hinterwäldlerische Schule

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Drag-Ulj
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Drag-Ulj »

Userinnen, die hier mit wohlbemerkt guten Vorschlägen daherkommen: es ist eher kontraproduktiv von anderen genau das zu erwarten/verlangen, was ihr bereit seid zu tun. Genauso entsteht doch Unzufriedenheit.

Ich habe ein Diensthandy & ICH entscheide, wann ich einen Anruf ausserhalb meiner Arb.zeiten entgegen nehme oder eine Nachricht beantworte. In "Notfällen" (subjektiv) kennen die Anrufer keine Uhrzeit.

ausländerin
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von ausländerin »

Was braucht es für ein IT buget um infos per email rechtzeitig zu verschiecken?? Minime organisation fähigkeiten und ein bereitschaft es auszuprobieren wären schon genug. Ein gmail account einrichten braucht es 2 min. Und wie soll man da sich einbringen wenn im Program von Elternabend keine einzige Minute für Fragen geplannt ist? Und fast alle Vorschlage von letzten jahr nicht berücksichtig wurden?
Stella - ich finde auch das mann soll nicht immer und für alle erreichbar sein, es ist eine persönliche entscheidung, und ich kritisiere es nicht - zeige einfach auf dass in anderen Berufen es ganz normal ist und wird auch erwartet (bzw. kommt niemandem in der Sinn es zu hinterfragen).

Drag-Ulj
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Drag-Ulj »

Ausländerin
Deine Ausführungen haben aber nichts damit zu tun, dass eure Schule "altmodisch" ist, sondern dass da in der Organisation allgemein etwas grob nicht stimmt.
Hast du die Fragen aber bereits mal der Schule direkt gestellt??

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stella
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

ausländerin
Und ich zeige dir nur viele Gründe und Begebenheiten auf, die dir erklären, warum so etwas von einer Schule mit Zettel gelöst wird. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich könnte dir nun gaaaaanz viele Dinge aufzählen, die in meinem Beruf Gang und Gäbe sind und in deinem vermutlich anders. Das bringt doch nichts. Fakt ist, dass wenn MA im Beruf gesund bleiben wollen, dann sollen sie dafür sorgen, dass sie nicht Immer erreichbar sind und dass sie ihre Mail nur einmal pro Tag checken. Das sagt dir aber jeder Arzt, der mit dem zu tun hat. Daher ist es mir egal, wie es in anderen Berufszweigen gehandhabt wird. In meinem habe ich genug Parameter, die ich selber bestimmen kann (und genug, die gegeben sind...). Diesen kann ich bestimmen, also mache ich es, so wie es für mich stimmt.

Wenn ich am Morgen zur Schule komme, habe ich anderes zu tun, als Mails zu checken. Ich weiss nicht genau, wie du dir den Arbeitsalltag als LP vorstellst.
Übrigens: Meine Schule hat den Schulaccount bei Google... Wir sind sooooo hinterwäldlerisch also nicht.

Und nun steht es dir frei, dich bei deinem Schulleiter zu melden und dein Anliegen vorzutragen und ihn zu fragen, warum ER die Infos immer noch in Papierform versendet. Ich bin sicher, er hat Gründe. Dann kannst du ihm zuhören, deine Ideen einbringen und deinen Manpower zur Verfügung stellen, wenn es dir so wichtig ist.
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jupi2000
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von jupi2000 »

OT aber mich dünkt es, dass bei keinem Beruf so viel dreingeredet wird, wie bei den LPs. Ewigs gibts Eltern, die was zu nörgeln haben. Und ich meine so Nichtigkeiten wie Zettel usw. Ich glaube, da könnten LPs und auch Schulsozis ein Lied davon singen...
Bei keinem anderen Beruf wird das gemacht. Oder sagen wir dem Piloten, Bäcker, Gärtner, Coiffure oder Architekt, wie er es anders machen soll? Eher nicht. Ich frage mich grad, warum sich das in die Richtung entwickelt hat.

