird enorm viel Wert auf die Selbständigkeit gelegt. Das ist in der Mentalität stark verankert. Ich kann mir vorstellen, dass das für Nicht-Einheimische manchmal nicht ganz nachvollziehbar ist oder als mangelnde Hilfsbereitschaft ausgelegt werden kann.

Ich arbeite selber in der Kinder-Betreuung (Kita, aushilfsmässig auch KiGa). Ich bin manchmal selber in der Bredouille in dieser Hinsicht (arbeite noch nicht so lange in diesem Bereich). Ich neige selber dazu - in den Augen anderer oder überhaupt, je nach Sichtweise oder Standpunkt - den Kinder zu viel zu helfen. Es ist für mich eine Art mit den Kindern in Beziehung zu treten, 1:1 zu betreuen, Liebe zu zeigen, mit ihnen zu reden etc. Es ist aber nicht ganz einfach, denn erstens kommt es eben bei den anderen Betreuerinnen nicht gut an, UND, je mehr ich helfe, desto mehr wollen die Kinder die Hilfe. Kürzlich habe ich sogar aus den Augenwinkeln beobachtet, wie ein KiGa-Kind sich schnell-schnell die Handschuhe wieder ausgezogen hat, treuherzig zu mir gekommen ist und mich um Hilfe gebeten hat :lol: Ich nehme das nicht übel, aber es war klar, dass das Kind sich die Handschuhe hat selber anziehen KÖNNEN. Das ist natürlich nicht bei allen Kindern so (nicht falsch verstehen) - oftmals BRAUCHEN die Kinder die Hilfe, gerade im Winter. Handkehrum: wenn die Kinder MÜSSEN, können sie manchmal viel mehr als wir ihnen oder sie sich selber zutrauen.
Ich bin etwas in der Zwickmühle (und noch am Lernen!)... Es ist nicht nötig, den Kinder die Zuneigung und die Aufmerksamkeit, die sie brauchen - und so halt manchmal einfordern - auf diese Weise zu schenken. Es ist auch anders möglich! Andererseits finde ich aber durchaus auch, dass dieses Pochen auf Selbstständigkeit in Krippe und KiGa zu weit gehen kann. Im Sinn von: Als wäre es das EINZIG Wichtige. So kommt es mir wirklich manchmal vor bei gewissen Lehrpersonen oder Betreuerinnen. Ich weiss, dass es für das Funktionieren der Gruppe hilfreich und ein Stück weit tatsächlich auch notwendig ist. (Die KiGä ist nicht das Mami, die Krippe ist nicht die Familie :wink:) Aber damit ist diese Fokussierung eben nicht abschliessend erklärt. Vielleicht wird manchmal etwas über das Ziel hinausgeschossen - etwas mehr Pragmatismus und Empathie wären wirklich manchmal gut - das erlebe ich ganz klar so - und gebe mamamia82, Ausländerin (und anderen) somit darin recht...
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mamily
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von mamily »

F. Scarpi hat geschrieben:Wegen dem Helfen/Anziehen: (... und eigentlich auch was Schulwege etc. betrifft):
Was vielleicht noch wichtig ist zu verstehen für Einwanderinnen: in der Schweiz wird enorm viel Wert auf die Selbständigkeit gelegt. Das ist in der Mentalität stark verankert. Ich kann mir vorstellen, dass das für Nicht-Einheimische manchmal nicht ganz nachvollziehbar ist oder als mangelnde Hilfsbereitschaft ausgelegt werden kann.
das ist es in der tat, ist wirklich kulturell bedingt - ist aber auch v.a. in der deutsch-schweiz so. im tessin sieht das wieder ganz anders aus!

es ist auch nach wie vor für mich (und viele mit internationlem background) befremdlich, dass eltern eigentlich im /um den kiga / schule "nicht gerne gesehen" sind. verstehe ich auch nicht, warum. aber gut. als ich noch in die schule ging, war es zb so, dass die lp am freitag nachmittag 2h in der schule vorbereitete / korrigierte / aufräumte, und eine art "offene türe / sprechstunde" hatte, dh man konnte als elternteil schnell und unkompliziert vorbei gehen und mal kurz nachfragen ob alles in ordnung ist. ohne termin, ohne "offiziellem schnick schnack", total entspannt, die lp lernt so das elternhaus / die eltern auch "besser" kennen und weiss, was daheim so lost ist, und die elern wissen, was in der schule lost ist. eine "kaffeepause" sozusagen. informell, stressfrei, transparent. das ist hier gar nicht so, und in meinen augen ist das auch ein problem, dass schule und zu hause so formal getrennt wird. erst bei problemen wird es dann plötzlich "aktuell". es ist aber immer aktuell, nicht erst, wenn probleme auftauchen. es steht zwar überall drauf, dass elternhaus und schule an einem strang ziehen sollten - wird halt schwierig, wenn man als elternteil "nicht erwünscht" ist (es sei denn, es gibt probleme). und ganz ehrlich, wegen jedem guguus einen termin machen, wenn das in 3 sätzen zwischen tür und angel geklärt werden könnte, ist für viele eltern zu abschreckend. und der aufwand, dauernd emails hin und her zu schicken, kein kommentar. die zwischenmenschliche kommunikation "beim vorbeigehen" wäre nach wie vor die effektivste methode in meinen augen, kleine "problemchen" und missverständnisse aus dem weg zu räumen / erst gar nie aufkommen zu lassen.
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lunita
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von lunita »

mamily hat geschrieben:
F. Scarpi hat geschrieben:Wegen dem Helfen/Anziehen: (... und eigentlich auch was Schulwege etc. betrifft):
Was vielleicht noch wichtig ist zu verstehen für Einwanderinnen: in der Schweiz wird enorm viel Wert auf die Selbständigkeit gelegt. Das ist in der Mentalität stark verankert. Ich kann mir vorstellen, dass das für Nicht-Einheimische manchmal nicht ganz nachvollziehbar ist oder als mangelnde Hilfsbereitschaft ausgelegt werden kann.
das ist es in der tat, ist wirklich kulturell bedingt - ist aber auch v.a. in der deutsch-schweiz so. im tessin sieht das wieder ganz anders aus!

