Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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manico
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Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von manico »

Hallo Zusammen

Ich grüble und grüble und komm doch nicht weiter. Mein Sohn 7 ist Hochbegabt, oder fast. So genau kann ich es wohl nicht sagen, da der Test an dem Tag stattfand als sie Kindergartenreise hatten. Also am Morgen stundenlang die steile Böschung im Wald hochklettern und am Nachmittag den IQ Test machen. Er ist in allen Bereichen überdurchschnittlich. Hat eine enorm schnelle Auffassungsgabe und ist der perfekte Schüler. Keine Auffälligkeiten nichts. Auch sozial nur positiv. Zu Hause sieht es ganz anders aus. Wenn er im Spiel beschäftigt ist und ich ihm sage dass es Zeit für die Schule ist bekommt er oft einen rieeesssen Anfall. Genau so wenn er Abends ins Bett soll (nicht Täglich aber 1—3x pro Woche schon). Ihm wäre wichtig noch weiter spielen zu können. Er kommt jedoch immer freudestrahlend von der Schule nach Hause.
Spielt er mit seimen jüngeren Bruder, dann darf dieser keine eigenen Ideen haben und er darf auch kein Spielzeug vom Grossen haben. Dies nicht mit netten Worten gesagt, sondern mit sehr viel Agression dahinter. Ich seh einfach 2 Menschen, einmal den lieben Jungen der gerne hilft und die Dinge supergut erledigt und am nächsten Tag wieder der agressive Junge der einfach nur bockt. Wiele sagen dass kennen sie auch, das sei normal etc.... aber ich frag mich immerwieder: Ist das wirklich normal oder ist er nicht doch unterfordert?
Lesen ha er von selber angefangen. Aber wenn ich ihm gesagt habe lies doch wiedermal etwas dann kam oft „dieses Scheiss lesen“. Mal so mal so. Ich versteh es einfach nicht. Dann denke ich fördern würde ihm vielleicht helfen und am nächsten Tag denke ich vielleicht ist er doch überfordert...ich dreh mich im Kreis...

Eine Schule für Hochbegabt wird schwierig, wir haben hier um die Ecke leider keine. Ich habe momentan Pfadi und ein Instrument lernen ins Auge gefasst. Aber obs dann nicht wieder Theater gibt weil er üben sollte.....

Was waren „eure“ Auffälligkeiten zu Hause?
Was sind eure Lösungen wenn es nicht gerade eine geeignete Schule in der Umgebung hat?

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Nina08
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Nina08 »

Unsere Kinder sind auch sehr vif aber hochbegabt wohl nicht. Dein beschriebenes Verhalten finde ich völlig normal und kenne ich nicht nur von meinen Kindern.

Wenn er gerne zur Schule geht und der "perfekte" Schüler ist - weshalb einen Wechsel in Betracht ziehen?

Wir kennen das doch (fast) alle. Auswärts Ängeli, zuhause Bängeli.

Edit: Ihr zieht einen Schulwechsel nicht wirklich in Betracht. Hab ich falsch gelesen.

Unsere Tochter wurde nie abgeklärt, möchte ich auch nicht. Sie ist in der 3. Klasse und hatte das Glück, seit Kiga supertolle und aufmerksame LP's zu haben die sie individuell fördern. Wie sieht das bei euch aus?

burgfraeulein
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von burgfraeulein »

Was ist deine Motivation etwas ändern zu wollen? Gibt es einen bestimmten Grund, dass du ihn zu Dingen wie Lesen usw. Animieren willst? Solange es keine Problemen gibt, ist doch super! Wenn es dir wichtig ist, bestimmte Themen oder Fähigkeiten zu vermitteln würde ich das immer nur als Option anbieten. zB wenn du mal Lust hast in Museum xy zu gehen, sag bescheid! Oder so. Ich war damals extrem "anti" wenn es um bitten oder zwang ging. Habe alles erst gemacht wenn das gegenüber aufgeben hatte oder bevor eine Erwartung ausgesprochen wurde!