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stella
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

Ausländerin
Wer erhebt die Mailadis der Eltern? Wer pflegt diese Datenbank? Was nützen Mailadis, wenn nicht genügend Geräte und Zeit da ist? Soll diese Arbeitszeit bei den Kids weggenommen werden?
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ausländerin
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von ausländerin »

Stella, ich habe nie behautet dass jemand hier hinterwäldisch ist - dafür kenne ich genug hinterwälder von anderem Niveau auf diese Erde. Und ich erwarte von niemandem erreichbar zu sein, oder auf emails sofort antworten. Ich nehme auch mein Telefon nicht ab wenn ich es nicht will und weiss dass es kein Notfall ist. Und an meinem Freien Tag antworte ich nur auf dringende Nachrichten.
Was mich aber triggert sind die Aussagen dass: es zu wenig Budget ist, zu wenig Kapazität, es wird sowieso nicht klappen, es gibt keine Mittel, Software, usw., man weiss genau sowieso was die Eltern und Kinder brauchen, und anderes ist falsch, usw. Das alles zusammen bedeutet in vielen fallen "danke, aber ich habe keine Interesse, mischen sie sich doch nicht ein". Oft fehlt es an Bereitschaft. Entschuldigung, aber ein Outlook mailliste einzurichten und email an alle verschicken braucht es wirklich kein IT Abteilung. Eventuell eine 30 min lange Schulung einmal in Leben.
Nevertheless, was Bereitschaft eingeht, ich meine hier auf keinem Fall dich - was du schreibst über deinen Untericht, zeigst du Bereitschaft und Engagement ohne Ende. Aber du bist leider nicht der Norm, und eher eine Ausnahme, basierend auf meine Erfahrungen bis jetzt mit Kiga, Schulbehörden und PHs.
Ich höre ganze Zeit dass es die schlimme Eltern die ganze zeit sich in der Schule einmischen und Lehrer nicht in der ruhe lassen. Und man soll sich doch einbringen. Aber nach 1 Jahr Kiga hat mir noch kein Mensch um meine Meinung gefragt, irgendwo Mitwirkung Möglichkeiten erklärt (ausser Kuchen bringen und Kinder in Wald begleiten) und ich empfinde alle Eltern in unseren Kiga als ganz anständig, und unsere neue Kiga die direkt von Ausbildung ist, ist wirklich toll (für mich zählt es hier die Herzlichkeit und Kinder gern haben über alles und sie ist top in beidem). Sie macht das beste was sie kann, aber das Problem ist der Kopf und gesamt-Organisation, wo es was falsch lauft. Der Wunsch nach rechtzeitigem und klarem Informieren (es kann auch zu viel unrelevante info sein, was alles schwierig macht) habe ich übrigens nach letztem Räbelichtli Umzug geäussert. Und wie bei uns der erste Kiga tag gelaufen ist, habe ich schon oben geschildert.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Stella* »

@ausländerin
Ich glaube, du stellst es dir viel einfacher vor als es ist. Die Probleme, die du mit der Schule hast, wären mit einer Umstellung auf Mail nicht gelöst. Das sind allgemeine Organisationsaufgaben.

So wie ich es bei uns erlebe, meldet sich die LP schon, wenn sie Unterstützung von den Eltern wünscht, die über das Kuchen backen hinausgeht.

Ich merke selber, dass jeder neue Kommunikationskanal zusätzliche Ressourcen braucht. Genau deshalb bin ich gerade dran, meinen Arbeitskollegen beizubringen, dass sie mir für geschäftliche Themen keine WhatsApp-Nachrichten mehr senden wollen. Teilweise habe ich diese spät abends oder am Wochenende erhalten. Auch wenn ich nicht sofort antwortete, waren meine Gedanken beim Lesen (und manchmal auch noch länger) im Geschäft. Zudem musste ich dann am nächsten Tag daran denken, die Anfrage zu bearbeiten.

