Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Manana
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Re: Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Beitrag von Manana »

Ich kenne auch Kinder, die mit 10 Jahren herumschreien und stampfen, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht.
Unsere machen das ab und an auch mal.
Nach meinen Beobachtungen sind das Phasen die mit einem Entwicklungsschub einhergehen. Mit 6 Jahren wars bei uns der bevorstehende Übergang in die Schule der die Kinder gefordert hat. Sie wollen gross sein, und trauern gleichzeitig noch dem Kleinkindalter nach.
Mit ca. 10 Jahren das gleiche. Einerseits werden sie langsam gross, aber irgendwie möchten sie halt auch noch Kind sein dürfen.
Bei der Tochter habe ich das jeweils sehr gut gemerkt. (Sie wird bald 10 und ist grad wieder so in einer Ablösungsphase).
Diese Zwiespälte lösen bei unseren Kinder schon vieles aus und machen sie in der Zeit launischer und aggressiver.
Dazwischen kommen dann immer wieder auch gute Phasen, wo es leichter geht mit ihnen und sie keine solchen Anfälle haben.

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Minchen
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Re: Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Beitrag von Minchen »

stella hat geschrieben:Jupi
Dann hast du offenbar Kinder, die nicht zu denen mit Special Effects gehören.

Fakt ist, dass der Entwicklungsstand von 10 Jährigen mehrere Jahre auseinanderliegen kann. Da kann es schon mal sein, das punkto Selbstkontrolle ein 10 Jähriger wie ein 5 Jähriger agiert.
Remo Largo erklärt das sehr anschaulich in einem Buch. Die Unterschiede unter gleichaltrigen können wirklich markant sein.
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Mrs. Bee
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Re: Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Beitrag von Mrs. Bee »

Unserer hat auch immer wieder so Phasen, wo er trötzelt und zwängelt. Meist weiss er selber nicht recht, was er eigentlich will :roll: Aber vor allem einfach nicht das, was ich jetzt gerade will. Im Moment bin ich noch sturer und kann mich meist durchsetzen.
Was nicht funktioniert: zu viel Druck und immer. Was funktioniert: warum willst Du nicht, was schlägst Du denn vor? Das geht natürlich nicht immer (eine Strasse wird nur am Fussgängerstreifen überquert, auf den gefrorenen Teich darf man nicht stehen). Hingegen: wen ausser mich stört es, wenn er von der Schule nach Hause kommt und seinen Karsumpel in die Ecke schmeisst? Er muss zuerst nach Hause kommen, runterfahren. Ich ja auch - und nach dem Essen räumt er es dann weg und somit ist gut.
Wegen Essen würde ich nicht so ein Tamtam machen: wenn er eine ganze Wurst will, darf er die haben - aber er "muss" aufessen. Was man selber rausnimmt wird gegessen - sonst zuerst weniger nehmen, und dann nachschöpfen. Und schon: gegessen wird am Tisch. Davonlaufen und dann noch etwas wollen (weil das Mittagessen gerade nicht nach dem Gusto des Mösiö war z.B.) geht nicht. Aber wenn er jetzt einen Teller voll gegessen hat und vom Tisch will (GG und ich plaudern gerne noch etwas nach dem Essen, ist natürlich laaaangweeeilig), dann darf er das. Und ja, dann kann es auch ein Schlecki geben.
Ich stand recht auf dem Schlauch, als die Trotzphase noch einmal kam. Ein Erziehungskurs hat mir hier enorm weitergeholfen (Starke Eltern, Starke Kinder). Kann ich nur empfehlen! Ich verstehe jetzt auch besser, warum er eben manchmal austickt. Das soll nicht heissen, dass alles akzeptiert wird. Und mittlerweile ist er ja auch alt genug zu verstehen, dass Taten oder Nichttaten Konsequenzen haben (wenn er sich nicht rechtzeitig anzieht oder die Hausaufgaben macht ist es dann zu spät, um noch einen Freund zu besuchen). Und immer daran denken: Ich bin die Erwachsene, ich weiss, ab wann ich die Kontrolle über die Situation verliere. Die Konfliktsituation so oft wie möglich rechtzeitig abfedern: bei uns geht das z.B., indem ich mich zu ihm setze und ihm sage, dass ich seinen Frust/seine Enttäuschung verstehe, mein Entscheid aber wegen dem so oder so sei. Oder indem ich frage, ob das T-Rex-Mami rauskommen müsse (das brüllt fürchterlich). Oft geht auch, indem ich sage, ich müsse schnell weg, weil ich sonst etwas sage, das mir leidtun würde (dann gehe ich kurz in den Keller oder in die Waschküche oder im schlimmsten Fall laufe ich ums Haus). Das Kind macht das mittlerweile auch so. Er darf z.B. in seinem Zimmer fluchen (Dampf ablassen muss manchmal sein :oops: ), und dann geht er einfach kurz ins Zimmer zum Fluchen, und dann können wir wieder zusammen argumentieren. Wenn nämlich seine Argumente überzeugen, muss ich mich schon auch fragen, warum ich etwas nicht durchgehen lassen soll.
Aber: auch bei uns wird's manchmal laut, und auch ich bin manchmal das blödeste Mami der Welt, aber wir vertragen uns eigentlich immer wieder. Und in solchen Momenten immer daran denken: Das Kind macht nicht alles nur schlecht. Es hat viele gute Seiten - und an die soll man sich in den Momenten erinnern. Und wenn die Situation eskaliert, weil ICH gerade nichts ertrage oder übellaunig bin: dann muss ich mich auch entschuldigen können für die Stinklaune. Kinder können das nachvollziehen, wenn man sagt "ich hatte schlechte Laune, ich bin traurig, ich bin wütend", es tut mir leid, dass ich so knurrig war.
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Nicoletta
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Re: Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Beitrag von Nicoletta »

@Kinder mit Special Effects
Cooler Ausdruck :D unsere beiden Jungs gehören auch dazu, vorallem der Kleinere :D das nächste mal denke ich an diesen Ausdruck und werde dann sicher in der Lage sein, den Tobsuchtsanfall mit noch mehr Gelassenheit zu überstehen...das ist nämlich das Einzige was neben ,konsequent sein' etwas nützt.

