Taschengeld - mehrere Kinder

[Berlin]

@Danci
Ich bezahle meine Kindern seit der 1. Klasse Taschengeld. Regelmässig. Da ich es ab und zu vergessen habe, habe ich irgendwann umgestellt darauf, dass ich es monatlich bezahle (da denke ich eher dran als wöchentlich). Und seit mein Sohn in der Oberstufe ist hat er eine Art Jugendlohn (inkl. Essensgeld), welchen ich ihm eh ein mal pro Monat auf sein Konto überweise.

Ich finde es nicht so relevant, dass ältere Kinder halt etwas mehr bekommen. War bei meinen Kindern auch nie ein Thema. Ist halt so (so bekommen meine Kinder auch erst ab der Oberstufe ein Handy und nicht beide gleichzeitig....).

Für mich ist es auch eine "Disziplinierung" von mir als Mutter. Mit Auszahlung eines Taschengeldes habe ich bewusst den Kindern weniger "bezahlt", sondern halt auch vermehrt gesagt, wenn Du dies oder jenes möchtest, dann kannst Du dies aus Deinem Taschengeld bezahlen. Das hat zumindest bei meinen Kindern gut funktioniert. Ich habe da schon noch gewisse Abstufungen, im Primarschulalter habe ich meinen Kindern einen Kino- oder Schwimmbadeintritt noch bezahlt (weil das für mich den Taschengeld-Rahmen sprengt), mein Sohn muss solche Dinge inzwischen alle selber bezahlen. Von dem her finde ich das Ganze eine gute Schulung für die Kinder. Ich plädiere sehr für ein regelmässiges Taschengeld und Abmachungen, was damit bezahlt werden musss und gegen "immer mal wieder etwas Geld in die Hand drücken".

Daneben bekommen meine Kinder, wenn wir in den Ferien sind, ein kleines "Feriengeld". Da bekamen und bekommen beide immer gleich viel. Davon können sie sich ein Andenken kaufen. Wenn sie mehr Geld ausgeben möchten, dann verrechnen wir das anschliessend mit ihrem Taschengeld.

[Sternli05]

Danci
Ja das ist bei uns schon so. Der Grosse kann dann 2 Lego Männchen kaufen und der Kleine nur eines oder so. Ich vergesse das Sackgeld auch oft. Im Moment sind wir wieder regelmässig dabei. Das mit Unter, Mittel und Oberstufe find ich toll. Ganz gerecht kann man wohl nicht immer sein.

Unsere Kinder sind die totalen Neider. Es wir einander alles vergönnt. Sogar das der eine mehr Unterhosen bekommen hat als der andere. Also es wird hier sehr genau geschaut und wirklich alle haben das Gefühl das sie zu kurz kommen.

Ich selber bin ohne Sackgeld aufgewachsen. Meine Eltern waren aber immer recht grosszügig wenn wir was wollten. Später ging ich dann Babysitten.

[Leela]

Bei uns ist es noch nicht so Thema aber ich habe nicht vor, einfach ein fixes Taschengeld zu zahlen.
Ich selber habe als Kind für mein Taschengeld gearbeitet. Erst waren es kleine Ämtli, später habe ich stundenweise im elterlichen Betrieb gearbeitet.
So erhält automatisch ein älteres Kind mehr, da es auch mehr leisten kann.

[mamily]

wir haben / hatten genau die selben überlegungen, hinzu kam / kommt noch, dass ja das kleinere geschwisterkind schon geld bekommen würde, zu einem zeitpunkt, an dem deine tochter noch gar kein taschengeld erhalten hat

Ja, das ist so, allerdings stimmt es ja nicht, dass sie nichts bekommen hat, sie musste es nur nicht "selbst bezahlen". Es ist hier auch für niemanden ein Problem, wir setzen Sachen dann um, wenn Bedürfnisse konkret entstehen und nun wünschen es sich beide und die Frage, warum er es jetzt schon bekommt, kam gar nie auf (im Gegenteil, so wie ich sie kenne, ist die Überlegung eher, dass sie ja zusammen mehr haben, wenn beide welches kriegen ).

nein, ich meine nicht irgendetwas bekommen, sondern eben schon geld bekommen. sprich, wenn in unserem fall unser kleiner jetzt mit 6 schon 1 chf / woche erhalten würde, dann hätte er 52 chf "mehr" bekommen als der grosse, der erst mit dem 7. geburstag taschengeld bekam.

[Drag-Ulj]

- die Kleine hat ja kein Taschengeld. Hat sie denn nun keinen Anspruch auf etwas oder kaufe das dann einfach ich? Und die Grossen bekommen nichts, wenn sie es nicht alleine bezahlen können?