Diesbezüglich ist es auch für die LP viel einfacher, wenn der Nachrichtenfluss auf möglichst wenig Kanälen stattfindet.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Pippo »

@Stella*:
Ich merke selber, dass jeder neue Kommunikationskanal zusätzliche Ressourcen braucht. Genau deshalb bin ich gerade dran, meinen Arbeitskollegen beizubringen, dass sie mir für geschäftliche Themen keine WhatsApp-Nachrichten mehr senden wollen. Teilweise habe ich diese spät abends oder am Wochenende erhalten. Auch wenn ich nicht sofort antwortete, waren meine Gedanken beim Lesen (und manchmal auch noch länger) im Geschäft. Zudem musste ich dann am nächsten Tag daran denken, die Anfrage zu bearbeiten.
ist das nicht ein grundsätzliches problem, wenn geschäftliche dinge via privaten emailadressen oder natel laufen? Bei mir ists schon auch so, dass alles vermischt ist, aber ich hab mir das selber ausgesucht, da meine firma ja auch Natel, Laptop und telefonrechnung bezahlt, was es wieder legitimiert.
Finde das eine absolute Unart, wenn LP privat "belästigt" werden.

Die LP meiner tochter sind telefonisch in der schule erreichbar, jeden morgen von 7.30-8.15 und nach der schule, für notfälle (!) gibts die privatnummer.
Die KiGä im dorf hat das telefon im Kiga nicht abgenommen, zudem gabs keine combox ( :roll: ) und sie hat mehr oder weniger per whatsapp vom privaten natel informiert.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Pippo »

stella hat geschrieben: Fr 31. Aug 2018, 11:54 Ausländerin
Wer erhebt die Mailadis der Eltern? Wer pflegt diese Datenbank? Was nützen Mailadis, wenn nicht genügend Geräte und Zeit da ist? Soll diese Arbeitszeit bei den Kids weggenommen werden?
wir füllen jedes jahr ein formular aus mit der aktuellen arbeitsstelle der eltern, natelnummern, notfallnummern etc. - da könnte man auch eine Mailadresse einfügen, das sollte nciht das problem sein.

Ich weiss, es klingt nach viel arbeit, aber um ehrlich zu sein: ich pflege eine website, eine app und mehrere intranetseten sowie eine datenbank von ca. 3000 Adressen, mein arbeitsuafwand beläuft sich auf ca. 30 min pro woche, wenn überhaupt.

EDIT: wenn die ressourcen nicht da sind, kann man das nicht machen, das ist klar. Bei uns wird allerdings ein lehrer dafür bezahlt, das zu machen, die website ist aber noch auf dem stand von 2017. und ja, das ist ärgerlich.

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stella
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

Pippo
Wir haben keine Schulsekretärin und machen so oder so schon viel Administration selber. Klar könnte man das auch machen. Ich habe jedoch an meiner früheren Schule mitbekommen, wie viel Aufwand die Datenbankpflege der Schule gemacht hat. An kleinen Schulen ist das kaum leistbar. Hinzu kommt, dass man mit diesen Daten auch nicht einfach so alles machen darf, sprich, wir müssten einen sehr sicheren Server haben - bedeutet wieder Aufwand. (So lange wir diese Daten in Papierform haben, reicht es, wenn sie eingeschlossen sind...)

Die Oberorganisation der Schulen hinkt hinten an. Ich war an einer Schule mit 100 Lehrpersonen und ungefähr 1000 SchülerInnen. Ein Betrieb, der so gross ist, hat bestimmt eine eigene Informatikabteilung und ein gut ausgebautes Sekretariat. Wir hatten dafür 5 Stellenprozente Informatik und 40 Stellenprozente Schulsekretariat. Es geht einfach manchmal nicht und vorhandene Ressourcen sollen doch für die Kids eingesetzt werden. Gerade im Informatikbereich machen viele Lehrpersonen einfach mehr als sie müssen.

