Zeugnisnote 6

[naura]

Also ganz ehrlich gesagt freue ich mich für meine Tochter auf die Oberstufe mit vor allem hohem Niveau in der Klasse. Die Primarschule ist bei uns (Inklusion sei Dank) geprägt davon, dass der Unterricht und die Unterstützung auf die Schwachen und lernzielangepassten Kinder ausgerichtet sind. Die starken Kinder müssen auf diese Aufsplittung jetzt 6 Jahre warten (bei uns noch nicht lange). Ich hätte ehrlich gesagt kein Verständnis, wenn der Unterricht in der Bez wieder Kindern mit zusätzlichen Bedürfnissen angepasst würden. Mein Kind hat seit Jahren andere Bedürfnisse beim Lernen und muss sich dem Tempo und den Wiederholungen anpassen und dabei motiviert zu bleiben ist nicht gerade einfach und klappt auch nicht in jedem Fach. Die Aufsplittung nach Niveau ist ja genau dafür, dass das Tempo und die Art des Unterrichts an die Möglichkeiten der Kinder angepasst wird. Und alles ausserhalb des Unterrichts aufzuarbeiten ist in dieser Stufe mMn nicht realistisch..

[Papa68]

Und gerade bei der Berufswahl ist es dann doch logisch, dass man etwas wählt das dem Kind liegt. Ihm auch Spass macht. Bei Lese und Mathe Schwäche sicher nicht Lehrerin sondern ein Handwerklicher Beruf, ein Beruf in der Pflege etc. ein Beruf wo Sprache oder Mathe kein Thema mehr ist in der Berufsschule.

Mathe und Sprache sind wohl überall Thema. Bei handwerklichen Berufen muss man sogar sehr viel mit Zahlen jonglieren, lesen und Texte verstehen bedingt jede Ausbildung. Auch in der Pflege ist Mathe wichtig, ebenso (Fremd-) Sprachen und Textverständnis. Selbst in der Musik ist zählen wichtig und in künstlerischen Berufen kommt man um das Geschichtsbuch nicht herum.
Für betroffene Schüler ist es wirklich eine Herausforderung!

[Phase 1]

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[fally]

Phase, sind deine Kinder an einer normalen, öffentlichen Schule??? Ich staune echt wie das bei euch gehandhabt wird. Dass Kinder in der Klasse sind, die noch immer nicht lesen und schreiben können etc

[jupi2000]

Stella
Ja du schreibst von Beeinträchtigung. Aber fally von Behinderung. Ich lese schon richtig...

Naura
Bin ganz deiner Meinung!

[Phase 1]

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[mamily]

phase, ich verstehe den unterschied schon, danke
nur kommt mir vor, dass man sich halt auch mal gerne hinter irgendeiner diagnse versteckt (das ist jetzt nicht gegen dich gerichtet, sondern allgemein).

ich sehe das bei uns in der schule, für alles und jedes gibt es eine abklärung, inkl diagnose, damit mittel zugesprochen werden. ich zweifle je länger je mehr diese praxis, gerade für kinder, die sich im graubereich bewegen, an. es wird zwanghaft versucht, aus jedem nachteil einen persönlichen vorteil zu erarbeiten - der aber auf die kosten der allgemeinheit geht. gut, wenn das bei euch nicht so ist. bei uns wurde zb die begabtenförderung eingestellt, weil mehr schwache kinder förderbedarf haben. es wird sich permanent verbogen und versucht, es allen irgendwie recht zu machen. ich finde das artet teilweise richtig aus. klar, kinder, die die förderung, nachteilsausgleich etc notwendig haben, sollen diese natürlich auch bekommen, aber wenn die mehrheit der schüler eine diagnose hat, und die bisherigen "normalos" zu minderheit werden, dann läuft in meinen augen was gewaltig schief.

und sorry, auch kinder müssen lernen, mit defiziten umzugehen, und ich bin auch fest überzeugt, dass sie sich dann anderen bereichen zuwenden würden, und so neue stärken ausbilden bzw vorhandene stärken ausbauen und in diesen bereichen dann glücklich werden, auch später im leben. dieses defiziorienterte denken, der fehlende mut zur lücke, das geht auf dauer nicht gut.