Caipi16
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Caipi16 »

Also, ich meine das jetzt nicht böse - aber man schätzt, dass bei uns rund 2-5% aller Menschen hochbegabt sind. Und wenn ich so hier drin Postings von Müttern lese, gemäss derer ihr Kind (oder ihre Kinder) hochbegabt sind, habe ich das Gefühl, dass 50% aller Kinder hochbegabt sind... und wenn sie nicht hochbegabt sind, sind sie zumindest hochsensibel... Hauptsache "hoch" ;-).

Wie gesagt: Nicht böse gemeint. Aber ich denke, nur weil ein Kind vif ist und gut in der Schule, muss man noch nicht grad von Hochbegabung sprechen. Mein Sohn hat einen IQ von 134 und wäre damit per Definition hochbegabt - aber mir käme nie in den Sinn, ihn als hochbegabt zu bezeichnen. Er ist vif und nicht auf den Kopf gefallen. Perfekt. Mehr braucht's nicht ;-).

Ich würde auch meinen: Solange sich ein Kind in der Schule gut benimmt und gerne geht, gibt es keinen Grund ihn in eine andere Schule zu tun. Dass sich Kinder Zuhause oft etwas anders benehmen, ist auch nicht per se abnormal oder ein Alarmzeichen ;-).

Von daher: Freue Dich einfach, wenn Du ein Kind hast, das gut in der Schule ist und gerne geht ;-).

jupi2000
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von jupi2000 »

Caipi
Aber unbedingt erwähnen, dass der Sohn einen IQ von 134 hat, gell! :lol: :lol: :lol:

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manico
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von manico »

Wir haben unseren Sohn abklären lassen weil er schon immer anders war als Andere. Wir haben es nur für uns / ihn getan. Die Abklärung hat uns sehr geholfen ihn besser zu verstehen. Gewisse Dinge konnten wir danach besser zuordnen weshalb sie geschehen und ihm so in gewissen Situationen unterstützen. Auch die Gedanken ob es nicht doch ADHS ist konnten wir somit aus dem Weg räumen. Und wie schon öfters gelesen: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm....es geht mir nicht um die Zahl ich weiss auch nicht wie aussagekräftig die dann wirklich ist. Unser Junge ist vor allem im technischen Bereich sehr weit. Nur finde ich ist gerade dies schwierig dort ihm genügen Nahrung zu bringen. Entweder ist es Babykram oder dann gleich richtig für Erwachsene. So einen kleinen aber richtigen Traktor zum rumschrauben fehlt einfach..... Er liebt das Verkehrshaus, wir gehen auch oft hin. Und er liebt Lego. Da baut er alles zusammen, auch von Lego technik und selbstverständlich die schwierigsten und grössten Modelle.
Die Motivation ihm etwas Hirnfutter, sei es lesen oder sonst was zu geben, liegt für mich darin, dass er sonst Unausstehlich wird und auch seinen Bruder noch mehr unter Druck setzt. Klar braucht es auch Langeweile, die bekommt er auch. Denn jeden Tag etwas grosses zu unternehmen liegt auch nicht drin.
Schulmässig gäbe es die Möglichkeit eine Klasse zu überspringen. Da er aber sehr an seinen Freunden der 1. Klasse hängt ist fraglich ob dies emotional dann die richtige Entscheidung wäre. Spezielle Schulen sind weit weg und da müssten wir sicher umziehen. Das Problem ist, dass auch bei uns der Hauptlehrer ausgefallen ist und jeden Monat eine neue Lehrperson kommt. Zudem haben sie noch etwa weitere 5–7 Betreuungspersonen pro Woche welche ab und zu auch noch wechseln. Ich hab nun kurz mit der IF gesprochen. Sie wird die Situation genauer anschauen. Spannenderweise kam der Gedanke der Unterforderung anscheinend bei der letzten Aushilfslehrerin zur Sprache (Lehrerin zu IF).
Ja in der Schule läuft es soweit gut, was aber nicht heissen muss dass das Kind nicht unterfordert ist. Es gibt Kinder welche dies nur zu Hause zeigen. Meine zwei Jungs sind wie Tag und Nacht und dann ist es halt manchmal wirklich schwierig zu sagen ob etwas noch im grünen Bereich ist oder schon Warnsignale sind.
Zuletzt geändert von manico am Mi 28. Feb 2018, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Phase 1
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

jupi2000 hat geschrieben:Caipi
Aber unbedingt erwähnen, dass der Sohn einen IQ von 134 hat, gell! :lol: :lol: :lol:
:lol: ja und dann noch mehrfach in mehreren Threads...