Bei euch wird offenbar ein Lehrer dafür bezahlt. Wir müssten nun genau sein Pflichtenheft kennen. Was tut er sonst noch ausser der Betreuung dieser Schulwebsite? Vielleicht ist er first level supporter? Vielleicht ist er zuständig, dass die Geräte immer anständig laufen? Vielleicht muss er, wie unserer ICT Mensch, sich mit Verlägen und Lizenzen rumschlagen, da es einfach immer noch nicht praktikable Lösungen gibt? (By the way: Vor zwei Jahren hat mein Schulverlag in der einen Fremdsprache endlich eine Schullizenz angeboten, mit der Aussicht, dass man diese nicht immer wieder eingeben müsse, sie würde sich selber erneuern, wenn wir denn nach zwei Jahren wieder bezahlen. Gut, haben wir gemacht. Nun gibt es offenbar ein Problem und unser ICT Mensch muss bei allen Geräten eine andere Lizenz eingeben. Das dauert einfach. Bis dahin kann ich diesen Sch*, sorry für den Ausdruck, im Unterricht nicht brauchen.)

Als ich selber eine Leitungsposition inne hatte, habe ich meine Website sehr für die Kommunikation mit den Eltern genutzt. Ich war auch immer a jour. Aber ehrlich gesagt wäre es das erste gewesen, welches ich gekippt hätte, wenn ich zeitlich Probleme gehabt hätte. Das könnte nämlich auch noch warten.

ausländerin
Ich weiss nicht, welche Erfahrungen du hier gemacht hast mit der Schule und vor allem, welche Erwartungen du an die Schule hast. Meine Erfahrungen mit Zugewanderten ist, dass ich unbedingt diese Erwartungshaltung klären muss. NEIN, hier ist es nicht so, wie z.B. in den USA, als dass Eltern im Unterricht mitmachen dürfen und sich da engagieren können. Und ja, hier ist es zumutbar, dass 1. Klass-Kinder den Weg von Schule zu Hort selbständig unter die Füsse nehmen.
Es ist hier im Grunde genommen, wie es ist. Was siehst du denn für positive Seiten? Und wie könntest du diese bei deiner LP anerkennen? (Das System ändern, das wirst du nicht können. Wenn ich es ändern könnte, würde die Schule gaaaanz anders aussehen, aber ich kann kleine Dinge im Rahmen umsetzen. So schlecht ist diese Institution nicht.)

Und meine Erfahrungen mit den LP meiner Kinder ist eine vielseitigere. Es gibt sehr, sehr viele engagierte Lehrpersonen, die für Kids mit special effects mehr tun, als dass sie müssten, die Eltern als Ressource ansehen, die gut zusammenarbeiten. Und dann gibt es einige, die anders sind. Das ist ärgerlich. Aber das ist auch ihr gutes Recht. Was ich als Mutter dann damit mache, ist mir überlassen. Ich kenne jedoch viel mehr sehr engagierte LP als von den anderen.
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stella
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

ausländerin
1. Schultag bei uns, nervöse Mutter, die mich VOR der Schule abfängt und mich fragt, ob ich hier eine LP sei, ich bejahe und sie fragt mich, wann die Schule beginnt...
Ähm... Steht bei uns auf der Website und wir haben einen Brief nach Hause geschickt. EINEN! Nicht 8-9 Zettel.

Das mit deinem 1. Kigatag ist doof. Oft vergessen Schulleiter und LP, dass nicht alle die Gepflogenheiten und Traditionen kennen. (Bei meinen Kindern war es z.B. so, dass die 1. Klässler um 8.20 ein hatten und die Kigäler um 10:00, damit, wenn Eltern je ein Kind in diesen Klassen haben, beide begleiten können.