[jupi2000]

Mamily
Gut geschrieben!

[Phase 1]

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[fally]

Ich habe bewusst Behinderung geschrieben, weil Phase betont hat, es gebe einen Nachteilsausgleich weil es eine Behinderung sei. Ich hätte den Begriff Behinderung sonst niemals verwendet.
Und ich finds auch etwas seltsam, dass man das Wort nicht benutzen sollte, aber wenn es einen Vorteil/Nachteilsausgleich bewirkt, wird es dann wieder betont/verwendet.

[jupi2000]

Fally
Ach so. Danke für die Erklärung!

[Phase 1]

https://mobile2.tagesanzeiger.ch/articl ... 298f000001

[Lisa-Maria]

@papa 68 also meine Tochter lernt Fachfrau Gesundheit. In der normalen Berufsschule haben sie weder Mathe noch Sprachen. Nur die Schüler welche die Berufsmatur machen haben das. Daher dachte ich das sei bei anderen Berufen auch so. Natürlich nicht bei allen, also bei Elektriker weiss ich dass Mathe und glaubs auch Physik fordern.
Aber es gibt bestimmt auch andere Berufe wo das ähnlich ist wie bei FaGe

[stella]

Mamily
Die Kinder und Eltern, die sich hinter einer Diagnose verstecken, die gibt es bestimmt. Meist ist es aber umgekehrt: Als Eltern kämpft man oft Jahre lang, bis man überhaupt Unterstützung bekommt. Meine Tochter hat ein diagnostiziertes ADHS und hat noch nie irgend etwas von der Schule an Förderung bekommen, weil sie zu wenig schlimm dran ist. Da wir nicht wollten, dass unser Kind absackt und die Erfahrung des totalen Versagens machen muss, haben wir uns die Unterstützung halt privat geholt. In der Schule heisst es immer, sie sei ein zu wenig schlimmer Fall. Und das ist im Austausch mit Betroffenen oft so, dass die Kinder eben nicht die Unterstützung bekommen, die sie zu gute hätten und die sie benötigen würden.

Ebenfalls ist ein NTA auf der Volksschule sehr, sehr schwierig zu bekommen. Da sind, zumindest im Kanton Bern, die weiterführenden Schulen besser dran. NTA werden sehr selten bewilligt.

[Leela]

@papa 68 also meine Tochter lernt Fachfrau Gesundheit. In der normalen Berufsschule haben sie weder Mathe noch Sprachen. Nur die Schüler welche die Berufsmatur machen haben das. Daher dachte ich das sei bei anderen Berufen auch so. Natürlich nicht bei allen, also bei Elektriker weiss ich dass Mathe und glaubs auch Physik fordern.
Aber es gibt bestimmt auch andere Berufe wo das ähnlich ist wie bei FaGe

Ich habe auch eine Lehre gemacht.
Schulisch war ich eine faule Sekschülerin mit knapp genügendem Zeugnis.
Bei den meisten Fächern hätte es mit Lernen sicher für eine 5 gereicht aber bei Algebra & Geometrie stand ich völlig an, da war meine Grenze einfach erreicht und ich denke, selbst mit viel Lernen wäre aus mir keine Gymischülerin geworden.
In der Berufsschule hatten wir dann zwar auch Rechnen aber das war für mich im Vergleich zur Sek. echt ein Klacks und hatte im Zeugnis dann auch eine 6.
Natürlich sehe ich jetzt nicht in andere Berufe rein aber das Niveau bei uns war ganz klar weit unter dem, was wir in der Sek. hatten (bzw. wurden halt nur noch "logische" Dinge gerechnet und nichts abstraktes mehr).

