Spielgruppe ja oder nein?

[greenguapa]

Ich habe einen Sohn 3 Jahre 2 Monate alt, welcher jetzt 1 Jahr lang für 2 Tage pro Woche in die Waldkrippe ging. Jetzt habe ich ihn per Ende Monat rausgenommen weil er in eine komplett fremde Gruppe hätte wechseln müssen und ich damit nicht einverstanden war. Er hatte fast das ganze Jahr durch immer sehr Mühe mit der Verabschiedung am Morgen von mir und ist absolut kein „Anfängerkind“ gemäss Gruppenleitung der Krippe, sprich es lief harzig mit ihm im Wald. Alleine die Eingewöhnung dauerte 3 Monate.
Da ich im Clinch mit mir selber bin wollte ich mal in die Runde nach dem Dafür und Dawider fragen ihn ab August 2018 in eine Spielgruppe zu geben?
Ich muss es eben bald entscheiden da sonst alle Plätze belegt sind und kann nicht lange zuwarten und schauen wie sich mein Sohn in der Zwischenzeit entwickelt.
Seid ihr (wie mein Mann) eher der Meinung das es bis zum Kindsgi-Eintritt sowieso keine Drittbetreuung braucht oder habt ihr, vielleicht gerade mit etwas „schwierigeren“ Kindern eine positive Erfahrung gemacht, diese in die Spielgruppe zu geben?

[Sydney222]

Hallo greenguapa. Schwierig nur in Sachen Ablösung oder inwiefern?
Ganz allgemein finde ich die Spielgruppe eine sehr gute Lösung als Vorbereitung für den Kindsgi. Meine Tochter hatte in der Spielgruppe auch eine ganz schwierige Ablösungsphase (als sie grosse Schwester wurde - sogar wenn Papi für einen Termin meinerseits die Kinder übernahm weinte sie bitterlich) und im Nachhinein bin ich sehr froh, dass wir „durchgebissen“ haben, es dauerte einige Monate.
Sie geht unterdessen wieder sehr gerne in die Spielgruppe und ich persönlich bin viel positiver und gelassener gestimmt auf den Kindergartenstart im Sommer.

Und dein Sohn hat ja noch die Pause bis zum Sommer, bis die Spielgruppe starten würde.

[ats]

Bei meinem Zweiten hatten wir mit 2 1/2 auch ein Spielgruppendisaster, welches wir abgebrochen haben. Letzten Sommer haben wir es dann gar nicht mehr probiert und ich bin mir sicher, es wird im Sommer problemlos funktionieren mit dem Kindergarten. Er hat aktuell einen riesen Entwicklungsschritt gemacht und geht ganz anders auf neue Situationen zu. Ich würde einfach abwarten, wenn Du das Gefühl hast, er braucht noch Zeit.

[Sto-Na]

Ich finde die Spielgruppe eine tolle Sache! Allerdings denke ich auch, dass es Kinder gibt, welche es dann leichter haben, wenn sie routinemässig/täglich (nicht nur alle 3 Tage) in einer Gruppe sind. Der Einstieg möglicherweise etwas schwieriger, aber danach schneller Alltag. Finde es sehr Schade konnte er nicht in seiner Gruppe bleiben. Was dies für ihn bedeutet?

[greenguapa]

Sydney222,danke für deine Antwort. Er ist schwierig in vielen Sachen,am Morgen das parat machen (Mami ich wott nöd gah), dann eben das Tschüss sagen, jedesmal wenn er umfällt ein riesen Drama, wenn ein Kind „seinen“ Stock nimmt ein riesen Drama, wenn ohne ihn das Feuer entfacht wurde, weil er kein grösseres Stück Kuchen als die anderen Kinder bekommen hat, wenn er vergessen hat einen Stein als Geschenk für mich zu suchen, wenn sein Freund krank war & nicht dabei war usw. immer ein Drama..
Momentan tendiere ich dazu ihn anzumelden und wenns dann wirklich nicht geht ihn wieder rauszunehmen. Aber mir grauts schon jetzt vor dem Bringen jeweils am Morgen, und das kanns ja auch nicht sein. Aber ich frag mich halt schon ob ich ihm auch in Hinblick auf den Kindsgi einen Gefallen mache ihn jetzt einfach 1.5Jahre zuhause zu lassen. Vielleicht muss ich auch einfach akzeptieren dass er nicht in dieses „System“ passt.

ats, danke auch dir für deinen Beitrag, war es bei euch „nur“ schwierig wegen dem Verabschieden oder auch sonst?
Ich kann halt dann nicht einfach Mitte Jahr einsteigen wenn ich das Gefühl habe das er jetzt soweit ist.