Wenn es nun für dich so schwierig war, dann genügt doch ein Telefonanruf bei der SL und ein freundliches Gespräch. Ich weiss, es gibt SL, die denken, dass die Info eine Woche früher reicht. Die stecken wirklich noch im Mittelalter. Und ja, bei Schuljahresbeginn sind eigentlich die wesentlichen Termine, vor allem auch die, die viel Organisation von den Eltern verlangen, bekannt. Wir haben aber sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wenn wir die Anfang Schuljahr abgeben und auf der Website veröffentlichen - Wir bekamen immer Telefonanrufe wegen schlechter Info... ;-)
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von F. Scarpi »

Pippo hat geschrieben: Fr 31. Aug 2018, 08:42 übrigens: die spielgruppe meines sohnes hat eine website mit allen infos drauf und einem geschützten bereich für fotos. die leiterin kommuniziert per whatsapp wenn was anders ist als sonst und hält die website aktuell. die kinder interessieren diese infos nicht .... für die sind zettel oder whatsapp gleich fremd ;-)
Ja das stimmt. Dort finde ich es total in Ordnung und sehr praktisch so.

Für die Kindergärteler und Primarschüler ist es anders. Auch deshalb, weil die LPs den Kindern erklären, was für Post sie heimbringen, sie die Zettel oftmals selber anschauen und lesen und sie dafür ein spezielles Kuvert oder eine spezielle Mappe haben und sich der Verantwortung bewusst sind, die sie dafür tragen.
Es ist etwas kleines, nichts Weltbewegendes, nichts worüber man sich endlos streiten muss. ;) Aber das Leben der Kinder besteht aus vielen dieser kleinen Dinge, die für mich aber doch zählen :)
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Pippo »

@ F. scarpi: ja ich verstehe was du meinst und du hast da auch recht: die schülerinnen sollen selber auch „teiö der information sein“ und diese überbringen. das könnten sie aber auch, wenn man ihnen infos mitgibt (mündlich zb ;-)) die schon vorab bei den eltern gelandet sind ;-)
dann kann kind 1 in aller seelenruhe am donnerstah abend davon erzählen, dass der sporttag morgen schon um 14h anstatt um 15.30h endet und die eltern sind total entspannt, da kinderbetreuung organisiert, anstatt dass sie nach dem abendessen alle möglichen leute anrufen müssen um das kind unterzubringen, weil sie halt nun mal nicht einfach immer zu hause sind ;-)
(aber wie gesagt: mich nervt nicht der zettel selber, sondern das timing ;-))

ayla
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von ayla »

Es gäbe immer noch die Möglichkeit an der PH ein Studium zu beginnen und nachher selber zu unterrichten ( und am eigenen Leib zu erfahren wo seine persönlichen Getaltungsmöglichkeiten als LP zu Ende sind, es kann nämlich nicht einfach eine alle Briefe vermailen und die anderen verteilen sie als Papier).Das Mitspracherecht der Eltern ist halt nun mal beschränkt sowie meines als Migroskundin bei der Migros auch beschränkt ist.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Pippo »

mit em unterschied dass ich mir aussuchen kann, wo ich einkaufe, nicht aber die schule/lehrer meiner kinder. Ok, ja - ich könnte jedesmal umziehen, wenn mir was nicht passt, das stimmt ;-)

PS: ich hab mich anerboten in und mit der schule zusammen zu arbeiten um eben einige scheinbar unlösbare probleme im IT bereich in den griff zu bekommen, ist also nicht so dass nur gemotzt wird ;-) Grundsätzlich gehts einfach um erwartungen: bei uns am land wird davon ausgegangen, dass eh immer jemand zu hause ist, daher sind infos via zettel oder auch kurzfristige infos für die lehrer ganz normal, siesst sich dann einfach mit den erwartungen der eltern, die eben vielleicht nicht immer zu hause sind.