es ist auch nach wie vor für mich (und viele mit internationlem background) befremdlich, dass eltern eigentlich im /um den kiga / schule "nicht gerne gesehen" sind. verstehe ich auch nicht, warum. aber gut. als ich noch in die schule ging, war es zb so, dass die lp am freitag nachmittag 2h in der schule vorbereitete / korrigierte / aufräumte, und eine art "offene türe / sprechstunde" hatte, dh man konnte als elternteil schnell und unkompliziert vorbei gehen und mal kurz nachfragen ob alles in ordnung ist. ohne termin, ohne "offiziellem schnick schnack", total entspannt, die lp lernt so das elternhaus / die eltern auch "besser" kennen und weiss, was daheim so lost ist, und die elern wissen, was in der schule lost ist. eine "kaffeepause" sozusagen. informell, stressfrei, transparent. das ist hier gar nicht so, und in meinen augen ist das auch ein problem, dass schule und zu hause so formal getrennt wird. erst bei problemen wird es dann plötzlich "aktuell". es ist aber immer aktuell, nicht erst, wenn probleme auftauchen. es steht zwar überall drauf, dass elternhaus und schule an einem strang ziehen sollten - wird halt schwierig, wenn man als elternteil "nicht erwünscht" ist (es sei denn, es gibt probleme). und ganz ehrlich, wegen jedem guguus einen termin machen, wenn das in 3 sätzen zwischen tür und angel geklärt werden könnte, ist für viele eltern zu abschreckend. und der aufwand, dauernd emails hin und her zu schicken, kein kommentar. die zwischenmenschliche kommunikation "beim vorbeigehen" wäre nach wie vor die effektivste methode in meinen augen, kleine "problemchen" und missverständnisse aus dem weg zu räumen / erst gar nie aufkommen zu lassen.
sehr gut geschrieben, ich kann mich dem statement ganz klar anschliessen!!
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von Sunne12 »

@Tagesschule: Mein Sohn geht auch an einem Tag dorthin. Es ist einige Gehminuten vom KiGa entfernt. Die Tagesschule holt die Kinder im KiGa ab. Die Kinder warten im KiGa-Raum und die KiGä ist anwesend. So sollte es meiner Meinung nach auch laufen, wenn nicht anders kommuniziert.

Warum Eltern nicht erwünscht sind: Weil es ausartet. Es sind nicht alle Eltern so kompetent die Grenzen zwischen Schule und Elternhaus zu erkennen. Oder dass Freiraum für die Kinder auch Entwicklungsraum heisst. Bsp. das Kind würde sich alleine anziehen in der Garderobe, aber sicher nicht wenn die- evtl. noch übereifrige Mutter dabei steht.
In Amerika geht das scheinbar teilweise soweit, dass die Eltern am ersten Arbeitstag dabei sind und sogar noch den Arbeitsplatz einrichten.
Wir haben (ich schliesse mich ein), eine Tendenz vieles abzunehmend und zu sagen "och, aber dafür ist sie/er noch zu klein".
Früher war das ins andere extrem: "Was der Lehrer hat dich ungerecht behandelt? Kann nicht sein, du hast es sicher verdient!" Da hat man als ältestes Kind auf seine Geschwister aufgepasst, die Eltern waren auch mal einkaufen und niemand hat sich gefragt ab welchem Alter das drin liegt.
Die goldene Mitte wäre das richtige....

Partizipation: Ich habe aber manchmal auch das Gefühl, dass sich die Schulen noch nicht ausreichend an den Gedanken gewöhnen konnten, dass die Eltern ein wichtiger Teil sind und im gesunden Mass eingebunden werden. Es gibt da bessere und schlechtere Beispiele.
Diese offene Türe einmal die Woche ist sicher ein guter Weg, das könnte ich mir auch vorstellen wenn ich Lehrerin wäre.
Bei uns können wir problemlos bei der KiGä anklopfen wenn ich was habe und ich würde mal behaupten, dass das praktisch überall so ist. Sicher nicht ständig und wenn alles gut ist, reicht ja das Elterngespräch einmal im Jahr völlig. Es war für mich zu Beginn auch etwas ungewohnt, bei der TaMu frage ich jedes Mal beim Abholen, wie es gelaufen ist. Das geht im KiGa nicht, denke die KiGä wäre wohl zu recht genervt, wenn sie noch jedes Mal Rapport abgeben muss.

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badeentli84
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von badeentli84 »

Hmm, ich kenne das eher anders mit der Kultur. Meine Kleine ging schon nach 1 Woche selbstständig mit Gespänli in den Kiga, nur jetzt im Winter braucht sie Begleitung. Es liegt doch eher an den Erziehungsstil statt Kultursache...?!
Quikquikquik

mamily
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Re: Regeln im Kindergarten

Beitrag von mamily »

badeentli, wo wohnst du denn?
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mit sternchen 01/2010

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