Sto-Na, danke für deine Antwort, ich finde es auch sehr schade und bin auch mega enttäuscht. Morgen ist sein letzter Tag im Wald und er freut sich momentan dass er danach nicht mehr gehen muss. Das kann aber wieder ändern und vielleicht weint er nächste Woche bittere Tränen weil er wieder gehen möchte, das ist bei ihm sehr schwierig zu sagen. Ich habe ein wenig Angst dass er, wenn er dann in den Kindsgi muss total Mühe hat aber eben, ihn jetzt ums Verrecken in eine Spielgruppe zwingen möchte ich auch nicht weil ich nicht weiss ob es das schlimmer oder besser macht für ihn.

[Pippo]

kannst du ihn nicht nach den sportferien anmelden? gehts bei euch nur zu schulanfang?

Ich könnte mir vorstellen, dass euch eine pause gut tun würde - du sagst ja selber, dass es dir bereits davor graut ihn zu bringen und er ist froh muss er nicht mehr gehen, Natürlich kann eine Spielgruppe eine gute vorbereitung sein, es kann aber auch ein einziges drama sein, was den kiga start nicht einfacher macht.

ich kenne zwei kinder, welche in der spielgruppe immer mordsmssig heimweh hatten, der eine wurde deshalb sogar vom kiga zurückgestellt. Kurz vor dem kiga eintritt funktionierte es dann gut - vielleicht einfach weil sie älter waren oder weil sie wussten dass es nicht anders geht... keine ahnung. Aber es ist ein unterschied ob dein kind knapp 3 jahre alt ist oder gut 4....
Ich würde ihm wohl die zeit lassen und dann vor dem kiga eintritt das thema nochmal aufgreifen.

[greenguapa]

Pippo, nein die drei Spielgruppen welche in Frage kommen haben erst wieder ab August/September freie Plätze. Aber eben ich müsste mich bald entscheiden da diese sonst bereits wieder vergeben sind. Und falls ich mich dagegen entscheide gibt es nachher nichts mehr, dann ist er bis zum Kindsgi-Eintritt zuhause. Wir machen zwar viel ab und unternehmen oft Sachen mit anderen Kindern aber er wird nicht ausserfamiliär betreut.
Aber vor dem Kiga-Eintritt kann ich das Thema nicht mehr aufgreifen, dann ist es ja schon zu spät..?

[Sydney222]

Ich denke, dass die Spielgruppe auch eine neue Chance für ihn sein kann (und auch kein Vergleich zur Waldkrippe - deine genannten Probleme, abgesehen von der Ablösung natürlich). Neue Kinder, neue Betreuung, neue Umgebung.
Eintritt im Sommer, da kann noch so viel passieren. Und wenn es nicht sein soll, wie du sagst, dann kannst du ihn immernoch wieder rausnehmen. Ich glaube ich würde es versuchen....

[Pippo]

sorry, habs unklar geschrieben -ich meinte mit "thema aufgreifen" nicht die spielgruppe an sich, sondern das thema "Kind geht alleine in den Kiga" ansprechen und es bis dahin einfach mal ruhen lassen.

Du kannst ihn ja auch mal für nur 1 tag anmelden und wenns nicht geht, dann wieder rausnehmen (wie läuft das bei euch? Bleibt der platz dann frei? Oder wird der unterm jahr dnan nachbesetzt? ich frag nur, weil sonst vielleicht auch umgekehrt unterm jahr noch ein platz freiwerden könnte? )
Ich stells mir einfach schwer vor, wenn ihr beide da schon mit bauchweh und das schlimmste befürchtend hingeht - ist nicht gerade die perfekte ausgangslage.
Ich selber würde wohl einfach nicht 1 jahr Spielgruppen Horror mitmachen wollen um es dann eventuell im Kiga einfacher zu haben (Garantie gibts wohl keine ) - aber gell, das ist einfach meine persönliche Meinung, ich muss aber auch zugeben, ich war nie ein grosser spielgruppen fan. Ja, unsere kinder gingen hin, aber einen grossen Mehrwert konnte ich nicht feststellen (ausser dass sie die kinder kennen lernten mit denen sie danach in den kiga kamen)

[Sydney222]

Ich denke, dass die Spielgruppe auch eine neue Chance für ihn sein kann (und auch kein Vergleich zur Waldkrippe - deine genannten Probleme, abgesehen von der Ablösung natürlich). Neue Kinder, neue Betreuung, neue Umgebung.
Eintritt im Sommer, da kann noch so viel passieren. Und wenn es nicht sein soll, wie du sagst, dann kannst du ihn immernoch wieder rausnehmen. Ich glaube ich würde es versuchen....