- die Grosse bekommt ab Sommer sagen wir mal 4.-/Woche, der Mittlere 1.-. Wenn also sie drei Wochen spart, hat sie 12.-, er nur 3.-. D.h. natürlich, dass sie sich viel grössere Sachen kaufen kann, obwohl ihre Sparleistung ja gleich war.

Ich finde nun nicht, dass grössere Kinder einfach Anspruch auf mehr haben. Vielmehr sollte das grössere Taschengeld doch heissen, dass sie mehr Verantwortung übernehmen und darum mehr selber bezahlen können. Aber wie setzt man dies konkret um? Wie läuft das bei Euch?
LG, Danci

Konnte nicht alles durchlesen, mag also sein, dass ich was wiederhole - aber dann wäre es einfach eine weitere gleiche Meinung

Punkt 1: so streng bist du als Mensch nicht, oder?! Wir bezahlen so gut wie alles, nur die Extrawürste nicht: also nochmals in den Wasserpark, nochmals ins gleiche Museum, noch ein Spielzeug, ein zweites Glacé etc. Wir bezahlen es allen und wenn sie was selbst übernehmen müssen, dann ist es für die Grossen ganz klar, dass der 3jährige das nicht alleine kann

Punkt 2/3: wenn die Grosse aber mehr Verantwortung übernimmt und deshalb mehr bezahlen soll, dann hast du das umgekehrte Resultat (Bsp. Heftli): die Grosse muss es selbst bezahlen, der Mittlere nicht und spart deswegen Ende Monat mehr als seine Schwester. Das geht ja dann auch nicht.... würde die Grosse wohl sagen

[danci]

@ Mamily
Ich habe Dich richtig verstanden. Aber letztlich steht ja Geld nur stellvertretend für Sachen, die man damit kaufen kann, vom Geld alleine hat man ja nichts. Das jüngere hat dann zwar 52.- weniger bekommen, beim älteren haben aber dann die Eltern eher etwas bezahlt, was das jüngere, weil es eben Geld hat, bereits mit 6 selber zahlen muss und nicht erst mit 7. D.h. dieses kam deshalb nicht zu kurz. Aber wie gesagt, für unsere Kinder kein Thema...

@ Berlin
Ja, genau, das wäre auch meine Motivation, dass sie mehr auch mal langfristig planen müssen und ihnen auch die Verantwortung übertragen wird. Feriengeld machen wir auch und da sind wir dann selber disziplinierter.

@ Leela
Warum nicht beides? Das eine schliesst ja das andere nicht aus. Oder spricht für Dich etwas generell gegen ein Taschengeld (ohne Gegenleistung)?

@ Sternli
Ganz gerecht muss es auch nicht sein, mir ist es nur wichtig, dass die Unterschiede nachvollziehbar sind. Ich erkläre meinen Kindern auch, dass ich es mir nicht leisten kann, jedes Mal wenn ich an etwas cooles für ein Kind ranlaufe oder wenn ein Kind etwas braucht, das gleich dreimal zu kaufen. Wenn sie das also wollen, gibt es insgesamt weniger, weil ich es dann eher gar nichts kaufe als gleich drei Sachen. Und es kommt ja jeder mal in den Genuss am meisten zu erhalten. Zudem ist gerecht relativ. Wenn ein Kind 15 Paar Unterhosen hat, die ihm gut gehen und das andere hat aufgrund eines Wachstumsschub nur noch 5: Was ist dann gerecht? Dem zweiten 10 Paar zu kaufen, damit beide 15 haben? Oder beiden je 5 zu kaufen, was halt zur Folge hat, dass eines 20 und das andere nur 10 hat? Ich bin für das erste, denn so bekommen alle ihre Bedürfnisse erfüllt, die jedoch nun mal verschieden sind. Das wird eigentlich gut verstanden.

@ drag-ulj
Ich bin gaaaaar nicht streng, darum versuche ich mich aus pädagogischen Gründen manchmal selber Regeln zu unterstellen
Aber ja, genau, darum auch meine Fragen, wie es konkret gehen soll

[Drag-Ulj]

Dachte ich mir doch, ich rate dir damit aufzuhören

Ich muss meinen Jungs auch immer mal wieder erklären, warum der eine Kleider bekommen hat und der andere nicht... der eine hats gebraucht, der andere nicht. Sehr einfach und auch für die Kinder gut nachvollziehbar

Darf ich fragen, was sich nun für dich so alles herauskristallisiert hat?

[Christa]

Ich hatte die Regel soviele Schuljahre gibt soviel Sackgeld und bei beiden Kindern gleich.Sind wir dann als Familie gab es für alle
Glace.Gingen sie alleine mit Kollegen mussten sie es selber bezahlen.Das gleiche bei Heftli.Machten wir einen Ausflug durfte jedes was auslesen.Für die Kinder war dies so gerechter sahen sie doch eben auch das sie wenn sie so alt sind dann auch mehr haben und die älteren
merken so auch das sie ja in diesem alter auch vieles dann bekommen haben und die ältere hat durchaus auch mal was von ihrem
Sackgeld für den Jüngeren gekauft.
Musst auch weiterdenken was ist dann nach der Schule,bekommen dann die jüngeren auch plötzlich mehr weil die ältere einen
Lohn hat und wie machst du es bei den verschieden Lehrlingslöhne oder eben wenn eines dann an die Kanti das andere aber schon
Lehrlingslohn hat.

