Ich setze mich jetzt in die NesselnEine Frage schwirrt mir aber gerade im Kopf herumda du Oberstufen Lehrerin bist, denkst du man kommt da als Eltern auch automatisch mit rein und kann die Kinder auch in der Oberstufe zuhause Unterrichten? Oder denkst du eher hier könnte es schwierig werden?
Wie in jedem anderen Job kann man sich Dinge aneignen und es ist in vielen Bereichen eine Frage des eigenen Potenzials wie weit man da kommt. Dazu kommt etwas wie ein "Händchen" für diese Arbeit und das hat man oder man hat es nicht. Ich kann in ein Treuhandbüro gehen und da eine Lehre machen. Ich kann noch studieren, wenn mein Potenzial das zulässt und ich kann irgendwann als Steuerberaterin arbeiten. Rein funktional bin ich dazu in der Lage, aber ein Händchen oder gar eine Gabe oder Begeisterung werde ich dafür nie haben. Also richtig gut wäre ich sicher nie. Je höher die Stufe, desto mehr kann sich das Kind selber erarbeiten. Lehrer sind nicht Menschen die alles wissen, das müssen sie auch nicht. Solange sie wissen wie man Hilfeleistung gibt, damit das Kind selbst weiterkommt. Oder wo man jemanden finden kann, der das was erarbeitet werden will oder soll, vermitteln kann. Es gibt Kinder deren intrinsische Motivation so hoch ist, dass sie einfach machen und selber zum Ziel kommen, bei anderen ist das nicht so. Und es ist sicher auch nicht in allen Bereichen so. Da ist das Ziel dann weniger das Vermitteln des Stoffes, sondern das Ankicken der Eigenmotivation, damit das Kind es einfach wissen will. Das kann herausfordernd sein. Findet man einen Einstieg in ein Thema, das das Kind nie alleine angehen würde? Einen der das Interesse so sehr weckt, dass das Kind mitzieht? Das kann dir aber auch schon in der Unterstufe passieren. Mir passiert das. Und wie gesagt, manche Eltern stellen sich da auf den Standpunkt: Wenn sie es brauchen, werden sie es lernen.
Je nach Kind sind die Herausforderungen ganz unterschiedlich. Ein kognitiv sehr fitter Teenie kann kopfmässig in der Oberstufe über dich hinauswachsen und dann ist es angesagt, jemanden zu finden, der ihn "füttern" kann. Ein weniger fitter braucht vielleicht zehn verschiedene Wege, und versteht einen Sachverhalt erst mit dem elften. Da brauchst du dann nicht das Wissen an sich, sondern die Fähigkeit sein Denken so zu sehen, dass du einen Weg findest, seinen Murks zu lösen. Und vielleicht hast du einfach ein Kind das gut und gäbig in der Mitte schwimmt, dann ist es sicher einfacher.
Ich habe ein Kind, das ganz vieles wissen will, oder muss. Das saugt und fordert und das zum Teil in Bereichen, die mich nie wirklich interessiert haben und in diesem Masse auch nicht im Lehrplan stehen. Im Moment arbeite ich mich mit ihm ein. Studiere mit ihm zusammen die NASA Website und die Funktionsweise des Space Shuttles. Lerne dazu und bin überrascht, dass es spannender ist als ich erwartet habe. Aber ich weiss, dass der Punkt kommen wird an dem ich das nicht mehr kann oder will. Da muss er dann jemanden anderen anzapfen. Und meine Funktion wird eine andere werden.
Ich denke, wenn man wirklich will und den Aufwand nicht scheut, kann man viel. Man lernt und wächst mit, wenn man irgendwo reinrutscht. Die Grenzen sind bei allen unterschiedlich. Sie sind meiner Meinung nach auch nicht nur im Bereich des Wissens vorhanden sondern auch der Beziehung. Ich bin noch nicht da, aber Pubertät und Homeschooling, ich stelle mit das in unserem Fall nicht nur harmonisch vor
ich könnte stundenlang weiter Lesen... 
deine Zeilen haben mir echt Mut gemacht....
spass...