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Hausdrache
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Hausdrache »

Finde es spannend hier zu lesen.
Habe aber nicht ganz alles gelesen.

Nur, es gibt diverse Schwierigkeiten, mit denen Schulen leider konfrontiert sind, die sich gut vernetzte, arbeitende und vor allem gut gebildete Eltern nicht vorstellen können.

Datenschutz: da bewegen wir uns oft in Grauzonen. So dürfen zum Beispiel längst nicht von allen Kindern Telefonnummern rausgegeben werden, Eltern wollen ihre Handynummer nicht bekannt geben, somit funktionieren Chats nicht. Rundtelefon zwar auch nicht, aber das ist ein anderes Thema.
Auch über Mail dürften wir vieles nicht schicken, wenn wir es sehr genau nehmen.

Dann wird einfach auch überschätzt, wie vernetzt Menschen heute sind. Wir haben Eltern die kein Handy haben und auch keins wollen. Wir haben Eltern, die nicht schreiben und lesen können, somit ganz bestimmt nicht über ein Mail erreichbar sind. Es gibt Eltern, die keinen Computer zu Hause haben und keine Mailadresse.

Für mich ist es einfacher, einen Brief nach Hause zu geben, den sich Eltern von einer Nachbarin erklären lassen können, den grössere Schüler halt ihren nicht des Lesens mächtigen Eltern vorlesen und erklären können, einen Brief, den ich mit den Kindern in der Schule schonmal lesen und wichtige Dinge auch anstreichen kann, so dass auch schwache Leser zu Hause schnell zumindest Datum und Uhrzeit finden.
Beim Rundtelefon machen wir jeweils die Einteilung so, dass gewisse "Brennpunkte" schonmal aufgefangen werden. Gerade bei Flüchtlingen, wenn wir jemanden aus der gleichen Sprachregion haben, der gut Deutsch kann, schauen wir, dass die zusammen genommen werden und der Austausch so gemacht wird. Ich kann ja auch nicht in alle Sprachen übersetzen. Auch ist die Abmachung, dass gerade bei Fremdsprachigen Eltern die Eltern sich vom Kind den Brief erklären lassen, sollte etwas nicht klar sein, kommen sie bei mir vorbei und fragen nach.

Auch ein Problem, wenn Eltern noch ein Mail haben, sind gerade sehr engagierte Eltern nicht ständig im Mail. Kommen so dann zu spät zu Infos. Auch kann ich mit einem Brief gut einen Abschnitt draufmachen, den die Eltern dann unterschreiben und die Kinder zurückbringen, so weiss ich, wer ihn abgegeben hat. Das wird beim Mail für mich viel zu unübersichtlich, mit allem, was wir täglich sonst noch im Mail haben. Mit Zetteln kann ich die schnell nehmen, die Kinder stehen auf, ich lese runter, wer ihn gebracht hat und weiss sofort, wer ihn noch bringen muss, oder wo ich nachfragen muss. Auch habe ich rechtlich etwas in der Hand, wenn Eltern unterschreiben, dass ihr Kind an einem Anlass teilnehmen darf, beim Mail gilt das nicht.

Das bedeutet aber überhaupt nicht, dass wir Lehrer nicht Mailfähig wären, oder nicht mit neuen Medien klarkommen und es den Kindern nciht zeigen könnten. Es bedeutet einzig, dass wir nicht von etwas ausgehen, was nicht gegeben ist. Wenn ich Klassen habe, in denen alle bereit sind für einen Chat, habe ich das auch schon eingerichtet, damit gerade Rundtelefone nicht mehr rumgehen müssen. Hat bisher nur selten geklappt und ich war schon in der Stadt, ganz schwer auf dem Land und im Moment Agglomeration einer grösseren Stadt.