Naja jedem das seine.
Manico ich hab den IQ Test von meinem13 jährigen. Sohn. Er hat eine teilhochbegabung. Das heisst er ist im logischen Bereich bei einer 140 und im abstrakten denken bei 150. dazu hat Sohn ADS.
Er bekommt fürs ADS Medikamente aber es löst nicht alle Probleme.
Er ist allerdings nur mittelmässiger Schüler und muss für Erfolge halt auch lernen. Das kackt ihn extrem an und wir haben auch aggressives Verhalten zuhause.
Das ging teilweise dazu über das er andere gar verletzte und Dinge kaputt geschlagen hat.
Er ist frustriert weil er die Zeit in der Schule absitzen muss, es nicht fürschi geht und es ihn langweilt weil die Themen ihn nicht interessieren.
Das ist ein Riesen Konflikt für ihn und es kostet viele viele Nerven auf beiden Seiten.

Im übrigen ja der IQ Test ist auch verfassungsabhängig.
Mein Sohn hatte bei einigen Tests das ritalin nicht genommen und bei einem seine Brille nicht getragen.
Das hat das Ergebnis verfälscht.
Wir können wenn nötig den Test in einiger Zeit wiederholen. Dann kann es sein das der IQ auch in anderen Bereichen hoch steigt.

Im übrigen gibt es hier leider keine Hilfe. Er muss selber tschlag Chor und die Ärztin und Psychiaterin haben ihn eindringlich geraten genügend zu lernen damit er ans Gymnasium kann.
Es hat tatsächlich etwas bewirkt!
Er will jetzt die erforderliche Punktzahl erreichen. Ausserdem kann er ab nächstem Jahr in höhere Stufen wechseln und das hilft schon viel. Im letzten Jahr könnte er experimentelle Physik dazu nehmen.
Das löst nicht alle Probleme aber es bringt etwas Ruhe rein.

Es gibt hier noch einen Thread " abklärung Hochbegabung" und einen Thread in den privat Talks. Aber dort müsstest du jemand fragen um schreiben und lesen zu dürfen.
Dann muss man auch nicht Kommentare wie von Caipi lesen ;-)

Die Aggressionen vom Sohn gehen jetzt dank Karate Training zurück. Es hilft ihm sehr. Ausserdem braucht es da nicht so viel Körper Kontakt und soziales Engagement. Das ist nämlich für meine Söhne extrem schwierig.
Sie mögen das gar nicht. 1 Freund reicht und ja nicht anfassen es sei den die Eltern.

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Phase 1
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Zuletzt geändert von Phase 1 am Mi 7. Mär 2018, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.

masu
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von masu »

Phase 1 hat geschrieben:
jupi2000 hat geschrieben:Caipi
Aber unbedingt erwähnen, dass der Sohn einen IQ von 134 hat, gell! :lol: :lol: :lol:
:lol: ja und dann noch mehrfach in mehreren Threads...

Naja jedem das seine.
Manico ich hab den IQ Test von meinem13 jährigen. Sohn. Er hat eine teilhochbegabung. Das heisst er ist im logischen Bereich bei einer 140 und im abstrakten denken bei 150. dazu hat Sohn ADS.
Er bekommt fürs ADS Medikamente aber es löst nicht alle Probleme.
Er ist allerdings nur mittelmässiger Schüler und muss für Erfolge halt auch lernen. Das kackt ihn extrem an und wir haben auch aggressives Verhalten zuhause.
Das ging teilweise dazu über das er andere gar verletzte und Dinge kaputt geschlagen hat.
Er ist frustriert weil er die Zeit in der Schule absitzen muss, es nicht fürschi geht und es ihn langweilt weil die Themen ihn nicht interessieren.
Das ist ein Riesen Konflikt für ihn und es kostet viele viele Nerven auf beiden Seiten.