[mamily]

@ Mamily
Ich habe Dich richtig verstanden. Aber letztlich steht ja Geld nur stellvertretend für Sachen, die man damit kaufen kann, vom Geld alleine hat man ja nichts. Das jüngere hat dann zwar 52.- weniger bekommen, beim älteren haben aber dann die Eltern eher etwas bezahlt, was das jüngere, weil es eben Geld hat, bereits mit 6 selber zahlen muss und nicht erst mit 7. D.h. dieses kam deshalb nicht zu kurz. Aber wie gesagt, für unsere Kinder kein Thema...

der grosse hat sich genau 3x bisher was mit dem taschengeld gekauft, der rest wird gespart. diese 3 sachen waren kompletter schrott, die ich, egal wie alt die kinder wären, nie im leben gekauft hätte. er hat jetzt sein "lehrgeld" bezahlt (und der kleine hat gesehen dass das schrott ist, und wird den fehler später mal eher nicht begehen), und seit dem wird das geld ins kasseli getan. somit steht bei uns geld nicht zwingend für einen materiellen gegenwert (weil damit eh nichts gekauft wird), bzw ist ja auch der wert einer sache subjektiv, unabhängig vom preis

wir bezahlen für die kinder, wenn wir weg gehen, eigentlich immer alles, in vernünftigem rahmen. ist ja ein familienausflug. das selbe gilt für alle sportlichen freizeitaktivitäten (badi ,sportclubs etc.) bzw die grundausstattung, um den jeweiligen sport auszuüben. kino gehen wir nur mit der familie, und das max 2x im jahr. kleider kaufen auch wir. ich wüsste eben nicht, warum unsere kinder überhaupt geld brauchen würden, aber eben, mein mann wollte das so. das einzige, was der grosse jetzt lernt, ist, dass wenn man spart, man irgendwann viel hat wenn wir auf urlaub fahren bekommen die kids sowieso ein souvenier, weil sie das an eine tolle zeit erinnern soll, und nicht an eine materielle entscheidung ob es sich das jetzt kaufen soll oder nicht.

[Drag-Ulj]

mamily
ja, so machen und sehen wir es auch!
Bei uns ist es eben so, dass wir zu Geburtstagen nichts schenken, das Kind darf sich an diesem Tag einen besonderen Ausflug wünschen, den wir dann logischerweise bezahlen. Es darf auch auswählen wann, wohin und mit wem. Das Geld, welches sie dann zum Geburi von den Grosseltern z.B. erhalten oder eben erspart haben, dürfen sie dann für Geschenke brauchen. Grosser wünscht sich liebend gerne immer mal wieder ein neues Set Lego (finde ich durchaus sinnvoll, würde und könnte ich nicht bezahlen) und dann soll er sich dann eben selbst kaufen.

Wenn sie zu viel Geld von den GE bekommen, wird ein Teil eingesammelt und für eine gemeinsame Sachen ausgegeben: z.B. Legoland, Säntispark, besonderer Ausflug in den Ferien, ein Teil des Skipasses etc.

[Bleistift79]

danci,
ich bin bezüglich Thema Taschengeld auch nach vielen Jahren noch skeptisch.-
Den Umgang mit Geld, lernen die Kinder in meinen Augen anders besser. Beim gemeinsamen Einkauf, Preise vergleichen.. etc.
Unsere sind bereits Teenie. So das wir das Familienbudet bereits thematisieren konnten. Was sind Fixkosten, was bleibt für Lebensmittel, Kleider und was bleibt übrig für Ausflüge, das Badi Glace etc.
Das älteste Kind hat bereits Jungendlohn; das klappt sehr gut. Die etwas jüngeren Geschwister suchen das Gespräch, wenn ihn ihren Augen „ Taschengeld“ Bedarf ist. Dann wird darüber gesprochen,ob es dafür extra Geld braucht oder nicht.
z.b. bei Gluscht auf Süsses, kann man auch Guetzli backen. Wenn Gummibärli oder Lollis gewünscht sind, darf man das auf die Einkaufsliste schreiben. Bücher/Heftli/CD s gibts bei uns in der Bibi zum Ausleihen oder wir schauen in der Börse.

Wir für uns, möchten unseren Kindern mit auf den Weg geben, dass die meisten Lust-Käufe, diese „ ich brauche jetzt sofort“ Käufe nicht braucht. Es oft auch Alternativen gibt z.b. Spielzeug ausleihen/Ludo...