Das Argument, dass man nicht immer zu Hause ist für Zettel finde ich speziell. Ich habe vier Kinder, arbeite zu 70% ausser Haus, bin noch in Vereienen Aktiv, somit wenig hier. Trotzdem schaffen wir es, dass ich alle Zettel zu sehen bekomme. Wir haben auch eine grosse Pinwand, wo wir alles aufhängen, so dass ich nochmal nachschauen kann, wenn ichs vergessen habe, aber auch die Kinder können so jederzeit sehen, was läuft. Auch das ein positiver Aspekt. Warum muss ich, als arbeitendes Mami, das sonst schon viel um die Ohren hat, das Zeug per Mail bekommen? Meine Kinder sollen ihre Termine und Daten selber im Griff haben und mitdenken. Das können sie nur, wenn sie mit den Briefen in Kontakt kommen. Klappt bei uns sehr gut und entlastet mich sehr.

Termine
naja, das ist ein anderes Problem. Ich verstehe auch hier nicht, warum es nicht möglich ist, gewisse Dinge so früh anzukündigen, dass Eltern reagieren können. Ich denke aber, das würde die Variante Chat oder Mail noch verschlimmern. Je schneller das Medium, umso kurzfristiger die Planung, so meine Erfahrung. Das ist aber eher eine Haltung und Verständnis der heutigen Gesellschaft, die gewissen Lehrern fehlt, wenn sie es nicht schaffen, Eltern einige Tage Vorlauf zu geben, wenn es eine Betreeung zu organisieren gibt. Wir haben nun gerade die Info rausgegeben, dass der 2. November frei sein wird und dass es von der Tagesbetreuung aber ein Angebot gibt und sich Eltern doch da melden sollen, wenn sie das brauchen. Nur, Eltern können dann auch erst am 1. November merken, dass sie sich nicht organisiert haben und meinen, sie könnten es dann per Chat noch schnell in Ordnung bringen. ist auch nicht besser. :lol:
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Pippo »

@hausdrache: es geht immer nur um den zeitpunkt. wenn Kind 1 am mittag einen zettel nach hause bringt mit infos für den nächsten tag, ich diesen zettel aber erst am abend sehe, wenn ich nach hause komme, hab ich eventuell stress mich zu organisieren, da sehr kurzfristig. Wenn ich die email schon am morgen in der firma lesen hätte können, hätte ich mehr zeit mich zu organiseren (bin aber auch von der arbeit her so flexibel, dass ich whrend der arbeitszeit privates erledigen kann, das kann längst nicht jeder). Aber wie gesagt: es geht gar nicht darum ob zettel oder email, mir gehts nur um den zeitpunkt, was einfach mit der kommunikationspolitik unserere schule hier zu tun hat. Mein ältestes kind ist aber erst 7, daher können sie ihre termine noch nicht selber im griff haben.

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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von stella »

Pippo
Genau das könntest du dem SL sagen. Viele SL haben Frauen zuhause, di das Familienleben für sie managen und haben darum keine Ahnung, was es bedeutet, wenn Infos so spät fliessen.

Ich bin mittlerweilen mit einer gut bestückten Gefriertruhe ausgestattet, falls ich für einen Ausflug was brauche. Und sonst sehe ich nix, was auf den nächsten Tag zu organisieren wäre.
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Re: hinterwäldlerische Schule

Beitrag von Pippo »

jep, hab ich gemacht. DIe Antwort war: "wenn sie mit 3 kindern auch noch arbeiten gehen, dann müssen sie eben schauen, wie sie das mit organisieren". :roll:
Mit herzlichen grüssen vom land ;-) (hier liegt das problem beim SL als person, nicht an der schule im allgemeinen).

Die Gefriertruhe hab ich auch mit brätelsachen bestückt (man lernt mit der zeit ;-)), mein problem ist eher, wenn der unterricht früher aus ist als angegeben. Mittlerweile bin ich aber gut vernetzt im dorf und da die anderen mütter ja im selben dilemma stecken (arbeiten ja doch die meisten - überraschenderweise :-)) kann man sich so gut organisieren.

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