[Bleistift79]

ich für mich sehe zwei Themen, einerseits das dein Kind Mühe hat mit der Ablösung, was ich nachfühlen kann.
Das andere Thema was du sicher selbst thematisieren kannst, sind die Sachen die du beschrieben hast. Das Mühe haben, wenn ohne ihn eine Aktion stattfindet, das vergleichen und Gefühl zu haben zu kurz zu kommen.
Persönlich habe ich die Erfahrung, dass gerade das zweite Thema man gut spielerisch und auch mit Geschichten erleben & erlernen kann. Für mich klingt dein Kind nicht „ nach einem schwierigen Kind“ eher dannach, dass er noch sehr nach dem „ Lust& Laune -Phase“, was in dem Alter auch noch völlig normal ist und es noch nicht weiss wie es mit seinen Emotionen/Frust umgehen kann; auch das ist noch völlig altersentsprechend.
Lg

[greenguapa]

Pippo, doch manchmal gibt es schon im laufenden Jahr freie Plätze, meist aber eher noch einige Wochen nach Beginn, wenn eine Eingewöhnung zb nicht geklappt hat und das Kind wieder rausgenommen wurde.
Ja ich finde eben auch wir sollten beide mit einem guten Gefühl gehen, es zwingt uns ja niemand und einfach in die Spielgruppe geben weil „man“ das halt so macht möchte ich nicht.

Sydney222, das hoffe ich eben auch, in einem halben Jahr passiert so viel in seiner Entwicklung.

Bleistift79, merci für deine Antwort, weisst du ich sage ja nicht mein Sohn sei abartig oder nicht „normal“, aber er ist einfach unbestritten sehr intensiv/extrem in beide Richtungen (positive wie negative Gefühle) und wenn etwas nicht genau so läuft wie er es sich vorstellt oder wie es in der Vergangenheit war, hat er grosse Mühe. Das ist ja auch ok, es ist einfach auffallend und ich bekomme immer in etwa dieselben Rückmeldungen.
Aber eben, da kann in 6 Monaten so viel passieren und solche Situationen treten ja auch jetzt immer wieder im Alltag auf wo man zusammen üben kann wie er mit seinen Emotionen umgehen könnte.
Aber das Ablösen kann ich nicht mit ihm Üben weil er gerne zu seinem Grossmami, Gotti usw. geht und dort war das auch nie ein Problem. Ich hab einfach Bedenken dass er dann richtig Mühe haben wird im Kindsgi wenn wir das nicht vorher in den Griff bekommen, aber wie Pippo schreibt, einfach aus Prinzip 1 Jahr Spielgruppen-Horror mitmachen will ich bestimmt auch nicht.

[Schnüff]

Unsere ältere Tochter (10) ist war auch immer sehr ängstlich in neuen Situationen. Sie hatte immer Mühe sich zu lösen. Bei ihr war es aber so, dass es ihr nachher schon gefallen hat, wenn ich sie abholte, war sie immer ganz glücklich, beim bringen aber immer traurig. Sie hat einfach leise vor sich hingeweint, aber wenn ich gegangen bin, gings dann schon. Es ist einfach ihr Charackter und sie hat auch heute noch Mühe, wenn nach den Ferien die Schule wieder losgeht z.B.

Trotzden würde ich ihn anmelden, denn zum Einen dauert es jetzt noch ein paar Monate und es könnte ganz gut sein, dass er sich in einer Innenspielgruppe wohler fühlt als im Wald. Nicht alle Kinder fühlen sich in der Waldspielgruppe wohl. Das war bei unserer 2. Tochter so, die mit dem Ablösen nicht so ein Problem hat. Aber nach einem halben Jahr Waldspielgruppe wollte sie überhaupt nicht mehr dorthin. In der Innenspielgruppe dagegen war alles super und es waren die selben Leiterinnen.

[Schnüff]

Ok, hab jetzt nochmals nachgelesen, du hast ja nicht geschrieben, er würde dann in eine Innenspielgruppe gehen. Wäre das dann auch wieder im Wald?

[Pippo]

blöde frage: war er den ganzen tag im wald oder nur ein paar stunden? ubd wie lange würde die spielgruppe dauern?

[stella]

Ich habe nicht alles gelesen.... Möchte auf einen Teil kurz eingehen.

Dein Kind wird sich nicht nicht lösen können von dir, nur weil es nicht in die Spielgruppe gegangen ist. Es muss das nicht üben. Wenn es bereit ist dazu, dann wird es das einfach tun. Normalerweise können sich Kinder im Alter um drei Jährig lösen, in der persönlichen Entwicklimg gibt es Kinder, die das viel früher oder viel später erst können. Das gleiche gilt für Themen wie Teilen, zusammen spielen,...

Wenn dein Kind so Mühe hat, dann würde ich Drück herausnehmen. Es kann ja nicht sein, dass du bereits jetzt, wenn du daran denkst, Stress hast.

Meine Grosse ging nie in eine Spielgruppe. Der Start in den Kiga war harzig. Ich glaube heute, dass sie da immer noch nicht bereit war, sich von mir zu trennen. Sie hatte Mühe bis ins höhere Primarschulalter.