[Sternli05]

Bleistift
Ja diese Käufe braucht es nicht, tun manchmal aber sooooo gut
Also Süsses müssen unsere Kinder auch nicht mit dem Dackgeld kaufen. Das wird normal gekauft von mir.

[Berlin]

@Bleistift
Ich übergebe meinen Kindern gerne die Verantwortung darüber, was sie mir ‚ihrem‘ Geld kaufen. Und ich finde, sie gehen sehr vernünftig damit um. Sie hatten eine kurze ‚Süssigkeiten am Kiosk‘-Phase (so 1., 2. Klasse) und haben dann gemerkt, dass damit ihr Taschengeld von 1 resp. 2 Franke pro Woche sehr schnell weg ist. Diese Erfahrung finde ich wichtig.
Meine Kinder sparen relativ viel Taschengeld und kaufen sich dann was Grösseres (mein Sohn mal ein Skateboard oder ein Kleidungsstück, das er gerne hätte aber eher unnötig ist (er hat noch kein Kleidergeld, das führen wir ab Sommer ein). Meine Tochter kürzlich eine Sport-Puls-Tracker Uhr). Meine Kinder ‚stürmen‘ auch nie, dass sie dies oder jenes möchten. Sondern kaufen das selber, meist geht einem Kauf aber eine lange Überlegen und Preise vergleiche Phase voraus.

Was wir auch machen: Wenn mein Sohn (Style ist ihm sehr wichtig!) spezielle und teure Kleidung möchte: Dann lege ich fest, was ich z.B. für ein paar Turnschuhe zu zahlen bereit bin. Wenn er das teurere Modell möchte, dann zahlt er die Differenz selber.

[millou]

Bei uns gibts im Kiga 50 Rp/Woche. Dann pro Schuljahr 1 Fr. Brauchen tun sie das Geld selten. Mal ein "doofes" Schleckzeug an der Chilbi, etwas an der Spielzeugbörse oder so "Must Have"-Dinge wie Fidget-Spinner oder Slimey... Sachen halt, die ich ihnen nicht kaufen würde. Sind wir gemeinsam auf Ausflügen kriegt jede ihr Glace und das zahl ich.

[Susanne39]

Viele schreiben, dass sie den Kindern auf Ausflügen oder einfach so die Heftli bezahlen. Ich finde die so teuer und bin immer etwas im Clinch. Haut es euch nicht um ob der Preise?

[Pippo]

solche sachen kaufe ich ihnen zb. nicht. Sie bekommen Bücher von uns und auch mal rätselhefte für lange autofahrten, aber solche dinge eben nicht.
Dasselbe wie zb. in der Badi: ich kaufe ihnen gerne ein Glace, aber nicht dieses doofe schleckzeug an dem sie dann x stunden herumnuckeln. Genau für solche sachen können sie dann ihr tashcengeld verwenden (wenns ihnen das wirklich wert ist )

[Akinom]

Taschengeld find ich einfach. Ab 1. Klasse 1.- pro Woche und Klasse.

Den Jugendlohn wollte ich auch mal einführen, habe es aber aus folgenden Überlegunhen nicht gemacht:
- Kleinere kann Skidress und Jacken teilweise nachtragen.
- bei Schuhen und Jacken ist mir eine gute Qualität wichtig.
- ....

[Finchen]

Meine sind ja noch zu klein. Aber ich finde es schon spannend, dass es seit Jahrzehnten 1CHF pro Klasse ist. Wo doch schon vieles teurer wurde in dieser Zeit und der Lohn heute meist deutlich höher ist als vor 20 oder 30 Jahren...

[Akinom]

Ja, habe damals auch 1.- pro Woche und Klasse erhalten. Ist heute aber immer noch so empfohlen. Aber jede Familie so wie es passt.

Kenne auch Kinder ohne Sackgeld. Find es aber wichtig zum Lernen für was will ich mein Geld ausgeben oder zahle ich es auf mein Konto ein.

[Leela]

@ Leela
Warum nicht beides? Das eine schliesst ja das andere nicht aus. Oder spricht für Dich etwas generell gegen ein Taschengeld (ohne Gegenleistung)?

Ich kenne es von mir daheim einfach nicht und habe es auch nie vermisst.
Wir bekamen zum Geburtstag/Weihnacht öfters mal Geld, gewisse Wünsche wurden von den Eltern erfüllt und wenn es nicht gereicht hat, haben wir dafür gearbeitet.
Oder hatten findige Ideen wie alte Blumen aus dem Blumenladen holen, Sträusslein binden und verkaufen, mit Hunden spazieren gehen, usw.
Aber unsere Kinder sind ja auch noch klein, keine Ahnung wie sich das Thema noch entwickelt aber bisher besteht kein Bedürfnis.