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Minchen
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Re: Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Beitrag von Minchen »

Mrs. Bee hat geschrieben:Unserer hat auch immer wieder so Phasen, wo er trötzelt und zwängelt. Meist weiss er selber nicht recht, was er eigentlich will :roll: Aber vor allem einfach nicht das, was ich jetzt gerade will. Im Moment bin ich noch sturer und kann mich meist durchsetzen.
Was nicht funktioniert: zu viel Druck und immer. Was funktioniert: warum willst Du nicht, was schlägst Du denn vor? Das geht natürlich nicht immer (eine Strasse wird nur am Fussgängerstreifen überquert, auf den gefrorenen Teich darf man nicht stehen). Hingegen: wen ausser mich stört es, wenn er von der Schule nach Hause kommt und seinen Karsumpel in die Ecke schmeisst? Er muss zuerst nach Hause kommen, runterfahren. Ich ja auch - und nach dem Essen räumt er es dann weg und somit ist gut.
Wegen Essen würde ich nicht so ein Tamtam machen: wenn er eine ganze Wurst will, darf er die haben - aber er "muss" aufessen. Was man selber rausnimmt wird gegessen - sonst zuerst weniger nehmen, und dann nachschöpfen. Und schon: gegessen wird am Tisch. Davonlaufen und dann noch etwas wollen (weil das Mittagessen gerade nicht nach dem Gusto des Mösiö war z.B.) geht nicht. Aber wenn er jetzt einen Teller voll gegessen hat und vom Tisch will (GG und ich plaudern gerne noch etwas nach dem Essen, ist natürlich laaaangweeeilig), dann darf er das. Und ja, dann kann es auch ein Schlecki geben.
Ich stand recht auf dem Schlauch, als die Trotzphase noch einmal kam. Ein Erziehungskurs hat mir hier enorm weitergeholfen (Starke Eltern, Starke Kinder). Kann ich nur empfehlen! Ich verstehe jetzt auch besser, warum er eben manchmal austickt. Das soll nicht heissen, dass alles akzeptiert wird. Und mittlerweile ist er ja auch alt genug zu verstehen, dass Taten oder Nichttaten Konsequenzen haben (wenn er sich nicht rechtzeitig anzieht oder die Hausaufgaben macht ist es dann zu spät, um noch einen Freund zu besuchen). Und immer daran denken: Ich bin die Erwachsene, ich weiss, ab wann ich die Kontrolle über die Situation verliere. Die Konfliktsituation so oft wie möglich rechtzeitig abfedern: bei uns geht das z.B., indem ich mich zu ihm setze und ihm sage, dass ich seinen Frust/seine Enttäuschung verstehe, mein Entscheid aber wegen dem so oder so sei. Oder indem ich frage, ob das T-Rex-Mami rauskommen müsse (das brüllt fürchterlich). Oft geht auch, indem ich sage, ich müsse schnell weg, weil ich sonst etwas sage, das mir leidtun würde (dann gehe ich kurz in den Keller oder in die Waschküche oder im schlimmsten Fall laufe ich ums Haus). Das Kind macht das mittlerweile auch so. Er darf z.B. in seinem Zimmer fluchen (Dampf ablassen muss manchmal sein :oops: ), und dann geht er einfach kurz ins Zimmer zum Fluchen, und dann können wir wieder zusammen argumentieren. Wenn nämlich seine Argumente überzeugen, muss ich mich schon auch fragen, warum ich etwas nicht durchgehen lassen soll.
Aber: auch bei uns wird's manchmal laut, und auch ich bin manchmal das blödeste Mami der Welt, aber wir vertragen uns eigentlich immer wieder. Und in solchen Momenten immer daran denken: Das Kind macht nicht alles nur schlecht. Es hat viele gute Seiten - und an die soll man sich in den Momenten erinnern. Und wenn die Situation eskaliert, weil ICH gerade nichts ertrage oder übellaunig bin: dann muss ich mich auch entschuldigen können für die Stinklaune. Kinder können das nachvollziehen, wenn man sagt "ich hatte schlechte Laune, ich bin traurig, ich bin wütend", es tut mir leid, dass ich so knurrig war.
Liebe deine Beiträge. Merci. :-)
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gast
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Re: Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Beitrag von gast »

Hallo zusammen

nochmals wegen dem Kind unserer Nachbarn, es liegt zum einen sicher daran, dass die Frustrationstoleranz nicht so hoch liegt, zudem war sie lange ein Einzelkind, bis jetzt noch Geschwister nachgekommen sind. Ich hab sie noch nie so gesehen, weiss es nur von ihrer Mutter oder habs schon von Gspänli gehört. Ich kanns daher nicht beurteilen, obs tatsächlich so krass ist.
Zuletzt geändert von gast am Di 16. Jan 2018, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
Liebi Grüessli

Gast

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sommer
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Re: Trotzphase bzw. Machtspiele von 6 1/2 Jährigen

Beitrag von sommer »

Vielen Dank für Eure Beiträge. :D bin froh zu hören, dass es auch andere Mamis gibt wo im "Kampf" sind. Melde mich mal später ausführlicher.
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Mit 2**tüüf und fest im Herze vom August 2010

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