[Papa68]

@papa 68 also meine Tochter lernt Fachfrau Gesundheit. In der normalen Berufsschule haben sie weder Mathe noch Sprachen. Nur die Schüler welche die Berufsmatur machen haben das. Daher dachte ich das sei bei anderen Berufen auch so. Natürlich nicht bei allen, also bei Elektriker weiss ich dass Mathe und glaubs auch Physik fordern.
Aber es gibt bestimmt auch andere Berufe wo das ähnlich ist wie bei FaGe

Richtig, das Schulfach Mathe oder Sprachen gibt es bei dieser Ausbildung nicht. Trotzdem muss man rechnen. Muss deine Tochter z.B. nie ausrechnen, wie schnell (Tropfen pro Minute) die Infusion laufen muss? Muss sie keine lateinischen Bezeichnungen können? Muss sie keine schriftlichen Arbeiten abgeben?
Vielleicht ist sie noch ganz am Anfang der Ausbildung. Aber da wird noch einiges auf sie zukommen.

[Lisa-Maria]

Nein meine Tochter ist nicht mehr am Anfang, und sie hat keine Matheschwäche. Für sie ist die Berufsschule sehr einfach. Bei der Arbeit bin ich nicht dabei, aber auch da ist die Beurteilung sehr gut. Sie will nachher Pflegefachfrau machen, da sind die Anforderungen höher.
Aber FaGe kann man auch von der SEK A machen also ist es machbar auch wenn man nicht so gut in Mathe und Deutsch ist.
Ah ja und schriftliche Arbeiten ist sie auch im Stande zu machen obwohl Deutsch nicht ihre Stärke ist.

[Sunne12]

Was ist SEK A für ein Niveau? Bei mir gab es früher C=Real, B=Sek, A=SpezSek.
Zu den FaGe's:die müssen sehr wohl gut deutsch können! Meine Beobachtungen in den letzten 10 Jahren ist ein sinkendes Niveau bei den Lernenden. Das hat mir auch eine Berufsschullehrerin bestätigt. Das betrifft vor allem längere Texte schreiben, sinnvolle Satzbildung und Rechtschreibung.
Ich würde die Zeit in denen ich mit meinen Lernenden Rechtschreibung etc pauke anders verwenden. Ich finde das sollte Aufgabe der Schule sein....
Allerdings wird das Fach Deutsch in der Berufsschule nicht behandelt und somit nicht benotet. Die neue BiVo Start 2017 sieht vor,das die Semesterprüfungen im Betrieb eine Reflexion (ca 1 A4 Seite) beinhaltet. Da wird dann eben auch Satzstellung etc bewertet.
Immerhin korrespondieren FaGe's mit Ärzten, setzen Verordnungen um und müssen den Informationsfluss sicherstellen!
Aber ich verstehe schon nicht ganz, weshalb das Niveau so ist wie es ist. Meine Kinder kommen jetzt erst ins Schulsystem und ich bin gespannt, ob mir das Antworten liefert.... Oder wo die ersten LP 21-Abgänger in einigen Jahren stehen.
Gerade auch für Kinder mit Migrationshintergrund wird zu wenig gemacht! Dort müsste man unbedingt die Eltern stärker fordern! Wenn ich Jugendliche sehe,die schlechtes Deutsch sprechen, obschon hier geboren - diese aber dann mit den Eltern noch zum Arzt müssen,weil sie nach 30/40 Jahren immer noch kein Deutsch sprechen.... Das ist dann auch schlechte Vorbildfunktion.

[Lisa-Maria]

Meine Güte! Natürlich beherrscht meine Tochter die Sprache Deutsch!! Rechtschreibung ist nicht ihre Stärke. Sie ist in der deutsch Schweiz geboren.
FaGe ist wie früher Pflegerin. Der erste Pflegeberuf den man nach der obligatorischen Schule lernt. SEK A war früher die Real. Diese Kinder müssen ja schliesslich auch was lernen können oder nicht?! Vom A müssen sie im Altersheim die Lehre machen. Bei den Spitälern in unserer Region müssen sie in die SEK E früher SEK um FaGe zu lernen. Meine Tochter war eine gute SEK E Schülerin.

[Manjana]

Bei uns ist Sek A besser als die frühere Sek, Sek B ist die frühere Sek und Sek C ist die frühere Real