Im übrigen ja der IQ Test ist auch verfassungsabhängig.
Mein Sohn hatte bei einigen Tests das ritalin nicht genommen und bei einem seine Brille nicht getragen.
Das hat das Ergebnis verfälscht.
Wir können wenn nötig den Test in einiger Zeit wiederholen. Dann kann es sein das der IQ auch in anderen Bereichen hoch steigt.

Im übrigen gibt es hier leider keine Hilfe. Er muss selber tschlag Chor und die Ärztin und Psychiaterin haben ihn eindringlich geraten genügend zu lernen damit er ans Gymnasium kann.
Es hat tatsächlich etwas bewirkt!
Er will jetzt die erforderliche Punktzahl erreichen. Ausserdem kann er ab nächstem Jahr in höhere Stufen wechseln und das hilft schon viel. Im letzten Jahr könnte er experimentelle Physik dazu nehmen.
Das löst nicht alle Probleme aber es bringt etwas Ruhe rein.

Es gibt hier noch einen Thread " abklärung Hochbegabung" und einen Thread in den privat Talks. Aber dort müsstest du jemand fragen um schreiben und lesen zu dürfen.
Dann muss man auch nicht Kommentare wie von Caipi lesen ;-)

Die Aggressionen vom Sohn gehen jetzt dank Karate Training zurück. Es hilft ihm sehr. Ausserdem braucht es da nicht so viel Körper Kontakt und soziales Engagement. Das ist nämlich für meine Söhne extrem schwierig.
Sie mögen das gar nicht. 1 Freund reicht und ja nicht anfassen es sei den die Eltern.
@phase1
also wieso du jetzt so gegen caipi schiessen musst, verstehe ich nicht ganz.
ich bin nicht ganz so oft im forum, aber oft genug, um zu merken, dass DU überall postet, dass fast alle deiner kinder hochbegabt sind. aber doch so schwach in der schule und trotzdem nachteilsausgleich brauchen, weil sie ja eben hochbegabt sind...
darfst du ja gerne schreiben... aber wieso darf es caipi nicht?
zumal ihr post ja inhaltlich gut ist :wink:

masu
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von masu »

@manico
ich verstehe deine Ängste. Toll, aber dass die LP hinschaut und dass dein Sohn vielleicht auch in der Schule mehr gefördert wird.
Zuhause soll er auch spielen dürfen und das tut er ja anscheinend auch sehr gerne. Hochbegabt sein heisst nicht, dass Kinder nicht mehr gerne spielen. Und wenn er Lego und sonst technische Sachen zusammenbauen kann, ist das doch toll. Ansonsten würde ich wie Burgräulein geschrieben hat, Sachen anbieten aber nicht drängen. Oder hat er ein Hobby, was ihn ausfüllt und fordert? Sport, Instrument oder sonst was? In dem Alter gibt es genügend Möglichkeiten ein Kind zu fördern, es muss nicht unbedingt beim schulischen Stoff vorgegriffen werden.
Und dass er sich zu Hause nicht immer so lieb benimmt, wie in der Schule, das ist völlig ok. Das machen Hochbegabte und Nicht-Hochbegabte :D

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Ariadne
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

@ manico
Was für eine Art Abklärung hast du mit deinem Sohn gemacht? Nur IQ, oder umfassender? Es gibt hb Kinder, die in der Schule nicht auffallen, aber nur, weil sie sich zusammennehmen, nicht auffallen wollen und gerne mit den Gspänli zusammen sind. Zuhause lassen sie dann den ganzen Frust heraus. Natürlich ist es verbreitet, dass Kinder zuhause viel mehr Probleme machen als in der Schule, weil die Volksschule an sich dazu tendiert, bei Kindern Frust auszulösen. Aber bei vielen hb Kindern ist das Ganze ungleich viel intensiver, was man sich nicht vorstellen kann, wenn man es selber nicht erlebt hat.

Ich würde deshalb an deiner Stelle dein Kind nochmals umfassender abklären lassen, dann kannst du eher herausfinden, woher der Frust genau kommt. Ich kann dir gerne per PN schreiben, wie wir das gemacht haben; uns hat es sehr geholfen.