Ich habe mich immer leiten lassen von "ein gestilltes Bedürfnis verschwindet von alleine" - hier ist es das nach Nähe zur Mutter.

[Phase 1]

Ich kann mich hier Stella anschliessen. Sogar die Kindergärten die die spielfruppe damals leitete hat mir empfohlen meinen Sohn wieder raus zu nehmen. Es gibt halt Kinder die für alles etwas länger brauchen und die emotional sehr stark reagieren.
Dazu das es dich Stress gibt sein übriges ( deine Antennen der Kinder spüren das).
Ich würde in der Situation das Kind nicht mehr anmelden.

[greenguapa]

Nur kurz zu Wipsi: Ich habe ja oben geschrieben das ich es nicht erzwingen möchte bzw. uns ja niemand dazu zwingt.
Ich schreibe später zum Rest noch mehr.

[greenguapa]

Schnüff, grundsätzlich fühlt er sich schon wohl im Wald, ich denke nicht das dies das Problem ist/war.3 Spielgruppen steh n zur Auswahl: Eine Spielgruppe wäre Indoor, eine wäre wieder Wald und eine wäre halb Stall mit Tieren und halb drin. Ich denke auch ich melde ihn an und falls es dann nicht geht oder auch für mich der Druck zu gross ist, nehme ich ihn wieder raus. Weil rausnehmen kann ich immer aber spontan anmelden nicht.

Pippo, er war von 8.30-14.00 im Wald. Ich habe ihn jetzt gerade gebracht und heute wars kein Problem mit Tschüss sagen..Es wäre amigs spannend zu wissen an was es liegt.

Stella, Phase1, danke für eure Beiträge, ich denke einfach ich gebe mir dann die Schuld falls der Kindsgi-Einstieg schwierig wird weil ich „Glucke“ ihn immer selber betreut habe. Aber es geht nichz nur um das Kindsgi-Thema sondern ich frage mich auch ob ich ihm nicht wertvolle schöne Erfahrungen vorenthalte wenn ich ihn zuhause lasse.

Nochmals Wipsi, er war jetzt 1 Jahr in der Waldkrippe und wenn es zum Ende der Eingewöhnung und auch danach nicht Phasen gegeben hätte wo ihm der Abschied und der Tagesablauf ring gefallen sind hätte ich ihn ganz klar rausgenommen und das ganze abgebrochen. Aber eben, wie heute zB. gibt es immer wieder Phasen wo er tschüss sagt und ohne sich noch einmal umzudrehen mit den anderen in den Wald läuft und einen guten Tag hat.

Danke euch allen vielmals für eure Inputs und Gedanken.

[stella]

greenguapa
Die Erfahrung ist für ihn nicht wertvoll, wenn es so nicht passt. Und ich denke, dass auch der Kigastart wahrscheinlich eher harzig sein wird, ob mit oder ohne Spielgruppe. Das ist einfach so meine Erfahrung mit den Kindern, die in diesem Bereich eher "jung" in der Entwicklung sind.

Egal, wie du dich entscheidest: Der Entscheid sollte so sein, als dass du sagen kannst, er fühlt sich für den Moment richtig an und dass du ihn mit Selbstbewusstsein gehen kannst. Ein leiser Zweifel und dein Kind wird das spüren und du wirst es auf dich beziehen.

Wenn dir die Spielgruppe so wichtig ist, kannst du ja mal unter Vorbehalt anmelden. Und wenn es nach den Herbstferien immer noch nicht klappt mit dem Abschied und den Dingen, die nicht so laufen, wie er es will, dann nimmst du ihn wieder raus.

Und wenn du dir vorstellen kannst, dass dein Kind an deiner Seite noch reifen sollte und dass du Vertrauen in die gegebene Entwicklung hast, dann meldest du ihn nicht an und gibst ihm diese Zeit.

Aber es muss vor allem für dich stimmen, weil du es umsetzen wirst!

Im Nachhinein gesehen habe ich mir immer viel zu viele Umstände gemacht. Die Grosse ging z.B. ins Kinderturnen. Da waren 20 wilde Jungs und 4 Mädchen. Meine war eines davon. Sie war in Gruppen eher scheu und kam da total unter die Räder. Aber weil ich die irrsinnige Idee hatte, dass man Hobbys nicht so schnell aufgeben soll, musste sie den Rest des Schuljahres dahin und sie hat jedes Mal einen Aufstand gemacht und ich kam jedes Mal ins Schwitzen. Solche Sachen hätte ich mir schenken können. Es wäre viel entspannter gewesen und hätte wohl keinen Einfluss auf ihr zukünftiges Leben gehabt, wenn ich sie dort gerade wieder raus genommen hätte, weil sie unter die Räder kam und weil die Gruppe für sie im Kiga zu gross war.