Ansonsten kann ich dir auch das Buch "Hochbegabte Kinder" von James Webb empfehlen. Ich bin zwar nicht mit allem einverstanden, was er zum Umgang mit Kindern meint, aber wenn man ein intensives hb Kind hat, wird einem bei diesem Buch sehr viel klar.
LG,
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

Masu ich schiesse gar nicht gegen caipi. Es ist nur so das sie jedes Mal wenn es um das Thema geht genau diesen Kommentar verwendet.

Und wenn du mich liest dann lies bitte richtig.

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maple
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von maple »

Caipi16 hat geschrieben:Also, ich meine das jetzt nicht böse - aber man schätzt, dass bei uns rund 2-5% aller Menschen hochbegabt sind. Und wenn ich so hier drin Postings von Müttern lese, gemäss derer ihr Kind (oder ihre Kinder) hochbegabt sind, habe ich das Gefühl, dass 50% aller Kinder hochbegabt sind... und wenn sie nicht hochbegabt sind, sind sie zumindest hochsensibel... Hauptsache "hoch" ;-).
Ich meine das jetzt auch nicht böse, aber man schätzt nicht, dass 2-5% aller Menschen hochbegabt sind. ;) Es ist per definitionem so. Der Wert 130 auf der IQ-Skala entspricht Mittelwert + 2 Standardabweichungen. In einer Normalverteilung kommt dieser Wert auf das 98. Perzentil zu liegen. Gängige IQ-Tests wurden allerdings schon lange nicht mehr genormt, weshalb eher >2% einen IQ >130 haben (wen's interessiert, kann Flynn-Effekt googeln).
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Lisa-Maria »

Wenn er glücklich von der Schule heimkommt ist das ein gutes Zeichen denke ich. Das freie Gymnasium ist eine Privatschule und wohl ziemlich gut. Es gibt das freie Gymnasium in verschiedenen Städten. Evtl bist du in der Nähe von Basel zu Hause, da würde es das FG Basel geben. Kinder werden dort individuell gefördert. Kannst es ja mal googeln :).

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Ariadne
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

Ich finde, es sagt doch überhaupt nichts aus, wenn ein Kind glücklich von der Schule heimkommt. Im Gegenteil, das kann doch bei Kindern, die nicht gerne in die Schule gehen, gerade auch heissen, dass sie sehr glücklich sind, NICHT mehr in der Schule zu sein, sondern zuhause sein zu dürfen. Bei meiner Tochter haben auch ein paar Leute gesagt, sie sei immer so fröhlich auf dem Nach-Hause-Weg, es sehe aus, als sei sie sehr glücklich in der Schule. Dabei ist es bei Kindern echt nicht so, dass sie auf dem Nach-Hause-Weg noch in Erinnerungen an die Schule schwelgen oder so... :roll: Sie leben ja völlig im Moment, und wenn sie auf dem Nach-Hause-Weg und beim Nach-Hause-Kommen glücklich sind, dann heisst das nur, dass sie genau in dem Moment glücklich sind, unabhängig davon, wie glücklich sie in der Schule waren. Meine Tochter war in der Schule gar nicht glücklich und musste sich unheimlich zusammenreissen (wie sehr, ist uns erst im Nachhinein klar geworden), aber auch in der Schule haben sie das nicht gemerkt, weil sie eben ziemlich problemlos war. In den Pausen sei sie immer sehr fröhlich gewesen, sagte die Schulleiterin, um damit zu "beweisen", dass unsere Tochter gerne zur Schule gehe.... Dabei war sie halt in dem Moment einfach froh, mit ihren Gspänli draussen spielen zu können.

@ manico
Wie ist es denn bei deinem Sohn am Morgen, geht er gerne in die Schule?
LG,
Ariadne

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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Bleistift79 »

der IQ ist das eine,viel spannender finde ich den EQ und genau da, zeigt sich oft der Unterschied.

und wenn der IQ hoch und der EQ nicht dem entspricht, bringt ein IQ Auslastung was?

Ich persönlich würde schauen, was das Kind braucht im sozialen/emotionalen Bereich. Grad da es mit den Geschwister(n) mühsam im Umgang ist.

da kann eine rasche Auffassungsgabe & gute Intelligenz hilfreich sein um bessere Wege zu finden.

Oft haben Kinder mit einer hohen Intelligenz „ Baustellen im Sozialen Bereich und diese Defizite werden dann einfach so stehen gelassen. Eben mit oben genannter Erklärung.
Das finde ich persönlich nicht den richtigen Weg undnicht okey.
Mit Frust umgehen zu können, andere auf ihrem Niveau abzuholen, kann genau so die Auslastung des Kindes fördern und „Futter“ sein.
Fördert man das Kind „nur“ im schulischen Bereich, wird die Differenz immer grösser und das Kind immer frustrierter. Für mich eine Rechnung die nicht aufgeht.
Lg

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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Nicoletta »

Unser Grosser (9) ist ähnlich...er ist ein toller Schüler und kommt mit allen Kindern gut zurecht. Er konnte schon vor dem Kiga rechnen und lesen und hat die erste Klasse übersprungen. Es gibt in der Schule nie Probleme. Aber zu Hause :roll: :mrgreen: ...

...da lässt er ganz einfach die Sau raus. Er ist empfindlich, er folgt nicht, ihm ist immer langweilig, der kleine Bruder kommt oft dran und ist sowieso doof, wir Eltern sind auch blöd, und und und...

Ich vermute das ist irgendwie der Ausgleich. In der Schule muss und will er was tun, damit er bei Lehrpersonen und Schulgspänlis gut ankommt. Zu Hause ist es so, dass man seinen Frust und Wut auch mal rauslassen darf und kann ohne dass man dann blöd dasteht. Wir Eltern werden ihn immer lieben, auch wenn er sich ab und zu daneben benimmt :D

Wir versuchen es möglichst gelassen zu nehmen und sind auch froh, dass er in der Schule kein Querschläger ist und gerne hingeht.

Ich wünsche euch viel Geduld und Nerven.

Nicoletta

Und PS: bei ihm ist es wirklich so, dass er sich in den Ferien oder am Wochenende oft wünscht dass er in die Schule könnte, da es dort nie langweilig ist, zu Hause aber schon.

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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Ariadne »

Und PS: bei ihm ist es wirklich so, dass er sich in den Ferien oder am Wochenende oft wünscht dass er in die Schule könnte, da es dort nie langweilig ist, zu Hause aber schon.
Bei unserer Tochter war es ganz anders: ihr war in der Schule langweilig, zuhause hat sie immer ihre Projekte. Sie war aber einfach zuhause sozial auffällig und unausgeglichen; sobald sie mit ihrer Schwester oder mit uns interagieren musste, ist sie wegen jeder Kleinigkeit explodiert.

@ manico
Du siehst, es gibt verschiedene Hintergründe, warum ein Kind sich zuhause so benimmt. Deshalb fände ich es wichtig, dass du bei deinem Kind nochmals ganz genau hinschaust und herausfindest, was genau dahinter steckt.
LG,
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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Berlin »

Ich kann einige Aussagen von Caipi durchaus unterstützen. Nichts gegen eine Abklärung zur Hochbegabung. Aber für mich bestehen dann Alarmzeichen, wenn ein Kind in der Schule sehr auffällig ist und auch unter der Situation leidet. Dies ist meines Erachtens - zumindest von der Schilderung her - im vorliegenden Fall nicht gegeben.

Dass Kinder zu Hause, vor allem mit Eltern und Geschwistern, schwieriger sind als in der Schule, ist meines Erachtens 'normal'. Nicht alle Probleme mit heranwachsenden Kindern können auf eine allfällige Hoch- oder Minderbegabung zurückgeführt werden. Und manchmal ist es eher ein Thema von "wo greife ich ein, wo lasse ich es laufen", "Grenzen setzen" und "konsequent sein", als davon, den Kindern zusätzliches "Hirnfutter" zu geben (als Mutter von zwei Teenagern weiss ich, dass das in der Theorie immer viel einfacher ist als in der Praxis).
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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Re: Auffälligkeiten und Hilfe bei Hochbegabung

Beitrag von Phase 1 »

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Zuletzt geändert von Phase 1 am Mi 7. Mär 2018, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.

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